Los

2035

Willem van de Velde d. J., Eine holländische Bezan-Yacht bei frischer Brise und weitere Schiffe

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Willem van de Velde d. J., Eine holländische Bezan-Yacht bei frischer Brise und weitere Schiffe
Öl auf Holz. 60,5 x 82,5 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts: WvV ader Längsseite des Schiffes, Anno 1655 am Heck.

Provenienz
Vicars Brothers, London (Altes Etikett). - Christie´s, London, 28.3.1952, Lot 87. - Kunsthandel De Boer, Amsterdam. - Sammlung D, Cevat. - Sammlung Arnold Hofland, London. - Kunsthandel Gebr. Douwes, Amsterdam 1972. - Sammlung Ina Marshalll-Van Doormaal, Rueschlikon. - Kunsthandel Gebr. Douwes, Amsterdam 1986. - Holländische Privatsammlung.

Literatur
M. S. Robinson: Van de Velde. A catalogue of the Paintings of the Elder and the Younger Willem van de Veelde, Volume II. 1990, S. 769/70, Nr. 244.

Die wirtschaftliche und künstlerische Blüte der Niederlande im 17. Jahrhundert wäre nicht denkbar gewesen ohne die Vorherrschaft des Landes auf den Meeren; so lag es nahe, dass sich die Marinemalerei zu einer bedeutenden Gattung der florierenden holländischen Kunstszene entwickelte. Ausgerechnet die ärgsten Rivalen auf den Weltmeeren, die Engländer, sollten zu den größten Bewunderern dieser Kunst werden. Willem van de Velde der Jüngere repräsentiert wie kein anderer das hohe Ansehen der holländischen Marinemalerei wie auch die wechselvollen künstlerischen und politischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen. Er machte zunächst Karriere in Amsterdam, um später gemeinsam mit seinem Vater, dem älteren Willem van de Velde, in die Dienste König Charles II. von England zu treten. Einen Eindruck der maritimen und künstlerischen Rivalität zwischen den Niederlanden und England gibt uns der Kunsthistoriograph Arnold Houbraken, der sich darüber mokierte, dass die Engländer den Niederländern die guten Werke Willem van de Veldes wegkauften: „Die Engländer schätzen seine Arbeiten sehr hoch und haben dieselben von Zeit zu Zeit in Holland aufgekauft, uns den angenehmen Anblick entzogen und dieselben fortgebracht…“ (Houbraken 1719, II, S. 327).
Ein Meisterwerk Willem van de Veldes aus seiner Amsterdamer Zeit, das ebenfalls seinen Weg nach England finden sollte, stellt diese Darstellung einer Bezan-Jacht dar. Dargestellt ist die See bei leichtem Wellengang. Zur Rechten sieht man die Bezan-Jacht, den Protagonisten dieses Bildes. Die Jacht weist ein halbrundes Heck auf, das mit durchbrochenen Schnitzereien, wohl einen Löwen darstellend, geschmückt ist, der Heckspiegel zeigt einen Delphin. Die Jacht trägt eine große Flagge mit vier hellgrünen Streifen auf weißem Grund. Diese lässt sich nach Robinson (Robinson, op. cit., S. 769) nicht identifizieren, vermutlich handelt es sich um eine private Jacht, die dem Eigner des Schiffes am Horizont gehört, auf das die Jacht zusteuert. Zur Rechten sieht man weitere Boote und Schiffe im Wasser.
Nach Robinson haben sich drei Versionen dieser Komposition erhalten. Das vorliegende Gemälde ist, so Robinson, das qualitätvollste (Robinson, op. cit., S. 770). Dieses Werk, von Robinson um 1655 datiert, zeigt in der Tat die frühe Meisterschaft Willem van der Veldes, der von den besten Marinemalern seiner Zeit gelernt hatte, von seinem eigenen Vater und, wie Houbraken berichtet, von Simon de Vlieger. Wie die Schiffe räumlich gestaffelt sind und die Weite des Meeres evozieren; wie die Anordnung der Masten – mal vertikal, mal diagonal – das Wogen des Meeres erlebbar macht; wie die Kumuluswolken im Himmel die Atmosphäre des offenen Meeres vermitteln; wie die Lichtregie die Bezan-Jacht in den Fokus des Betrachters rückt – all das zeigt das Können des jungen Künstlers, der sich bereits früh als Marinemaler in Amsterdam etabliert hatte. 1655 war auch das Jahr, in dem er einen prominenten Nachbarn in Amsterdam bekommen sollte, keinen geringeren als Admiral Michiel de Ruyter, den Helden der Englisch-Niederländischen Seekriege.
Willem Van De Velde the Younger, A Dutch Bezan Yacht in a Fresh Breeze with Other Shipping
Oil on panel. 60.5 x 82.5 cm.
Monogrammed and dated lower right: WvV on the long side of the ship, Anno 1655 at the stern.

