Hölzel, A.,Maler (1853-1934).E. Schriftblatt mit 2 Rötelzeichnungen und Text, sign. "A. H." und bezeichnet "Zur Bismarck-Feier in Dachau", nicht dat. (wohl Dachau 1896). 42,9 x 35,2 cm.Bemerkenswertes Schriftblatt, das wohl als Entwurf für einen Druck diente. Laut eigenhändiger Vermerke von Hölzel handelt es sich bei dem Text um ein Gedicht von Ludwig Thoma, der Ort ist mit "Dachau bei München" angegeben. Daß es sich bei dem panegyrisch Geehrten um Bismarck handelt, ist am unteren Rand wohl noch in der Zeit, aber von fremder Hand vermerkt worden: "Zur Bismarck-Feier in Dachau". Die anmutigen Rötelzeichnungen, die entsprechende Textpassagen illustrieren, zeigen einen Mädchenchor und ein einzelnes Mädchen mit Blumen. Die Dachauer Bismarck-Feier zum einundachtzigsten Geburtstag des ehemaligen Reichskanzlers fand 1896 in Dachau statt. Thoma, ein großer Verehrer Bismarcks, war an den Vorbereitungen beteiligt und verfaßte dazu ein Gedicht, das auf unserem Blatt im vollen Wortlaut wiedergegeben ist (zitiert als Briefinhalt bei Richard Lemp, Ludwig Thoma, Vom Advokaten zum Literaten. Unbekannte Briefe, München und Zürich 1979, S. 111f.; dagegen nicht in den Werkausgaben, auch nicht in Anna Dillers Textedition der Versdichtungen Ludwig Thomas, München 2014). Thoma nannte seine Gelegenheitsdichtung selbstironisch ein "poetisches Verbrechen".