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Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835.

In 78. Kunstauktion

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Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835. - Bild 1 aus 4
Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835. - Bild 2 aus 4
Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835. - Bild 3 aus 4
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Dresden, Deutschland
Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden

Öl auf Malpappe, auf eine weitere Malpappe montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand künstlerbezeichnet. In einer goldfarbenen Stuckleiste gerahmt.
Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen.

Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 31. Januar 2023.

Vgl. motivisch: "Bäume am Wiesenrand", um 1830/35, abgebildet in: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur. Petersberg 2018. Tafel 2f.

"Baumstudien waren schon am Anfang des künstlerischen Schaffens von Christian Gille eines der zentralen Themen seines Werkes und sie blieben es bis in das Spätwerk des Künstlers hinein. Von den derzeit bekannten mehreren hundert Ölstudien Gilles ist immerhin rund ein Viertel diesem Gegenstand gewidmet und auch in seinem zeichnerischen Œuvre nehmen Baumstudien den zahlenmäßig größten Anteil ein. Begonnen hat Gille diese Studien im Großen Garten bei Dresden, und dorthin ist er im Laufe seines Lebens auch immer wieder zurückgekehrt.(…).
Der Große Garten, angelegt bereits im 17. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten, im frühen 19. Jahrhundert noch immer vor den Toren der Stadt gelegen, bot anregende Naturerlebnisse vor allem in jenen Teilen, die nach dem neueren Geschmack als englischer Landschaftspark angelegt worden waren, aber durch partielle Vernachlässigung bereits wieder einen eher unberührten und teils sogar verwilderten Charakter annahmen. So konnte der Große Garten fast so etwas sein wie der Wald von Fontainebleau für die Maler von Barbizon: ein authentischer Erlebnisraum für die persönliche malerische Wahrnehmung der Natur. Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Dahl hatte dieses Freiluftatelier schon in den frühen 1820er Jahren für sich entdeckt, und er hat wohl auch seine Schüler auf diesen Ort hingewiesen.
Für Gille setzte dort jener persönliche Erfahrungsprozess ein, der seiner malerischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg die Richtung gab, und bei seinen Ölstudien deren sukzessiv individuelle Ausprägung beförderte: Das Studium der Natur möglichst ohne Rückgriff auf vorgefertigte Sehmuster oder Abbildungsschemata und ganz aus der eigenen Anschauung entwickelt. In einer Vielzahl von vergleichbaren Studien aus dem Großen Garten, wie sie uns aus dem Frühwerk von Gille bekannt sind, kann man ablesen, wie sich der junge Künstler den verschiedenen Erscheinungsformen der Natur zuwandte und die unmittelbare Transformation von optischen Eindrücken in das Bild erprobte: Der Baum mit seinen bauschigen Laubmassen, die mit lockerem Pinsel aus der Farbe heraus entwickelt und in unterschiedlicher Dingschärfe ausgebildet sind, das Verfließen der Formen gegen die hintere Baumsilhouette zu und die Einordnung der genau beobachteten farblichen Erscheinung in einen Landschaftsraum. Das vorliegende Beispiel bezeichnet in diesem Zusammenhang einen neuen Akzent. Gille widmete sich immer wieder neuen malerischen Problemen, die ihn oft ungeachtet des eher zufälligen Gegenstandes beschäftigten, und hier ist es vor allem der Kontrast zwischen den hoch aufschießenden blühenden Gräsern im äußersten Bildvordergrund sowie der Wiese und den Bäumen in Mittel- und Hintergrund, die der Maler optisch miteinander vergleicht und deren unterschiedliche Erscheinungsform er mit dem Pinsel festhalten möchte. Wir können hier den Beginn des künstlerischen Ausprobierens von malerischen und grafischen Elementen verfolgen, wie Gille es in seinen Studien ein Künstlerleben lang immer wieder variieren und perfektionieren wird, bis er in den späten meisterhaften Werken wie "Schilf am Ufer", um 1870/80, oder "Dornenranken" von 1874, eine Vollkommenheit erreicht hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit, und zu einer ganz eigenen, tendenziell abstrakten Bildsprache findet.(…)."
(zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 31. Januar 2023).
Bildträger leicht verwölbt, mit einer diagonalen Knickspur im li.u. Eckbereich (ca. 13,5 cm), am u. und o. Rand mit einem Einriss, die o.li. und u.re. Ecke mit kleiner Bildträger-Fehlstelle. Randbereiche mit Ablösungen der originalen Malpappe von der aufkaschierten Pappe. Eine etwas größere farbabweichende Retusche im Baum re.Mi., im Bereich des Gebüschs re. und entlang der o. Baumlinie der Bäume li. Weitere punktuelle sowie teils lasierende, großflächigere Retuschen im Himmel. Dieser mit zum Teil sehr feinteiligem Krakelee und partiell etwas frühschwundrissig (werkimmanent). Winzige Malschicht-Fehlstellen in der Baumkrone o.Mi. sowie li.o. in der Wolke. Mehrere Reißzwecklöchlein in den Randbereichen (wohl aus dem Werkprozess).
Maße: 27 x 21 cm, Ra. 45 x 38,5 cm.

