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989

Zwei Vögel auf Baumstümpfen

In Kunstgewerbe

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Köln
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Köln
Zwei Vögel auf Baumstümpfen
Hohle glasierte Böden, auf der Oberseite Radmarke und Monogramm Z in Purpur. Fayence, farbiger Aufglasurdekor. Die grünen Enden der Baumstümpfe, einige Blätter, der Schwanz des grünen Vogels und Brandrisse in der Brust des braunen Vogels restauriert. H 24,5 und 24,3 cm.
Höchst, 1749 - 1756/57, die Bemalung von Johann Philipp Zisler.

Einer der größten Liebhaber für Vogelplastiken aus Porzellan und Fayence war der Kölner Kurfürst Clemens August. Erich Köllmann beschrieb mehrfach detailliert das lebhafte Interesse des Kölner Kurfürsten für die keramische Produktion seiner Zeit und seine Kaufentscheidungen. Die Grundlage aller Forschung bildet das Nachlassinventar. 41 große weiße Vögel zierten das rot lackierte Mittelzimmer des Indianischen Hauses bei Schloss Falkenlust in Brühl. Im Krönungssaal des Poppelsdorfer Schlosses befanden sich nach dem Tod von Clemens August 1761 noch zahlreiche nach der Natur geformte Vögel aus Meissener Porzellan, in Falkenlust standen Kanarienvögel (Köllmann, Porzellan und Fayence am Hofe Clemens Augusts, in: Kat. Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts, Brühl-Köln 1961, S. 326 ff). Das Indianische Haus aus dem Brühler Ensemble wurde im 19. Jahrhundert abgerissen, nur der in Holz geschnitzte und gefasste Chinese mit Drache und Sonnenschirm blieb in Schloss Augustusburg erhalten. Ob diese beiden Ziervögel auch zum Besitz des Kölner Kurfürsten gehörten, bleibt spekulativ. Zweifellos passten sie gut zu seinen Fayenceservicen, die er für Schloss Augustusburg und Schloss Clemenswerth in der Manufaktur Paul Hannongs in Strasbourg bestellte.

In seinem Standartwerk über die Höchster Fayencen hat Horst Reber alle ihm bekannten Vogelplastiken zusammengestellt. Die Manufaktur schuf außer diesen beiden, nicht genau zu bezeichnenden und eher exotisch wirkenden Vögeln noch Eichelhäher und Papageien, alle auf Ästen oder Baumstümpfen sitzend. Viele tragen das Malermonogramm IZ für Johannes Zeschinger. Der Maler Johann Philipp Zisler, der öfter mit „Z“ als mit vollem Namen signierte, wurde einem größeren Publikum bekannt durch den Aufsatz "Der Blumenmaler Johann Philipp Zisler", den Michel Oppenheim in der Festschrift Erich Meyer 1959 publizierte. 1731 in Höchst geboren, zählte Zisler zu den wenigen Manufakturisten, die nicht zuwandern mussten. Seine Ausbilder waren Adam Friedrich von Löwenfinck, Christian Wilhelm von Löwenfinck und, nach deren Ausscheiden, wohl Joseph Philipp Dannhöfer. Zisler verblieb in Höchst bis 1754, dann entschied er sich zur Abwanderung nach Fürstenberg, wohl unter anderem auch, weil er dort die Chance hatte, "echtes" Porzellan zu bemalen.

Provenienz
Sammlung A. Lion, Frankfurt (1925).
Sammlung Fischer-Böhler, München.
Sammlung Helmut Neuner, Rückersdorf.

Ausstellungen
Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, Sonderausstellung, Kunstgewerbemuseum Frankfurt am Main, Mai bis Juli 1925.
Das Tier in der Kunst des 18. Jahrhunderts. Fayence- und Porzellan-Plastiken und -Malereien der bedeutendsten europäischen Manufakturen, Schloss Jegenstorf, 11 Mai - 2. November 1952.

Literatur
Abgebildet bei Schmidt, Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, Sonderausstellung Mai bis Juli 1925, Kunstgewerbemuseum Frankfurt, Nr. 659, Taf. 59, und Nr. 660.
Abgebildet bei Reber, Die Kurmainzische Porzellan-Manufaktur Höchst. Fayencen, München 1986, Abb. 34.
Abgebildet bei Ziffer, Malerei und Feuerkunst. Fayencen der Sammlung Neuner, Bd. II, Neu-Isenburg 2012, Kat. Nr. 62-63.
Zu Zisler s.Reber, a.a.O., S. 306 ff.
S.a. Wolff Metternich/Meinz, Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Bd. I, München-Berlin 2004, S. 90.
Two Höchst faience models of birds on stumps
Hollow unglazed bases, with wheel mark and monogrammed Z in purple. The green ends of the tree stumps, the foliage, the tail of the green bird and firing cracks in the breast of the brown bird restored. H 24.5 and 24.3 cm.
1749 - 1756/57, decorated by Johann Philipp Zisler.

