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60

Musealer Corpus Christi, Mittelitalien / Toskana, um 1330

In 3. Tiberius Auktion

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Wien
Musealer Corpus Christi
Mittelitalien / Toskana
Um 1330
Laubholz geschnitzt
Originale, geschlossene polychrome Fassung
Höhe 100 cm, Breite 90 cm

Die höchste Form der Kunst im Mittelalter ist die Gestaltung in drei Dimensionen. Die Bildhauerei gilt als die Krönung künstlerischer Schaffenskraft. Skulpturen sind in dieser Epoche das gestalterische Element. In der Frühzeit ist im Besonderen Jesus Christus am Kreuz die wichtigste Darstellung. Während die graphischen, gemalten oder reliefierten Bildnisse üblicherweise Kreuzigungen genannt werden, bezeichnet Kruzifix das Bild des Heilandes am Kreuz in Form einer einzelnen, gegenständlichen Skulptur. Das lateinische Wort Crucifixus bezeichnet nur den für sich betrachteten Leib des Gekreuzigten (Korpus, Corpus Christi). Manchmal ist das Kreuz selbst verlorengegangen und nur der Korpus als kreuzförmige Skulptur erhalten geblieben, oder es wurde von vornherein nur ein Corpus Christi als Kunstwerk geschaffen.

Wie kann ein solch hagerer, kraftlos wirkender Mann die Bürde der ganzen Welt auf sich tragen?
Dieser wunderbare Corpus Christi aus der Zeit um 1330 ist in seinem Ausdruck und Erhaltungszustand museal. Der schlanke Körper ist in leichter S-Linie geformt. Der Brustkorb ist ausgeprägt und zeigt die einzelnen Rippen. Die Beine laufen lange parallel und kreuzen sich erst weit unten bei den Füßen zum Dreinageltypus. Seine dünnen Arme sind nach oben gestreckt und verdeutlichen somit das Hängen am Kreuz und dem damit verbunden Leiden. Die Fassung, ein ganz wichtiges Kriterium bei Skulpturen des Mittelalters, ist in gutem Zustand. Sie ist großteils erhalten. Die Dornenkrone sitzt auf dem geneigten Haupt. Dadurch verdeutlicht sich die Last, die der geschundene Körper zu tragen hat. Das Lendentuch wirkt einfach, ist jedoch von schlichter Eleganz und unterstreicht das feingliedrige Erscheinungsbild. Die langen, seitlich bis zu den Knien herabfallenden Falten des Stoffes bezeugen die frühe Zeit der Entstehung.

Der Bildhauer hat in dieser Skulptur ein Meisterwerk geschaffen, das über Jahrhunderte erhalten geblieben ist und in jedem großen Museum der Welt seinen angestammten Platz finden würde.

Ein musealer, geschnitzter Corpus Christi aus der Toskana, der zwischen 1330 und 1350 geschaffen wurde. Die beachtliche Größe von 110 x 101 cm lässt den Schluss zu, dass er an einem bedeutsamen Platz innerhalb eines sakralen Kontextes positioniert war.
Der Gekreuzigte im Dreinageltypus zeichnet sich durch die stark gelängten Gliedmaßen aus, typisch für den Beginn des 14. Jahrhunderts. Dieses hohe Maß an Stilisierung ist besonders am Torso ersichtlich, wo der eingefallene Leib den markanten Rippenkorb dramatisch zur Schau stellt. Gleichzeitig verleiht der leichte Hüftschwung des sonst geradlinigen Körpers der Figur eine grazile Anmut des Entschwebens. Im Kontrast zu dieser ausgesprochen feinen und nur zu erahnenden Bewegung steht das charakteristisch starre, tief liegende Perizonium, das eng am Körper anliegend um die Hüften gewickelt ist. Die zurückgenommene raumgreifende Wirkung des Unterkörpers wird allerdings durch die Haltung der Arme in Manier eines Astkreuzes gebrochen. Dennoch ist die Christusfigur vorwiegend in sich gekehrt; der herabgeneigte Kopf mit introspektiv geschlossenen Augen und der einzelnen Haarlocke, die über die rechte Schulter Jesu fällt, drückt dies deutlich aus. Aus dem blockhaften Kranz um das Haupt – sein Attribut der Dornenkrone, das ihn spöttisch als „König der Juden“ ausweist – quellen dicke Blutstropfen, die in drastischer Art seine Stirn heruntertropfen. Unterstrichen wird dies zusätzlich von dem klaffenden Wundmal auf der linken Seite; hier stach der römische Soldat Longinus mit der Lanze hinein um zu ermitteln, ob Jesus noch lebte. Daher handelt es sich bei dem hier vom Bildhauer eingefangenen Moment bereits um den verstorbenen Jesus.
Die Skulptur erinnert an die Konventionen byzantinischer Kreuzigungsdarstellungen, die besonders in der Toskana übernommen und weitertradiert wurden. Die Expressivität des Gekreuzigten erhöht die Dramatik der Darstellung, vermutlich am Hochaltar oder über der Kirchengemeinde angebracht. Daher auf Untersicht konzipiert, wurden die Betrachter aktive Zeugen der Kreuzigung des Messias.
Important Corpus Christi
Italy/Tuscany
Around 1330
Carved hardwood
Original, closed polychrome paint
Height 100 cm, width 90 cm

The highest form of art in the Middle Ages is design in three dimensions. Sculpture is considered the crowning achievement of artistic creativity. Sculptures are the creative element in this era. In particular, Jesus Christ on the cross is the most important representation in the early period. While the graphic, painted or relief portraits are usually called crucifixions, crucifix refers to the image of the Savior on the cross in the form of a single, representational sculpture. The Latin word "crucifixus" designates only the body of the crucified (Corpus, Corpus Christi). Sometimes the cross itself has been lost and only the corpus has been preserved as a cruciform sculpture, or only a corpus of Christ was created as a work of art in the first place.

