Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga: Joh. Friedr. Hartknoch 1781. 18,5 x 11,4 cm. 12 Bll., 856 SS. HLdr. des 19. Jhs. mit zwei Rs. und Rv.
(Rücken und Deckel leicht, ein Rs. stärker berieben. Drei Bll. mit kleiner Ätzspur, am Schluss ein Bl. mit kl. schwachem Wasserrand im Außenrand. Wenige ältere hs. Marginalien.)
Warda 59. Goed. V, 3, 6. VD18 14482940. Carter/Muir 226. - Erste Ausgabe eines der Hauptwerke der philosophischen Weltliteratur. Kant schlägt darin eine Revolution der Denkart vor: Nicht mehr die Gegenstände der Welt, sondern der Verstand ist das Maß der Erkenntnis. Ziel des Werks sei eine Kritik "des Vernunftvermögens überhaupt, in Ansehung aller Erkenntnisse, zu denen sie, unabhängig von aller Erfahrung, streben mag" (Vorw.). - Nach einer sehr verhaltenen Rezeption des Werkes folgte im Jahr 1787 eine in Teilen stark umgearbeitete 2. Auflage, die für die späteren Ausgaben als Grundlage diente. - Schopenhauer urteilte über die umgearbeitete Fassung: „Aber Keiner bilde sich ein, die ,Kritik der reinen Vernunft' zu kennen und einen deutlichen Begriff von Kants Lehre zu haben, wenn er jene nur in der zweiten, oder einer der folgenden Auflagen gelesen hat; das ist schlechterdings unmöglich: denn er hat nur einen verstümmelten, verdorbenen, gewissermaaßen unächten Text gelesen. Es ist meine Pflicht, Dies hier entschieden und zu Jedermanns Warnung auszusprechen."
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