The Cologne Prince Elector Clemens August was one of the greatest connoisseurs of porcelain and faience bird sculptures. Erich Köllmann has described the Cologne Elector's lively interest in the ceramic production of his time as well as his purchasing decisions in several publications. All research is based on the inventory of his estate. 41 large white birds adorned the central red lacquered room of the Indian House at Falkenlust Palace in Brühl. After Clemens August's death in 1761, the Coronation Hall at Poppelsdorf Palace still contained numerous Meissen porcelain birds modelled from nature, while Falkenlust was decorated with canaries (Köllmann, Porzellan und Fayence am Hofe Clemens Augusts, in: Kat. Elector Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts, Brühl- Cologne 1961, p. 326 ff).

The Indian House in the Brühl palace complex was demolished in the 19th century; only the carved and moulded Chinese man with a dragon and parasol remained in Augustusburg Palace. Whether these two ornamental birds also originally belonged to the property of the Cologne Elector remains speculative. They certainly would have matched the faience services that he ordered from Paul Hannong's manufactory in Strasbourg for the palaces of Augustusburg and Clemenswerth.

Horst Reber compiled all the bird sculptures known to him in his standard work on Höchst faience. In addition to these two birds, which have a somewhat exotic appearance but cannot be precisely identified, the manufactory also produced jays and parrots, all perched on branches or tree stumps. Many bear the painter's monogram IZ for Johannes Zeschinger. The painter Johann Philipp Zisler, who often signed his works with ‘Z’ rather than his full name, became known to a wider audience through the essay ‘Der Blumenmaler Johann Philipp Zisler’, which Michel Oppenheim published in the Festschrift Erich Meyer in 1959.

Born in Höchst in 1731, Zisler was one of the few craftsmen who did not have to emigrate. He was taught by Adam Friedrich von Löwenfinck, Christian Wilhelm von Löwenfinck and, after their departure, probably also by Joseph Philipp Dannhöfer. Zisler remained in Höchst until 1754, when he decided to emigrate to Fürstenberg, presumably in part because he had the opportunity to paint "true" porcelain there.

Provenance
The A. Lion Collection, Frankfurt (1925).

The Fischer-Böhler Collection, Munich.

The Helmut Neuner Collection, Rückersdorf.

Exhibitions
Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, special exhibition, Kunstgewerbemuseum Frankfurt am Main, May to July 1925.
Das Tier in der Kunst des 18. Jahrhunderts. Fayence- und Porzellan-Plastiken und -Malereien der bedeutendsten europäischen Manufakturen, Jegenstorf Castle, 11 May - 2 November 1952.

Literature
Illustrated in Schmidt, Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, special exhibition May to July 1925, Kunstgewerbemuseum Frankfurt, no. 659, pl. 59, and no. 660.
Illustrated in Reber, Die Kurmainzische Porzellan-Manufaktur Höchst. Fayencen, Munich 1986, fig. 34.
Illustrated in Ziffer, Malerei und Feuerkunst. Fayencen der Sammlung Neuner, vol. II, Neu-Isenburg 2012, cat. no. 62-63.
On Zisler see Reber, op. cit. p. 306 ff.
See also Wolff Metternich/Meinz, Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, vol. I, Munich-Berlin 2004, p. 90.
Zwei Vögel auf Baumstümpfen
Hohle glasierte Böden, auf der Oberseite Radmarke und Monogramm Z in Purpur. Fayence, farbiger Aufglasurdekor. Die grünen Enden der Baumstümpfe, einige Blätter, der Schwanz des grünen Vogels und Brandrisse in der Brust des braunen Vogels restauriert. H 24,5 und 24,3 cm.
Höchst, 1749 - 1756/57, die Bemalung von Johann Philipp Zisler.