How can such a gaunt, feeble-looking man carry the burden of the whole world?
This wonderful Corpus Christi from around 1330 is museum quality in its expression and state of preservation. The slender body is shaped in a slight S-line. The rib cage is pronounced and shows the individual ribs. The legs run parallel for a long time and cross only far down at the feet to form the three-nail type. His thin arms are stretched upwards and thus illustrate the hanging on the cross and the suffering associated with it. The paint, a very important feature of medieval sculptures, is in good condition. It is largely preserved. The crown of thorns sits on the inclined head. This makes clear the burden that the tortured body has to bear. The loincloth appears simple, but is of simple elegance and underlines the delicate appearance. The long folds of the fabric, falling down to the knees at the sides, testify to the early period of creation.

n this sculpture, the artist has created a masterpiece that has survived for centuries and would find its rightful place in any great museum in the world.

A museum quality carved Corpus Christi from Tuscany, created between 1330 and 1350. The considerable size of 110 x 101 cm suggests that it was positioned in a significant place within a sacred context.
The crucified in the three-nail type is distinguished by the strongly elongated limbs, typical of the beginning of the 14th century. This high degree of stylization is particularly evident on the torso, where the sunken body dramatically displays the prominent ribcage. At the same time, the slight sway of the hips of the otherwise rectilinear body gives the figure a graceful air of floating away. Contrasting with this decidedly subtle and only glimpsed movement is the characteristically rigid, low-slung perizonium wrapped tightly around the hips. The withdrawn expansive effect of the lower body is broken, however, by the posture of the arms in the manner of a branch cross. Nevertheless, the Christ figure is predominantly introverted; the bowed head with introspectively closed eyes and the single lock of hair falling over Jesus' right shoulder clearly express this. From the blocky wreath around his head - his attribute of the crown of thorns, which mockingly identifies him as the "King of the Jews" - thick drops of blood spill down his forehead in a drastic manner. This is additionally underlined by the gaping stain on the left side; here the Roman soldier Longinus pierced it with his lance to determine whether Jesus was still alive. Therefore, the moment captured here by the sculptor is already the deceased Jesus.
The sculpture recalls the conventions of Byzantine depictions of the crucifixion, which were adopted and transmitted especially in Tuscany. The expressiveness of the crucified increases the drama of the representation, probably placed at the high altar or above the church congregation. Therefore designed to be viewed from below, viewers became active witnesses to the crucifixion of the Messiah.
Musealer Corpus Christi
Mittelitalien / Toskana
Um 1330
Laubholz geschnitzt
Originale, geschlossene polychrome Fassung
Höhe 100 cm, Breite 90 cm

Die höchste Form der Kunst im Mittelalter ist die Gestaltung in drei Dimensionen. Die Bildhauerei gilt als die Krönung künstlerischer Schaffenskraft. Skulpturen sind in dieser Epoche das gestalterische Element. In der Frühzeit ist im Besonderen Jesus Christus am Kreuz die wichtigste Darstellung. Während die graphischen, gemalten oder reliefierten Bildnisse üblicherweise Kreuzigungen genannt werden, bezeichnet Kruzifix das Bild des Heilandes am Kreuz in Form einer einzelnen, gegenständlichen Skulptur. Das lateinische Wort Crucifixus bezeichnet nur den für sich betrachteten Leib des Gekreuzigten (Korpus, Corpus Christi). Manchmal ist das Kreuz selbst verlorengegangen und nur der Korpus als kreuzförmige Skulptur erhalten geblieben, oder es wurde von vornherein nur ein Corpus Christi als Kunstwerk geschaffen.

Wie kann ein solch hagerer, kraftlos wirkender Mann die Bürde der ganzen Welt auf sich tragen?
Dieser wunderbare Corpus Christi aus der Zeit um 1330 ist in seinem Ausdruck und Erhaltungszustand museal. Der schlanke Körper ist in leichter S-Linie geformt. Der Brustkorb ist ausgeprägt und zeigt die einzelnen Rippen. Die Beine laufen lange parallel und kreuzen sich erst weit unten bei den Füßen zum Dreinageltypus. Seine dünnen Arme sind nach oben gestreckt und verdeutlichen somit das Hängen am Kreuz und dem damit verbunden Leiden. Die Fassung, ein ganz wichtiges Kriterium bei Skulpturen des Mittelalters, ist in gutem Zustand. Sie ist großteils erhalten. Die Dornenkrone sitzt auf dem geneigten Haupt. Dadurch verdeutlicht sich die Last, die der geschundene Körper zu tragen hat. Das Lendentuch wirkt einfach, ist jedoch von schlichter Eleganz und unterstreicht das feingliedrige Erscheinungsbild. Die langen, seitlich bis zu den Knien herabfallenden Falten des Stoffes bezeugen die frühe Zeit der Entstehung.

