Agoston und Bellachini -
Zusammen ca. 25 Ankündigungszettel des Salons
Agoston und von Samuel Bellachini für Vorstellungen in München. In 2 Bdn. 1868-72. Verschied. Formate.
Chevalier Agoston (1826-1897), als Gustav Böhm im ungarischen Oedenburg (heute Sopron) geboren, feierte in den 1860er Jahren Erfolge mit seinem Zaubertheater. - Enthalten sind 16 großformatige Zettel (ca. 86 x 60) seines Gastspieles während der Münchner Jakobi-Dult 1868, oft mit Holzschnitten illustriert. Ein Programmzettel führt 100 Attraktionen auf, von denen in jeder Vorstellung "12 der interessantesten Piecen" vorgeführt wurden. Nach Nummern wie "Der lebende und sprechende Kopf eines Enthaupteten" oder "Agoston fährt selbst durch die Luft" bildeten "15 Minuten in der Unterwelt oder: Die Hölle und ihre Bewohner" den krönenden Abschluß der Vorstellungen.{br}Samuel Bellachini (1828-1885), als Samuel Berlach in Polen geboren, erfreute sich mit seinen volkstümlichen Spektakeln vor allem in Deutschland großer Beliebtheit. Nicht zuletzt mag dazu seine humoristische Redeweise in radebrechendem Deutsch beigetragen haben. Selbst Kaiser Wilhelm I. war von seinen Kunststücken begeistert. Bei seinem Münchner Gastspiel im großen Saal des Königlichen Odeon 1872 konnte sich Bellachini bereits mit dem Ehrentitel eines "Hofkünstlers Sr. Majestät des Königs von Preußen" schmücken. - Enthalten sind neun Zettel in verschiedenen Formaten, teils mit Holzschnitten illustriert.{br}Eingebunden sind ferner drei Schaustellerzettel mit Werbung für eine Fußkünstlerin, das "Automaten-, Metamorphosen- und Welt-Theater, verbunden mit den weltberühmten Geister- und Gespenster-Erscheinungen", von Ignaz Scheibel sowie für den "Panorama-Cyclus durch 120 Gläser" von August Bauer. - Siehe Abbildungen.