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Henneberg "Förderung der Familiengeschichte" "Familien-Wanderbriefe Bruno Henneberg". (

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München
Henneberg "Förderung der Familiengeschichte" "Familien-Wanderbriefe Bruno Henneberg". (Rückentitel).
Deutsche Handschrift auf Papier. 3 Bde. Meist Gießen, dat. 1894-1932. Mit mont. Photographie. Jeweils ca. 200 Bl. (darunter wenige weiße). Hldr. d. Zt. mit Rtit. (tls. etw. beschabt). (16) Nahezu lückenlose Folge von insgesamt circa 200 "Familien-Wanderbriefen" des Gießener Anatomieprofessors Bruno Henneberg (1867-1941) und seiner Gemahlin Helene, geb. Fritze; gebunden in drei Bänden, die von 1894-1904, 1905-1917 und 1918-1932 reichen. - Von Brunos Vater, dem Magdeburger Arzt Hermann Henneberg, bereits 1892 ins Leben gerufen, diente die 40 Jahre lang geführte Korrespondenz zwischen den Mitgliedern der Familie der "Pflicht das Gefühl der Zusammengehörigkeit auch kommenden Generationen zu erhalten" (27. 3. 1897), aber auch der Arbeit an der Familienchronik (einen ersten Teil veröffentlichte Bruno zusammen mit seinem Bruder Richard 1909, die erste Lieferung eines zweiten Bandes erschien 1937 im Druck), und nicht zuletzt der Manifestation der eigenen Bedeutung "wie ein Schloss oder eine Burg für eine Adelsfamilie" (28. 12. 1913).Bruno Henneberg (1867-1941) entstammte einer angesehenen, väterlicherseits in Magdeburg, mütterlicherseits in Braunschweig ansässigen Familie. Zu seinen Vorfahren zählen der Maler Rudolf Henneberg (1825-1876) und Maria Amalia Henneberg, geb. König (1761-1848), die Stieftochter von Lessing. Ein Bruder war Neurologe und Psychiater, der zweite Bakteriologe und der dritte Arzt (vgl. Hans-Rainer Duncker, Bruno Henneberg, in: Gießener Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Bd. I, Marburg 1982, S. [378]-386).Stets humorvoll berichten die Eheleute abwechselnd, meist in etwa einem halben Dutzend Briefen pro Jahr, über Berufs- und Familienleben, Alltägliches, Todesfälle, Familienfeiern und Reisen. Während das Leben in dem Haushalt mit drei Töchtern und zwei Hausmädchen zunächst unbeschwert erscheint, häufen sich in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die finanziellen Sorgen: "Der größte Teil der Wanderbriefschreiber klagt über die schlechten Zeiten. Jemand der Freude an Wortspielen hat, könnte daher das Tagebuch ... auch als Klagebuch bezeichnen" (6./7. 3. 1926). Mit etwas bitterem Unterton heißt es etwa: "auch wir gehören zu denen, die die armen Kriegsrosse verspeisen und empfehlen besonders geräuchertes Rossfleisch" (19. 2. 1919), und in Erinnerung an die vorwiegende Speise während des Krieges bezeichnen sich die Brüder Henneberg schließlich als "Rübengeneration". Wegen der schlechten Erfahrungen mit dem kunstgewerblichen Beruf seiner zweiten Tochter empfiehlt Bruno Henneberg für die Berufswahl junger Mädchen: "Auf alle Fälle soll jede Stenographie und Schreibmaschine lernen" (15. 3. 1923). In den Zeiten wirtschaftlicher Engpässe rückt die Familie noch enger zusammen, man bildet einen Familienverband mit Jahresbeiträgen, die "zur Förderung der Heranwachsenden und zur Finanzierung von Familientagen" dienen. - Die Schreiber erbaten sich die Briefe nach der Rundsendung zur Aufbewahrung wieder zurück. Stolz vermerkt der Vater, daß die jüngste Tochter seine "Wanderbriefe" zu Weihnachten in "zwei prunkvolle Bände gebunden hat" (13. 2. 1919). In gleicher Form, sogar mit dem gleichen Marmorpapier, wurde über zehn Jahre später der dritte Band des Briefkonvolutes gebunden.Die Briefe sind nachträglich numeriert und einzelne Familiennamen wohl von der Tochter ergänzt worden; der dritte Band ist mit einem Inhaltsverzeichnis ausgestattet. - Lediglich ein Brief mit kleinen Fehlstellen, wenige Blätter mit hinterlegtem Einriß, minimal fleckig, leicht gebräunt. - Beachtliche Quelle zur Sozialgeschichte von der Kaiserzeit bis zur Weimarer Republik. - Siehe Abbildung.