Provenance
Vicars Brothers, London (Altes Etikett). - Christie´s, London, 28.3.1952, lot 87. - With P. de Boer, Amsterdam. - Collection D, Cevat. - Collection Arnold Hofland, London. - With Gebr. Douwes, Amsterdam 1972. - Collection Ina Marshalll-Van Doormaal, Rueschlikon. - With Gebr. Douwes, Amsterdam 1986. - Dutch private collection.

Literature
M. S. Robinson: Van de Velde. A catalogue of the Paintings of the Elder and the Younger Willem van de Veelde, Volume II. 1990, p. 769/70, no. 244.

The economic and artistic prosperity of the Netherlands in the 17th century would have been unthinkable without the country's dominance of the seas; so it was only natural that marine painting developed into an important genre in the flourishing Dutch art scene. Of all people, their worst rivals on the world's oceans, the English, were to become the greatest admirers of this art. Willem van de Velde the Younger represents like no other the prestigious reputation of Dutch marine painting as well as the eventful artistic and political relations between the two nations. He initially made a career in Amsterdam and later entered the service of King Charles II of England together with his father, the elder Willem van de Velde. The art historiographer Arnold Houbraken gives us an impression of the maritime and artistic rivalry between the Netherlands and England, who mocked the fact that the English bought the good works of Willem van de Velde from the Dutch: “The English value his works very highly and have bought them up from time to time in Holland, depriving us of the pleasant sight and bringing them away…” (Houbraken 1719, II, p. 327).
This depiction of a Bezan yacht, which would also find its way to England, is a masterpiece by Willem van de Velde from his time in Amsterdam. The sea is shown with light waves. On the right you can see the Bezan yacht, the protagonist of this picture. The yacht has a round-topped tafferel decorated with openwork carvings, probably depicting a lion, while the transom shows a dolphin. The yacht flies a large flag with four light green stripes on a white background. According to Robinson (Robinson, op. cit., p. 769), this cannot be identified; it is probably a private yacht that belongs to the owner of the ship on the horizon towards which the yacht is heading. To the right you can see more boats and ships in the water.
According to Robinson, three versions of this composition have survived. He regards the present work to be the highest quality iteration (Robinson, op. cit., p. 770), and dates it to around 1655. The piece indeed shows the early mastery achieved by Willem van der Velde, who had learned from the best marine painters of his time - his own father and, as Houbraken reports, Simon de Vlieger. The way in which the ships are staggered throughout the space to evoke the vastness of the ocean; how the arrangement of the masts – sometimes vertically, sometimes diagonally – makes the waves more tangible; how the cumulus clouds in the sky convey the atmosphere of the open sea; the way in which the direction of the lighting brings the Bezan yacht into the viewer’s focus - all of this shows the skills of the young artist, who had already established himself as a marine painter in Amsterdam at an early age. 1655 was also the year in which he acquired a prominent neighbour, none other than Admiral Michiel de Ruyter, the hero of the Anglo-Dutch naval wars.
Willem van de Velde d. J., Eine holländische Bezan-Yacht bei frischer Brise und weitere Schiffe
Öl auf Holz. 60,5 x 82,5 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts: WvV ader Längsseite des Schiffes, Anno 1655 am Heck.

