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Carl Gustav Carus "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust". 1837.

In 78. Kunstauktion

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Dresden, Deutschland

Carl Gustav Carus "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust". 1837.
Carl Gustav Carus 1789 Leipzig – 1869 Dresden
Johann Wolfgang von Goethe 1749 Frankfurt am Main – 1832 Weimar
Johann Gottlob Regis 1791 Leipzig – 1854 Breslau

Öl auf Leinwand. U.re. im Bereich der Steinplatte in Schwarz schwach lesbar signiert und datiert "CARVS 1837". Verso auf dem Keilrahmen von fremder Hand in Blei bezeichnet "Leuboldt".
Im originalen, profilierten, über Schlagmetall und Silberauflage goldlackierten Rahmen.
WVZ Prause 99, dort ohne Maßangaben und mit der Datierung "1836/37".

Provenienz: Thüringischer Privatbesitz, Nachlass Hildegard Junkemann (1926 Naumburg–2021 Weimar), wohl Nachlass Karl Gustav Nicolai (1860 Jena–1938 Weimar), Direktor der Grossherzoglichen Landeskreditkasse Weimar.

Ausgestellt in: Jahresausstellung der Königlich Sächsischen Akademie der Künste, 1837, KatNr 144, dort bezeichnet "Eigene Komposition, Öl".

Eine Bestätigung nach KGSG zur Möglichkeit der Ausfuhr des Gemäldes liegt vor.



"[…] doch ist mir neulich […] ein Faust erschienen […] welche[n] ... ich angelegt habe " schrieb Carl Gustav Carus im November 1836 an Johann Gottlob Regis zu seinem Gemälde, das bereits im Juli des Jahres 1837 in der Jahresausstellung der Königlich Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden als "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust" ausgestellt wurde.
Mit der Entdeckung eines dritten wichtigen Carus-Gemäldes zum Faust-Thema, welches bisher in Abbildung und Maßen unbekannt war, vervollständigt sich das bisherige Verständnis zu Carl Gustav Carus' Rezeption der Goethe'schen Tragödie.
Nachdem 1816 die "Umrisse zu Faust" von Moritz Retzsch in Dresden begeistert aufgenommen wurden, verarbeitete Carus 1821 das zentrale Motiv der Faust-Tragödie erstmals in dem Gemälde "Osterspaziergang". Etwa zur selben Zeit entstand das Gemälde "Faust im Gebirge".
Die nachdrückliche Wirkung der Uraufführung des "Faust" 1829 in Dresden hielt Carus in seinen Lebenserinnerungen fest. 1835 publizierte er eine essayistisch angelegte persönliche Auseinandersetzung mit beiden Faust-Teilen in Form von "Briefe[n] über Göthe's Faust" an Johann Gottlob Regis.
Noch zwischen 1852 und 1860 – Carus konzentrierte sich inzwischen auf eine zeichnerische Umsetzung seiner Bildideen – widmete er dem Faust-Stoff eine Folge sechs großformatiger Kohlezeichnungen (Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. C 1963–14 – C 1963–40).
Das wiederentdeckte Gemälde ist ein besonders markantes malerisches Zeugnis der wiederholten Auseinandersetzungen von Carl Gustav Carus mit Goethes Tragödie.
Der kunsthistorische Glücksfall der brieflichen Dokumentation der ersten Werkphase des Gemäldes durch Carus, seiner sehr detailreich ausgeführten zeichnerischen Anlage des Motives, verbindet sich mit einem ungewöhnlich gut lesbaren Infrarot-Befund, der auch diese zweite Werkebene eindrucksvoll erlebbar werden lässt.



Abb.: Infrarotreflektografie, HfBK Dresden. 2023.
Originale Aufspannung. Leinwand leicht wellig, kleiner Einriss am unteren Bildrand. Drei kleine Löchlein an den Spannrändern.
Malschicht frühschwundrissig und mit leichter Klimakante. In den hellen Brauntönen der Bildmitte partiell leicht berieben. Teile eines frühen Firnis am unteren Bildrand und im Bereich der Signatur erhalten. Der vorhandene Firnis partiell matt. Zentral eine oberflächliche Kratzspur.
Der Rahmen mit Fehlstellen an den Konstruktionsfugen.

Maße: 50,2 x 40,4 cm, Ra. 57,3 x 47,4 cm.