Der Bildhauer hat in dieser Skulptur ein Meisterwerk geschaffen, das über Jahrhunderte erhalten geblieben ist und in jedem großen Museum der Welt seinen angestammten Platz finden würde.

Ein musealer, geschnitzter Corpus Christi aus der Toskana, der zwischen 1330 und 1350 geschaffen wurde. Die beachtliche Größe von 110 x 101 cm lässt den Schluss zu, dass er an einem bedeutsamen Platz innerhalb eines sakralen Kontextes positioniert war.
Der Gekreuzigte im Dreinageltypus zeichnet sich durch die stark gelängten Gliedmaßen aus, typisch für den Beginn des 14. Jahrhunderts. Dieses hohe Maß an Stilisierung ist besonders am Torso ersichtlich, wo der eingefallene Leib den markanten Rippenkorb dramatisch zur Schau stellt. Gleichzeitig verleiht der leichte Hüftschwung des sonst geradlinigen Körpers der Figur eine grazile Anmut des Entschwebens. Im Kontrast zu dieser ausgesprochen feinen und nur zu erahnenden Bewegung steht das charakteristisch starre, tief liegende Perizonium, das eng am Körper anliegend um die Hüften gewickelt ist. Die zurückgenommene raumgreifende Wirkung des Unterkörpers wird allerdings durch die Haltung der Arme in Manier eines Astkreuzes gebrochen. Dennoch ist die Christusfigur vorwiegend in sich gekehrt; der herabgeneigte Kopf mit introspektiv geschlossenen Augen und der einzelnen Haarlocke, die über die rechte Schulter Jesu fällt, drückt dies deutlich aus. Aus dem blockhaften Kranz um das Haupt – sein Attribut der Dornenkrone, das ihn spöttisch als „König der Juden“ ausweist – quellen dicke Blutstropfen, die in drastischer Art seine Stirn heruntertropfen. Unterstrichen wird dies zusätzlich von dem klaffenden Wundmal auf der linken Seite; hier stach der römische Soldat Longinus mit der Lanze hinein um zu ermitteln, ob Jesus noch lebte. Daher handelt es sich bei dem hier vom Bildhauer eingefangenen Moment bereits um den verstorbenen Jesus.
Die Skulptur erinnert an die Konventionen byzantinischer Kreuzigungsdarstellungen, die besonders in der Toskana übernommen und weitertradiert wurden. Die Expressivität des Gekreuzigten erhöht die Dramatik der Darstellung, vermutlich am Hochaltar oder über der Kirchengemeinde angebracht. Daher auf Untersicht konzipiert, wurden die Betrachter aktive Zeugen der Kreuzigung des Messias.
Important Corpus Christi
Italy/Tuscany
Around 1330
Carved hardwood
Original, closed polychrome paint
Height 100 cm, width 90 cm

The highest form of art in the Middle Ages is design in three dimensions. Sculpture is considered the crowning achievement of artistic creativity. Sculptures are the creative element in this era. In particular, Jesus Christ on the cross is the most important representation in the early period. While the graphic, painted or relief portraits are usually called crucifixions, crucifix refers to the image of the Savior on the cross in the form of a single, representational sculpture. The Latin word "crucifixus" designates only the body of the crucified (Corpus, Corpus Christi). Sometimes the cross itself has been lost and only the corpus has been preserved as a cruciform sculpture, or only a corpus of Christ was created as a work of art in the first place.

How can such a gaunt, feeble-looking man carry the burden of the whole world?
This wonderful Corpus Christi from around 1330 is museum quality in its expression and state of preservation. The slender body is shaped in a slight S-line. The rib cage is pronounced and shows the individual ribs. The legs run parallel for a long time and cross only far down at the feet to form the three-nail type. His thin arms are stretched upwards and thus illustrate the hanging on the cross and the suffering associated with it. The paint, a very important feature of medieval sculptures, is in good condition. It is largely preserved. The crown of thorns sits on the inclined head. This makes clear the burden that the tortured body has to bear. The loincloth appears simple, but is of simple elegance and underlines the delicate appearance. The long folds of the fabric, falling down to the knees at the sides, testify to the early period of creation.

n this sculpture, the artist has created a masterpiece that has survived for centuries and would find its rightful place in any great museum in the world.