Provenienz
Vicars Brothers, London (Altes Etikett). - Christie´s, London, 28.3.1952, Lot 87. - Kunsthandel De Boer, Amsterdam. - Sammlung D, Cevat. - Sammlung Arnold Hofland, London. - Kunsthandel Gebr. Douwes, Amsterdam 1972. - Sammlung Ina Marshalll-Van Doormaal, Rueschlikon. - Kunsthandel Gebr. Douwes, Amsterdam 1986. - Holländische Privatsammlung.

Literatur
M. S. Robinson: Van de Velde. A catalogue of the Paintings of the Elder and the Younger Willem van de Veelde, Volume II. 1990, S. 769/70, Nr. 244.

Die wirtschaftliche und künstlerische Blüte der Niederlande im 17. Jahrhundert wäre nicht denkbar gewesen ohne die Vorherrschaft des Landes auf den Meeren; so lag es nahe, dass sich die Marinemalerei zu einer bedeutenden Gattung der florierenden holländischen Kunstszene entwickelte. Ausgerechnet die ärgsten Rivalen auf den Weltmeeren, die Engländer, sollten zu den größten Bewunderern dieser Kunst werden. Willem van de Velde der Jüngere repräsentiert wie kein anderer das hohe Ansehen der holländischen Marinemalerei wie auch die wechselvollen künstlerischen und politischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen. Er machte zunächst Karriere in Amsterdam, um später gemeinsam mit seinem Vater, dem älteren Willem van de Velde, in die Dienste König Charles II. von England zu treten. Einen Eindruck der maritimen und künstlerischen Rivalität zwischen den Niederlanden und England gibt uns der Kunsthistoriograph Arnold Houbraken, der sich darüber mokierte, dass die Engländer den Niederländern die guten Werke Willem van de Veldes wegkauften: „Die Engländer schätzen seine Arbeiten sehr hoch und haben dieselben von Zeit zu Zeit in Holland aufgekauft, uns den angenehmen Anblick entzogen und dieselben fortgebracht…“ (Houbraken 1719, II, S. 327).
Ein Meisterwerk Willem van de Veldes aus seiner Amsterdamer Zeit, das ebenfalls seinen Weg nach England finden sollte, stellt diese Darstellung einer Bezan-Jacht dar. Dargestellt ist die See bei leichtem Wellengang. Zur Rechten sieht man die Bezan-Jacht, den Protagonisten dieses Bildes. Die Jacht weist ein halbrundes Heck auf, das mit durchbrochenen Schnitzereien, wohl einen Löwen darstellend, geschmückt ist, der Heckspiegel zeigt einen Delphin. Die Jacht trägt eine große Flagge mit vier hellgrünen Streifen auf weißem Grund. Diese lässt sich nach Robinson (Robinson, op. cit., S. 769) nicht identifizieren, vermutlich handelt es sich um eine private Jacht, die dem Eigner des Schiffes am Horizont gehört, auf das die Jacht zusteuert. Zur Rechten sieht man weitere Boote und Schiffe im Wasser.
Nach Robinson haben sich drei Versionen dieser Komposition erhalten. Das vorliegende Gemälde ist, so Robinson, das qualitätvollste (Robinson, op. cit., S. 770). Dieses Werk, von Robinson um 1655 datiert, zeigt in der Tat die frühe Meisterschaft Willem van der Veldes, der von den besten Marinemalern seiner Zeit gelernt hatte, von seinem eigenen Vater und, wie Houbraken berichtet, von Simon de Vlieger. Wie die Schiffe räumlich gestaffelt sind und die Weite des Meeres evozieren; wie die Anordnung der Masten – mal vertikal, mal diagonal – das Wogen des Meeres erlebbar macht; wie die Kumuluswolken im Himmel die Atmosphäre des offenen Meeres vermitteln; wie die Lichtregie die Bezan-Jacht in den Fokus des Betrachters rückt – all das zeigt das Können des jungen Künstlers, der sich bereits früh als Marinemaler in Amsterdam etabliert hatte. 1655 war auch das Jahr, in dem er einen prominenten Nachbarn in Amsterdam bekommen sollte, keinen geringeren als Admiral Michiel de Ruyter, den Helden der Englisch-Niederländischen Seekriege.
Willem Van De Velde the Younger, A Dutch Bezan Yacht in a Fresh Breeze with Other Shipping
Oil on panel. 60.5 x 82.5 cm.
Monogrammed and dated lower right: WvV on the long side of the ship, Anno 1655 at the stern.

