Los

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Florentiner Stundenbuch,

In Auktion 82

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München

geschrieben von dem Priester Matheus de Amidei aus Prato. Lateinische Handschrift auf feinem Pergament. Florenz, dat. 24. 4. 1464. Ca. 9,5 x 7 cm. Mit 3 Seiten mit breiten, figürlich belebten Bordüren mit Gold und Goldpollen, jeweils mit historisierter Initiale (ca. 3,5 x 4 cm [2] und 2,5 x 3 cm) auf Goldgrund, 7 weiteren Initialen auf Goldgrund, mit Rankenstäben oder -ausläufen, 2 großen Initialen mit Federwerk (2,5 x 2,5 und 2 x 2 cm) sowie vielen zweizeiligen Initialen in Rot und Blau, jeweils mit Federwerk. 190 Bl. (das 1. und 13. weiß, wohl spätere Ergänzungen; die letzten 3 Bl. ebenfalls weiß). Schriftspiegel: 5,5 x 3,8 cm. 16 (Kalender) und 14 Zeilen. Goldgepr. - Ldr. des 18. Jhdts. mit 2 Silberschließen (Rücken mit kleinen Wurmlöchern, hinterer Deckel mit flächiger Wurmspur, etw. beschabt). - Stilistisch ist unser kleines Stundenbuch durch die charakteristische Ornamentik der Florentiner Buchmalerei im Umkreis des Francesco di Antonio del Chierico zuzuweisen. Eine Besonderheit ist seine genaue Datierung. So findet sich die Jahreszahl 1464 in römischen Ziffern, von einem Lorbeerkranz umgeben, am Fuß der Bordüre zu Beginn des Marien-Offiziums. Obgleich dieser Eintrag auch nachträglich an diese Stelle gesetzt worden sein könnte, ergibt sich eine sichere Datierung in dieses Jahr durch das Kolophon des Schreibers am Ende dieses wichtigen Teil des Stundenbuches: "Explicit officiu(m) gloriose virginis marie, scriptum per presbiteru(m) matheum de amideis de prato sub an(n)o domini mcccclxiiii die vero xxiiii aprilis. Amen"; zusätzlich also mit der Tagesdatierung 24. April. Es folgt ein gereimter Spruch, mit dem der Schreiber um den Lohn im Himmel bittet: "Qui scripsit scribat, / semper cu(m) domino vivat. / Vivat in celis / semper cu(m) domino felix". Soweit wir wissen, ist Matheus de Amidei aus Prato sonst nicht faßbar. - Im Kalender weist das Fest des heiligen Ansanus auf Florenz. Auch entsprechen Aufbau und Inhalt anderen Stundenbüchern aus Florenz: Auf den Kalender folgen das Marien-Offizium, das Toten-Offizium, die Bußpsalmen mit der Litanei, die Horen des Heiligen Kreuzes (Officium passionis), ferner Fürbittgebete und Gebete für die Messe und den Tageslauf. - Den aufwendigsten Schmuck unseres Stundenbuches bilden die drei mit Bordürenrahmen ausgestatteten Seiten zu Beginn des Marien-Offiziums, zu Beginn des Toten-Offiziums und zu Beginn der Bußpsalmen. Die Rahmen aus vielgestaltigen Blatt- und Blütenranken sind mit Vögeln und Putten belebt und reich mit Goldpollen besetzt. Die Initiale zur Marien-Matutin zeigt die Madonna mit dem Kind in Halbfigur, vor einem blauen, von kleinen weißen Wölkchen durchzogenem Himmel. Die zweite historisierte Initiale, zu Beginn des Toten-Offiziums, öffnet den Blick in einen ummauerten Friedhof. Auf einem Wandnischengrab sieht man einen Totenschädel mit zwei Knochen, von einem schwarzen Tuch unterlegt, ebenso liegen einige Knochen auf den Bodengräbern. Die Initiale zu den Bußpsalmen zeigt David, den legendären Verfasser der Psalmen, als alten bärtigen Mann mit dem Psalterium vor seiner Brust. Schließlich gibt es noch ein figürliches Element in der Initiale am Beginn des Hymnus zu den Horen des Heiligen Kreuzes, ein goldenes Vortragekreuz. Größere Initialen mit farbigem Buchstabenkörper vor Goldgrund und feinem Fadenrankendekor im Binnenfeld markieren den Beginn der Stundengebete des Marien-Offiziums zur Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet. Durch größere Initialen mit Fleuronnée sind der Beginn der Laudes (vierzeilig) und des Advents-Offiziums (fünfzeilig) hervorgehoben. Viele kleinere, zweizeilige Initialen