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Salomon van Ruysdael, Holländisches Binnengewässer, wohl das Wijkermeer, mit Fährkaag
Öl auf Holz (parkettiert). 45 x 52,5 cm.
Monogrammiert und datiert auf dem Schwert des Segelbootes: S. vR 1647.
Provenienz
Galerie Charles Sedelmeyer, Paris, um 1920 (verso Siegelwachsstempel). - Kunsthandlung Dr. Curt Benedikt, Berlin. – Sammlung des Lysoform-Fabrikanten Dr. Walter Heilgendorff (1882–1945), Berlin, 1928. - In Erbfolge an dessen Schwiegersohn Heinz Kuckei (1918–2010), Berlin, 1949. – Sammlung Frieda Hinze, Berlin, 1949 (verkauft von H. Kukei an F. Hinze am 24.12.1949 für 1.500 DM). – Sammlung Elisabeth Rohde (1915-2013), Berlin. – Sammlung Rohde-Hinze, Auktion Grisebach, Berlin, 3.7.2015, Lot 3055. – Internationale Privatsammlung.
Literatur
J. Rosenberg: Jacob van Ruisdael, Berlin 1928, S. 15, Tafel VI, Nr. 7. – W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, S. 26, 111, Nr. 285.
Rückseitig Siegel der Galerie Sedelmeyer, Paris.
Wolfgang Stechow hat in seiner Monografie zu Salomon van Ruysdael das Wesen von dessen Marinebildern treffend beschrieben, welches sich besonders in unserem Gemälde manifestiert: „Ruysdael kennt weder das stürmisch-„dramatische“ noch das „historische“ noch auch das „repräsentative“ Marinebild, sondern ausschließlich das „zuständliche“; und die klare Ruhe und reine Stimmung, die allem Sentimentalen wie allem Prunkenden gleich abholde „nüchterne Poesie“ findet in einigen dieser Bilder ... ihren vollkommendsten Ausdruck.“ (W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, S. 111).
Salomon van Ruysdael ist der Maler der wasserreichen niederländischen Landschaft. In dieser lichtdurchfluteten Darstellung des Wjkermeers liegt der Schwerpunkt auf Wolken und Wasser. Unter beeindruckendem hohem Wolkenhimmel segeln Schiffe friedlich in die Ferne. Auf diese Weise schuf Ruysdael ein großes Raumgefühl auf kleiner Fläche. Das Bild ist ein Beweis für seine geschickte Technik, bei der er Nass-in-nass-Pinselführungen einsetzte, um wundervolle atmosphärische Farbtöne zu erzeugen. Stilistisch entfernt sich Ruysdael in diesem 1647 entstandenem Werk von den breiten malerischen Strichen seiner tonalen Landschaften der 1630er Jahre. Er wendet sich einem Helldunkel zu mit helleren und vielfältigeren Farben, betont stärker die Wolken und lässt größere Wasserflächen erscheinen. Durch abrupte Unterbrechungen von Licht und Dunkelheit erzeugt er Tiefe sowohl unter als auch über dem Wasser, wobei der Vordergrund von einer scheinbar dunklen Wolke verdeckt wird, die in die leuchtende Ferne übergeht und in sanftes stimmungsvolles Halblicht getaucht wird.
Marinebilder, angeregt durch Jan van Goyen, treten im Schaffen Ruysdaels erst vom Beginn der 1640er Jahre auf. Anders als etwa sein Zeitgenosse Simon de Vliegher war Ruysdael nicht an der Wiedergabe der offenen See interessiert. Seine Bilder beschreiben die typisch holländische Landschaft des 17. Jahrhunderts, gekennzeichnet von heute oft nicht mehr existierenden Binnenmeeren oder ausgedehnten Flussmündungen. Auch vorliegendes Gemälde zeigt offensichtlich ein Binnengewässer, wie der ferne Uferstreifen entlang der Horizontline andeutet. Links im Mittelgrund erscheint zudem eine mit Bauernhäusen besetzte Landzunge. Die Ansicht von Beverwijk im Haager Mauritshuis wird als spätere, hochformatige Variante angesehen (Abb. 1). Die im Hintergrund erscheinende Kontur eines Kirchturms mit spitzem Helm ist dort aus geringerer Entfernung aufgenommen, und kann dadurch als der Turm der Kirche von Beverwijk am Wijkermeer geortet werden. Dieser explizite topographische Bezug kann in Zusammhang mit dem Interesse wohlhabender Amsterdamer gesehen werden, die in dem unweit von Haarlem gelegenen Ort ihre Wochenendhäuser hatten.