A museum quality carved Corpus Christi from Tuscany, created between 1330 and 1350. The considerable size of 110 x 101 cm suggests that it was positioned in a significant place within a sacred context.
The crucified in the three-nail type is distinguished by the strongly elongated limbs, typical of the beginning of the 14th century. This high degree of stylization is particularly evident on the torso, where the sunken body dramatically displays the prominent ribcage. At the same time, the slight sway of the hips of the otherwise rectilinear body gives the figure a graceful air of floating away. Contrasting with this decidedly subtle and only glimpsed movement is the characteristically rigid, low-slung perizonium wrapped tightly around the hips. The withdrawn expansive effect of the lower body is broken, however, by the posture of the arms in the manner of a branch cross. Nevertheless, the Christ figure is predominantly introverted; the bowed head with introspectively closed eyes and the single lock of hair falling over Jesus' right shoulder clearly express this. From the blocky wreath around his head - his attribute of the crown of thorns, which mockingly identifies him as the "King of the Jews" - thick drops of blood spill down his forehead in a drastic manner. This is additionally underlined by the gaping stain on the left side; here the Roman soldier Longinus pierced it with his lance to determine whether Jesus was still alive. Therefore, the moment captured here by the sculptor is already the deceased Jesus.
The sculpture recalls the conventions of Byzantine depictions of the crucifixion, which were adopted and transmitted especially in Tuscany. The expressiveness of the crucified increases the drama of the representation, probably placed at the high altar or above the church congregation. Therefore designed to be viewed from below, viewers became active witnesses to the crucifixion of the Messiah.

3. Tiberius Auktion

Auktionsdatum
Lose: 1 - 173
Lose: 174 - 585
Ort der Versteigerung
Neue-Welt-Gasse 21-23
Wien
1130
Austria

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AGB

§ 1. Berechtigung
Die Tiberius Auctions GmbH (im Folgenden kurz „Auktionshaus“ genannt) führt nach den Bestimmungen des § 158 der Gewerbeordnung und den Bestimmungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auktionshauses öffentliche Versteigerungen von beweglichen Sachen, insbesondere von Kunst und Antiquitäten durch. Gesetzliche Bestimmungen gelten nur subsidiär. Gesetzliche Vorschriften wie jene des Konsumentenschutzgesetzes bleiben unberührt. Entgegenstehende Geschäftsbedingungen der Vertragspartner des Auktionshauses sind nicht Vertragsgrundlage.

§ 2. Annahme und Ablehnung von Objekten
(1) Zur Auktion werden bewegliche Objekte aller Art, insbesondere Kunst und Antiquitäten, soweit deren Verkauf gesetzlich zulässig ist, übernommen.
(2) Das Auktionshaus übernimmt keine Gegenstände, bei denen der Verdacht besteht, dass diese entwendet, veruntreut oder illegal ausgeführt wurden.
(3) Bei der Übernahme von Objekten aus dem Ausland hat das Auktionshaus das Recht, einen Nachweis der Verzollung und eine Ausfuhrgenehmigung zu verlangen.
(4) Die Annahme von Objekten kann vom Auktionshaus auch ohne Angaben von Gründen abgelehnt werden. Auch bereits angenommene Objekte können vom Auktionshaus ohne Angabe von Gründen zurückgezogen werden.

§ 3. Versteigerungsauftrag / Übernahmeschein
(1) Die Übergabe von Objekten an das Auktionshaus wird in einem Übernahmeschein mit integriertem Verzeichnis festgehalten, welches vom Einbringer zu unterzeichnen ist. Der Übernahmeschein dient der Bestätigung der Übernahme jener Objekte, die vom Einbringer an das Auktionshaus übergeben wurden. Nachteile durch unrichtige oder unvollständige Angaben treffen den Einbringer.
(2) Der Einbringer erklärt sich mit dem Unterzeichnen des Übernahmescheins mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auktionshauses einverstanden. Bei der Einbringung erhält der Einbringer eine Kopie des Übernahmescheins sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auktionshauses. Widersprüche sind unverzüglich zu erheben.
(3) Die Auszahlung des Versteigerungserlöses, der Widerruf des Versteigerungsauftrages und die Rückgabe unverkauft gebliebener Objekte erfolgt ausschließlich gegen Vorlage der Kopie des Übernahmescheins. Bei begründeten Bedenken kann das Auktionshaus auch einen schriftlichen Nachweis der Verfügungsberechtigung verlangen.
(4) Bei Verlust oder Vernichtung der Kopie des Übernahmescheines kann das Auktionshaus seine Leistungen von der gerichtlichen Kraftloserklärung des Übernahmescheines abhängig machen. 

§ 5. Abgelehnte Einbringungen
(1) Objekte, die dem Auktionshaus zum Zwecke der Versteigerung übergeben oder zugesendet wurden, deren Annahme zur Auktion jedoch abgelehnt wurde und vom Einbringer nicht innerhalb der ihm gesetzten Frist abgeholt wurden, werden

     a) dem Einbringer auf seine Kosten und Gefahr zurückgesendet,

     b) oder auf Kosten und Gefahr des Einbringer gelagert.

Gleiches gilt auch für Objekte, die das Auktionshaus von der Auktion zurückgezogen hat.
(2) Das Auktionshaus behält sich das Recht, ohne Angaben von Gründen, Objekte von der Versteigerung bis zur Erteilung des Zuschlages zurück zu ziehen.