Christian Friedrich Gille
1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden
Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johan Christian Clausen Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden

Oil on cardboard, auf eine weitere Malpappe montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand künstlerbezeichnet. In einer goldfarbenen Stuckleiste gerahmt.
Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen.

Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 31. Januar 2023.

Vgl. motivisch: "Bäume am Wiesenrand", um 1830/35, abgebildet in: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur. Petersberg 2018. Tafel 2f.

"Baumstudien waren schon am Anfang des künstlerischen Schaffens von Christian Gille eines der zentralen Themen seines Werkes und sie blieben es bis in das Spätwerk des Künstlers hinein. Von den derzeit bekannten mehreren hundert Ölstudien Gilles ist immerhin rund ein Viertel diesem Gegenstand gewidmet und auch in seinem zeichnerischen Œuvre nehmen Baumstudien den zahlenmäßig größten Anteil ein. Begonnen hat Gille diese Studien im Großen Garten bei Dresden, und dorthin ist er im Laufe seines Lebens auch immer wieder zurückgekehrt.(…).
Der Große Garten, angelegt bereits im 17. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten, im frühen 19. Jahrhundert noch immer vor den Toren der Stadt gelegen, bot anregende Naturerlebnisse vor allem in jenen Teilen, die nach dem neueren Geschmack als englischer Landschaftspark angelegt worden waren, aber durch partielle Vernachlässigung bereits wieder einen eher unberührten und teils sogar verwilderten Charakter annahmen. So konnte der Große Garten fast so etwas sein wie der Wald von Fontainebleau für die Maler von Barbizon: ein authentischer Erlebnisraum für die persönliche malerische Wahrnehmung der Natur. Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Dahl hatte dieses Freiluftatelier schon in den frühen 1820er Jahren für sich entdeckt, und er hat wohl auch seine Schüler auf diesen Ort hingewiesen.
Für Gille setzte dort jener persönliche Erfahrungsprozess ein, der seiner malerischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg die Richtung gab, und bei seinen Ölstudien deren sukzessiv individuelle Ausprägung beförderte: Das Studium der Natur möglichst ohne Rückgriff auf vorgefertigte Sehmuster oder Abbildungsschemata und ganz aus der eigenen Anschauung entwickelt. In einer Vielzahl von vergleichbaren Studien aus dem Großen Garten, wie sie uns aus dem Frühwerk von Gille bekannt sind, kann man ablesen, wie sich der junge Künstler den verschiedenen Erscheinungsformen der Natur zuwandte und die unmittelbare Transformation von optischen Eindrücken in das Bild erprobte: Der Baum mit seinen bauschigen Laubmassen, die mit lockerem Pinsel aus der Farbe heraus entwickelt und in unterschiedlicher Dingschärfe ausgebildet sind, das Verfließen der Formen gegen die hintere Baumsilhouette zu und die Einordnung der genau beobachteten farblichen Erscheinung in einen Landschaftsraum. Das vorliegende Beispiel bezeichnet in diesem Zusammenhang einen neuen Akzent. Gille widmete sich immer wieder neuen malerischen Problemen, die ihn oft ungeachtet des eher zufälligen Gegenstandes beschäftigten, und hier ist es vor allem der Kontrast zwischen den hoch aufschießenden blühenden Gräsern im äußersten Bildvordergrund sowie der Wiese und den Bäumen in Mittel- und Hintergrund, die der Maler optisch miteinander vergleicht und deren unterschiedliche Erscheinungsform er mit dem Pinsel festhalten möchte. Wir können hier den Beginn des künstlerischen Ausprobierens von malerischen und grafischen Elementen verfolgen, wie Gille es in seinen Studien ein Künstlerleben lang immer wieder variieren und perfektionieren wird, bis er in den späten meisterhaften Werken wie "Schilf am Ufer", um 1870/80, oder "Dornenranken" von 1874, eine Vollkommenheit erreicht hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit, und zu einer ganz eigenen, tendenziell abstrakten Bildsprache findet.(…)."
(zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 31. Januar 2023).
Bildträger leicht verwölbt, mit einer diagonalen Knickspur im li.u. Eckbereich (ca. 13,5 cm), am u. und o. Rand mit einem Einriss, die o.li. und u.re. Ecke mit kleiner Bildträger-Fehlstelle. Randbereiche mit Ablösungen der originalen Malpappe von der aufkaschierten Pappe. Eine etwas größere farbabweichende Retusche im Baum re.Mi., im Bereich des Gebüschs re. und entlang der o. Baumlinie der Bäume li. Weitere punktuelle sowie teils lasierende, großflächigere Retuschen im Himmel. Dieser mit zum Teil sehr feinteiligem Krakelee und partiell etwas frühschwundrissig (werkimmanent). Winzige Malschicht-Fehlstellen in der Baumkrone o.Mi. sowie li.o. in der Wolke. Mehrere Reißzwecklöchlein in den Randbereichen (wohl aus dem Werkprozess).
Maße: 27 x 21 cm, Ra. 45 x 38,5 cm.