Hauptmotiv ist eine Kaag im Bildvordergrund, ein typisches Segelboot der holländischen Binnengewässer. Diese Schiffe verbanden u.a. als Linienschiffe die großen Städte miteinander. Auf ruhigem Gewässer gleitet der Einmaster schräg nach rechts zur Tiefe, der Wind kommt von achtern und beschert eine angenehme Fahrt. Die Reisenden halten sich wohl deshalb überwiegend an Deck auf. Das Prinzip der Vorrangstellung zumeist nur eines Schiffes geht, wie Wolfgang Stechow bemerkte, auf Jan van Goyen zurück, der wiederum dem Vorbild Jan Porcellis folgte. Durch eine solche Hervorhebung bindet Ruysdael die übrigen Bildmotive und gestaltet Raum, indem er dem großen Fährboot in der Entfernung Einmaster gleichen Typs zuordnet. Meisterlich schafft er so ein perspektivisches Bezugssystem.
Salomon van Ruysdael, Dutch Inland Waters, presumably the Wijkermeer, with a "Veerkaag" Ship
Oil on panel (parquetted). 45 x 52.5 cm.
Monogrammed on the leeboard of the sailing boat: S. vR 1647.
Provenance
Charles Sedelmeyer Gallery, Paris, c. 1920 (sealing wax stamp on verso). - Dr Curt Benedikt art dealership, Berlin. - Collection of the Lysoform manufacturer Dr Walter Heilgendorff (1882-1945), Berlin, 1928. - By inheritance to his son-in-law Heinz Kuckei (1918-2010), Berlin, 1949. - Frieda Hinze Collection, Berlin, 1949 (sold by H. Kukei to F. Hinze on 24 Dec. 1949 for DM 1,500). - Elisabeth Rohde Collection (1915-2013), Berlin. - Rohde-Hinze Collection, Grisebach auction, Berlin, 3 July 2015, lot 3055. - International private collection.
Literature
J. Rosenberg: Jacob van Ruisdael, Berlin 1928, p. 15, pl. VI, no. 7. – W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, p. 26, 111, no. 285.
With the seal of Galerie Sedelmeyer, Paris, on the reverse.
In his monograph on Salomon van Ruysdael, Wolfgang Stechow aptly described the essence of his marine paintings, which is particularly evident in the present work: ‘Ruysdael knows neither the stormy “dramatic” nor the “historical” nor even the “representative” marine painting, but only the “present” one; the clear calm and pure atmosphere, the “sober poetry” that avoids all sentimentality and splendour, finds its most perfect expression in some of these paintings’. (W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, p. 111).
Salomon van Ruysdael is the painter of the watery Dutch landscape. In this light-flooded depiction of the Wjkermeer, the focus is on the clouds and water. Ships sail peacefully into the distance under a high and imposing cloudy sky, which Ruysdael uses to create an immense sense of space in a small area. The painting is a testament to his skilful technique, in which he used wet-on-wet brushwork to create wonderfully atmospheric colour effects.
In this work from 1647, Ruysdael departs stylistically from the broad painterly strokes of his tonal landscapes of the 1630s. He turns to a chiaroscuro with lighter and more varied colours, emphasises the clouds more strongly and shows larger areas of water. Abrupt discontinuities of light and shadow create depth both below and above the water, with the foreground obscured by a seemingly dark cloud that fades into the luminous distance and is bathed in soft atmospheric half-light.
