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Carl Spitzweg, Kanonier (Schildwache an Kanone, strickend)

In Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften ...

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Carl Spitzweg, Kanonier (Schildwache an Kanone, strickend)
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Berlin
Carl Spitzweg, Kanonier (Schildwache an Kanone, strickend)
Öl auf Leinwand. 39 x 31 cm.
Bezeichnet unten rechts: Flacher Rhombus mit großgeschwungenen S.

Provenienz
Kunsthändler Karsch, Breslau, 1847 (als "Schildwache an Kanone [strickend]"). - wohl Sammlung Fürst Franz Colloredo-Mansfeld, Prag (lt. Wichmann 2002, S. 263). - Rudolph Lepke, Berlin, 8.2.1910, Lot 92 (als "Auf dem Wall"). - Sammlung Adolf Herbst, Triebes bei Gera (Reuß). - Hugo Helbing, München, 30.4.1912 (Sammlung von Ölgemälden moderner Meister: aus dem Besitze des verewigten Herrn Kommerzienrat Adolph Herbst, Triebes [Reuss]), Lot. 109. - wohl W. de Neufville, Frankfurt/Main (auf der vorgenannten Auktion erworben). - Weinmüller, München, 17.3.1965, Lot 1682 (als "Lug ins Land"). - Neumeister, München, 21.3.2001, Lot 975 (als "Friede im Lande"). - Dort erworben.

Ausstellungen
Haus der Kunst, "Karl Spitzweg und die französischen Zeichner", München 1985, Nr. 400, Abb. S. 255.

Literatur
Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, Nr. 782. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg 1808-1885, Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, München 1975, passim, S. 16, Nr. 17, m. Abb. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Vorposten des bewaffneten Friedens, 1982, S.29 (Abbildung) Text S. 30. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, Sonderdruck Starnberg 1990, Nr. 17. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Kunst, Kosten und Konflikte, 1991, S. 313, Nr. 64. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg, Friede im Lande, Dokumentation, Starnerg/München 1990, S. 5ff. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, S. 262-263, Nr. 492, Abb. S. 262.

Wenige Werke Carl Spitzwegs sind derart hintergründig, vielschichtig und dabei von einer bildlichen Prägnanz wie das Bild des strickenden Kanoniers, das um 1846 entstanden ist und zurecht als ein Meisterwerk des Künstlers gilt.
Der Soldat, neben einer imposanten Kanone stehend, blickt in die Ferne, die Rechte erhoben, um seine Augen vor der Sonne zu schirmen. In der Ferne sehen wir, was seine Aufmerksamkeit erregt: Rauchwolken, die weit in der Ferne in den Himmel steigen. Der Kanonier, dies wird bald klar, ist keine ernst zu nehmende Figur, denn mit seiner Linken hält er das Strickzeug, mit dem er gerade noch beschäftigt war. Je länger man auf das Bild blickt, desto mehr zerfällt der militärische Schein: Die Uniform ist veraltet, Mütze und Gewehr sind wie Requisiten abgestellt und die Wehranlage hat auch schon bessere Tage gesehen. Der – reichlich betagte – Soldat ist augenscheinlich nicht gefechtsbereit, die alte Kanone nicht funktionstüchtig.
Carl Spitzweg hat das Thema des strickenden Soldaten seit 1838 immer wieder dargestellt. Die Varianten sind nie gleich, sie zeigen jedoch stets einen Soldaten, der strickend, gähnend oder einfach dahockend auf eine imaginierte Gefahr in der Ferne blickt. Diese Bilder sind Spitzwegs Kommentar zu einem militärischen Phänomen, das vor allem im kleinstaatlichen Deutschland seit 1830 allerorten um sich griff. Die revolutionären Unruhen infolge der Juli-Revolten in Frankreich führten dazu, dass Privatarmeen und Milizen in den Städten und Dörfern der zum Teil winzigen deutsche Fürstentümer gebildet wurden. Die Schilderung dieser bewaffneten Einheiten ist komisch, die Rekruten wie die Ausstattungen waren für die Landesverteidigung ungeeignet – der Kanonier, der strickend und antriebslos Wache schiebt, ist das Sinnbild dieses absurden Militarismus. Carl Spitzweg selbst war Mitglied eines Künstler-Freikorps, was ihm jedoch lästig war. Seinen Briefen kann man entnehmen, dass er von allem Militärischen, den Aufmärschen und Paraden, nicht sonderlich viel hielt.
Wie in anderen Meisterwerken Spitzwegs, so wird auch hier die Botschaft durch eine berückende malerische Qualität transportiert. Diese zeigt sich in den bröckelnden Backsteinen oder den Pflanzen und Gräsern, die sie überwuchern, ebenso in der Schilderung der Kanone oder der verwitterte Mauer, gegen die das Gewehr gelehnt ist. Spitzweg hat unendlich viel Mühe darauf verwandt, die militärischen Gerätschaften zu studieren, dies wissen wir durch die Vielzahl an Skizzen, die er anfertigte, wenn er auf seinen Reisen einmal eine Garnison, eine Wehranlage oder eine Kanone zu Gesicht bekam.
Der erste Besitzer des Gemäldes, war Fürst Franz von Colloredo-Mansfeld in Prag, der vermutlich auch die Zweitfassung besaß – ein fürstlicher Sammler, der den militär- und politikgeschichtlichen Hintersinn verstand, Spitzwegs Humor goutierte – und der auch die künstlerische Qualität von Spitzwegs Bildern zu schätzen wusste.
Carl Spitzweg, The Gunner (Sentry by a Cannon, knitting)
Oil on canvas. 39 x 31 cm..
Inscribed lower right: Flat rhombus with a large curved S..