§ 6. Schätzung und Beschreibung der Objekte
(1) Die Experten des Auktionshauses begutachten die zur Auktion übernommenen Objekte mit der jeweils gebotenen Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit und geben dafür eine Schätzung und Beschreibung ab. Gemeinsam mit dem Einbringer wird der Mindestverkaufspreis festgelegt. Die Schätzpreise, Ausrufpreise und Beschreibungen werden mit nötiger Sorgfalt erstellt, das Auktionshaus leistet jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit gegenüber dem Käufer und Einbringer.
(2) Die eingebrachten Objekte werden nicht unter dem vereinbarten Mindestverkaufspreis (Limit) versteigert. Sollte der Mindestverkaufspreis bei der Versteigerung nicht erreicht werden, wird das Objekt unter Vorbehalt zugeschlagen. Der endgültige Zuschlag erfolgt erst nach dem Einverständnis des Einbringers.
(3) Das Auktionshaus haftet in keiner Weise für die Schäden durch Unrichtigkeit seiner Preisbestimmung oder Beschreibungen dem Käufer und Einbringer gegenüber.
(4) Die Beschreibungen der Objekte sind subjektive Meinungen der Experten des Auktionshauses und bedeuten: 

     a) Vor- und Zuname des Künstlers mit Lebensdaten sowie der Bezeichnung „signiert“ oder „monogrammiert“: ein eindeutiges Werk des Künstlers.

     b) Die Bezeichnung „Zugeschrieben“: ein wahrscheinliches Werk des Künstlers.

     c) Die Bezeichnung „Umkreis“: ein im Einflussbereich des Künstlers entstandenes Werk.

     d) Die Bezeichnung „Bezeichnet“: ein wahrscheinliches aber nicht von der Hand des Künstlers signiertes Werk.

     e) Die Bezeichnung „Werkstatt“: ein im unmittelbaren Umfeld des Künstlers entstandenes Werk.

     f) Die Bezeichnung „Schule“: ein in zeitlicher und stilistischer Nähe zum Künstler entstandenes Werk.

     g) Die Bezeichnung „Nachfolge“: ein in der Nachfolge entstandenes, stilistisch verwandtes Werk des Künstlers.

(5) Die Beschreibung der Objekte, Informationen und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen in englischer Sprache stellen lediglich eine unverbindliche Hilfsübersetzung dar. Das Auktionshaus kann für die Richtigkeit der Übersetzung keine Haftung übernehmen.

§ 7. Zustand der Objekte
(1) Sämtliche Objekte die versteigert werden, können vor der Auktion zu den Vorbesichtigungszeiten in den Räumlichkeiten des Auktionshauses, wenn nichts anderes angegeben wurde, besichtigt und geprüft werden. Bei den zu versteigernden Objekten handelt es sich fast ausschließlich um Kunst und Antiquitäten die sich in einem Erhaltungszustand befinden, der ihrem Alter und der bisherigen Verwendung entspricht.
(2) Käufer können vom Auktionshaus einen Zustandsbericht einzelner Objekte anfordern. Die Zustandsberichte bringen lediglich eine subjektive Einschätzung, für die das Auktionshaus keine Gewähr übernimmt.
(3) Beanstandungen oder Bemängelungen gegenüber dem Zustand eines Objektes finden im Auktionskatalog und im Zustandsbericht nur dann Erwähnung, wenn der optische Gesamteindruck des Objektes nach der Einschätzung des Auktionshauses deutlich beeinträchtigt ist. Jeder Käufer hat die Möglichkeit, die zu versteigernden Objekte vor der Auktion zu besichtigen und zu prüfen.

§ 8. Zurückziehung von Objekten
(1) Der Einbringer kann Objekte, die er zur Versteigerung an das Auktionshaus übergeben hat, bis 7 Tage vor Auktionsbeginn gegen Entrichtung einer Zurückziehungsgebühr in der Höhe von 25% des Mindestverkaufspreises zurückziehen. Für Objekte, die bis unmittelbar vor Auktionsbeginn zurückgezogen werden, wird eine Zurückziehungsgebühr in der Höhe von 40% verrechnet.
(2) Das Auktionshaus kann das Vertragsverhältnis zum Einbringer schriftlich oder mittels elektronischer Benachrichtigung sofortig kündigen, wenn einer der angeführten Punkte eintrifft:

     a) Der Einbringer trotz mehrmaliger Aufforderung dem Auktionshaus keine Weisungen zur weiteren Geschäftsabwicklung erteilt, oder

     b) die Durchführung der Verwertung aus rechtlichen, moralischen, ethischen, gesellschafts- oder geschäftspolitischen Gründen unmöglich oder für das Auktionshaus unzumutbar ist, oder

     c) nachträglich Gründe für eine Ablehnung im Sinne des § 2 Abs. 2 hervorkommen, oder

     d) falls begründete Zweifel an der erforderlichen Verfügungsbefugnis des Einbringers bestehen, oder

     e) der Einbringer bei der Einbringung zur Auktion falsche Angaben über das zu versteigernde Objekt, seine Person oder jeglichen sonstigen geschäftsrelevanten Umständen getätigt hat.

§ 9. Nachverkauf
(1) In der Auktion unverkauft gebliebene Objekte werden nach Abschluss der Auktion im Nachverkauf zu ihrem Mindestverkaufspreis (Limit) angeboten und können vom Auktionshaus direkt verkauft werden, bis sie vom Einbringer abgeholt werden oder der Nachverkauf, der 4 Wochen andauert, als beendet gilt.
(2) Die Bestimmungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen die sich auf eingebrachte Objekte beziehen die zur Auktion übergeben worden sind, gelten auch in gleicher Weise für jene Objekte, die im Nachverkauf verkauft werden.