Marine paintings, inspired by Jan van Goyen, only appear in Ruysdael's œuvre from the beginning of the 1640s. Unlike his contemporary Simon de Vliegher, for example, Ruysdael was not interested in depicting the open sea. His paintings depict the typical Dutch landscape of the 17th century, which was characterised by inland lakes and extensive estuaries that often no longer exist today. The present painting obviously also depicts such an inland lake, as the distant strip of shore along the horizon suggests.
A spit of land with farmhouses also appears in the centre left. The view of Beverwijk housed in the Mauritshuis in The Hague is considered to be a later, portrait format version (fig. 1). The outline of a pointed church spire that appears in the background is depicted from a shorter distance away and can therefore be identified as the tower of the church of Beverwijk on the Wijkermeer. This explicit topographical reference can be seen in connection with the interest of wealthy citizens of Amsterdam who had their weekend homes in this village not far from Haarlem.
The main motif is a Kaag in the foreground, a typical sailing boat used in these Dutch inland waterways. These ships were used among other things as ferries to connect the large cities with one another. On calm waters, the single-masted vessel glides diagonally into the right towards the depths of the painting. The wind coming from astern makes for a pleasant journey, which is probably why the majority of travellers have stayed on deck. As Wolfgang Stechow noted, the compositional principle of emphasising just one ship goes back to Jan van Goyen, who in turn followed the example of Jan Porcelli. By emphasising the other motifs, Ruysdael binds them together and creates a greater illusion of space. By matching a single-masted ship of the same type in the distance to the large ferryboat, he masterfully creates a perspectival reference system.
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VERSTEIGERUNG SALE
Köln Cologne
Samstag 16. November 2024 | 11 UHR
Saturday 16 November | 11 AM
Alte Meister | LOT 2000–2087
Skulpturen | LOT 2088–2125
19. Jahrhundert | LOT 2126–2155
VORBESICHTIGUNG PREVIEW
Samstag 9. November | 11–16 UHR | MATINÉE AB 11 UHR
Sonntag 10. November | 11–16 UHR
Montag 11. November | 10–17.30 UHR
Dienstag 12. November | 10–17.30 UHR
Mittwoch 13. November | 10–17.30 UHR
Donnerstag 14. November | 10–17.30 UHR
Freitag 15. November | 10–17.30 UHR
München Munich
Montag 4. November | VERNISSAGE 18–21 Uhr
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Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung
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Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt
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7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem
Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann
sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund
vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich
identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe
Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet
das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen
und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes
höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist
oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von
Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes
Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten
Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote
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8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande
(§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter
Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der
Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages
von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen
Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/
Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.
9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer
nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden
Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung).
Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich
die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.
Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche
Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet, ab dem
1.1.2025 die gesetzliche Umsatzsteuer von 7% auf Kunstgegenstände und
Sammlungsstücke sowie 19% auf alle anderen Objekte (Regelbesteuerung).
Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat
der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen
Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG.
Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h.
außer halb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
– auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren
Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind,
wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine
Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über
einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet,
die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn
eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet.
Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird
ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis
vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte
Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.)
im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen
sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die
Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den
Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung
einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar
im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können
zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt
der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen
Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden
nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.
11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet.
Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages
oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der
Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache
nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös
gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten
Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.
12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in
Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz
oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem
Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten
und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier
Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei
einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung
durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und
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13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist
Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das
UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet
keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam
sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf
die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator
Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin
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Salomon van Ruysdael, Holländisches Binnengewässer, wohl das Wijkermeer, mit Fährkaag
Öl auf Holz (parkettiert). 45 x 52,5 cm.
Monogrammiert und datiert auf dem Schwert des Segelbootes: S. vR 1647.