Christian Friedrich Gille
1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden
Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johan Christian Clausen Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden

Öl auf Malpappe, auf eine weitere Malpappe montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand künstlerbezeichnet. In einer goldfarbenen Stuckleiste gerahmt.
Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen.

Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 31. Januar 2023.

Vgl. motivisch: "Bäume am Wiesenrand", um 1830/35, abgebildet in: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur. Petersberg 2018. Tafel 2f.

"Baumstudien waren schon am Anfang des künstlerischen Schaffens von Christian Gille eines der zentralen Themen seines Werkes und sie blieben es bis in das Spätwerk des Künstlers hinein. Von den derzeit bekannten mehreren hundert Ölstudien Gilles ist immerhin rund ein Viertel diesem Gegenstand gewidmet und auch in seinem zeichnerischen Œuvre nehmen Baumstudien den zahlenmäßig größten Anteil ein. Begonnen hat Gille diese Studien im Großen Garten bei Dresden, und dorthin ist er im Laufe seines Lebens auch immer wieder zurückgekehrt.(…).
Der Große Garten, angelegt bereits im 17. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten, im frühen 19. Jahrhundert noch immer vor den Toren der Stadt gelegen, bot anregende Naturerlebnisse vor allem in jenen Teilen, die nach dem neueren Geschmack als englischer Landschaftspark angelegt worden waren, aber durch partielle Vernachlässigung bereits wieder einen eher unberührten und teils sogar verwilderten Charakter annahmen. So konnte der Große Garten fast so etwas sein wie der Wald von Fontainebleau für die Maler von Barbizon: ein authentischer Erlebnisraum für die persönliche malerische Wahrnehmung der Natur. Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Dahl hatte dieses Freiluftatelier schon in den frühen 1820er Jahren für sich entdeckt, und er hat wohl auch seine Schüler auf diesen Ort hingewiesen.
Für Gille setzte dort jener persönliche Erfahrungsprozess ein, der seiner malerischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg die Richtung gab, und bei seinen Ölstudien deren sukzessiv individuelle Ausprägung beförderte: Das Studium der Natur möglichst ohne Rückgriff auf vorgefertigte Sehmuster oder Abbildungsschemata und ganz aus der eigenen Anschauung entwickelt. In einer Vielzahl von vergleichbaren Studien aus dem Großen Garten, wie sie uns aus dem Frühwerk von Gille bekannt sind, kann man ablesen, wie sich der junge Künstler den verschiedenen Erscheinungsformen der Natur zuwandte und die unmittelbare Transformation von optischen Eindrücken in das Bild erprobte: Der Baum mit seinen bauschigen Laubmassen, die mit lockerem Pinsel aus der Farbe heraus entwickelt und in unterschiedlicher Dingschärfe ausgebildet sind, das Verfließen der Formen gegen die hintere Baumsilhouette zu und die Einordnung der genau beobachteten farblichen Erscheinung in einen Landschaftsraum. Das vorliegende Beispiel bezeichnet in diesem Zusammenhang einen neuen Akzent. Gille widmete sich immer wieder neuen malerischen Problemen, die ihn oft ungeachtet des eher zufälligen Gegenstandes beschäftigten, und hier ist es vor allem der Kontrast zwischen den hoch aufschießenden blühenden Gräsern im äußersten Bildvordergrund sowie der Wiese und den Bäumen in Mittel- und Hintergrund, die der Maler optisch miteinander vergleicht und deren unterschiedliche Erscheinungsform er mit dem Pinsel festhalten möchte. Wir können hier den Beginn des künstlerischen Ausprobierens von malerischen und grafischen Elementen verfolgen, wie Gille es in seinen Studien ein Künstlerleben lang immer wieder variieren und perfektionieren wird, bis er in den späten meisterhaften Werken wie "Schilf am Ufer", um 1870/80, oder "Dornenranken" von 1874, eine Vollkommenheit erreicht hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit, und zu einer ganz eigenen, tendenziell abstrakten Bildsprache findet.(…)."
(zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 31. Januar 2023).
Bildträger leicht verwölbt, mit einer diagonalen Knickspur im li.u. Eckbereich (ca. 13,5 cm), am u. und o. Rand mit einem Einriss, die o.li. und u.re. Ecke mit kleiner Bildträger-Fehlstelle. Randbereiche mit Ablösungen der originalen Malpappe von der aufkaschierten Pappe. Eine etwas größere farbabweichende Retusche im Baum re.Mi., im Bereich des Gebüschs re. und entlang der o. Baumlinie der Bäume li. Weitere punktuelle sowie teils lasierende, großflächigere Retuschen im Himmel. Dieser mit zum Teil sehr feinteiligem Krakelee und partiell etwas frühschwundrissig (werkimmanent). Winzige Malschicht-Fehlstellen in der Baumkrone o.Mi. sowie li.o. in der Wolke. Mehrere Reißzwecklöchlein in den Randbereichen (wohl aus dem Werkprozess).
Maße: 27 x 21 cm, Ra. 45 x 38,5 cm.