Einer der größten Liebhaber für Vogelplastiken aus Porzellan und Fayence war der Kölner Kurfürst Clemens August. Erich Köllmann beschrieb mehrfach detailliert das lebhafte Interesse des Kölner Kurfürsten für die keramische Produktion seiner Zeit und seine Kaufentscheidungen. Die Grundlage aller Forschung bildet das Nachlassinventar. 41 große weiße Vögel zierten das rot lackierte Mittelzimmer des Indianischen Hauses bei Schloss Falkenlust in Brühl. Im Krönungssaal des Poppelsdorfer Schlosses befanden sich nach dem Tod von Clemens August 1761 noch zahlreiche nach der Natur geformte Vögel aus Meissener Porzellan, in Falkenlust standen Kanarienvögel (Köllmann, Porzellan und Fayence am Hofe Clemens Augusts, in: Kat. Kurfürst Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts, Brühl-Köln 1961, S. 326 ff). Das Indianische Haus aus dem Brühler Ensemble wurde im 19. Jahrhundert abgerissen, nur der in Holz geschnitzte und gefasste Chinese mit Drache und Sonnenschirm blieb in Schloss Augustusburg erhalten. Ob diese beiden Ziervögel auch zum Besitz des Kölner Kurfürsten gehörten, bleibt spekulativ. Zweifellos passten sie gut zu seinen Fayenceservicen, die er für Schloss Augustusburg und Schloss Clemenswerth in der Manufaktur Paul Hannongs in Strasbourg bestellte.

In seinem Standartwerk über die Höchster Fayencen hat Horst Reber alle ihm bekannten Vogelplastiken zusammengestellt. Die Manufaktur schuf außer diesen beiden, nicht genau zu bezeichnenden und eher exotisch wirkenden Vögeln noch Eichelhäher und Papageien, alle auf Ästen oder Baumstümpfen sitzend. Viele tragen das Malermonogramm IZ für Johannes Zeschinger. Der Maler Johann Philipp Zisler, der öfter mit „Z“ als mit vollem Namen signierte, wurde einem größeren Publikum bekannt durch den Aufsatz "Der Blumenmaler Johann Philipp Zisler", den Michel Oppenheim in der Festschrift Erich Meyer 1959 publizierte. 1731 in Höchst geboren, zählte Zisler zu den wenigen Manufakturisten, die nicht zuwandern mussten. Seine Ausbilder waren Adam Friedrich von Löwenfinck, Christian Wilhelm von Löwenfinck und, nach deren Ausscheiden, wohl Joseph Philipp Dannhöfer. Zisler verblieb in Höchst bis 1754, dann entschied er sich zur Abwanderung nach Fürstenberg, wohl unter anderem auch, weil er dort die Chance hatte, "echtes" Porzellan zu bemalen.

Provenienz
Sammlung A. Lion, Frankfurt (1925).
Sammlung Fischer-Böhler, München.
Sammlung Helmut Neuner, Rückersdorf.

Ausstellungen
Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, Sonderausstellung, Kunstgewerbemuseum Frankfurt am Main, Mai bis Juli 1925.
Das Tier in der Kunst des 18. Jahrhunderts. Fayence- und Porzellan-Plastiken und -Malereien der bedeutendsten europäischen Manufakturen, Schloss Jegenstorf, 11 Mai - 2. November 1952.

Literatur
Abgebildet bei Schmidt, Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, Sonderausstellung Mai bis Juli 1925, Kunstgewerbemuseum Frankfurt, Nr. 659, Taf. 59, und Nr. 660.
Abgebildet bei Reber, Die Kurmainzische Porzellan-Manufaktur Höchst. Fayencen, München 1986, Abb. 34.
Abgebildet bei Ziffer, Malerei und Feuerkunst. Fayencen der Sammlung Neuner, Bd. II, Neu-Isenburg 2012, Kat. Nr. 62-63.
Zu Zisler s.Reber, a.a.O., S. 306 ff.
S.a. Wolff Metternich/Meinz, Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Bd. I, München-Berlin 2004, S. 90.
Two Höchst faience models of birds on stumps
Hollow unglazed bases, with wheel mark and monogrammed Z in purple. The green ends of the tree stumps, the foliage, the tail of the green bird and firing cracks in the breast of the brown bird restored. H 24.5 and 24.3 cm.
1749 - 1756/57, decorated by Johann Philipp Zisler.

The Cologne Prince Elector Clemens August was one of the greatest connoisseurs of porcelain and faience bird sculptures. Erich Köllmann has described the Cologne Elector's lively interest in the ceramic production of his time as well as his purchasing decisions in several publications. All research is based on the inventory of his estate. 41 large white birds adorned the central red lacquered room of the Indian House at Falkenlust Palace in Brühl. After Clemens August's death in 1761, the Coronation Hall at Poppelsdorf Palace still contained numerous Meissen porcelain birds modelled from nature, while Falkenlust was decorated with canaries (Köllmann, Porzellan und Fayence am Hofe Clemens Augusts, in: Kat. Elector Clemens August. Landesherr und Mäzen des 18. Jahrhunderts, Brühl- Cologne 1961, p. 326 ff).