mit Federwerk finden sich etwa im Kalender und am Beginn einzelner Psalmverse. Die Schrift ist durchwegs in einer gleichmäßigen Buchminuskel ausgeführt, wobei die Beteiligung mehrerer Schreiber nicht auszuschließen ist. - Literatur: Eberhard König, Heribert Tenschert, Unterwegs zur Renaissance, Ramsen, Antiquariat Bibermühle, 2011 (Antiquariat Heribert Tenschert, Katalog 67), Nr. 19. - Zustand: Am Beginn und Ende jeweils 2 Bl. Papier eingebunden - Das erste (weiße) Blatt in etwas kräftigerem Pergament nachträglich vorgebunden; das 13. (weiße) Blatt angefalzt, vermutlich ebenso nachträglich, vielleicht anstatt eines verlorenen Blattes mit einer Miniatur zum Beginn des Marien-Offiziums. - Sonst komplettes Stundenbuch in sehr guter Erhaltung, wohl ein frühes Exemplar aus dem Florentiner Skriptorium unter der Leitung des Francesco di Antonio del Chierico, durch den Schreiber Matheus de Amidei aus Prato 1464 datiert. - Siehe Abbildungen. - ●Florentine Book of Hours, written by the priest Matheus de Amidei from Prato. Latin manuscript on fine vellum. Florence, dated 24. 4. 1464. 3 pages with wide, figurative and gilt bordures, each with historized initial on gilt ground, further 7 initials on gilt ground, with vines and tendrils, 2 large initials with pen-work and many 2-line-sized initials in red and blue, each with pen-work. - Stylistically, our small book of hours is characterised by the the distinctive ornamentation of Florentine book illumination in the circle of Francesco di Antonio del Chierico. A special feature is its exact dating. The date 1464 is written in Roman numerals, surrounded by a laurel wreath, at the foot of the border at the beginning of the Office of the Virgin. Although this entry could also have been placed here later, a secure dating to this year can be deduced from the scribe's colophon at the end of this important part of the Book of Hours: "Explicit officiu(m) gloriose virginis marie, scriptum per presbiteru(m) matheum de amideis de prato sub an(n)o domini mcccclxiiii die vero xxiiii aprilis. Amen." The most elaborate decoration of our Book of Hours is the three pages with bordure frames at the beginning of the Office of Mary, at the beginning of the Office of the Dead and at the beginning of the Penitential Psalms. The frames of various leaves and blossom tendrils are enlivened with birds and putti and richly decorated with gold pollen. The initial of the Mary Matins shows the Madonna and Child in half figure, in front of a blue sky interspersed with small white clouds. The second historiated initial, at the beginning of the Office of the Dead, opens the view into a walled cemetery. On a wall niche grave one sees a skull with two bones, underlaid with a black cloth. The initial of the Psalms of Repentance shows David, the legendary author of the Psalms, as an old, bearded man with the psaltery in front of his chest. Finally, there is a figurative element in the initial at the beginning of the Hymn to the Hours of the Holy Cross, a golden cross. The script is executed in a regular book minuscule, whereby the participation of several scribes cannot be ruled out. - Bound in 2 sheets of paper at the beginning and end. The first (white) leaf in somewhat stronger parchment subsequently prebound; the 13th (white) leaf folded, presumably also subsequently, perhaps in place of a lost leaf with a miniature at the beginning of the Office of the Virgin. - Otherwise complete Book of Hours in very good condition, probably an early copy from the Florentine scriptorium under the direction of Francesco di Antonio del Chierico, dated 1464 by the scribe Matheus de Amidei from Prato. - 18th century calf with 2 silver clasps (spine with worm holes, rear cover with worming, somewhat scuffed). - See illustration. -