Carl Gustav Carus
1789 Leipzig – 1869 Dresden
Arzt, Naturforscher und –philosoph, Künstler.
Besuch der Thomasschule in Leipzig, Zeichenunterricht bei Julius Athanasius Dietz. Als 15–jähriger 1804 Beginn des Studiums an der Universität Leipzig, 1806–1809 Medizinstudium. 1809 Beginn der langjährigen Freundschaft mit dem Philologen Johann Gottlob Regis. 1811 Heirat mit Karoline Carus, geb. Carus, Promotion, kurz darauf Habilitation.
1814 Berufung als Professor für Frauenheilkunde an die chirurgisch-medizinische Akademie Dresden. 1818 erste briefliche Erwähnung der Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich, in diesem Jahr auch Beginn des über zehnjährigen Briefwechsels mit Johann Wolfgang von Goethe. 1819 Reise nach Rügen, im Folgejahr in das Riesengebirge, 1821 Reise in die Schweiz und nach Genua, Besuch Goethes in Weimar. 1827 Ernennung zu einem der königlichen Leibärzte, Hof- und Medizinalrat, im selben Jahr Reisen nach Italien und in die Schweiz als ärztlicher Begleiter des sächsischen Königs. 1835 Frankreichreise, 1844 Reisen nach England und Schottland.
Sein Wirken fand in zahlreichen Ehrungen Anerkennung, u.a. Ernennung zum Präsident der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher 1862.
Als Mediziner erfuhr Carus frühzeitige Anerkennung aufgrund seiner Arbeiten in der vergleichenden Anatomie sowie seiner Publikation "Lehrbuch der Gynäkologie" (1820). Aus seinen etwa 200 wissenschaftlichen Schriften als Naturforscher sind exemplarisch die Untersuchungen zum Nervensystem und "Über den Blutkreislauf der Insekten" (1827) sowie zur Entwicklung der Muscheln zu nennen.
Der Künstler Carl Gustav Carus beschäftigte sich mit den Problemen der romantischen Landschaftsmalerei in den "Neun Briefen über Landschaftsmalerei" (1831). 1861 veröffentlichte Carus sein philosophisches Hauptwerk "Natur und Idee oder das Werdende und sein Gesetz". Carus hinterließ allein ein malerisches Oeuvre von mehr als 400 Arbeiten. Zu seinen künstlerischen Freunden und Wegbegleitern zählten u.a. Johan Christian Clausen Dahl, Eduard Bendemann, Ernst Rietschel und Christan Daniel Rauch.


Johann Gottlob Regis
1791 Leipzig – 1854 Breslau
Besuch der Leipziger Nikolaikirche und der Klosterschule im thüringischen Roßleben. 1809–12 Jurastudium in Leipzig. Ab 1816 Mitarbeit im Halleschen Waisenhausverlag. Reisen nach Norddeutschland und in die Schweiz. 1825 Übersiedlung nach Breslau aufgrund der Aussicht auf eine Stelle als Bibliothekar und Professor der neueren Sprachen an der Universität Breslau. Ablehnung einer Professur an der Dresdner Akademie sowie der Berufung an die Kantonsschule Aargau, Schweiz. Zurückgezogenes Leben als Privatgelehrter in Breslau. Seit 1841 Erhalt einer Pension von König Friedrich Wilhelm IV auf Anregung seines Gönners Gustav von Below (1791–1852).
Regis zählt zu den bedeutendsten Übersetzern des frühen 19. Jahrhunderts. Ab 1816 Arbeit an seinem Hauptwerk, der ersten vollständigen Übersetzung von François Rabelais' "Gargantua et Pantagruel". Seit Studientagen enge Freundschaft mit Carl Gustav Carus, welche sich insbesondere in dem über 40 Jahre bestehenden Briefwechsel widerspiegelt.

Carl Gustav Carus "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust". 1837.
Carl Gustav Carus 1789 Leipzig – 1869 Dresden
Johann Wolfgang von Goethe 1749 Frankfurt am Main – 1832 Weimar
Johann Gottlob Regis 1791 Leipzig – 1854 Breslau

Oil on canvas. Faintly legible signed and dated "CARVS 1837" in black within the stone plate in the lower right corner.
On the reverse inscribed "Leuboldt" in pencil on the stretcher frame.
Framed in the original, moulded frame, with gold-coloured varnish over hammered metal and silver overlay.
Catalogue raisonné Prause 99, without dimensions and with the date "1836/37".