Provenance
Karsch art dealer, Breslau. - Probably Prince Franz Colloredo-Mansfeld, Prague (cf. Wichmann 2002, p. 263). - Auctioned by Lepke, Berlin 8 February 1910, lot 92 (title: ‘Auf dem Wall’). - Auctioned by Hugo Helbig, Munich 30 April 1912, lot 109, ill. I (estate of Kommerzienrath Adolph Herbst-Triebes). - Auctioned by Weinmüller, Munich, 17 March 1965, lot 1682 (title: ‘Lug ins Land’). - Auctioned by Neumeister, Munich, 21 March 2001, lot 975 (title: ‘Friede im Lande’). - Acquired there.

Exhibitions
Haus der Kunst, "Karl Spitzweg und die französischen Zeichner", Munich 1985, no. 400, illus. p. 255.

Literature
Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, no. 782 - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg 1808-1885, Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, Munich 1975, passim, p. 16, no. 17, with illus. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Vorposten des bewaffneten Friedens, 1982, p. 29 (illustration) text p. 30. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, special edition Starnberg 1990, no. 17. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Kunst, Kosten und Konflikte, 1991, p. 313, no. 64. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Friede im Lande, documentation, Starnerg/Munich 1990, p. 5ff. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, pp. 262-263, no. 492, illus. p. 262

Few paintings by Carl Spitzweg are as enigmatic, multi-faceted and at the same time of such succinct quality as this image of a knitting gunner, which was created around 1846 and is rightly regarded as one of the artist's most outstanding works.

The soldier, standing next to an imposing cannon, gazes into the distance, his right hand raised to shield his eyes from the sun. Far away, we see what has caught his attention: Clouds of smoke rising up into the sky. The gunner, it soon becomes clear, is not a figure to be reckoned with, as we notice the knitting he has just been working on in his left hand. The more closely you look at the picture, the more you realise that his military appearance is just a charade - his uniform is outdated, the cap and rifle are set aside like props, and the defence system has seen better days. The soldier - who is quite elderly - is obviously not ready for battle, the old cannon is not in working order.

Carl Spitzweg depicted the theme of the knitting soldier many times, beginning in 1838. The motifs of these paintings differ, but they always show a soldier knitting, yawning or simply crouched gazing at an imagined danger in the distance. These pictures are Spitzweg's commentary on a military phenomenon that had been spreading since 1830, especially in small-state Germany. The revolutionary unrest following the July revolts in France led to the formation of private armies and militias in the towns and villages of the, often very small, German principalities. The depiction of these armed units is comical, the recruits and the equipment were unsuitable for national defence - the gunner standing guard, listless and absorbed in his knitting, is symbolic of this absurd militarism. Carl Spitzweg himself was a member of an artist's free corps, but this was more of a nuisance to him. His letters show that he was not particularly fond of anything military, marches or parades.

As in other masterpieces by Spitzweg, the message is also conveyed here through an enchanting painterly quality. This is especially evident in the crumbling bricks overgrown by plants and grasses, as well as in the depiction of the cannon and the weathered wall against which the sentry has leant his rifle. Spitzweg put a great deal of effort into studying military equipment, as we know from the large number of sketches he made whenever he came across a garrison, a fortification or a cannon on his travels.

The first owner of the painting was Prince Franz von Colloredo-Mansfeld in Prague, who presumably also owned the second version. The princely collector understood the military and political-historical subtlety of the work, appreciated Spitzweg's humour, and also valued the artistic quality of his paintings.
Carl Spitzweg, Kanonier (Schildwache an Kanone, strickend)
Öl auf Leinwand. 39 x 31 cm.
Bezeichnet unten rechts: Flacher Rhombus mit großgeschwungenen S.