Henneberg "Förderung der Familiengeschichte" "Familien-Wanderbriefe Bruno Henneberg". (Rückentitel).
Deutsche Handschrift auf Papier. 3 Bde. Meist Gießen, dat. 1894-1932. Mit mont. Photographie. Jeweils ca. 200 Bl. (darunter wenige weiße). Hldr. d. Zt. mit Rtit. (tls. etw. beschabt). (16) Nahezu lückenlose Folge von insgesamt circa 200 "Familien-Wanderbriefen" des Gießener Anatomieprofessors Bruno Henneberg (1867-1941) und seiner Gemahlin Helene, geb. Fritze; gebunden in drei Bänden, die von 1894-1904, 1905-1917 und 1918-1932 reichen. - Von Brunos Vater, dem Magdeburger Arzt Hermann Henneberg, bereits 1892 ins Leben gerufen, diente die 40 Jahre lang geführte Korrespondenz zwischen den Mitgliedern der Familie der "Pflicht das Gefühl der Zusammengehörigkeit auch kommenden Generationen zu erhalten" (27. 3. 1897), aber auch der Arbeit an der Familienchronik (einen ersten Teil veröffentlichte Bruno zusammen mit seinem Bruder Richard 1909, die erste Lieferung eines zweiten Bandes erschien 1937 im Druck), und nicht zuletzt der Manifestation der eigenen Bedeutung "wie ein Schloss oder eine Burg für eine Adelsfamilie" (28. 12. 1913).Bruno Henneberg (1867-1941) entstammte einer angesehenen, väterlicherseits in Magdeburg, mütterlicherseits in Braunschweig ansässigen Familie. Zu seinen Vorfahren zählen der Maler Rudolf Henneberg (1825-1876) und Maria Amalia Henneberg, geb. König (1761-1848), die Stieftochter von Lessing. Ein Bruder war Neurologe und Psychiater, der zweite Bakteriologe und der dritte Arzt (vgl. Hans-Rainer Duncker, Bruno Henneberg, in: Gießener Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Bd. I, Marburg 1982, S. [378]-386).Stets humorvoll berichten die Eheleute abwechselnd, meist in etwa einem halben Dutzend Briefen pro Jahr, über Berufs- und Familienleben, Alltägliches, Todesfälle, Familienfeiern und Reisen. Während das Leben in dem Haushalt mit drei Töchtern und zwei Hausmädchen zunächst unbeschwert erscheint, häufen sich in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die finanziellen Sorgen: "Der größte Teil der Wanderbriefschreiber klagt über die schlechten Zeiten. Jemand der Freude an Wortspielen hat, könnte daher das Tagebuch ... auch als Klagebuch bezeichnen" (6./7. 3. 1926). Mit etwas bitterem Unterton heißt es etwa: "auch wir gehören zu denen, die die armen Kriegsrosse verspeisen und empfehlen besonders geräuchertes Rossfleisch" (19. 2. 1919), und in Erinnerung an die vorwiegende Speise während des Krieges bezeichnen sich die Brüder Henneberg schließlich als "Rübengeneration". Wegen der schlechten Erfahrungen mit dem kunstgewerblichen Beruf seiner zweiten Tochter empfiehlt Bruno Henneberg für die Berufswahl junger Mädchen: "Auf alle Fälle soll jede Stenographie und Schreibmaschine lernen" (15. 3. 1923). In den Zeiten wirtschaftlicher Engpässe rückt die Familie noch enger zusammen, man bildet einen Familienverband mit Jahresbeiträgen, die "zur Förderung der Heranwachsenden und zur Finanzierung von Familientagen" dienen. - Die Schreiber erbaten sich die Briefe nach der Rundsendung zur Aufbewahrung wieder zurück. Stolz vermerkt der Vater, daß die jüngste Tochter seine "Wanderbriefe" zu Weihnachten in "zwei prunkvolle Bände gebunden hat" (13. 2. 1919). In gleicher Form, sogar mit dem gleichen Marmorpapier, wurde über zehn Jahre später der dritte Band des Briefkonvolutes gebunden.Die Briefe sind nachträglich numeriert und einzelne Familiennamen wohl von der Tochter ergänzt worden; der dritte Band ist mit einem Inhaltsverzeichnis ausgestattet. - Lediglich ein Brief mit kleinen Fehlstellen, wenige Blätter mit hinterlegtem Einriß, minimal fleckig, leicht gebräunt. - Beachtliche Quelle zur Sozialgeschichte von der Kaiserzeit bis zur Weimarer Republik. - Siehe Abbildung.

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München
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