"Lubb al-albab fi 'ilm al-i'rab"
("Wesentliche Einsichten in die Wissenschaft der
Syntax"). Arabische Handschrift auf Papier. Osmanisches Reich?, dat. 874 (d. i. 1469/70). 24,4 x 14,3 cm. 159 nn. Bl. (letztes später hs. ergänzt). 5-10 Zln.
Mod. Hldr. (leicht berieben und bestoßen. (96)
Eine Grammatik, die von den in der Alltagssprache nicht ausgesprochenen Endungen im Arabischen handelt, niedergeschrieben im Naschi-Duktus in verhältnismäßig einfacher Kalligraphie. Die Abhandlung über den "Irab" (Syntax der Endungen) stammt von 'Abdallah ibn 'Umar al Baidawi, einem islamischen Rechtsgelehrten und Korankommentator des 13. Jahrhunderts, der auch über juristische, historische und sprachwissenschaftliche Themen geschrieben hat (vgl. Brockelmann I, 418). Zwar ist das Ende der Handschrift, und damit auch der Kolophon mit der Jahreszahl, nur in einer späteren Abschrift auf einem separat eingebundenen Blatt überliefert, doch sprechen die Kalligraphie und das Papier zweifelsohne für die Richtigkeit der Datierung. Auf diesem letzten Blatt ist wohl der Text mehrerer verlorener Blätter des Originals in wesentlich kleinerer Schrift wiedergegeben. Der Hauptteil des Textes ist in verhältnismäßig großer Schrift mit erheblichem Zeilenabstand (ca. 2,5 cm) und lediglich fünf Zeilen pro Seite niedergeschrieben, erst gegen Ende wird die Zeilenanzahl sukzessive größer. - Auf fol. 4r. ein kleiner schwarzer Stempel im Oval mit dem Namen "Mustafa 'Abduh", ein türkischer Prinz (1591-1639), der in den Jahren 1617/18 sowie 1622/23 auch als Mustafa I. Sultan gewesen ist; er war ein geisteskranker, nach zwei einjährigen Amtszeiten jeweils wieder abgesetzter Bruder Sultan Ahmeds I. Die angegebene Jahreszahl dürfte wohl das Jahr 1018 (= 1609/10) bezeichnen (vgl. P. Moraux, Aristoteles Graecus, Bd. I: Alexandrien - London, Berlin 1976, S. 66).