Los

12

Carl Spitzweg, Der abgefangene Liebesbrief

In Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften ...

Bitte anmelden oder neu registrieren, um ein Gebot abzugeben.
Diese Auktion ist eine LIVE Auktion! Sie müssen für diese Auktion registriert und als Bieter freigeschaltet sein, um bieten zu können.
Sie wurden überboten. Um die größte Chance zu haben zu gewinnen, erhöhen Sie bitte Ihr Maximal Gebot.
Ihre Registrierung wurde noch nicht durch das Auktionshaus genehmigt. Bitte, prüfen Sie Ihr E-Mail Konto für mehr Details.
Leider wurde Ihre Registrierung durch das Auktionshaus abgelehnt. Sie können das Auktionshaus direkt kontaktieren über +49-(0)30 2787608-10 um mehr Informationen zu erhalten.
Sie sind zurzeit Höchstbieter! Um sicher zustellen, dass Sie das Los ersteigern, melden Sie sich zum Live Bieten an unter , oder erhöhen Sie ihr Maximalgebot.
Geben Sie jetzt ein Gebot ab! Ihre Registrierung war erfolgreich.
Entschuldigung, die Gebotsabgabephase ist leider beendet. Es erscheinen täglich 1000 neue Lose auf lot-tissimo.com, bitte starten Sie eine neue Anfrage.
Das Bieten auf dieser Auktion hat noch nicht begonnen. Bitte, registrieren Sie sich jetzt, so dass Sie zugelassen werden bis die Auktion startet.
Carl Spitzweg, Der abgefangene Liebesbrief
Der Gebotsstand wird nicht angezeigt
Ihr Max. Gebot
EUR
Bitte geben Sie Ihr Maximalgebot ein
Bieten
EUR
Ihr Gebot steht noch aus
Schätzpreis
80.000 EUR - 100.000 EUR
Zusätzliche Kosten
Register to bid online Zum Online-Bieten registrieren
Sie sind für diese Auktion registriert
Auf das Akzeptieren Ihrer Registrierung warten.
Registrierung wurde abgelehnt
Berlin
Passed EUR
Berlin
Carl Spitzweg, Der abgefangene Liebesbrief
Öl auf Leinwand. 47,5 x 26,5 cm.
Auf der Rückseite bezeichnet: Rhombus Spitzweg, ebenso auf dem Keilrahmen.

Wichmann 999

Provenienz
Sammlung Thyssen-Bornemisza, Schloss Rhoncz, Lugano. - Schweizer Privatsammlung (Schaffhausen). - Auktion Neumeister, München, 26.7.2002. - Dort erworben.

Ausstellungen
Ausstellungen
Kunstverein Köln, 1860, Nr. 152 (als "Briefpost")
Sammlung Schloss Rohoncz. Gemälde, Ausst. Neue Pinakothek, München, 1930

Literatur
G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, Nr. 1036. - Vgl. J. Ch. Jensen: Katalog Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, S. 234-236 mit Farbtaf. (2. Fassung). - Vgl. J. Ch. Jensen: Carl Spitzweg, Ausst.-Kat. Schweinfurt 2002, S. 118, Farbtaf. S. 249, Nr. 141 (2. Fassung). - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, Abb. S. 412, Nr. 999.