geschrieben von dem Priester Matheus de Amidei aus Prato. Lateinische Handschrift auf feinem Pergament. Florenz, dat. 24. 4. 1464. Ca. 9,5 x 7 cm. Mit 3 Seiten mit breiten, figürlich belebten Bordüren mit Gold und Goldpollen, jeweils mit historisierter Initiale (ca. 3,5 x 4 cm [2] und 2,5 x 3 cm) auf Goldgrund, 7 weiteren Initialen auf Goldgrund, mit Rankenstäben oder -ausläufen, 2 großen Initialen mit Federwerk (2,5 x 2,5 und 2 x 2 cm) sowie vielen zweizeiligen Initialen in Rot und Blau, jeweils mit Federwerk. 190 Bl. (das 1. und 13. weiß, wohl spätere Ergänzungen; die letzten 3 Bl. ebenfalls weiß). Schriftspiegel: 5,5 x 3,8 cm. 16 (Kalender) und 14 Zeilen. Goldgepr. - Ldr. des 18. Jhdts. mit 2 Silberschließen (Rücken mit kleinen Wurmlöchern, hinterer Deckel mit flächiger Wurmspur, etw. beschabt). - Stilistisch ist unser kleines Stundenbuch durch die charakteristische Ornamentik der Florentiner Buchmalerei im Umkreis des Francesco di Antonio del Chierico zuzuweisen. Eine Besonderheit ist seine genaue Datierung. So findet sich die Jahreszahl 1464 in römischen Ziffern, von einem Lorbeerkranz umgeben, am Fuß der Bordüre zu Beginn des Marien-Offiziums. Obgleich dieser Eintrag auch nachträglich an diese Stelle gesetzt worden sein könnte, ergibt sich eine sichere Datierung in dieses Jahr durch das Kolophon des Schreibers am Ende dieses wichtigen Teil des Stundenbuches: "Explicit officiu(m) gloriose virginis marie, scriptum per presbiteru(m) matheum de amideis de prato sub an(n)o domini mcccclxiiii die vero xxiiii aprilis. Amen"; zusätzlich also mit der Tagesdatierung 24. April. Es folgt ein gereimter Spruch, mit dem der Schreiber um den Lohn im Himmel bittet: "Qui scripsit scribat, / semper cu(m) domino vivat. / Vivat in celis / semper cu(m) domino felix". Soweit wir wissen, ist Matheus de Amidei aus Prato sonst nicht faßbar. - Im Kalender weist das Fest des heiligen Ansanus auf Florenz. Auch entsprechen Aufbau und Inhalt anderen Stundenbüchern aus Florenz: Auf den Kalender folgen das Marien-Offizium, das Toten-Offizium, die Bußpsalmen mit der Litanei, die Horen des Heiligen Kreuzes (Officium passionis), ferner Fürbittgebete und Gebete für die Messe und den Tageslauf. - Den aufwendigsten Schmuck unseres Stundenbuches bilden die drei mit Bordürenrahmen ausgestatteten Seiten zu Beginn des Marien-Offiziums, zu Beginn des Toten-Offiziums und zu Beginn der Bußpsalmen. Die Rahmen aus vielgestaltigen Blatt- und Blütenranken sind mit Vögeln und Putten belebt und reich mit Goldpollen besetzt. Die Initiale zur Marien-Matutin zeigt die Madonna mit dem Kind in Halbfigur, vor einem blauen, von kleinen weißen Wölkchen durchzogenem Himmel. Die zweite historisierte Initiale, zu Beginn des Toten-Offiziums, öffnet den Blick in einen ummauerten Friedhof. Auf einem Wandnischengrab sieht man einen Totenschädel mit zwei Knochen, von einem schwarzen Tuch unterlegt, ebenso liegen einige Knochen auf den Bodengräbern. Die Initiale zu den Bußpsalmen zeigt David, den legendären Verfasser der Psalmen, als alten bärtigen Mann mit dem Psalterium vor seiner Brust. Schließlich gibt es noch ein figürliches Element in der Initiale am Beginn des Hymnus zu den Horen des Heiligen Kreuzes, ein goldenes Vortragekreuz. Größere Initialen mit farbigem Buchstabenkörper vor Goldgrund und feinem Fadenrankendekor im Binnenfeld markieren den Beginn