§ 10. Unverkaufte und zurückgezogene Objekte
(1) Der Einbringer unverkauft gebliebener Objekte wird nach Abschluss des Nachverkaufs aufgefordert, die eingebrachten Objekte wieder abzuholen. Kommt der Einbringer der Aufforderung innerhalb der ihm gesetzten Frist nicht nach, behält sich das Auktionshaus das Recht vor, die unverkauft gebliebenen Objekte

     a) dem Einbringer auf seine Kosten und Gefahr zurück zu senden, oder

     b) die unverkauft gebliebenen Objekte auf Kosten und Gefahr des Einbringers zu lagern.

(2) Kommt der Einbringer zurückgezogener Objekte der Aufforderung zur Abholung innerhalb der ihm gesetzten Frist nicht nach, verhält es sich wie § 10 Abs. 1.

§ 11. Pfandrecht
Der Einbringer sowie der Käufer räumen dem Auktionshaus ein Pfandrecht und Zurückbehaltungsrecht an dem von ihm eingebrachten Objekten bzw. von ihm erworbenen Objekten zur Besicherung aller Forderungen ein, die aus dem Rechtsgeschäft bereits entstanden sind oder in Zukunft noch entstehen werden.

§ 12. Fotos / Illustrationen und Schaustellung
(1) Der Einbringer gibt dem Auktionshaus das unwiderrufliche, unentgeltliche und uneingeschränkte Recht, die eingebrachten Objekte zu fotografieren und zu illustrieren. Das Auktionshaus behält sich das Recht vor, die Fotographien und Illustrationen dauerhaft zu verbreiten und zu vervielfältigen, auch wenn dies in keinem Zusammenhang mit der Auktion steht.
(2) Vor Beginn einer Auktion werden alle zu versteigernden Objekte für mindestens zwei Wochen zur Schau gestellt, um Kaufinteressenten die Möglichkeit zu geben, die Objekte auf Zustand und Beschaffenheit zu prüfen.
(3) Das Auktionshaus behält sich das Recht vor, die Vorbesichtigung einer Auktion auch in einer Filiale, einer Repräsentanz des Auktionshauses oder in einem dem Auktionshaus nahestehendem Unternehmen zur Schau zu stellen.
(4) Bei Auktionen die im Internet stattfinden erfolgt die Schaustellung der Objekte durch die Beschreibung und die Abbildung des Versteigerungsobjektes.

§ 13. Durchführung der Auktion / Gebote
(1) Die Auktion findet unter der Leitung des Auktionators des Auktionshauses am Geschäftssitz des Auktionshauses, wenn zuvor nichts anderes bekanntgemacht wurde, statt.
(2) Das Ausbieten eines Objektes beginnt mit der Nennung der Los-Nummer und des Rufpreises.
(3) Gesteigert wird um ca. 10% des letzten Gebotes. Sämtliche Preise im Katalog und der Auktion beziehen sich auf EURO. Der Vertragsabschluss erfolgt durch die Annahme des höchsten Gebots (Meistbot). Wird der Mindestverkaufspreis (Limit) nicht erreicht, wird unter Vorbehalt zugeschlagen.
(4) Der Auktionator des Auktionshauses ist dazu berechtigt, Lose zu trennen und zu vereinigen sowie Lose zurück zu ziehen oder die Reihenfolge der Lose aus dem Katalog zu ändern.
(5) Das Auktionshaus behält sich das Recht vor, Gebote ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Insbesondere wenn befürchtet wird, dass der Bieter das Meistbot nicht bezahlen wird.
(6) Der Bieter bestätigt mit der Abgabe eines Gebotes, dass er sich vor der Auktion über den Zustand und die Beschreibung des Objektes vergewissert hat.
(7) Bei Meinungsverschiedenheiten, Mehrfachgeboten, übersehenen Geboten und übersehenen schriftlichen Geboten entscheidet der Auktionator des Auktionshauses über die Annahme der Gebote. Das Auktionshaus behält sich in diesen Fällen das Recht vor, erteilte Zuschläge innerhalb von 3 Werktagen aufzuheben und das Objekt in derselben oder einer anderen Auktion erneut zu versteigern.

§ 14. Kaufpreis, Bezahlung, Eigentumsübergang
(1) Käufer aus dem Inland sind dazu verpflichtet, den vollen Kaufpreis der ersteigerten Objekte binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. Käufer aus dem Ausland binnen 14 Tage nach Zuschlag. Kommt der Käufer dieser Frist nicht nach, kann das Auktionshaus Verzugszinsen verrechnen.
(2) Wird die Zahlungspflicht des Käufers nicht erfüllt, behält sich das Auktionshaus das Recht, den erteilten Zuschlag aufzuheben. Das Auktionshaus entscheidet darüber, ob das Objekt erneut versteigert wird oder der Zuschlag an einen Bieter erfolgt, der ein Untergebot abgegeben hat. Dem Käufer, der seine Zahlungspflicht erfüllt hat, kann eine verschuldensunabhängige Pönale in der Höhe von 10% des Kaufpreises auferlegt werden.
(3) Auf den Zuschlagpreis (Meistbot) wird ein einheitliches Aufgeld aufgeschlagen, das sich wie folgt zusammensetzt:

     a) Bei der Differenzbesteuerung kommt auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld in der Höhe von 25%. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung bereits inkludiert.

     b) Bei der Normalbesteuerung (wird im Katalog vermerkt) kommt auf den Zuschlagpreis ein Aufgeld in der Höhe von 21%. Auf die Summe von Zuschlagspreis und Aufgeld kommt bei Gemälden und Skulpturen die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, für alle anderen Objekte 20%.