Provenance: Thuringian private property, estate of Hildegard Junkemann (1926 Naumburg – 2021 Weimar), probably estate of Karl Gustav Nicolai (1860 Jena -1938 Weimar), director of the Grossherzogliche Landeskreditkasse Weimar.
Exhibited in: Annual exhibition of the Königlich Sächsische Akademie der Künste, 1837, cat. no. 144, described as "Own composition, oil".

Permission of export according to the Cultural Property Protection Act (KGSG) has been granted.



"[...] but recently [...] a Faust appeared to me [...] which I lined out" Carl Gustav Carus refers to this painting in a letter to Johann Gottlob Regis in November 1836. Following, it will be exhibited at the annual exhibition of the Royal Saxon Academy of Arts in Dresden as "Evening twilight. On Goethe's Faust" in July 1837.

The discovery of a third important painting by Carus on the "Faust” theme, so far unknown by depiction and dimensions, complements our understanding on Carl Gustav Carus' reception of Goethe's tragedy.
In 1816, the "Umrisse zu Faust" by Moritz Retzsch were edited and enthusiastically received in Dresden. Carus first developed the crucial Faust motif of the "Easter Walk" in an oil painting in 1821 (Museum Folkwang, Essen, inv. no. G 24). Immediately thereafter, the painting "Faust im Gebirge" evolved (Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, gal. no. 2215 F).
In his memoirs, Carus recorded the strong impression the première of "Faust" in Dresden in 1829 left on him. In 1835, he published an essayistic approach to both volumes of "Faust” as a collection of his "Letters on Göthe's Faust" to Johann Gottlob Regis.
Between 1852 and 1860 – Carus had by then focused on drawing – he dedicated a series of six large charcoal drawings on the "Faust” tale (Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, inv. no. C 1963–14 – C 1963–40).
The rediscovered painting is an extraordinarily distinctive pictorial document on Carus repeated dedication to Goethe’s tragedy.
The rare fortune of Carus' written documentation of the early work process of the painting, the very detailed master drawing of his composition, combines with an unusually well legible infrared visualization, allowing an impressive experience of this additional artistic layer.
Originale Aufspannung. Leinwand leicht wellig, kleiner Einriss am unteren Bildrand. Drei kleine Löchlein an den Spannrändern.
Malschicht frühschwundrissig und mit leichter Klimakante. In den hellen Brauntönen der Bildmitte partiell leicht berieben. Teile eines frühen Firnis am unteren Bildrand und im Bereich der Signatur erhalten. Der vorhandene Firnis partiell matt. Zentral eine oberflächliche Kratzspur.
Der Rahmen mit Fehlstellen an den Konstruktionsfugen.

Maße: 50,2 x 40,4 cm, Ra. 57,3 x 47,4 cm.

Carl Gustav Carus
1789 Leipzig – 1869 Dresden
Arzt, Naturforscher und –philosoph, Künstler.
Besuch der Thomasschule in Leipzig, Zeichenunterricht bei Julius Athanasius Dietz. Als 15–jähriger 1804 Beginn des Studiums an der Universität Leipzig, 1806–1809 Medizinstudium. 1809 Beginn der langjährigen Freundschaft mit dem Philologen Johann Gottlob Regis. 1811 Heirat mit Karoline Carus, geb. Carus, Promotion, kurz darauf Habilitation.
1814 Berufung als Professor für Frauenheilkunde an die chirurgisch-medizinische Akademie Dresden. 1818 erste briefliche Erwähnung der Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich, in diesem Jahr auch Beginn des über zehnjährigen Briefwechsels mit Johann Wolfgang von Goethe. 1819 Reise nach Rügen, im Folgejahr in das Riesengebirge, 1821 Reise in die Schweiz und nach Genua, Besuch Goethes in Weimar. 1827 Ernennung zu einem der königlichen Leibärzte, Hof- und Medizinalrat, im selben Jahr Reisen nach Italien und in die Schweiz als ärztlicher Begleiter des sächsischen Königs. 1835 Frankreichreise, 1844 Reisen nach England und Schottland.
Sein Wirken fand in zahlreichen Ehrungen Anerkennung, u.a. Ernennung zum Präsident der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher 1862.
Als Mediziner erfuhr Carus frühzeitige Anerkennung aufgrund seiner Arbeiten in der vergleichenden Anatomie sowie seiner Publikation "Lehrbuch der Gynäkologie" (1820). Aus seinen etwa 200 wissenschaftlichen Schriften als Naturforscher sind exemplarisch die Untersuchungen zum Nervensystem und "Über den Blutkreislauf der Insekten" (1827) sowie zur Entwicklung der Muscheln zu nennen.
Der Künstler Carl Gustav Carus beschäftigte sich mit den Problemen der romantischen Landschaftsmalerei in den "Neun Briefen über Landschaftsmalerei" (1831). 1861 veröffentlichte Carus sein philosophisches Hauptwerk "Natur und Idee oder das Werdende und sein Gesetz". Carus hinterließ allein ein malerisches Oeuvre von mehr als 400 Arbeiten. Zu seinen künstlerischen Freunden und Wegbegleitern zählten u.a. Johan Christian Clausen Dahl, Eduard Bendemann, Ernst Rietschel und Christan Daniel Rauch.