Provenienz
Galerie Charles Sedelmeyer, Paris, um 1920 (verso Siegelwachsstempel). - Kunsthandlung Dr. Curt Benedikt, Berlin. – Sammlung des Lysoform-Fabrikanten Dr. Walter Heilgendorff (1882–1945), Berlin, 1928. - In Erbfolge an dessen Schwiegersohn Heinz Kuckei (1918–2010), Berlin, 1949. – Sammlung Frieda Hinze, Berlin, 1949 (verkauft von H. Kukei an F. Hinze am 24.12.1949 für 1.500 DM). – Sammlung Elisabeth Rohde (1915-2013), Berlin. – Sammlung Rohde-Hinze, Auktion Grisebach, Berlin, 3.7.2015, Lot 3055. – Internationale Privatsammlung.
Literatur
J. Rosenberg: Jacob van Ruisdael, Berlin 1928, S. 15, Tafel VI, Nr. 7. – W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, S. 26, 111, Nr. 285.
Rückseitig Siegel der Galerie Sedelmeyer, Paris.
Wolfgang Stechow hat in seiner Monografie zu Salomon van Ruysdael das Wesen von dessen Marinebildern treffend beschrieben, welches sich besonders in unserem Gemälde manifestiert: „Ruysdael kennt weder das stürmisch-„dramatische“ noch das „historische“ noch auch das „repräsentative“ Marinebild, sondern ausschließlich das „zuständliche“; und die klare Ruhe und reine Stimmung, die allem Sentimentalen wie allem Prunkenden gleich abholde „nüchterne Poesie“ findet in einigen dieser Bilder ... ihren vollkommendsten Ausdruck.“ (W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, S. 111).
Salomon van Ruysdael ist der Maler der wasserreichen niederländischen Landschaft. In dieser lichtdurchfluteten Darstellung des Wjkermeers liegt der Schwerpunkt auf Wolken und Wasser. Unter beeindruckendem hohem Wolkenhimmel segeln Schiffe friedlich in die Ferne. Auf diese Weise schuf Ruysdael ein großes Raumgefühl auf kleiner Fläche. Das Bild ist ein Beweis für seine geschickte Technik, bei der er Nass-in-nass-Pinselführungen einsetzte, um wundervolle atmosphärische Farbtöne zu erzeugen. Stilistisch entfernt sich Ruysdael in diesem 1647 entstandenem Werk von den breiten malerischen Strichen seiner tonalen Landschaften der 1630er Jahre. Er wendet sich einem Helldunkel zu mit helleren und vielfältigeren Farben, betont stärker die Wolken und lässt größere Wasserflächen erscheinen. Durch abrupte Unterbrechungen von Licht und Dunkelheit erzeugt er Tiefe sowohl unter als auch über dem Wasser, wobei der Vordergrund von einer scheinbar dunklen Wolke verdeckt wird, die in die leuchtende Ferne übergeht und in sanftes stimmungsvolles Halblicht getaucht wird.
Marinebilder, angeregt durch Jan van Goyen, treten im Schaffen Ruysdaels erst vom Beginn der 1640er Jahre auf. Anders als etwa sein Zeitgenosse Simon de Vliegher war Ruysdael nicht an der Wiedergabe der offenen See interessiert. Seine Bilder beschreiben die typisch holländische Landschaft des 17. Jahrhunderts, gekennzeichnet von heute oft nicht mehr existierenden Binnenmeeren oder ausgedehnten Flussmündungen. Auch vorliegendes Gemälde zeigt offensichtlich ein Binnengewässer, wie der ferne Uferstreifen entlang der Horizontline andeutet. Links im Mittelgrund erscheint zudem eine mit Bauernhäusen besetzte Landzunge. Die Ansicht von Beverwijk im Haager Mauritshuis wird als spätere, hochformatige Variante angesehen (Abb. 1). Die im Hintergrund erscheinende Kontur eines Kirchturms mit spitzem Helm ist dort aus geringerer Entfernung aufgenommen, und kann dadurch als der Turm der Kirche von Beverwijk am Wijkermeer geortet werden. Dieser explizite topographische Bezug kann in Zusammhang mit dem Interesse wohlhabender Amsterdamer gesehen werden, die in dem unweit von Haarlem gelegenen Ort ihre Wochenendhäuser hatten.