The Indian House in the Brühl palace complex was demolished in the 19th century; only the carved and moulded Chinese man with a dragon and parasol remained in Augustusburg Palace. Whether these two ornamental birds also originally belonged to the property of the Cologne Elector remains speculative. They certainly would have matched the faience services that he ordered from Paul Hannong's manufactory in Strasbourg for the palaces of Augustusburg and Clemenswerth.

Horst Reber compiled all the bird sculptures known to him in his standard work on Höchst faience. In addition to these two birds, which have a somewhat exotic appearance but cannot be precisely identified, the manufactory also produced jays and parrots, all perched on branches or tree stumps. Many bear the painter's monogram IZ for Johannes Zeschinger. The painter Johann Philipp Zisler, who often signed his works with ‘Z’ rather than his full name, became known to a wider audience through the essay ‘Der Blumenmaler Johann Philipp Zisler’, which Michel Oppenheim published in the Festschrift Erich Meyer in 1959.

Born in Höchst in 1731, Zisler was one of the few craftsmen who did not have to emigrate. He was taught by Adam Friedrich von Löwenfinck, Christian Wilhelm von Löwenfinck and, after their departure, probably also by Joseph Philipp Dannhöfer. Zisler remained in Höchst until 1754, when he decided to emigrate to Fürstenberg, presumably in part because he had the opportunity to paint "true" porcelain there.

Provenance
The A. Lion Collection, Frankfurt (1925).

The Fischer-Böhler Collection, Munich.

The Helmut Neuner Collection, Rückersdorf.

Exhibitions
Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, special exhibition, Kunstgewerbemuseum Frankfurt am Main, May to July 1925.
Das Tier in der Kunst des 18. Jahrhunderts. Fayence- und Porzellan-Plastiken und -Malereien der bedeutendsten europäischen Manufakturen, Jegenstorf Castle, 11 May - 2 November 1952.

Literature
Illustrated in Schmidt, Meisterwerke mittel- und süddeutscher Fayencekunst aus deutschem Privatbesitz, special exhibition May to July 1925, Kunstgewerbemuseum Frankfurt, no. 659, pl. 59, and no. 660.
Illustrated in Reber, Die Kurmainzische Porzellan-Manufaktur Höchst. Fayencen, Munich 1986, fig. 34.
Illustrated in Ziffer, Malerei und Feuerkunst. Fayencen der Sammlung Neuner, vol. II, Neu-Isenburg 2012, cat. no. 62-63.
On Zisler see Reber, op. cit. p. 306 ff.
See also Wolff Metternich/Meinz, Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, vol. I, Munich-Berlin 2004, p. 90.

Kunstgewerbe

Auktionsdatum
Lose: 676
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Tel +49.221.925729-19 shipping@lempertz.com

Wichtige Informationen

VERSTEIGERUNG SALE

Köln Cologne
Freitag 15. November 2024
Friday 15 November
10 Uhr 10 am | LOT 500–761
14 Uhr 2 pm | LOT 762–1014
17 Uhr 5 pm | LOT 1015–1174

VORBESICHTIGUNG PREVIEW

Köln Cologne
Samstag 9. November | 11–16 UHR | MATINÉE AB 11 UHR
Sonntag 10. November | 11–16 UHR
Montag 11. November | 10–17.30 UHR
Dienstag 12. November | 10–17.30 UHR
Mittwoch 13. November | 10–17.30 UHR

München Munich
Montag 4. November | VERNISSAGE 18–21 Uhr
Dienstag 5. November | 10–17 UHR
Mittwoch 6. November | 10–17 UHR

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im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der

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in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

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gehandelt oder vertrags wesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für

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gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz

nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion

schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in

Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet

abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz

zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das

Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung

zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist

vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und

Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung.

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sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden

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7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem

Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann

sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund

vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich

identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe

Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet

das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen

und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes

höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist

oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von

Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes

Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten

Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote

abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt

worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung

unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande

(§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter

Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der

Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages

von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen

Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/

Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer

nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden

Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung).

Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich

die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche

Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet, ab dem

1.1.2025 die gesetzliche Umsatzsteuer von 7% auf Kunstgegenstände und

Sammlungsstücke sowie 19% auf alle anderen Objekte (Regelbesteuerung).

Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat

der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen

Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG.

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h.

außer halb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer

– auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren

Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind,

wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine

Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über

einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet,

die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn

eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet.

Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird

ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis

vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte

Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.)

im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen

sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die

Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den

Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung

einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar

im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können

zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt

der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen

Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden

nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet.

Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages

oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der

Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache

nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös

gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten

Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in

Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz

oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem

Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten

und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier

Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei

einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung

durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und

Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist

Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das

UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet

keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam

sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf

die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

Vollständige AGBs

Stichworte: Strasbourg Ware, Höchst