Blaeu, Joan: Novus Atlas Sinensis. A Martino Martinio S. J. descriptus ... (Novus Atlas absolutissimus. ... Das eilfte Theil. beschreibet China). [Amsterdam: Joan Blaeu 1656]. 50,5 x 32 cm. Mit kolor. goldgehöhtem Kupfertitel (mit eingeklebtem deutschen Titel) und 17 kolor. Kupferkarten. 3 Bll. (2 SS. Widmung an Hzg. August v. Braunschweig-Lüneburg, 3 SS. kaiserl. Privileg, 1 S. Summa privilegii [mit überklebter Signatur mit vier Namen]), 177 SS., 1 nn. S., 9 Bll.(Anweisung der Länge und Breiten), xiij SS. (Beyfügung vom Reich Catayo. Jacobus Golius), 40 SS. (Historia von dem Tartarischen Krieg), 1 Bl. (Register der Landkarten). Goldgepr. OrPergament, Goldschnitt.
(Vorderes fliegendes Vorsatz und Titelblatt mit kl. ergänzten Eckausrissen, bis S. 32 kl. Wurmgang im oberen w. Rand. Die Generalkarte mit kl. Falzeinriss unten. Text teilw. mäßig bis stärker gebräunt, die Karten nur gering betroffen. Wenige kl. Randausbesserungen).
Koeman I, Bl 55. Van der Krogt 2:2531A bzw. 1:428.11 - Die deutsche Ausgabe des ersten gedruckten China-Atlasses in Europa. Mit der seltenen Titelvariante mit der Darstellung des Portals 'Van der Krogt 2:26A' und dem eingeklebten Titel zum 11. Teil von Janssonius' 'Novus Atlas absolutissimus' auf einem unbedruckten Feld unter dem Giebel.
Der Atlas Sinensis entstand nach der Rückkehr des Jesuiten Martino Martini aus China nach Europa, wo er in Amsterdam dem Drucker und Verleger Blaeu reichhaltiges geographisches Material anvertraute. Martini gilt als Vater der chinesischen geographischen Wissenschaft. Die für ihre Zeit erstaunlich genauen Karten bestehen aus einer Übersichtskarte, 15 Karten der chinesischen Provinzen und einer Karte von Japan. - "Dieser Atlas gibt die vollständigste Beschreibung Chinas, die wir aus dieser Zeit besitzen. Martini benützte für die Karten den großen chinesischen Atlas "Kwong-yu-too" von Choo Sze Pun aus dem Jahre 1311 und 1312" (Bayer. Staatsbibliothek, Die Karte als Kunstwerk, Nr. 87).
Der China-Atlas wurde 1658 als zusätzlicher 11. Bd. dem 'Novus Atlas absolutissimus' des Johannes Janssonius angegliedert und mit entsprechendem typographischen Titel versehen.