Schultze, Bernard (1915-2005)
4 eigenh. Briefe mit Unterschrift Bernard, 61/2 S., o. O. u. J. (um 1948), dabei 1 S. eigener poetischer Text, dat. 1948. Eine Rückseite mit gedruckter Zeichnung, orig. in Grau laviert. An Wend (Fischer). Die im Werdegang des Künstlers zu einem der großen Meister der Abstraktion frühen Briefe legen bekenntnishaft Zeugnis im Ringen um Form und Inhalt des künftigen Werkes ab. »Immer mehr wird mir klar, daß in der ungegenständlichen Malerei das Kommende liegt«, beschreibt er seine erste, noch ungewisse Annäherung an Informel (»Ich quäle mich sehr«). Die Regeln, die er an die Anfänge zu dem später häufig beschriebenen persönlichen Stil einer gestisch abstrakten, auch lyrisch naturimprägnierten Malerei, sind in diesen Briefen formuliert: »Es ist unglaublich schwer, den haardünnen Pfad zu finden und nicht wieder zu verlieren, wo sich Subjektivität und Objektivität treffen. Nach langen Jahren unablässiger Arbeit und immer feinerem Unterscheiden, was zu einem gehört und was als angenommen Ballast bedeutet, der den Rücken wund scheuert, wird man zu wirklich in sich vollendeten Bildern kommen.« Äußert sich ausführlich über Form und Ausdruck und Wahrheit und Gewissen im eigenen Werk.