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Carl Spitzweg, Der Hagestolz

In Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften ...

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Carl Spitzweg, Der Hagestolz
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Berlin
Carl Spitzweg, Der Hagestolz
Öl auf Holz. 38 x 46 cm.
Bezeichnet verso in schwarzem Pinsel: In. 1311, darunter in roter Kreide: I N. 1311 / M.d.b.K, darunter in blauer Kreide (kaum lesbar): [...] 1311.

Wichmann, 458.

Gutachten
Lt. Werkverzeichnis existiert eine Echtheitsbestätigung des Neffen Spitzwegs, Major Karl Loreck, München, 15.7.1813

Provenienz
Sammlung Direktor Robert Zahn (1861-1914), Plauen. - Hugo Helbing, München, Auktion Sammlungen Direktor R. Zahn+, Plauen, 21.11.1917, Lot 20 (als "Der Gutsherr [Hagestolz]). - Dr. Binswanger (auf vorgenannter Auktion für 17.000 RM erworben). - Sammlung Dr. Henri Hinrichsen (1868-1942), Leipzig, 1935-1939. – Beschlagnahmung und Überführung des Kunstbesitzes Dr. Henri Hinrichsen an das Museum der bildenden Künste, Leipzig, 16.11.1939, und am 9.1.1940 inventarisiert (Inv.Nr. G 1311). – als Schenkung des Sohnes Walter Hinrichsen an das Museum der bildenden Künste, Leipzig, 31.5.1946. – seit 1946 als Henri und Martha Hinrichsen-Stiftung, Chicago, Museum der bildenden Künste, Leipzig. - Restituiert an die Erben von Dr. Henri Hinrichsen, 2002. - Sotheby´s, London, Auktion 15.06.2004, Lot 32. - Europäische Privatsammlung (im Nachverkauf erworben).

Ausstellungen
Leipzig, Museum der bildenden Künste, Hundert Jahre deutsche Malerei, 5.1947.

Literatur
A. Elsen: Carl Spitzweg, Wien 1948, Nr. 41 (1. Fassung, um 1868), S. 120 (erwähnt), Farbabb. - G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, Nr. 913, Abb. S. 234 - H. Weiss: Carl Spitzweg, Wien/München 1972, Taf. 75 - D. Sander: Museum der bildenden Künste, Leipzig. Kat. der Gemälde, 1995, Nr. 1311, S. 185, Abb. 650, S. 395. - L. Schirmer: Carl Spitzweg, Augsburg 1996, Abb. 35. - E. Braun: Rückgabeverfahren des Museums der bildenden Künste Leipzig, Beiträge öffentlicher Einrichtungen der BRD zum Umgang mit Kulturgut aus ehem. jüdischem Besitz, hg. von U. Höder, Magdeburg 2001, Abb. S. 202, S. 211-218. - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 458, Abb. S. 251.

Die Liste der „Sonderlinge“ in Spitzwegs Oeuvre umfasst neben Bücherwürmern, Einsiedlern, Soldaten und Dichtern die Gestalt des Hagestolzes - den eingefleischten, etwas kauzigen Junggesellen. Der Ausdruck „hagestolz“, der heutzutage veraltet ist, hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen und wird volksetymologisch vom älteren Begriff „hagestalt“ abgeleitet. Der Ausdruck bezieht sich auf den Eigentümer eines umzäunten Nebengutes, dessen geringe Größe einen Hausstand nicht zulässt.

Die Hagestolz-Werkgruppe bereitete Spitzweg durch zahlreiche Vorzeichnungen und Studien vor, die eine spezifische Komposition aufweisen: Als „Eine wichtige Horizontale“ bezeichnete Spitzweg die gerade Linie in der Ferne. Im Gegensatz dazu steht die Gestalt des Hagestolzes, der vertikal in den Raum hineinragt, sodass die Komposition von dieser horizontalen und vertikalen Linie bestimmt wird.