Spitzwegs Bilder werden oftmals – zu Recht – als „poetisch“ bezeichnet, „Der abgefangene Brief“ zeigt eine andere Qualität der Bilder Spitzwegs, sein großes erzählerisches Talent.
Wir blicken auf eine pittoreske Hausfassade und werden Zeugen einer kleinen, alltäglichen Tragikomödie. Oben im Dachgeschoss wohnt ein fescher blonder Student, der einen Liebesbrief für seine Angebeteten eine Etage tiefer abseilt. Die Adressatin bekommt nichts davon mit, denn das brave Mädchen ist ganz und gar ins Stricken vertieft; die Gouvernante dafür umso mehr – mit sicherem Instinkt erblickt sie die nahende Gefahr und hat die Hände bereits zu einem dramatischen Schreckensgestus erhoben, den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet.
Wie in anderen Werken Spitzwegs, so ist auch hier die Wahrnehmung ein zentrales Element der Bilderzählung, die Komik der Schilderung ergibt sich dadurch, dass der Betrachter sieht, was die einzelnen Akteure nicht sehen: Der Student sieht nicht, dass seine tollkühne Aktion die Adressatin nicht erreichen wird; das Mädchen nimmt den ihr zugedachten Liebesbrief gar nicht wahr; die Gouvernante wiederum sieht das Unglück nahen, ist jedoch handlungsunfähig.
In der Figur der Gouvernante zeigt sich Spitzwegs oft hervorgehobene Fähigkeit, Pointen zu setzen, sie zeigt aber eben auch sein erzählerisches Talent, denn der Künstler überlässt es dem – das gesamte Tableau der Akteure überblickenden – Betrachter, die Geschichte zu Ende zu erzählen. Die Gouvernante steckt ja in einem Dilemma: Sie könnte schreiend ihrer Empörung Ausdruck verleihen, was aber das Mädchen erst auf den Brief aufmerksam machen würde. Sie könnte versuchen, mit einem Sprung zum Fenster den Brief vom Faden abzureißen, was aber den Studenten alarmieren und ihn vielleicht zu einem zweiten Versuch animieren würde. Sie könnte aber auch versuchen, unter einem Vorwand die Läden des Fensters zu schließen, was kurios wäre mitten am Tag. Der stumme Schrei der Gouvernante und ihr Schreckensgestus sind ein retardierendes Moment in dieser Erzählung – wie die Geschichte enden wird, bleibt offen und der Fantasie des Betrachters überlassen.
Wie üblich bei Spitzweg geht die gelungene Erzählung einher mit einer brillanten malerischen Qualität. Dies zeigt etwa die subtile Darstellung der von der Sonne beschienenen Fassade mit dem dramatischen Helldunkel, das der Schatten erzeugt (man beachte die Komik des bedrohlichen Schattens, den die Figur des Studenten auf die Fassade wirft, als würde sie wie ein Geist zum Mädchen kriechen). Eine weitere Fassung dieses Themas befindet sich heute im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt (Inv.-Nr. 141).
Carl Spitzweg, The Intercepted Love Letter
Oil on canvas. 47.5 x 26.5 cm.
Labelled on the reverse: Rhombus Spitzweg, also on the stretcher.

Wichmann 999

Provenance
Thyssen-Bornemisza Collection, Rhoncz Castle, Lugano. - Swiss private collection (Schaffhausen). - Auction Neumeister, Munich, 26.7.2002. - Acquired there.

Exhibitions
On loan to the Neuen Pinakothek, Munich 1930/31.

Literature
G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, no. 1036. - Cf. J. Ch. Jensen: Katalog Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, pp. 234-236 with colour plates. (2nd version). - Cf. J. Ch. Jensen: Carl Spitzweg, exhib. cat. Schweinfurt 2002, p. 118, colour illus. p. 249, no. 141 (2nd version). - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, illus. p. 412, no. 999.

Spitzweg's paintings are often rightly described as ‘poetic’. “The Intercepted Letter” illustrates another facet of Spitzweg's art, namely his great talent as a narrator.

The work depicts the picturesque façade of a house in which we witness a small, everyday tragicomedy. Upstairs in the attic lives a smart, blonde student who is sending a love letter to his sweetheart one floor below. The addressee doesn't notice a thing, because she's a good girl and is entirely absorbed in her knitting. Her governess, on the other hand, is all the more interested - with a sure instinct, she recognises the incoming danger and has raised her hands in a dramatic gesture of horror, her mouth open in a silent scream.

As in other works by Spitzweg, perception is a central element of the pictorial narrative; the comedy of the depiction arises from the fact that the viewer sees what the individual actors do not see: The student does not see that his foolhardy action will not reach the addressee; the girl does not even notice the love letter intended for her; the governess, on the other hand, sees the disaster approaching but is unable to act.

The figure of the governess demonstrates Spitzweg's oft noted ability to create visual punch lines, but it also reveals his storytelling talent, as the artist leaves it up to the viewer - who has an overview of the entire tableau - to tell the tale to the end. The governess is in a dilemma: She could express her indignation by screaming, but that would only draw the girl's attention to the letter. She could also try to tear the letter off the thread by jumping to the window, but this would alert the student and perhaps encourage him to try again. She could also attempt to close the shutters of the window under a pretence, but this would be suspicious in the middle of the day. The governess's silent scream and her gesture of terror are a delaying moment in this narrative - how the story will continue is left open and up to the viewer's imagination.