Christian Friedrich Gille
1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden
Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johan Christian Clausen Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.
Christian Friedrich Gille "Große Eiche im Park". Um 1835.
Christian Friedrich Gille 1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden

Oil on cardboard, auf eine weitere Malpappe montiert. Unsigniert. Verso von fremder Hand künstlerbezeichnet. In einer goldfarbenen Stuckleiste gerahmt.
Das Gemälde wird in das WVZ Spitzer aufgenommen.

Mit einem schriftlichen Gutachten von Dr. Gerd Spitzer vom 31. Januar 2023.

Vgl. motivisch: "Bäume am Wiesenrand", um 1830/35, abgebildet in: Gerd Spitzer: Christian Friedrich Gille. 1805 – 1899. Malerische Entdeckung der Natur. Petersberg 2018. Tafel 2f.

"Baumstudien waren schon am Anfang des künstlerischen Schaffens von Christian Gille eines der zentralen Themen seines Werkes und sie blieben es bis in das Spätwerk des Künstlers hinein. Von den derzeit bekannten mehreren hundert Ölstudien Gilles ist immerhin rund ein Viertel diesem Gegenstand gewidmet und auch in seinem zeichnerischen Œuvre nehmen Baumstudien den zahlenmäßig größten Anteil ein. Begonnen hat Gille diese Studien im Großen Garten bei Dresden, und dorthin ist er im Laufe seines Lebens auch immer wieder zurückgekehrt.(…).
Der Große Garten, angelegt bereits im 17. Jahrhundert von den sächsischen Kurfürsten, im frühen 19. Jahrhundert noch immer vor den Toren der Stadt gelegen, bot anregende Naturerlebnisse vor allem in jenen Teilen, die nach dem neueren Geschmack als englischer Landschaftspark angelegt worden waren, aber durch partielle Vernachlässigung bereits wieder einen eher unberührten und teils sogar verwilderten Charakter annahmen. So konnte der Große Garten fast so etwas sein wie der Wald von Fontainebleau für die Maler von Barbizon: ein authentischer Erlebnisraum für die persönliche malerische Wahrnehmung der Natur. Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Dahl hatte dieses Freiluftatelier schon in den frühen 1820er Jahren für sich entdeckt, und er hat wohl auch seine Schüler auf diesen Ort hingewiesen.
Für Gille setzte dort jener persönliche Erfahrungsprozess ein, der seiner malerischen Entwicklung über Jahrzehnte hinweg die Richtung gab, und bei seinen Ölstudien deren sukzessiv individuelle Ausprägung beförderte: Das Studium der Natur möglichst ohne Rückgriff auf vorgefertigte Sehmuster oder Abbildungsschemata und ganz aus der eigenen Anschauung entwickelt. In einer Vielzahl von vergleichbaren Studien aus dem Großen Garten, wie sie uns aus dem Frühwerk von Gille bekannt sind, kann man ablesen, wie sich der junge Künstler den verschiedenen Erscheinungsformen der Natur zuwandte und die unmittelbare Transformation von optischen Eindrücken in das Bild erprobte: Der Baum mit seinen bauschigen Laubmassen, die mit lockerem Pinsel aus der Farbe heraus entwickelt und in unterschiedlicher Dingschärfe ausgebildet sind, das Verfließen der Formen gegen die hintere Baumsilhouette zu und die Einordnung der genau beobachteten farblichen Erscheinung in einen Landschaftsraum. Das vorliegende Beispiel bezeichnet in diesem Zusammenhang einen neuen Akzent. Gille widmete sich immer wieder neuen malerischen Problemen, die ihn oft ungeachtet des eher zufälligen Gegenstandes