(4) Auf Objekte von lebenden Künstlern und jenen, deren Tod nicht länger als 70 Jahre zurückliegt, wird zum Kaufpreis die gesetzlich vorgeschriebene Folgerechtsvergütung verrechnet. Die Folgerechtsvergütung kommt erst dann zu tragen, wenn der Kaufpreis über € 2.500,- liegt. Das Folgerecht wird wie folgt vergütet:

     a) 4% von den ersten € 50.000,- des Kaufpreises (abzüglich der allenfalls enthaltenen Umsatzsteuer)

     b) 3% von den weiteren € 150.000,-

     c) 1% von den weiteren € 150.000,-

     d) 0,5% von den weiteren € 150.000,-

     e) 0,25 von allen weiteren Beträgen

Die maximale Vergütung des Folgerechts beträgt € 12.500,-.
(5) Ersteigerte Objekte werden vom Auktionshaus erst dann ausgefolgt, wenn diese vom Käufer vollständig bezahlt wurden.
(6) Das Eigentum der Objekte geht erst mit der vollständigen Bezahlung des Kaufpreises an den Käufer über.

§ 15. Übernahme von ersteigerten Objekten
(1) Inländische Käufer sind verpflichtet, wenn nichts anderes vereinbart wurde, die ersteigerten Objekte binnen 8 Tagen abzuholen. Andernfalls kann das Auktionshaus für die Lagerung Gebühren in Rechnung stellen. Die Abholfrist für ausländische Käufer beträgt 28 Tage.
(2) Innerhalb der Abholfrist der ersteigerten Objekte bleiben diese im Auktionshaus versichert gelagert. Nach Überschreiten der Abholfrist lagern die ersteigerten Objekte auf eigene Gefahr des Käufers.
(3) Für den Versand von ersteigerten Objekten ist der Käufer selbst verantwortlich.
(4) Werden gekaufte Objekte nach einer Frist von 90 Tagen ab dem Tag des Zuschlages vom Käufer nicht abgeholt, ist das Auktionshaus berechtigt, das ersteigerte Objekt auf Kosten und Gefahr des Käufers wieder zur Auktion zu bringen. Der säumige Käufer wird dabei hinsichtlich aller Gebühren wie ein Einbringer behandelt.

§ 16. Echtheitsgarantie
(1) Die Schätzung und Beschreibung der sich im Katalog befindlichen Objekte wird durch Experten des Auktionshauses mit bestem Wissen und Gewissen vorgenommen. Das Auktionshaus steht für die Echtheit ein, dass Objekte aus dem Katalog auch wirklich von dem genannten Künstler bzw. Urheber sind.
(2) Alle Angaben in der Beschreibung der zu versteigernden Objekten, bis auf jene des Künstlers bzw. Urhebers, beruhen auf allgemein zugänglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die von den Experten des Auktionshauses sorgsam recherchiert wurden. Das Auktionshaus gibt für die Richtigkeit der Beschreibung, insbesondere über die Angabe des Ursprungs, des Alters, der Epoche, der Herstellung, der Materialien usw., keine Gewähr.
(3) Alle Objekte die bei einer Auktion versteigert werden, können in der Zeit der Vorbesichtigung von den Kaufinteressenten im Original begutachtet und geprüft werden. Schadensersatzansprüche sind somit ausgeschlossen. Insbesondere das 14 tägige Rückgaberecht bei Fernabnahme.
(4) Angaben zu Fehler oder Beschädigungen der zu versteigernder Objekte werden im Katalog nur dann beschrieben, wenn diese den kommerziellen oder künstlerischen Wert wesentlich beeinflussen. Für den Zustand der Objekte übernimmt das Auktionshaus keine Gewähr.

§ 17. Versicherung und Schadensersatz
(1) Alle Objekte die dem Auktionshaus mit dessen Einverständnis übergeben wurden sind bis zur Fälligkeit des Kaufpreises bzw. bis zum Ende der Abholfrist nach § 15 Abs. 1 gegen Verlust und Beschädigung versichert. Der Versicherungswert der Objekte ist gleich dem Rufpreis, es sei denn, es wurde ein Mindestverkaufspreis (Limit) vereinbart, dann ist der Versicherungswert gleich dem Mindestverkaufspreis.
(2) Die Haftung gegenüber dem Einbringer beginnt mit der Übernahme des Objektes bis zu dessen Verkauf. Die Haftung gegenüber dem Käufer beginnt mit dem Zuschlag auf das Meistbot und endet mit Ende der Abholfrist nach § 15 Abs. 1. Bei nicht verkauften Objekten endet die Haftung gegenüber dem Einbringer bis zum Ende der ihm gesetzten Frist zur Abholung der Objekte nach Beendigung des Nachverkaufes der Auktion.
(3) Bei Verlust oder Totalschaden eines Objektes wird der Versicherungswert dem Einbringer ersetzt. Bei bereits verkauften Objekten wird dem Käufer der jeweilige Kaufpreis ersetzt. Bei einer Beschädigung eines Objektes ersetzt das Auktionshaus die Kosten der Restaurierung und die Wertminderung, die von Seitens der Versicherung festgelegt wird.
(4) Für Schäden die an den Objekten durch höhere Gewalt, Schädlinge, Klimaschwankungen oder Ähnliches entstanden sind, haftet das Auktionshaus nur bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz.

