Teilnachlaßdes Illustrators Wilhelm M(artin) Busch(1908-1987). Ca. 200 Skizzen, Zeichnungen und graphische Blätter in verschied. Techniken, über 100 Seiten Korrespondenz sowie eine beschichtete Radierplatte. Ca. 1963-83. (69)Reiche Korrespondenz mit Verlagen und zahlreiche, meist illustrierte Glückwunschkarten. Die Schreiben an den Direktor des Bertelsmann-Verlags und Chef des Leseringprogramms, Karl Ludwig Leonhardt (1922-2007), darunter ein elfseitiger illustrierter Brief, zeugen von einem freundschaftlichen Verhältnis zwischen Verleger und Künstler. So kann man in einem Brief lesen: "Lieber Karl-Ludwig, nun habe ich sie bald hinter mir, die Kur in Bad Wildungen, und freue mich schon auf meinen Arbeitsplatz in Blankenese. Ich habe mich hier nicht eine Sekunde gelangweilt. Ich gehe immer abends in das sog. 'Freizeithaus' und schneide Linoleum. Da sitzen sie dann, Männlein und Weiblein. Malen auf und hinter Glas, machen Brandmalerei auf Holz, sind vergnügte eifrige Selbstversorger in Kitsch und Kümmel." - Daß Busch auch mit der Frau des Verlagsdirektors, Sieglinde Leonhardt, freundschaftlich verbunden war, zeigt ein Brief, der den ca. 130 Tuscheskizzen beiliegt, die er als Illustrationsvorlagen zu den "Tolldreisten Geschichten" von Balzac schuf: "Liebe Sigi, nun wird es endlich Zeit, dass Du Dein Geburtstagsgeschenk bekommst. Es kommt zu spät, aber dafür ist es auch ein ganz schöner Brocken." - Enthalten sind weitere Graphiken, darunter nahezu 50 Entwürfe für Buchillustrationen, meist in Tusche, u. a. für "Appelschnut" und wohl "Bel Ami", 34 Radierungen (davon sieben mit Nachlaßstempel) und zahlreiche teils kolorierte Zeichnungen und signierte Skizzen.