beschäftigten, und hier ist es vor allem der Kontrast zwischen den hoch aufschießenden blühenden Gräsern im äußersten Bildvordergrund sowie der Wiese und den Bäumen in Mittel- und Hintergrund, die der Maler optisch miteinander vergleicht und deren unterschiedliche Erscheinungsform er mit dem Pinsel festhalten möchte. Wir können hier den Beginn des künstlerischen Ausprobierens von malerischen und grafischen Elementen verfolgen, wie Gille es in seinen Studien ein Künstlerleben lang immer wieder variieren und perfektionieren wird, bis er in den späten meisterhaften Werken wie "Schilf am Ufer", um 1870/80, oder "Dornenranken" von 1874, eine Vollkommenheit erreicht hat wie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit, und zu einer ganz eigenen, tendenziell abstrakten Bildsprache findet.(…)."
(zitiert nach Dr. Gerd Spitzer, Bad Harzburg, Gutachten vom 31. Januar 2023).
Bildträger leicht verwölbt, mit einer diagonalen Knickspur im li.u. Eckbereich (ca. 13,5 cm), am u. und o. Rand mit einem Einriss, die o.li. und u.re. Ecke mit kleiner Bildträger-Fehlstelle. Randbereiche mit Ablösungen der originalen Malpappe von der aufkaschierten Pappe. Eine etwas größere farbabweichende Retusche im Baum re.Mi., im Bereich des Gebüschs re. und entlang der o. Baumlinie der Bäume li. Weitere punktuelle sowie teils lasierende, großflächigere Retuschen im Himmel. Dieser mit zum Teil sehr feinteiligem Krakelee und partiell etwas frühschwundrissig (werkimmanent). Winzige Malschicht-Fehlstellen in der Baumkrone o.Mi. sowie li.o. in der Wolke. Mehrere Reißzwecklöchlein in den Randbereichen (wohl aus dem Werkprozess).
Maße: 27 x 21 cm, Ra. 45 x 38,5 cm.

Christian Friedrich Gille
1805 Ballenstedt/Harz – 1899 Dresden
Ab 1825 begann Gille sein Studium an der Dresdner Kunstakademie bei dem Landschaftskupferstecher Johann G. A. Frenzel. Von 1827–30 war er Atelierschüler bei Johan Christian Clausen Dahl, der ihn in der Landschaftsmalerei unterrichtete. Durch Vermittlung und Fürsprache Dahls erwarb Gille in den frühen 1930er Jahren erste Aufträge als Kupferstecher, unter anderem für die "Bildchronik" des Sächsischen Kunstvereins. Parallel dazu arbeitete er mit dem Lithographen Ludwig Theodor Zöllner zusammen, der ihn in die neue Technik einlernte. Sein Interesse für die Malerei gab Gille in jener Zeit jedoch keineswegs auf. In intensiven Studien entstanden zahlreiche kleine Ölskizzen und Zeichnungen, die in späteren Jahren zudem von großformatigen Arbeiten bereichert wurden. Seinen Lebensunterhalt konnte er durch sein umfangreiches, malerisches Oeuvre jedoch nie gänzlich allein bestreiten, sodass er weiterhin als Grafiker und zeitweise auch als Zeichenlehrer tätig war.

78. Kunstauktion

Auktionsdatum
Lose: 749
Ort der Versteigerung
Bautzner Str. 99
Dresden
Deutschland
01099
Germany

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Wichtige Informationen

Gemälde, Arbeiten auf Papier &
Druckgrafik des 16.-21. Jh.
Antiquitäten & Kunsthandwerk

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Versteigerungsbedingungen der Firma
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG

1. Geltung

Die nachfolgenden Bedingungen werden mit Teilnahme an der Auktion oder dem Nach- und Freihandverkauf, insbesondere durch Abgabe eines Gebotes, anerkannt. Die Bedingungengelten sinngemäß für den Nachverkauf.