Provenienz
Kunsthändler Karsch, Breslau, 1847 (als "Schildwache an Kanone [strickend]"). - wohl Sammlung Fürst Franz Colloredo-Mansfeld, Prag (lt. Wichmann 2002, S. 263). - Rudolph Lepke, Berlin, 8.2.1910, Lot 92 (als "Auf dem Wall"). - Sammlung Adolf Herbst, Triebes bei Gera (Reuß). - Hugo Helbing, München, 30.4.1912 (Sammlung von Ölgemälden moderner Meister: aus dem Besitze des verewigten Herrn Kommerzienrat Adolph Herbst, Triebes [Reuss]), Lot. 109. - wohl W. de Neufville, Frankfurt/Main (auf der vorgenannten Auktion erworben). - Weinmüller, München, 17.3.1965, Lot 1682 (als "Lug ins Land"). - Neumeister, München, 21.3.2001, Lot 975 (als "Friede im Lande"). - Dort erworben.

Ausstellungen
Haus der Kunst, "Karl Spitzweg und die französischen Zeichner", München 1985, Nr. 400, Abb. S. 255.

Literatur
Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, Nr. 782. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg 1808-1885, Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, München 1975, passim, S. 16, Nr. 17, m. Abb. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Vorposten des bewaffneten Friedens, 1982, S.29 (Abbildung) Text S. 30. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, Sonderdruck Starnberg 1990, Nr. 17. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Kunst, Kosten und Konflikte, 1991, S. 313, Nr. 64. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg, Friede im Lande, Dokumentation, Starnerg/München 1990, S. 5ff. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, S. 262-263, Nr. 492, Abb. S. 262.

Wenige Werke Carl Spitzwegs sind derart hintergründig, vielschichtig und dabei von einer bildlichen Prägnanz wie das Bild des strickenden Kanoniers, das um 1846 entstanden ist und zurecht als ein Meisterwerk des Künstlers gilt.
Der Soldat, neben einer imposanten Kanone stehend, blickt in die Ferne, die Rechte erhoben, um seine Augen vor der Sonne zu schirmen. In der Ferne sehen wir, was seine Aufmerksamkeit erregt: Rauchwolken, die weit in der Ferne in den Himmel steigen. Der Kanonier, dies wird bald klar, ist keine ernst zu nehmende Figur, denn mit seiner Linken hält er das Strickzeug, mit dem er gerade noch beschäftigt war. Je länger man auf das Bild blickt, desto mehr zerfällt der militärische Schein: Die Uniform ist veraltet, Mütze und Gewehr sind wie Requisiten abgestellt und die Wehranlage hat auch schon bessere Tage gesehen. Der – reichlich betagte – Soldat ist augenscheinlich nicht gefechtsbereit, die alte Kanone nicht funktionstüchtig.
Carl Spitzweg hat das Thema des strickenden Soldaten seit 1838 immer wieder dargestellt. Die Varianten sind nie gleich, sie zeigen jedoch stets einen Soldaten, der strickend, gähnend oder einfach dahockend auf eine imaginierte Gefahr in der Ferne blickt. Diese Bilder sind Spitzwegs Kommentar zu einem militärischen Phänomen, das vor allem im kleinstaatlichen Deutschland seit 1830 allerorten um sich griff. Die revolutionären Unruhen infolge der Juli-Revolten in Frankreich führten dazu, dass Privatarmeen und Milizen in den Städten und Dörfern der zum Teil winzigen deutsche Fürstentümer gebildet wurden. Die Schilderung dieser bewaffneten Einheiten ist komisch, die Rekruten wie die Ausstattungen waren für die Landesverteidigung ungeeignet – der Kanonier, der strickend und antriebslos Wache schiebt, ist das Sinnbild dieses absurden Militarismus. Carl Spitzweg selbst war Mitglied eines Künstler-Freikorps, was ihm jedoch lästig war. Seinen Briefen kann man entnehmen, dass er von allem Militärischen, den Aufmärschen und Paraden, nicht sonderlich viel hielt.
Wie in anderen Meisterwerken Spitzwegs, so wird auch hier die Botschaft durch eine berückende malerische Qualität transportiert. Diese zeigt sich in den bröckelnden Backsteinen oder den Pflanzen und Gräsern, die sie überwuchern, ebenso in der Schilderung der Kanone oder der verwitterte Mauer, gegen die das Gewehr gelehnt ist. Spitzweg hat unendlich viel Mühe darauf verwandt, die militärischen Gerätschaften zu studieren, dies wissen wir durch die Vielzahl an Skizzen, die er anfertigte, wenn er auf seinen Reisen einmal eine Garnison, eine Wehranlage oder eine Kanone zu Gesicht bekam.
Der erste Besitzer des Gemäldes, war Fürst Franz von Colloredo-Mansfeld in Prag, der vermutlich auch die Zweitfassung besaß – ein fürstlicher Sammler, der den militär- und politikgeschichtlichen Hintersinn verstand, Spitzwegs Humor goutierte – und der auch die künstlerische Qualität von Spitzwegs Bildern zu schätzen wusste.
Carl Spitzweg, The Gunner (Sentry by a Cannon, knitting)
Oil on canvas. 39 x 31 cm..
Inscribed lower right: Flat rhombus with a large curved S..