As is usual in Spitzweg's works, the successful narrative goes hand in hand with brilliant painterly quality. This can be seen, for example, in the subtle depiction of the sunlit façade with the dramatic chiaroscuro created by the shadow (note the comedic factor of the menacing shadow cast by the figure of the student on the façade, as if it were crawling towards the girl like a phantom). Another version of this motif can now be found in the Museum Georg Schäfer in Schweinfurt (inv. no. 141).
Carl Spitzweg, Der abgefangene Liebesbrief
Öl auf Leinwand. 47,5 x 26,5 cm.
Auf der Rückseite bezeichnet: Rhombus Spitzweg, ebenso auf dem Keilrahmen.

Wichmann 999

Provenienz
Sammlung Thyssen-Bornemisza, Schloss Rhoncz, Lugano. - Schweizer Privatsammlung (Schaffhausen). - Auktion Neumeister, München, 26.7.2002. - Dort erworben.

Ausstellungen
Ausstellungen
Kunstverein Köln, 1860, Nr. 152 (als "Briefpost")
Sammlung Schloss Rohoncz. Gemälde, Ausst. Neue Pinakothek, München, 1930

Literatur
G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, Nr. 1036. - Vgl. J. Ch. Jensen: Katalog Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, S. 234-236 mit Farbtaf. (2. Fassung). - Vgl. J. Ch. Jensen: Carl Spitzweg, Ausst.-Kat. Schweinfurt 2002, S. 118, Farbtaf. S. 249, Nr. 141 (2. Fassung). - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, Abb. S. 412, Nr. 999.

Spitzwegs Bilder werden oftmals – zu Recht – als „poetisch“ bezeichnet, „Der abgefangene Brief“ zeigt eine andere Qualität der Bilder Spitzwegs, sein großes erzählerisches Talent.
Wir blicken auf eine pittoreske Hausfassade und werden Zeugen einer kleinen, alltäglichen Tragikomödie. Oben im Dachgeschoss wohnt ein fescher blonder Student, der einen Liebesbrief für seine Angebeteten eine Etage tiefer abseilt. Die Adressatin bekommt nichts davon mit, denn das brave Mädchen ist ganz und gar ins Stricken vertieft; die Gouvernante dafür umso mehr – mit sicherem Instinkt erblickt sie die nahende Gefahr und hat die Hände bereits zu einem dramatischen Schreckensgestus erhoben, den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet.
Wie in anderen Werken Spitzwegs, so ist auch hier die Wahrnehmung ein zentrales Element der Bilderzählung, die Komik der Schilderung ergibt sich dadurch, dass der Betrachter sieht, was die einzelnen Akteure nicht sehen: Der Student sieht nicht, dass seine tollkühne Aktion die Adressatin nicht erreichen wird; das Mädchen nimmt den ihr zugedachten Liebesbrief gar nicht wahr; die Gouvernante wiederum sieht das Unglück nahen, ist jedoch handlungsunfähig.
In der Figur der Gouvernante zeigt sich Spitzwegs oft hervorgehobene Fähigkeit, Pointen zu setzen, sie zeigt aber eben auch sein erzählerisches Talent, denn der Künstler überlässt es dem – das gesamte Tableau der Akteure überblickenden – Betrachter, die Geschichte zu Ende zu erzählen. Die Gouvernante steckt ja in einem Dilemma: Sie könnte schreiend ihrer Empörung Ausdruck verleihen, was aber das Mädchen erst auf den Brief aufmerksam machen würde. Sie könnte versuchen, mit einem Sprung zum Fenster den Brief vom Faden abzureißen, was aber den Studenten alarmieren und ihn vielleicht zu einem zweiten Versuch animieren würde. Sie könnte aber auch versuchen, unter einem Vorwand die Läden des Fensters zu schließen, was kurios wäre mitten am Tag. Der stumme Schrei der Gouvernante und ihr Schreckensgestus sind ein retardierendes Moment in dieser Erzählung – wie die Geschichte enden wird, bleibt offen und der Fantasie des Betrachters überlassen.
Wie üblich bei Spitzweg geht die gelungene Erzählung einher mit einer brillanten malerischen Qualität. Dies zeigt etwa die subtile Darstellung der von der Sonne beschienenen Fassade mit dem dramatischen Helldunkel, das der Schatten erzeugt (man beachte die Komik des bedrohlichen Schattens, den die Figur des Studenten auf die Fassade wirft, als würde sie wie ein Geist zum Mädchen kriechen). Eine weitere Fassung dieses Themas befindet sich heute im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt (Inv.-Nr. 141).
Carl Spitzweg, The Intercepted Love Letter
Oil on canvas. 47.5 x 26.5 cm.
Labelled on the reverse: Rhombus Spitzweg, also on the stretcher.