§ 18. Zahlung des Verkaufserlöses
(1) Nach der vollständigen Bezahlung eines versteigerten Objektes, frühestens jedoch dreißig Tage nach Abschluss der Auktion, erhält der Einbringer den Verkaufserlös abzüglich aller Provisionen, Steuern und sonstigen Gebühren und Kosten ausbezahlt. Wurde ein Übernahmeschein ausgestellt, so erfolgt die Auszahlung nur gegen Rückgabe des Übernamescheins.
(2) Wird bei einem verkauften Objekt eine Reklamation erhoben, ist das Auktionshaus berechtigt, die Auszahlung an den Einbringer bis zur endgültigen Erledigung der Reklamation auszusetzen. Ist die Reklamation des Käufers gegenüber dem Auktionshaus jedoch berechtigt, kann das Auktionshaus endgültig ganz oder teilweise die Auszahlung an den Einbringer verweigern. Wurde der Verkaufserlös bereits ausbezahlt, so kann dieser vom Auktionshaus ganz oder teilweise zurückgefordert werden und muss vom Einbringer unverzüglich nach Aufforderung rückerstattet werden.
(3) Spätestens 7 Werktage nach dem Ende der Auktion stellt das Auktionshaus dem Einbringer eine Abrechnung zur Verfügung, in der das Meistbot und die etwaigen Verkaufsprovisionen hervorgehen.
(4) Die Auszahlung des Verkaufserlöses erfolgt wahlweise in bar oder durch Banküberweisung.

§ 19. Kaufaufträge
(1) Das Auktionshaus nimmt Kaufaufträge in schriftlicher, telefonischer, mündlicher Form oder über das Internet an. Mit der Abgabe eines Gebotes erkennt der Bieter die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auktionshauses an.
(2) Schriftliche Gebote werden so behandelt, als wären diese im Auktionssaal abgegebene Gebote. Das Auktionshaus bietet für den Auftraggeber des schriftlichen Gebotes bis zu seinem gesetzten Ankaufslimit mit.
(3) Das Auktionshaus behält sich das Recht, ohne Angabe von Gründen, schriftliche Gebote abzulehnen oder auch bereits eingelangte Kaufaufträge nicht zu berücksichtigen. Für eine fehlerfreie Abwicklung der Kaufaufträge übernimmt das Auktionshaus keine Haftung.
(4) Schriftliche Gebote müssen folgende Punkte enthalten, ansonsten werden diese nicht angenommen:

     a) Die Los-Nummer des zu versteigernden Objektes

     b) Eine kurze Beschreibung des Objektes bzw. den Künstlernamen

     c) Das Meistbot (ohne Provisionen, Steuern oder Folgerecht) bis zu dem das Auktionshaus mitbieten soll

     d) Den Namen, Anschrift, Telefonnummer und Unterschrift des Bieters

(5) Schriftliche Gebote mit gleich hohen Meistboten werden grundsätzlich nach der Reihenfolge ihres Einlangens gereiht. 
(6) Telefonisches Mitbieten ist möglich, wenn der Bieter im Vorfeld an das Auktionshaus ein schriftliches Gebot sendet. Sollte aus welchen Gründen auch immer, keine Telefonverbindung zu Stande kommen, bietet das Auktionshaus für den Bieter automatisch den Rufpreis des Objektes. Grundsätzlich werden telefonische Bieter am Vormittag des Auktionstages kontaktiert, um die Erreichbarkeit zu testen.

§ 20. Erfüllungsort und Gerichtsstand
(1) Erfüllungsort für die Rechtsverhältnisse zwischen dem Auktionshaus und den Einbringern und den Bietern ist der Geschäftssitz des Auktionshauses.
(2) Sämtliche entstehende Rechtsstreitigkeiten unterliegen ausschließlich österreichischem materiellen Recht. Das UN-Abkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Das Fernabnahmegesetz ohne Angabe von Gründen wird ausgeschlossen. Die Objekte werden zeitnah zur Auktion ausgestellt und können persönlich besichtigt werden.
(3) Als Gerichtsstand für alle sich mittelbar oder unmittelbar aus einem Versteigerungsgeschäft ergebenden Streitigkeiten wird ausschließlich das für Wien örtlich und sachlich zuständige österreichische Gericht vereinbart. Für Konsumenten im Sinne des Konsumentenschutzgesetzes gilt diese Vereinbarung nur, sofern sie weder einen Wohnsitz noch einen gewöhnlichen Aufenthalt in Österreich haben und auch nicht im Inland beschäftigt sind und dem nicht andere Regelungen dagegenstehen.

Vollständige AGBs