Fontana, Lucio
"(1899-1968). Fotografie. 41 Kleinbildnegative zu Person und Werk, 1940er Jahre. Zahlreiche bisher unveröffentlichte Motive aus der Zeit von Fontanas Aufenthalt in Argentinien 1940-47, dabei Bildbelege zu verlorenen, verschollenen oder unterdrückten bildhauerischen Arbeiten, die auch für Crispolti (Lucio Fontana, Catalogue raisonné, Brüssel 1974) nicht belegbar gewesen sind und in dem Mailänder Archivo Lucio Fontana fehlen. Der größte Teil dieser Werkbelege dürfte im väterlichen Bildhaueratelier von Luigi Fontana in Buenos Aires entstanden sein.
Nachweisbar sind anhand der vorliegenden Fotografien Skulpturen aus der Zeit 1929 bis 1946; Crispolti 29 Sc 2, 38 Sc 5, 40 Sc 2, 40 Sc 3, 40 Sc 7, 40 Sc 8, 40 Sc 9, 40 Sc 10, 41 Sc 3, 42 Sc 3, 43 Sc 4, 45 Sc 2, 46 Sc 3 – einige Werke in unterschiedlicher Zusammenstellung bzw. variierenden Einstellungen wiederholt; ein Teil dieser Werke galt Crispolti bereits als verschollen. Bei Crispolti und in der weiteren Literatur nicht nachweisbar sind folgende Arbeiten, die dem Werk Lucio Fontanas nunmehr anzuschließen sind: Vier steigende Pferde, Siegesgöttin (Variante zu Crispolti 46 Sc 3), Pferdeführer, männliche Büste, Mariä Verkündigung, Tanzende, Badende, Stehende mit verschränkten Armen, Badender, Frauenbüste, Stehender Mann mit Kind, Drachentöter, Schreitender, Figurengruppe, Sitzender Hirte, Pferdegruppe, Männlicher Torso, Frau mit Violine, Sitzende Figur mit aufgestütztem Kopf.
Die fotografischen Bildbelege – meist vor dem Hintergrund des Ateliers – zeigen eine künstlerische und geschulte Sehweise, die den Eigenarten des Werkes sensibel folgt. Auch deshalb ist es naheliegend, Fontana selbst als Fotografen zu vermuten, das eigene Werk fotografisch erfassend wie Brancusi oder Moore.
Neben den Werkbelegen enthält das Konvolut vier Familienaufnahmen: Gruppenbild, Fontanas Mutter, Fontana mit seinen Eltern bzw. seinem Vater. Den Negativen sind Abzüge von 1982 beigegeben, ca. 24:30 cm."