Renz -
Ca. 200 Ankündigungszettel für Vorstellungen in
München, Frankfurt und Leipzig. In 7 Bdn. 1854-72. Verschied. Formate.
Ernst Jacob Renz (1815-1892), zunächst bei seinem Vater als Seiltänzer und dann im Wiener "Circus Gymnasticus" bei Christoph de Bach als Kunstreiter ausgebildet, gründete 1842 seine eigene Zirkusgesellschaft. Trotz finanzieller und personeller Engpässe und der Abwerbung und Konkurrenz größerer Truppen gelang es dem vielseitigen Zirkusdirektor, bei seinem ersten Gastspiel in München das Publikum mit einem Programm zu überzeugen, in dem er selbst in sechs verschiedenen Disziplinen auftrat. "Die Gesellschaft bin ich!" war dabei sein Motto, so ist es der beiliegenden seltenen Schrift "E. Renz und dessen Circus" (Halle, um 1855) zu entnehmen.{br}Enthalten sind ca. 40 Zettel aus dem Jahr 1854 für Vorstellungen in München in der "mit brillanter Gasbeleuchtung versehenen neu erbauten großen Arena vor dem Karlsthore", ca. 60 Zettel von Vorstellungen auf dem Münchner Isartorplatz (ohne Jahr), zusammen ca. 100 Zettel von Gastspielen in Frankfurt in den Jahren 1855, 1859 und 1864 sowie zwölf Zettel aus dem Jahr 1872 von Vorstellungen bei der Leipziger Ostermesse.{br}Enthalten ist eine Lithographie in großem Querfolioformat (ca. 57 x 80 cm) mit der "Quadrille des Mittelalters", mehrere Zettel sind mit großen Holzschnitten illustriert, etwa dem "Thierbändiger Delmonico" oder dem "studirten Esel". - Meist sind die zugehörigen Programmzettel beigebunden, beiliegen zwei Bände mit separat gebundenen Programmzetteln.{br}Ferner eingebunden sind u. a. vier Ankündigungszettel der "Physikalischen Soirée von Herrn und Madame Robin aus Paris, Physiker Ihrer Majestät der Königin von England", sowie verschiedene kleine Schaustellerzettel mit Ankündigungen eines "Türkischen Carawan-Salons", von "Iphigenia, der holdseligen Dioskuren-Braut", der "Riesin Flora" und der "kleinsten Menschen der Welt". - Siehe Abbildung.