Unser Bild zeigt einen schlanken, hochgewachsenen Mann in Rückenansicht, der sich durch eine scharf konturierte, steife Körperhaltung und seine elegante Kleidung aus schwarzem Gehrock und Zylinder gleich mehrfach von den anderen Menschen abhebt. Von seinem Gesicht ist nur ein schwarzer Backenbart angedeutet. Die Rückenfigur hält ein dickes Manuskript oder ein Buch hinter dem Rücken und unter dem rechten Arm, als ob sich der Hagestolz sein Leben lang dem Studium der Bücher widmen würde. Diese äußere Erscheinung scheint eine konservative Haltung und Abschottung gegenüber dem Rest der Welt auszudrücken. Mag der isolierte Hagestolz sich selbst in seiner Ungebundenheit bestätigt fühlen oder mit Melancholie die Paare und Familie beobachten -darüber lässt sich nur spekulieren. Carl Spitzweg selbst hat nie geheiratet – hätte es vielleicht gerne getan.

Das Gemälde gehörte bis 1938 zur Sammlung des jüdischen Verlagsleiters Dr. Henri Hinrichsen (1868-1942), der sich durch soziales Engagement und Mäzenatentum neben seiner Arbeit als Musikverleger (Edition Peters) einen dauerhaften Ruf als Bürger der Stadt Leipzig erworben hatte. Den Rassenwahn der Nationalsozialisten konnte er nicht überstehen. Er wurde am 17.9.1942 in Auschwitz ermordet. Das Gemälde wurde bereits 1939 vom Museum der bildenden Künste in Leipzig übernommen, seit 1946 als Martha und Henri Hinrichsen-Stiftung, Chicago, geführt und 2003 von der Stadt Leipzig an die Erben Dr. Henri Hinrichsen restituiert.
Carl Spitzweg, Der Hagestolz (The Bachelor)
Oil on panel. 38 x 46 cm.
Inscribed verso in black brush: In. 1311, below in red chalk: I N. 1311 / M.d.b.K, below in blue chalk (barely legible): [...] 1311.

Wichmann, 458.

Certificate
According to the catalogue raisonné, there is a confirmation of authenticity by Spitzweg's nephew, Major Karl Loreck, Munich, 15 July 1813.

Provenance
Collection of Director Robert Zahn (1861-1914), Plauen. - Hugo Helbing, Munich, auction Director
R. Zahn + Collections, Plauen, 21 November 1917, lot 20 (as ‘Der Gutsherr [Hagestolz]’). - Dr Binswanger (acquired at the aforementioned auction for 17,000 RM). - Collection of Dr Henri Hinrichsen (1868-1942), Leipzig, 1935-1939. - Confiscation and transfer of the art collection of Dr Henri Hinrichsen to the Museum der bildenden Künste, Leipzig, 16.11.1939, inventoried on 9.1.1940 (inv. no. G 1311). - Donated by his son Walter Hinrichsen to the Museum der bildenden Künste, Leipzig, 31 May 1946. - Since 1946 as the Henri and Martha Hinrichsen Foundation, Chicago, Museum der bildenden Künste, Leipzig. - Restituted to the heirs of Dr Henri Hinrichsen, 2002. - Sotheby's, London, auction 15.06.2004, lot 32. - European private collection (acquired in post-auction sale).

Exhibitions
Leipzig, Museum der bildenden Künste, Hundert Jahre deutsche Malerei, May 1947.

Literature
A. Elsen: Carl Spitzweg, Vienna 1948, no. 41 (1st version, c. 1868), p. 120 (mentioned), colour illus. - G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, no. 913, ill. p. 234 - H. Weiss: Carl Spitzweg, Vienna/Munich 1972, pl. 75. - D. Sander: Museum der bildenden Künste, Leipzig. Cat. of paintings, 1995, no. 1311, p. 185, fig. 650, p. 395. - L. Schirmer: Carl Spitzweg, Augsburg 1996, ill. 35. - E. Braun: Rückgabeverfahren des Museums der bildenden Künste Leipzig, Beiträge öffentlicher Einrichtungen der BRD zum Umgang mit Kulturgut aus ehem. jüdischem Besitz, ed. by U. Höder, Magdeburg 2001, ill. p. 202, pp. 211-218. - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Catalogue raisonné of the works. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, no. 458, ill. p. 251.

Alongside bookworms, hermits, soldiers and poets, one of the many “eccentrics” depicted in Spitzweg's oeuvre included the figure of Hagestolz – the inveterate, somewhat grumpy bachelor. The German term “hagestolz”, which is somewhat outdated today, originates from Middle High German and is derived etymologically from the older term ‘hagestalt’, which referred to the owner of an enclosed ancillary property, the small size of which did not allow for the founding of a household.