2. Versteigerung in Kommission, Vorbesichtigung

2.1 Die Firma Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG (im folgenden Auktionshaus genannt) führt die Versteigerung und den Nach- und Freihandverkauf in der Regel als Kommissionär im eigenen Namen sowie auf freiwilligen Auftrag und für Rechnung des Auftraggebers durch. Ein Anspruch auf Bekanntgabe des Auftraggebers besteht nicht.

2.2 Alle zur Versteigerung kommenden Gegenstände können während der angegebenen Vorbesichtigungszeiten vor der Auktion besichtigt und geprüft werden.

3. Schätzpreise, Beschaffenheit,      Gewährleistung

3.1 Die im Katalog angegebenen Preise sind unverbindliche Schätzpreise und sollen dem Käufer lediglich als Richtlinie eines ungefähren Marktwertes des angebotenen Objektes dienen.

3.2 Die zur Versteigerung gelangenden Objekte sind ausnahmslos gebraucht und werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich befinden. In allen Fällen ist der tatsächliche Erhaltungszustand des Objektes zum Zeitpunkt des Zuschlages vereinbarte Beschaffenheit. Das Auktionshaus haftet nicht für offene oder versteckte Mängel, für schriftliche oder mündliche Beschreibungen, Schätzpreise oder Abbildungen zu Objekten. Diese dienen nur zur Information des Bieters und stellen keine zugesicherten Eigenschaften oder Garantien dar. Mängel werden im Katalog nur erwähnt, wenn sie nach Auffassung des Auktionshauses den optischen Gesamteindruck oder den Wert des Objektes maßgeblich beeinträchtigen.             
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3.5 Das Auktionshaus behält sich vor, Angaben über die zu versteigernden Objekte zu berichtigen. Diese Berichtigung erfolgt durch schriftlichen Aushang am Ort der Versteigerung und mündlich durch den Auktionator unmittelbar vor der Versteigerung des einzelnen Objektes. Die berichtigten Angaben treten an die Stelle vorangegangener Beschreibungen.

4. Bieter, Bieternummern

4.1 Dem Auktionshaus unbekannte Bieter werden gebeten, sich unter Vorlage ihres Personalausweises zu legitimieren und gegebenenfalls eine aktuelle Bonitätsbescheinigung ihrer Bank oder ein Bar-Depot zu hinterlegen.

4.2 Alle Gebote gelten als vom Bieter im eigenen Namen und für eigene Rechnung abgegeben, der Bieter ist persönlich haftbar und haftet auch für die mißbräuchliche Benutzung seiner Bieternummer.

4.3 Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, so hat er dies 24 Stunden vor Versteigerungsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Ver­tretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Im Zweifelsfall erwirbt der Bieter in eigenem Namen und auf eigene Rechnung.

 

5. Gebote

5.1 Anmeldungen für schriftliches oder telefonisches Bieten oder Bieten per Internet müssen dem Auktionshaus bis spätestens 18 Uhr am Vorabend der Auktion in schriftlicher Form unter Nutzung der bereitgestellten Formulare vorliegen.

Der Antrag muß die zu bebietenden Objekte unter Aufführung von Katalognummer und Katalogbezeichnung benennen. Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich.

5.2 Für schriftliche Gebote ist der Biethöchstbetrag zu benennen. Dieser wird von dem Auktionshaus interessewahrend nur in der Höhe in Anspruch genommen, die erforderlich ist, um ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten. Bei gleichlautenden Geboten hat das zuerst eingegangene Gebot Vorrang.

5.3 Für telefonische Gebote ist anstelle des Bietbetrages der Vermerk „telefonisch“ zu benennen. Telefonbieter werden vor Aufruf der benannten Los-Nummern durch das Auktionshaus angerufen. Das Auktionshaus empfiehlt die zusätzliche Hinterlegung eines schriftlichen Biethöchstbetrages als  Sicherungsgebot. Dieser wird nur beansprucht, wenn eine Telefonverbindung nach mehreren Versuchen nicht zustande kommt.

5.4 Das Auktionshaus übernimmt keine Gewährleistung für die Übertragung oder Bearbeitung von Geboten oder das Zustandekommen von Verbindungen.

6. Durchführung der Versteigerung, Nachverkauf

6.1 Das Auktionshaus hat das Recht, Nummern des Katalogs zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge aufzurufen,  zurückzuziehen oder unverkaufte Nummern erneut aufzurufen.