Wichmann 999

Provenance
Thyssen-Bornemisza Collection, Rhoncz Castle, Lugano. - Swiss private collection (Schaffhausen). - Auction Neumeister, Munich, 26.7.2002. - Acquired there.

Exhibitions
On loan to the Neuen Pinakothek, Munich 1930/31.

Literature
G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, 1960, no. 1036. - Cf. J. Ch. Jensen: Katalog Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, pp. 234-236 with colour plates. (2nd version). - Cf. J. Ch. Jensen: Carl Spitzweg, exhib. cat. Schweinfurt 2002, p. 118, colour illus. p. 249, no. 141 (2nd version). - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, 2002, illus. p. 412, no. 999.

Spitzweg's paintings are often rightly described as ‘poetic’. “The Intercepted Letter” illustrates another facet of Spitzweg's art, namely his great talent as a narrator.

The work depicts the picturesque façade of a house in which we witness a small, everyday tragicomedy. Upstairs in the attic lives a smart, blonde student who is sending a love letter to his sweetheart one floor below. The addressee doesn't notice a thing, because she's a good girl and is entirely absorbed in her knitting. Her governess, on the other hand, is all the more interested - with a sure instinct, she recognises the incoming danger and has raised her hands in a dramatic gesture of horror, her mouth open in a silent scream.

As in other works by Spitzweg, perception is a central element of the pictorial narrative; the comedy of the depiction arises from the fact that the viewer sees what the individual actors do not see: The student does not see that his foolhardy action will not reach the addressee; the girl does not even notice the love letter intended for her; the governess, on the other hand, sees the disaster approaching but is unable to act.

The figure of the governess demonstrates Spitzweg's oft noted ability to create visual punch lines, but it also reveals his storytelling talent, as the artist leaves it up to the viewer - who has an overview of the entire tableau - to tell the tale to the end. The governess is in a dilemma: She could express her indignation by screaming, but that would only draw the girl's attention to the letter. She could also try to tear the letter off the thread by jumping to the window, but this would alert the student and perhaps encourage him to try again. She could also attempt to close the shutters of the window under a pretence, but this would be suspicious in the middle of the day. The governess's silent scream and her gesture of terror are a delaying moment in this narrative - how the story will continue is left open and up to the viewer's imagination.

As is usual in Spitzweg's works, the successful narrative goes hand in hand with brilliant painterly quality. This can be seen, for example, in the subtle depiction of the sunlit façade with the dramatic chiaroscuro created by the shadow (note the comedic factor of the menacing shadow cast by the figure of the student on the façade, as if it were crawling towards the girl like a phantom). Another version of this motif can now be found in the Museum Georg Schäfer in Schweinfurt (inv. no. 141).

Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften und Genrebilder einer Privatsammlung

Auktionsdatum
Lose: 98
Ort der Versteigerung
Poststr. 21-22
Berlin
10178
Germany

Individueller Versand nach der Kunstauktion

Die Versandart variiert je nach Kunstwerk und Präferenz unserer Kunden. Auf Ihrer Auktionsrechnung finden Sie bereits einen Vorschlag für die beste Versandart. Sie haben Fragen zum Versand Ihrer ersteigerten Kunstwerke? Bitte kontaktieren Sie unsere Ansprechpartnerin im Auktionshaus:

+49 221 925729-19    

shipping@lempertz.com

Wichtige Informationen

Vorbesichtigung

KÖLN
------------------------------
Montag 7. Oktober, VERNISSAGE 18 Uhr
Dienstag 8. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Mittwoch 9. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 10. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Freitag 11. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Samstag 12. Oktober, 10 – 16 Uhr

BERLIN
------------------------------
Sonntag 20. Oktober, VERNISSAGE 11 - 17 Uhr
Montag 21. Oktober, 10 – 17 Uhr
Dienstag 22. Oktober, 10 – 17 Uhr & AFTER WORK PREVIEW 17 – 20 Uhr
Mittwoch 23. Oktober, 10 – 17 Uhr
Donnerstag 24. Oktober, 10 – 17 Uhr
Freitag 25. Oktober, nur nach Vereinbarung

AGB

Versteigerungsbedingungen

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/ Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator
Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

Vollständige AGBs