Spitzweg prepared his Hagestolz composition in numerous preparatory drawings and studies that all display a specific arrangement: Spitzweg described the straight line in the distance as ‘An important horizontal’. In contrast, the figure of the Hagestolz protrudes vertically into the space, so that the composition is determined by one horizontal and one vertical line.

This image depicts a tall, slender man seen from behind. His sharply contoured, stiff posture and elegant clothing consisting of a black frock coat and top hat sets him apart from the other people. Only a hint of a black moustache is visible on his face. The figure holds a thick manuscript or book behind his back and under his right arm, suggesting that the proud Hagestolz has dedicated his life to the study of literature.

This outward appearance seems to express a conservative attitude and isolation from the rest of the world. We can only speculate as to whether the secluded bachelor felt confirmed in his independence or whether he observed couples and families with melancholy. Carl Spitzweg himself never married - perhaps he would have liked to.

Until 1938, the painting belonged to the collection of the Jewish publishing director Dr Henri Hinrichsen (1868-1942). Through his social commitment and patronage alongside his work as a music publisher (Edition Peters), Hinrichsen earned himself lasting renown as a respected citizen of Leipzig. However, he did not survive the racial fanaticism of the National Socialists and was murdered in Auschwitz on 17 September 1942. The painting was removed from the Museum of Fine Arts in Leipzig as early as 1939, and has been managed under the Martha and Henri Hinrichsen Foundation, Chicago, since 1946. It was restituted to the heirs of Dr Henri Hinrichsen by the City of Leipzig in 2003.
Carl Spitzweg, Der Hagestolz
Öl auf Holz. 38 x 46 cm.
Bezeichnet verso in schwarzem Pinsel: In. 1311, darunter in roter Kreide: I N. 1311 / M.d.b.K, darunter in blauer Kreide (kaum lesbar): [...] 1311.

Wichmann, 458.

Gutachten
Lt. Werkverzeichnis existiert eine Echtheitsbestätigung des Neffen Spitzwegs, Major Karl Loreck, München, 15.7.1813

Provenienz
Sammlung Direktor Robert Zahn (1861-1914), Plauen. - Hugo Helbing, München, Auktion Sammlungen Direktor R. Zahn+, Plauen, 21.11.1917, Lot 20 (als "Der Gutsherr [Hagestolz]). - Dr. Binswanger (auf vorgenannter Auktion für 17.000 RM erworben). - Sammlung Dr. Henri Hinrichsen (1868-1942), Leipzig, 1935-1939. – Beschlagnahmung und Überführung des Kunstbesitzes Dr. Henri Hinrichsen an das Museum der bildenden Künste, Leipzig, 16.11.1939, und am 9.1.1940 inventarisiert (Inv.Nr. G 1311). – als Schenkung des Sohnes Walter Hinrichsen an das Museum der bildenden Künste, Leipzig, 31.5.1946. – seit 1946 als Henri und Martha Hinrichsen-Stiftung, Chicago, Museum der bildenden Künste, Leipzig. - Restituiert an die Erben von Dr. Henri Hinrichsen, 2002. - Sotheby´s, London, Auktion 15.06.2004, Lot 32. - Europäische Privatsammlung (im Nachverkauf erworben).

Ausstellungen
Leipzig, Museum der bildenden Künste, Hundert Jahre deutsche Malerei, 5.1947.

Literatur
A. Elsen: Carl Spitzweg, Wien 1948, Nr. 41 (1. Fassung, um 1868), S. 120 (erwähnt), Farbabb. - G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, Nr. 913, Abb. S. 234 - H. Weiss: Carl Spitzweg, Wien/München 1972, Taf. 75 - D. Sander: Museum der bildenden Künste, Leipzig. Kat. der Gemälde, 1995, Nr. 1311, S. 185, Abb. 650, S. 395. - L. Schirmer: Carl Spitzweg, Augsburg 1996, Abb. 35. - E. Braun: Rückgabeverfahren des Museums der bildenden Künste Leipzig, Beiträge öffentlicher Einrichtungen der BRD zum Umgang mit Kulturgut aus ehem. jüdischem Besitz, hg. von U. Höder, Magdeburg 2001, Abb. S. 202, S. 211-218. - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 458, Abb. S. 251.