6.2 Der Aufruf beginnt in der Regel unter dem im Katalog genannten Schätzpreis. Gesteigert wird regelmäßig um zehn Prozent. Das Auktionshaus kann andere Steigerungsraten vorgeben, die für den Bieter verbindlich sind. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Geben mehrere Bieter gleichzeitig ein gleichlautendes Gebot ab, entscheidet das Auktionshaus nach eigenem Ermessen. Bei Uneinigkeiten über das Höchstgebot oder Zuschlag kann das Auktionshaus den Artikel erneut aufrufen. Ein erklärtes Gebot bleibt bis zum Abschluß der Versteigerung über das betreffende Objekt wirksam.

6.3 Das Auktionshaus kann ohne Angabe von Gründen den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen.

6.4 Gebote, die unter dem Limitpreis liegen, können unter Vorbehalt der Genehmigung des Auftraggebers zugeschlagen werden. Der Bieter bleibt für vier Wochen an sein Gebot gebunden. Das Auktionshaus kann den Artikel ohne Rückfrage zu einem höheren Zuschlag anderweitig verkaufen.

6.5 Unverkaufte Objekte können für zwei Monate nach der Auktion im Nachverkauf erworben werden.

7. Gebotspreis, Aufgeld, Steuern, Abgaben

7.1 Alle Gebote und Zuschläge sind Netto-Preise, in denen das Aufgeld (Käufer-Provision) sowie ggf. Mehrwertsteuer oder Abgaben nicht enthalten sind.

7.2 Für die mehrheitlich differenzbesteuerten Lose wird auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld von 25 %  erhoben, in dem die Mehrwertsteuer enthalten ist. Diese Mehrwertsteuer wird nicht ausgewiesen.

7.3 Bei Objekten, die als regelbesteuert gekennzeichnet sind, ist auf den Zuschlagspreis zuzüglich eines Aufgeldes von 21,01% die gesetzliche Mehrwertsteuer zu entrichten.

7.4 Auf Grundlage des gesetzlichen Folgerechts (§ 26 UrhG) ist das Auktionshaus bei Verkauf von Werken folgerechtsberechtigter Künstler verpflichtet, an die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst e.V. eine Folgerechtsabgabe in Höhe von z.Z. 4% des Zuschlagspreises zu zahlen. Diese wird dem Käufer hälftig in Rechnung gestellt. Bei bereits erfolgter Rechnungslegung ist das Auktionshaus weiterhin berechtigt, diese Gebühren nachzufordern.

 

8. Zuschlag, Eigentumsvorbehalt, Zahlungsbedingungen

8.1 Mit Zuschlag kommt der Kaufvertrag zustande und  der Zuschlagpreis zuzüglich dem Aufgeld und ggf. der MwSt. sowie aller anfallenden Gebühren werden fällig,

8.2 Das Eigentum an den ersteigerten Gegenständen geht erst mit vollständiger Bezahlung des Endpreises auf den Ersteigerer über (Eigentumsvorbehalt). Der Eigentumsvorbehalt und  Rückbehaltungsrecht erstrecken sich auf sämtliche vom Käufer erstandenen Gegenstände und Forderungen gegen diesen.

8.3 Zahlungsmittel ist der Euro. Zahlungen werden nur in bar, per EC-Karte, Bankscheck, Banküberweisung oder per PayPal akzeptiert.

8.4 Schecks werden erfüllungshalber entgegengenommen, ihre Entgegennahme berührt den Eigentumsvorbehalt nicht und die Ware kann in diesem Falle erst nach Eingang des Gegenwertes ausgehändigt werden (frühestens 5 Werktage nach Einreichung des Schecks).

8.5 Aus Zahlungen entstehende Gebühren, Bankspesen oder Kursverluste aus Zahlungen in  ausländischer Währung gehen zu Lasten des Käufers.

8.6 Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum bleibt insoweit vorbehalten.

9. Zahlungsverzug, Schadensersatz

9.1 Der Käufer kommt in Zahlungsverzug, wenn er nicht innerhalb von 2 Wochen nach Rechnungsdatum den fälligen Betrag ausgleicht.

9.2 Befindet sich der Käufer in Verzug, so kann das Auktionshaus wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages verlangen oder nach weiteren 7 Tagen vom Vertrag zurücktreten und Schadensersatz verlangen.

Einen Monat nach Eintritt des Verzuges ist das Auktionshaus berechtigt und auf Verlangen des Auftraggebers verpflichtet, diesem Namen und Adreßdaten des Käufers zu nennen.

9.3 Das Auktionshaus ist berechtigt, neben eigenen auch alle Ansprüche des Auftraggebers gegen den Erwerber gerichtlich oder außergerichtlich geltend zu machen und einzuziehen.