Hauptmotiv ist eine Kaag im Bildvordergrund, ein typisches Segelboot der holländischen Binnengewässer. Diese Schiffe verbanden u.a. als Linienschiffe die großen Städte miteinander. Auf ruhigem Gewässer gleitet der Einmaster schräg nach rechts zur Tiefe, der Wind kommt von achtern und beschert eine angenehme Fahrt. Die Reisenden halten sich wohl deshalb überwiegend an Deck auf. Das Prinzip der Vorrangstellung zumeist nur eines Schiffes geht, wie Wolfgang Stechow bemerkte, auf Jan van Goyen zurück, der wiederum dem Vorbild Jan Porcellis folgte. Durch eine solche Hervorhebung bindet Ruysdael die übrigen Bildmotive und gestaltet Raum, indem er dem großen Fährboot in der Entfernung Einmaster gleichen Typs zuordnet. Meisterlich schafft er so ein perspektivisches Bezugssystem.
Salomon van Ruysdael, Dutch Inland Waters, presumably the Wijkermeer, with a "Veerkaag" Ship
Oil on panel (parquetted). 45 x 52.5 cm.
Monogrammed on the leeboard of the sailing boat: S. vR 1647.
Provenance
Charles Sedelmeyer Gallery, Paris, c. 1920 (sealing wax stamp on verso). - Dr Curt Benedikt art dealership, Berlin. - Collection of the Lysoform manufacturer Dr Walter Heilgendorff (1882-1945), Berlin, 1928. - By inheritance to his son-in-law Heinz Kuckei (1918-2010), Berlin, 1949. - Frieda Hinze Collection, Berlin, 1949 (sold by H. Kukei to F. Hinze on 24 Dec. 1949 for DM 1,500). - Elisabeth Rohde Collection (1915-2013), Berlin. - Rohde-Hinze Collection, Grisebach auction, Berlin, 3 July 2015, lot 3055. - International private collection.
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J. Rosenberg: Jacob van Ruisdael, Berlin 1928, p. 15, pl. VI, no. 7. – W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, p. 26, 111, no. 285.
With the seal of Galerie Sedelmeyer, Paris, on the reverse.
In his monograph on Salomon van Ruysdael, Wolfgang Stechow aptly described the essence of his marine paintings, which is particularly evident in the present work: ‘Ruysdael knows neither the stormy “dramatic” nor the “historical” nor even the “representative” marine painting, but only the “present” one; the clear calm and pure atmosphere, the “sober poetry” that avoids all sentimentality and splendour, finds its most perfect expression in some of these paintings’. (W. Stechow: Salomon van Ruysdael, kritisches Oeuvreverzeichnis, Berlin 1975, p. 111).
Salomon van Ruysdael is the painter of the watery Dutch landscape. In this light-flooded depiction of the Wjkermeer, the focus is on the clouds and water. Ships sail peacefully into the distance under a high and imposing cloudy sky, which Ruysdael uses to create an immense sense of space in a small area. The painting is a testament to his skilful technique, in which he used wet-on-wet brushwork to create wonderfully atmospheric colour effects.
In this work from 1647, Ruysdael departs stylistically from the broad painterly strokes of his tonal landscapes of the 1630s. He turns to a chiaroscuro with lighter and more varied colours, emphasises the clouds more strongly and shows larger areas of water. Abrupt discontinuities of light and shadow create depth both below and above the water, with the foreground obscured by a seemingly dark cloud that fades into the luminous distance and is bathed in soft atmospheric half-light.
Marine paintings, inspired by Jan van Goyen, only appear in Ruysdael's œuvre from the beginning of the 1640s. Unlike his contemporary Simon de Vliegher, for example, Ruysdael was not interested in depicting the open sea. His paintings depict the typical Dutch landscape of the 17th century, which was characterised by inland lakes and extensive estuaries that often no longer exist today. The present painting obviously also depicts such an inland lake, as the distant strip of shore along the horizon suggests.