Die Liste der „Sonderlinge“ in Spitzwegs Oeuvre umfasst neben Bücherwürmern, Einsiedlern, Soldaten und Dichtern die Gestalt des Hagestolzes - den eingefleischten, etwas kauzigen Junggesellen. Der Ausdruck „hagestolz“, der heutzutage veraltet ist, hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen und wird volksetymologisch vom älteren Begriff „hagestalt“ abgeleitet. Der Ausdruck bezieht sich auf den Eigentümer eines umzäunten Nebengutes, dessen geringe Größe einen Hausstand nicht zulässt.

Die Hagestolz-Werkgruppe bereitete Spitzweg durch zahlreiche Vorzeichnungen und Studien vor, die eine spezifische Komposition aufweisen: Als „Eine wichtige Horizontale“ bezeichnete Spitzweg die gerade Linie in der Ferne. Im Gegensatz dazu steht die Gestalt des Hagestolzes, der vertikal in den Raum hineinragt, sodass die Komposition von dieser horizontalen und vertikalen Linie bestimmt wird.

Unser Bild zeigt einen schlanken, hochgewachsenen Mann in Rückenansicht, der sich durch eine scharf konturierte, steife Körperhaltung und seine elegante Kleidung aus schwarzem Gehrock und Zylinder gleich mehrfach von den anderen Menschen abhebt. Von seinem Gesicht ist nur ein schwarzer Backenbart angedeutet. Die Rückenfigur hält ein dickes Manuskript oder ein Buch hinter dem Rücken und unter dem rechten Arm, als ob sich der Hagestolz sein Leben lang dem Studium der Bücher widmen würde. Diese äußere Erscheinung scheint eine konservative Haltung und Abschottung gegenüber dem Rest der Welt auszudrücken. Mag der isolierte Hagestolz sich selbst in seiner Ungebundenheit bestätigt fühlen oder mit Melancholie die Paare und Familie beobachten -darüber lässt sich nur spekulieren. Carl Spitzweg selbst hat nie geheiratet – hätte es vielleicht gerne getan.

Das Gemälde gehörte bis 1938 zur Sammlung des jüdischen Verlagsleiters Dr. Henri Hinrichsen (1868-1942), der sich durch soziales Engagement und Mäzenatentum neben seiner Arbeit als Musikverleger (Edition Peters) einen dauerhaften Ruf als Bürger der Stadt Leipzig erworben hatte. Den Rassenwahn der Nationalsozialisten konnte er nicht überstehen. Er wurde am 17.9.1942 in Auschwitz ermordet. Das Gemälde wurde bereits 1939 vom Museum der bildenden Künste in Leipzig übernommen, seit 1946 als Martha und Henri Hinrichsen-Stiftung, Chicago, geführt und 2003 von der Stadt Leipzig an die Erben Dr. Henri Hinrichsen restituiert.
Carl Spitzweg, Der Hagestolz (The Bachelor)
Oil on panel. 38 x 46 cm.
Inscribed verso in black brush: In. 1311, below in red chalk: I N. 1311 / M.d.b.K, below in blue chalk (barely legible): [...] 1311.

Wichmann, 458.

Certificate
According to the catalogue raisonné, there is a confirmation of authenticity by Spitzweg's nephew, Major Karl Loreck, Munich, 15 July 1813.

Provenance
Collection of Director Robert Zahn (1861-1914), Plauen. - Hugo Helbing, Munich, auction Director
R. Zahn + Collections, Plauen, 21 November 1917, lot 20 (as ‘Der Gutsherr [Hagestolz]’). - Dr Binswanger (acquired at the aforementioned auction for 17,000 RM). - Collection of Dr Henri Hinrichsen (1868-1942), Leipzig, 1935-1939. - Confiscation and transfer of the art collection of Dr Henri Hinrichsen to the Museum der bildenden Künste, Leipzig, 16.11.1939, inventoried on 9.1.1940 (inv. no. G 1311). - Donated by his son Walter Hinrichsen to the Museum der bildenden Künste, Leipzig, 31 May 1946. - Since 1946 as the Henri and Martha Hinrichsen Foundation, Chicago, Museum der bildenden Künste, Leipzig. - Restituted to the heirs of Dr Henri Hinrichsen, 2002. - Sotheby's, London, auction 15.06.2004, lot 32. - European private collection (acquired in post-auction sale).