der Stundengebete des Marien-Offiziums zur Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet. Durch größere Initialen mit Fleuronnée sind der Beginn der Laudes (vierzeilig) und des Advents-Offiziums (fünfzeilig) hervorgehoben. Viele kleinere, zweizeilige Initialen mit Federwerk finden sich etwa im Kalender und am Beginn einzelner Psalmverse. Die Schrift ist durchwegs in einer gleichmäßigen Buchminuskel ausgeführt, wobei die Beteiligung mehrerer Schreiber nicht auszuschließen ist. - Literatur: Eberhard König, Heribert Tenschert, Unterwegs zur Renaissance, Ramsen, Antiquariat Bibermühle, 2011 (Antiquariat Heribert Tenschert, Katalog 67), Nr. 19. - Zustand: Am Beginn und Ende jeweils 2 Bl. Papier eingebunden - Das erste (weiße) Blatt in etwas kräftigerem Pergament nachträglich vorgebunden; das 13. (weiße) Blatt angefalzt, vermutlich ebenso nachträglich, vielleicht anstatt eines verlorenen Blattes mit einer Miniatur zum Beginn des Marien-Offiziums. - Sonst komplettes Stundenbuch in sehr guter Erhaltung, wohl ein frühes Exemplar aus dem Florentiner Skriptorium unter der Leitung des Francesco di Antonio del Chierico, durch den Schreiber Matheus de Amidei aus Prato 1464 datiert. - Siehe Abbildungen. - ●Florentine Book of Hours, written by the priest Matheus de Amidei from Prato. Latin manuscript on fine vellum. Florence, dated 24. 4. 1464. 3 pages with wide, figurative and gilt bordures, each with historized initial on gilt ground, further 7 initials on gilt ground, with vines and tendrils, 2 large initials with pen-work and many 2-line-sized initials in red and blue, each with pen-work. - Stylistically, our small book of hours is characterised by the the distinctive ornamentation of Florentine book illumination in the circle of Francesco di Antonio del Chierico. A special feature is its exact dating. The date 1464 is written in Roman numerals, surrounded by a laurel wreath, at the foot of the border at the beginning of the Office of the Virgin. Although this entry could also have been placed here later, a secure dating to this year can be deduced from the scribe's colophon at the end of this important part of the Book of Hours: "Explicit officiu(m) gloriose virginis marie, scriptum per presbiteru(m) matheum de amideis de prato sub an(n)o domini mcccclxiiii die vero xxiiii aprilis. Amen." The most elaborate decoration of our Book of Hours is the three pages with bordure frames at the beginning of the Office of Mary, at the beginning of the Office of the Dead and at the beginning of the Penitential Psalms. The frames of various leaves and blossom tendrils are enlivened with birds and putti and richly decorated with gold pollen. The initial of the Mary Matins shows the Madonna and Child in half figure, in front of a blue sky interspersed with small white clouds. The second historiated initial, at the beginning of the Office of the Dead, opens the view into a walled cemetery. On a wall niche grave one sees a skull with two bones, underlaid with a black cloth. The initial of the Psalms of Repentance shows David, the legendary author of the Psalms, as an old, bearded man with the psaltery in front of his chest. Finally, there is a figurative element in the initial at the beginning of the Hymn to the Hours of the Holy Cross, a golden cross. 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Auktion 82