A spit of land with farmhouses also appears in the centre left. The view of Beverwijk housed in the Mauritshuis in The Hague is considered to be a later, portrait format version (fig. 1). The outline of a pointed church spire that appears in the background is depicted from a shorter distance away and can therefore be identified as the tower of the church of Beverwijk on the Wijkermeer. This explicit topographical reference can be seen in connection with the interest of wealthy citizens of Amsterdam who had their weekend homes in this village not far from Haarlem.
The main motif is a Kaag in the foreground, a typical sailing boat used in these Dutch inland waterways. These ships were used among other things as ferries to connect the large cities with one another. On calm waters, the single-masted vessel glides diagonally into the right towards the depths of the painting. The wind coming from astern makes for a pleasant journey, which is probably why the majority of travellers have stayed on deck. As Wolfgang Stechow noted, the compositional principle of emphasising just one ship goes back to Jan van Goyen, who in turn followed the example of Jan Porcelli. By emphasising the other motifs, Ruysdael binds them together and creates a greater illusion of space. By matching a single-masted ship of the same type in the distance to the large ferryboat, he masterfully creates a perspectival reference system.
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Saturday 16 November | 11 AM
Alte Meister | LOT 2000–2087
Skulpturen | LOT 2088–2125
19. Jahrhundert | LOT 2126–2155
VORBESICHTIGUNG PREVIEW
Samstag 9. November | 11–16 UHR | MATINÉE AB 11 UHR
Sonntag 10. November | 11–16 UHR
Montag 11. November | 10–17.30 UHR
Dienstag 12. November | 10–17.30 UHR
Mittwoch 13. November | 10–17.30 UHR
Donnerstag 14. November | 10–17.30 UHR
Freitag 15. November | 10–17.30 UHR
München Munich
Montag 4. November | VERNISSAGE 18–21 Uhr
Dienstag 5. November | 10–17 UHR
Mittwoch 6. November | 10–17 UHR
Versteigerungsbedingungen
1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich
im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der
Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen
in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.
2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu
trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge
anzubieten oder zurückzuziehen.
3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der
Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende
Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und
Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten
Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung
herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne
und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte
und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder
Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten
sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich
erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt,
so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung
begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand
veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.
4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet
sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert
oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb
eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden,
seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich
ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme
des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich
den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer
von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission,
wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.
Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft,
an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den
Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.
5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder
einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund,
oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten
Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff.
KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig
gehandelt oder vertrags wesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für
Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt
unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.
6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und
kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1
Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält
gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz
nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion
schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in
Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet
abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz
zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das
Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung
zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist
vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und
Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung.
Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der
Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt
sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden
kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen,
wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote
werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.
7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem
Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann
sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund
vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich
identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe
Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet
das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen
und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes
höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist
oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von
Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes
Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten
Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote
abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt
worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung
unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html
8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande
(§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter
Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der
Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages
von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen
Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/
Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.
9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer
nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden
Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung).
Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich
die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.
Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche
Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet, ab dem
1.1.2025 die gesetzliche Umsatzsteuer von 7% auf Kunstgegenstände und
Sammlungsstücke sowie 19% auf alle anderen Objekte (Regelbesteuerung).
Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat
der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen
Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG.
Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h.
außer halb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
– auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren
Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind,
wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine
Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über
einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet,
die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn
eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet.
Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird
ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis
vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte
Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.)
im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen
sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die
Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den
Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung
einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar
im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können
zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt
der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen
Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden
nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.
11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet.
Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages
oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der
Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache
nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös
gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten
Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.
12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in
Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz
oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem
Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten
und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier
Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei
einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung
durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und
Lagerkosten berechnet.
13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist
Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das
UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet
keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam
sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf
die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator
Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin
Katalog
Stichworte: Jacob Van Ruisdael, Van Goyen, 15th-18th Century Art