Exhibitions
Leipzig, Museum der bildenden Künste, Hundert Jahre deutsche Malerei, May 1947.

Literature
A. Elsen: Carl Spitzweg, Vienna 1948, no. 41 (1st version, c. 1868), p. 120 (mentioned), colour illus. - G. Roennefahrt: Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, no. 913, ill. p. 234 - H. Weiss: Carl Spitzweg, Vienna/Munich 1972, pl. 75. - D. Sander: Museum der bildenden Künste, Leipzig. Cat. of paintings, 1995, no. 1311, p. 185, fig. 650, p. 395. - L. Schirmer: Carl Spitzweg, Augsburg 1996, ill. 35. - E. Braun: Rückgabeverfahren des Museums der bildenden Künste Leipzig, Beiträge öffentlicher Einrichtungen der BRD zum Umgang mit Kulturgut aus ehem. jüdischem Besitz, ed. by U. Höder, Magdeburg 2001, ill. p. 202, pp. 211-218. - S. Wichmann: Carl Spitzweg. Catalogue raisonné of the works. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, no. 458, ill. p. 251.

Alongside bookworms, hermits, soldiers and poets, one of the many “eccentrics” depicted in Spitzweg's oeuvre included the figure of Hagestolz – the inveterate, somewhat grumpy bachelor. The German term “hagestolz”, which is somewhat outdated today, originates from Middle High German and is derived etymologically from the older term ‘hagestalt’, which referred to the owner of an enclosed ancillary property, the small size of which did not allow for the founding of a household.

Spitzweg prepared his Hagestolz composition in numerous preparatory drawings and studies that all display a specific arrangement: Spitzweg described the straight line in the distance as ‘An important horizontal’. In contrast, the figure of the Hagestolz protrudes vertically into the space, so that the composition is determined by one horizontal and one vertical line.

This image depicts a tall, slender man seen from behind. His sharply contoured, stiff posture and elegant clothing consisting of a black frock coat and top hat sets him apart from the other people. Only a hint of a black moustache is visible on his face. The figure holds a thick manuscript or book behind his back and under his right arm, suggesting that the proud Hagestolz has dedicated his life to the study of literature.

This outward appearance seems to express a conservative attitude and isolation from the rest of the world. We can only speculate as to whether the secluded bachelor felt confirmed in his independence or whether he observed couples and families with melancholy. Carl Spitzweg himself never married - perhaps he would have liked to.

Until 1938, the painting belonged to the collection of the Jewish publishing director Dr Henri Hinrichsen (1868-1942). Through his social commitment and patronage alongside his work as a music publisher (Edition Peters), Hinrichsen earned himself lasting renown as a respected citizen of Leipzig. However, he did not survive the racial fanaticism of the National Socialists and was murdered in Auschwitz on 17 September 1942. The painting was removed from the Museum of Fine Arts in Leipzig as early as 1939, and has been managed under the Martha and Henri Hinrichsen Foundation, Chicago, since 1946. It was restituted to the heirs of Dr Henri Hinrichsen by the City of Leipzig in 2003.

Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften und Genrebilder einer Privatsammlung

Auktionsdatum
Lose: 98
Ort der Versteigerung
Poststr. 21-22
Berlin
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Germany

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KÖLN
------------------------------
Montag 7. Oktober, VERNISSAGE 18 Uhr
Dienstag 8. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Mittwoch 9. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 10. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Freitag 11. Oktober, 10 – 17.30 Uhr
Samstag 12. Oktober, 10 – 16 Uhr

BERLIN
------------------------------
Sonntag 20. Oktober, VERNISSAGE 11 - 17 Uhr
Montag 21. Oktober, 10 – 17 Uhr
Dienstag 22. Oktober, 10 – 17 Uhr & AFTER WORK PREVIEW 17 – 20 Uhr
Mittwoch 23. Oktober, 10 – 17 Uhr
Donnerstag 24. Oktober, 10 – 17 Uhr
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8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/ Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator
Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

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