Auktionsdatum
Lose: 1-627
Lose: 628-2342
Lose: 3000-3454
Ort der Versteigerung
Unterer Angerer 15
München
80331
Germany

Noch keine Versandinformationen verfügbar.

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AGB

Terms and conditions:

Versteigerungsbedingungen

 

1. Das Auktionshaus handelt als Kommissionär im eigenen Namen und

für Rechnung seiner Auftraggeber (Kommittenten), die un benannt

bleiben. Zugrunde liegen die Aufträge der Einlieferer. Die Auftrags -

verhältnisse ergeben sich durch Angabe einer Kennzahl (Einlieferer-

Nummer), die in Klammern der Katalogaufnahme jeweils angefügt

ist. Eigenware ist gesondert gekennzeichnet(1). Die Versteigerung ist

freiwillig und öffentlich.

 

2. Die angegebenen Preise sind in EURO beziffert und sind Schätzpreise,

keine Limite.

3. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges

zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten und

zu rückzuziehen. Er ist berechtigt, Gebote zurückzuweisen, wenn nicht

vor der Versteigerung geeignete Sicherheiten geleistet oder Referenzen

angegeben wurden.

 

4. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor

der Versteigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind

gebraucht und haben einen ihrem Alter, ihrem Gebrauch und ihrer Provenienz

entsprechenden Erhaltungszustand. Dieser wird im Katalog

nicht durchgängig erwähnt. Die Katalog beschreibungen sind keine

Garantien im Rechtssinne. Bei zweisprachigen deutsch-englischen

Lotbeschreibungen ist der englische Text nur eine Zusatzinformation.

Für die Vollständigkeit der Zustandsbeschreibungen ist allein der deutsche

Text maßgeblich.

 

Der Versteigerer übernimmt keine Haftung aus Mängeln, soweit er die

ihm obliegenden Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Dies gilt ausdrücklich

auch für alle photographischen oder sonstigen Wiedergaben von Losinhalten

wo auch immer und für wirtschaftliche und sonstige Nachteile

infolge technischer Störungen der benutzten Internetportale. Der

Erwerber hat Beanstandungen unverzüglich, spätestens aber innerhalb

von drei Wochen nach der Auktion, dem Versteigerer anzuzeigen. Im

Falle einer erfolgreichen Beanstandung reduziert oder erstattet der Versteigerer

dem Erwerber den gezahlten Kaufpreis (einschließlich Aufgeld)

entsprechend; ein über die Zu schlagshöhe hinausgehender

An spruch ist ausgeschlossen. Einzel stücke aus Konvoluten, größere

Zeitschriftenreihen, Serienwerke, mehrbändige Gesamtausgaben und

Objekte, die den Vermerk „nicht kollationiert“ oder „ohne Rückgaberecht“

tragen, sind vom Reklamationsrecht ausgeschlossen.

 

5. Hinweis im Sinne der §§ 86, 86a, 184b StGB. Das Auktionshaus bietet

Gegenstände, die zur Verbreitung nazistischen oder kinderpornographischen

Gedankenguts mißbraucht werden könnten, nur unter der

Bedingung an, daß sich Bieter auf diese Gegenstände mit ihrer Ge -

botsabgabe automatisch verpflichten, diese Gegenstände im Falle des

Ersteigerns ausschließlich für strafrechtlich unbedenkliche wissenschaftliche

Zwecke zu erwerben.

 

6. Der Ausruf beginnt in der Regel mit dem unteren Schätzpreis. Gesteigert

wird jeweils um ca. 10 %. Der Versteigerer kann im Einzelfall hiervon

situationsbedingt abweichen. Der Zuschlag erfolgt nach drei maligem

Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den

Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Bei Gleichstand

schriftlicher Gebote entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den

Zuschlag zu rücknehmen und die Sachen er neut anbieten, wenn irrtümlich

ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden

ist, oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen

will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.

 

7. Kommissionäre haften für ihre Auftraggeber. Bestehen bei Ab gabe

eines Gebotes Differenzen zwischen der Katalognummer und dem

Kennwort, so ist das Kennwort maßgebend. Folgen aus einer unrichtigen

Übermittlung gehen zu Lasten des Auftrag gebers. Bei Nicht -

erteilung des Zuschlags trotz Gebots haftet der Versteigerer dem Bieter

höchstens bis zur Höhe des Schätzpreises und dies nur, wenn

ihm Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit angelastet werden kann. Aufträge,

die später als 24 Stunden vor oder erst während der Versteigerung

eingehen, sind von jeder Haftung ausgeschlossen. Die in den

Geboten genannten Limite gelten als Zuschlagspreise, auf welche

das Aufgeld und die Mehrwertsteuer zusätzlich erhoben werden.

Unser Haus unterstellt sich den geltenden Vorschriften des GwG ausnahmslos.

 

8. Mit der Erteilung des Zuschlags geht die Gefahr für nicht zu vertretende

Verluste und Beschädigungen auf den Ersteigerer über. Das

Eigentum an den ersteigerten Sachen erwirbt der Ersteigerer erst mit

dem vollständigen Zahlungseingang beim Auktionshaus.