9.4 Tritt das Auktionshaus vom Vertrag zurück, erlöschen alle Rechte des Käufers am ersteigerten Objekt und das Auktionshaus ist berechtigt, 30 Prozent der Zuschlagsumme als pauschalierten Schadensersatz ohne Nachweis zu fordern, das Objekt in einer neuen Auktion nochmals zu versteigern oder anderweitig an Dritte zu veräußern. Der säumige Käufer haftet dabei für jeglichen Mindererlös gegenüber der früheren Versteigerung sowie für die Kosten der wiederholten Versteigerung. Auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. Zur Wiederversteigerung wird er nicht zugelassen.

9.5 Begleicht ein Käufer fällige Beträge nach zweiter Mahnung nicht, so ist das Auktionshaus berechtigt, seinen Namen und Adresse an andere Auktionshäuser zu Sperrzwecken zu übermitteln.

10. Abnahme der ersteigerten Ware,
Versand,  Transport

10.1 Die Gegenstände werden grundsätzlich erst nach vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge ausgehändigt.

10.2 Das Auktionshaus kann auf schriftlichen Auftrag des Käufers den Versand der Ware auf Kosten und Gefahr des Käufers organisieren.

10.3 Mit der Übergabe der Objekte an den Käufer oder einen Spediteur geht die Gefahr des zufälligen Untergangs oder der zufälligen Verschlechterung auf den Erwerber über und die Verjährungsfrist für Mängelansprüche beginnt. Der Übergabe steht es gleich, wenn der Käufer im Verzug der Annahme ist.

10.4 Der Käufer kommt in Verzug der Annahme, wenn er die Ware nicht innerhalb von 10 Tagen nach Rechnungsdatum abgeholt oder  dem Auktionshaus einen schriftlichen Versandauftrag erteilt oder er mit der Zahlung in Verzug kommt.

10.5 Ab Beginn des Verzuges hat der Käufer die Kosten für Lagerung und Versicherung der Ware in Höhe einer Pauschale von 2,5 % des Zuschlagspreises je angebrochenen Monat zu tragen. Der Anspruch auf die Geltendmachung höherer Kosten oder die Übergabe der Objekte an eine Speditionsfirma zu Lasten des Käufers bleiben vorbehalten.

11. Datenschutzerklärung

11.1 Das Auktionshaus kann die Auktion sowie Biettelefonate zu Dokumentationszwecken aufzeichnen. Mit der Teilnahme an der Auktion erklärt der Bieter dazu seine Einwilligung.

11.2 Das Auktionshaus speichert, verarbeitet und nutzt die die im Rahmen des Geschäftsverhältnisses erhobenen personenbezogenen Daten des Bieters ausschließlich für eigene Geschäftszwecke. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nur im Rahmen zwingender gesetzlicher Vorschriften oder für Zwecke der Rechts- oder Strafverfolgung.

11.3 Der Bieter kann einer Speicherung seiner Daten jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widersprechen sowie eine Berichtigung, Sperrung oder Löschung dieser Daten fordern. Er kann auf Antrag unentgeltlich Auskunft über die zu seiner Person gespeicherten Daten erhalten.

11.4 Zur Wahrnehmung des Hausrechtes werden die Geschäftsräume des Auktionshauses videoüberwacht.

12. Schlußbestimmungen

12.1 Erfüllungsort und Gerichtsstand, auch für das Mahnverfahren, ist Dresden, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Dies gilt auch für Schadensersatzklagen aus unerlaubter Handlung, Scheck- und Wechselklagen und wenn der Auftraggeber oder Käufer im Geltungsbereich der deutschen Gesetze keinen Sitz hat oder sein Aufenthalt zum Zeitpunkt der Klageerhebung nicht bekannt ist.

12.2 Der Versteigerungsvertrag unterliegt deutschem Recht unter Ausschluß des UN-Kaufrechts.

12.3 Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen und Ergänzungen dieser Auftragsbedingungen bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform.

12.4 Sollte eine der vorstehenden Versteigerungsbedingungen unwirksam sein oder werden, so tritt an ihre Stelle eine Regelung, die dem Sinn und insbesondere dem wirtschaftlichen Zweck der unwirksamen Bestimmung entspricht; die Wirksamkeit der übrigen Versteigerungsbedingungen wird dadurch nicht berührt.

12.5 Die Versteigerung von Objekten des Dritten Reiches erfolgen ausschließlich zur staatsbürgerlichen Aufklärung, zu Kunst-, Wissenschafts-, Forschungs- oder Lehrzwecken bezüglich historischer Vorgänge.

 

Stand 25. Mai 2023

 

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