Provenance
Karsch art dealer, Breslau. - Probably Prince Franz Colloredo-Mansfeld, Prague (cf. Wichmann 2002, p. 263). - Auctioned by Lepke, Berlin 8 February 1910, lot 92 (title: ‘Auf dem Wall’). - Auctioned by Hugo Helbig, Munich 30 April 1912, lot 109, ill. I (estate of Kommerzienrath Adolph Herbst-Triebes). - Auctioned by Weinmüller, Munich, 17 March 1965, lot 1682 (title: ‘Lug ins Land’). - Auctioned by Neumeister, Munich, 21 March 2001, lot 975 (title: ‘Friede im Lande’). - Acquired there.

Exhibitions
Haus der Kunst, "Karl Spitzweg und die französischen Zeichner", Munich 1985, no. 400, illus. p. 255.

Literature
Günther Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, no. 782 - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg 1808-1885, Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, Munich 1975, passim, p. 16, no. 17, with illus. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Vorposten des bewaffneten Friedens, 1982, p. 29 (illustration) text p. 30. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Bildreihen zum strickenden Kanonier und zum Wachsoldaten auf der Festung, special edition Starnberg 1990, no. 17. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Kunst, Kosten und Konflikte, 1991, p. 313, no. 64. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Friede im Lande, documentation, Starnerg/Munich 1990, p. 5ff. - Siegfried Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, pp. 262-263, no. 492, illus. p. 262

Few paintings by Carl Spitzweg are as enigmatic, multi-faceted and at the same time of such succinct quality as this image of a knitting gunner, which was created around 1846 and is rightly regarded as one of the artist's most outstanding works.

The soldier, standing next to an imposing cannon, gazes into the distance, his right hand raised to shield his eyes from the sun. Far away, we see what has caught his attention: Clouds of smoke rising up into the sky. The gunner, it soon becomes clear, is not a figure to be reckoned with, as we notice the knitting he has just been working on in his left hand. The more closely you look at the picture, the more you realise that his military appearance is just a charade - his uniform is outdated, the cap and rifle are set aside like props, and the defence system has seen better days. The soldier - who is quite elderly - is obviously not ready for battle, the old cannon is not in working order.

Carl Spitzweg depicted the theme of the knitting soldier many times, beginning in 1838. The motifs of these paintings differ, but they always show a soldier knitting, yawning or simply crouched gazing at an imagined danger in the distance. These pictures are Spitzweg's commentary on a military phenomenon that had been spreading since 1830, especially in small-state Germany. The revolutionary unrest following the July revolts in France led to the formation of private armies and militias in the towns and villages of the, often very small, German principalities. The depiction of these armed units is comical, the recruits and the equipment were unsuitable for national defence - the gunner standing guard, listless and absorbed in his knitting, is symbolic of this absurd militarism. Carl Spitzweg himself was a member of an artist's free corps, but this was more of a nuisance to him. His letters show that he was not particularly fond of anything military, marches or parades.

As in other masterpieces by Spitzweg, the message is also conveyed here through an enchanting painterly quality. This is especially evident in the crumbling bricks overgrown by plants and grasses, as well as in the depiction of the cannon and the weathered wall against which the sentry has leant his rifle. Spitzweg put a great deal of effort into studying military equipment, as we know from the large number of sketches he made whenever he came across a garrison, a fortification or a cannon on his travels.

The first owner of the painting was Prince Franz von Colloredo-Mansfeld in Prague, who presumably also owned the second version. The princely collector understood the military and political-historical subtlety of the work, appreciated Spitzweg's humour, and also valued the artistic quality of his paintings.

Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften und Genrebilder einer Privatsammlung

Auktionsdatum
Lose: 98
Ort der Versteigerung
Poststr. 21-22
Berlin
10178
Germany

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KÖLN
------------------------------
Montag 7. Oktober, VERNISSAGE 18 Uhr
Dienstag 8. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Mittwoch 9. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 10. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Freitag 11. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Samstag 12. Oktober, 10 – 16 Uhr

BERLIN
------------------------------
Sonntag 20. Oktober, VERNISSAGE 11 - 17 Uhr
Montag 21. Oktober, 10 – 17 Uhr
Dienstag 22. Oktober, 10 – 17 Uhr & AFTER WORK PREVIEW 17 – 20 Uhr
Mittwoch 23. Oktober, 10 – 17 Uhr
Donnerstag 24. Oktober, 10 – 17 Uhr
Freitag 25. Oktober, nur nach Vereinbarung

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10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator
Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

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