 

9. Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 28 % berechnet, in dem die

Umsatzsteuer enthalten ist und nicht separat ausgewiesen wird

(Differenzbesteuerung). Für Katalognummern, vor deren Schätzpreisen

der Vermerk *R steht, ist auf den Zuschlag ein Aufgeld von 20 %

und auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld die ermäßigte Mehrwertsteuer

von 7 % zu entrichten. Bei Katalognummern, deren

Schätzpreisen der Vermerk ** vorangestellt steht, gilt der volle Mehrwertsteuersatz

von 19 %. Für steuer inländische Unternehmer, die

zum Vorsteuerabzug bei dem Katalogangebot berechtigt sind, kann

die Gesamtrechnung über die von einem solchen ersteigerten Positionen

auf Wunsch wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt

werden. Die Mehrwertsteuer entfällt für Kunden aus Nicht-EU-Ländern,

wenn der Versand der ersteigerten Ware durch uns in das Nicht-

EU-Land erfolgt, oder der amtliche Nachweis der Ausfuhr innerhalb

von vier Wochen erbracht wird. Händlern aus EU-Ländern kann die

Mehrwertsteuer nur dann erstattet werden, wenn sie ihre europäische

USt-IdNr. bei Auftragserteilung bekanntgeben. Bei Auszahlungen

erfolgt die Umrechnung des Rechnungsbetrages zum am Tag der Auszahlung

geltenden Devisenkurs. Die Kosten für Porto, Verpackung,

Versicherung und Bankspesen gehen zu Lasten des Käufers.

 

10. Von den Ersteigerern von Originalkunstwerken und Photo graphien werden

als Beitrag auf die gesetzlichen Folgerechtsabgaben (§ 26 UrHG)

4 % auf den Zuschlagspreis erhoben.

11. Die Gebühr auf Internet-Zuschläge (derzeit Portal ZISSKA & LACHER

2 %, Invaluable und Lot-tissimo 3 %) trägt der jeweilige Ersteigerer.

 

12. Der Gesamtbetrag ist mit dem Zuschlag fällig und zahlbar in bar oder

durch bankbestätigten Scheck. Zahlungen auswärtiger Er steigerer, die

schriftlich oder telefonisch geboten haben, sind binnen vierzehn Tagen

nach Rechnungsstellung fällig.

 

13. Bei Zahlungsverzug werden die hieraus entstehenden Lager, Mahnund

Verwaltungskosten, sowie Verzugszinsen in Höhe von 1 % per

angebrochenem Kalendermonat ab Eintritt des Verzugs berechnet. Im

Übrigen kann das Auktionshaus bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung

des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadensersatz wegen

Nichterfüllung verlangen; der Schadensersatz kann in diesem Falle

auch so berechnet werden, daß die Sache in einer neuen Auktion

nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös

gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten

der wiederholten Versteigerung einschließlich der Gebühren des

Auktionshauses aufzukommen hat.

 

14. Der Erwerber ist verpflichtet, die Gegenstände sofort nach der Auktion

in Empfang zu nehmen. Falls er Versendung wünscht, erfolgt diese

auf eigene Gefahr. Bei Versand von Graphiken werden vorhandene

Passepartouts und Rahmen entfernt, es sei denn, das Haus wurde

vom Erwerber unmittelbar nach dem Erwerb zur Mitlieferung desselben

beauftragt.

 

15. Mit Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder Abgabe eines Gebotes

erkennt der Ersteigerer diese Bedingungen ausdrücklich an. Dies gilt

auch für Verkäufe aus den Rückgängen.

 

16. Erfüllungsort und Gerichtsstand für den vollkaufmännischen Verkehr

ist München. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UN-Abkommen

über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) und die Be -

stimmungen über Verkäufe im Fernabsatz finden keine Anwendung.

 

17. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise

unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt

(Salvatorische Klausel).

 

18. Die Versteigerungsbedingungen haben eine deutsche und eine englische

Fassung. In allen Streit- und Zweifelsfällen ist die deutsche Fassung

maßgebend; das gilt auch für die Auslegung von Rechtsbegriffen

und Katalogangaben.

 

München, den 25. Mai 2023

ZISSKA & LACHER Buch- und Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG

Vollständige AGBs