Provenance
Vicars Brothers, London (Altes Etikett). - Christie´s, London, 28.3.1952, lot 87. - With P. de Boer, Amsterdam. - Collection D, Cevat. - Collection Arnold Hofland, London. - With Gebr. Douwes, Amsterdam 1972. - Collection Ina Marshalll-Van Doormaal, Rueschlikon. - With Gebr. Douwes, Amsterdam 1986. - Dutch private collection.

Literature
M. S. Robinson: Van de Velde. A catalogue of the Paintings of the Elder and the Younger Willem van de Veelde, Volume II. 1990, p. 769/70, no. 244.

The economic and artistic prosperity of the Netherlands in the 17th century would have been unthinkable without the country's dominance of the seas; so it was only natural that marine painting developed into an important genre in the flourishing Dutch art scene. Of all people, their worst rivals on the world's oceans, the English, were to become the greatest admirers of this art. Willem van de Velde the Younger represents like no other the prestigious reputation of Dutch marine painting as well as the eventful artistic and political relations between the two nations. He initially made a career in Amsterdam and later entered the service of King Charles II of England together with his father, the elder Willem van de Velde. The art historiographer Arnold Houbraken gives us an impression of the maritime and artistic rivalry between the Netherlands and England, who mocked the fact that the English bought the good works of Willem van de Velde from the Dutch: “The English value his works very highly and have bought them up from time to time in Holland, depriving us of the pleasant sight and bringing them away…” (Houbraken 1719, II, p. 327).
This depiction of a Bezan yacht, which would also find its way to England, is a masterpiece by Willem van de Velde from his time in Amsterdam. The sea is shown with light waves. On the right you can see the Bezan yacht, the protagonist of this picture. The yacht has a round-topped tafferel decorated with openwork carvings, probably depicting a lion, while the transom shows a dolphin. The yacht flies a large flag with four light green stripes on a white background. According to Robinson (Robinson, op. cit., p. 769), this cannot be identified; it is probably a private yacht that belongs to the owner of the ship on the horizon towards which the yacht is heading. To the right you can see more boats and ships in the water.
According to Robinson, three versions of this composition have survived. He regards the present work to be the highest quality iteration (Robinson, op. cit., p. 770), and dates it to around 1655. The piece indeed shows the early mastery achieved by Willem van der Velde, who had learned from the best marine painters of his time - his own father and, as Houbraken reports, Simon de Vlieger. The way in which the ships are staggered throughout the space to evoke the vastness of the ocean; how the arrangement of the masts – sometimes vertically, sometimes diagonally – makes the waves more tangible; how the cumulus clouds in the sky convey the atmosphere of the open sea; the way in which the direction of the lighting brings the Bezan yacht into the viewer’s focus - all of this shows the skills of the young artist, who had already established himself as a marine painter in Amsterdam at an early age. 1655 was also the year in which he acquired a prominent neighbour, none other than Admiral Michiel de Ruyter, the hero of the Anglo-Dutch naval wars.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 402
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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VERSTEIGERUNG SALE

Köln Cologne
Samstag 16. November 2024 | 11 UHR
Saturday 16 November | 11 AM
Alte Meister | LOT 2000–2087
Skulpturen | LOT 2088–2125
19. Jahrhundert | LOT 2126–2155
VORBESICHTIGUNG PREVIEW
Samstag 9. November | 11–16 UHR | MATINÉE AB 11 UHR
Sonntag 10. November | 11–16 UHR
Montag 11. November | 10–17.30 UHR
Dienstag 12. November | 10–17.30 UHR
Mittwoch 13. November | 10–17.30 UHR
Donnerstag 14. November | 10–17.30 UHR
Freitag 15. November | 10–17.30 UHR

München Munich
Montag 4. November | VERNISSAGE 18–21 Uhr
Dienstag 5. November | 10–17 UHR
Mittwoch 6. November | 10–17 UHR

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9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer

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UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet

keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam

sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf

die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

Vollständige AGBs

Stichworte: Willem Van De Velde, 15th-18th Century Art