Carl Gustav Carus "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust". 1837.
Carl Gustav Carus 1789 Leipzig – 1869 Dresden
Johann Wolfgang von Goethe 1749 Frankfurt am Main – 1832 Weimar
Johann Gottlob Regis 1791 Leipzig – 1854 Breslau

Öl auf Leinwand. U.re. im Bereich der Steinplatte in Schwarz schwach lesbar signiert und datiert "CARVS 1837". Verso auf dem Keilrahmen von fremder Hand in Blei bezeichnet "Leuboldt".
Im originalen, profilierten, über Schlagmetall und Silberauflage goldlackierten Rahmen.
WVZ Prause 99, dort ohne Maßangaben und mit der Datierung "1836/37".

Provenienz: Thüringischer Privatbesitz, Nachlass Hildegard Junkemann (1926 Naumburg–2021 Weimar), wohl Nachlass Karl Gustav Nicolai (1860 Jena–1938 Weimar), Direktor der Grossherzoglichen Landeskreditkasse Weimar.

Ausgestellt in: Jahresausstellung der Königlich Sächsischen Akademie der Künste, 1837, KatNr 144, dort bezeichnet "Eigene Komposition, Öl".

Eine Bestätigung nach KGSG zur Möglichkeit der Ausfuhr des Gemäldes liegt vor.



"[…] doch ist mir neulich […] ein Faust erschienen […] welche[n] ... ich angelegt habe " schrieb Carl Gustav Carus im November 1836 an Johann Gottlob Regis zu seinem Gemälde, das bereits im Juli des Jahres 1837 in der Jahresausstellung der Königlich Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden als "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust" ausgestellt wurde.
Mit der Entdeckung eines dritten wichtigen Carus-Gemäldes zum Faust-Thema, welches bisher in Abbildung und Maßen unbekannt war, vervollständigt sich das bisherige Verständnis zu Carl Gustav Carus' Rezeption der Goethe'schen Tragödie.
Nachdem 1816 die "Umrisse zu Faust" von Moritz Retzsch in Dresden begeistert aufgenommen wurden, verarbeitete Carus 1821 das zentrale Motiv der Faust-Tragödie erstmals in dem Gemälde "Osterspaziergang". Etwa zur selben Zeit entstand das Gemälde "Faust im Gebirge".
Die nachdrückliche Wirkung der Uraufführung des "Faust" 1829 in Dresden hielt Carus in seinen Lebenserinnerungen fest. 1835 publizierte er eine essayistisch angelegte persönliche Auseinandersetzung mit beiden Faust-Teilen in Form von "Briefe[n] über Göthe's Faust" an Johann Gottlob Regis.
Noch zwischen 1852 und 1860 – Carus konzentrierte sich inzwischen auf eine zeichnerische Umsetzung seiner Bildideen – widmete er dem Faust-Stoff eine Folge sechs großformatiger Kohlezeichnungen (Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. C 1963–14 – C 1963–40).
Das wiederentdeckte Gemälde ist ein besonders markantes malerisches Zeugnis der wiederholten Auseinandersetzungen von Carl Gustav Carus mit Goethes Tragödie.
Der kunsthistorische Glücksfall der brieflichen Dokumentation der ersten Werkphase des Gemäldes durch Carus, seiner sehr detailreich ausgeführten zeichnerischen Anlage des Motives, verbindet sich mit einem ungewöhnlich gut lesbaren Infrarot-Befund, der auch diese zweite Werkebene eindrucksvoll erlebbar werden lässt.



Abb.: Infrarotreflektografie, HfBK Dresden. 2023.
Originale Aufspannung. Leinwand leicht wellig, kleiner Einriss am unteren Bildrand. Drei kleine Löchlein an den Spannrändern.
Malschicht frühschwundrissig und mit leichter Klimakante. In den hellen Brauntönen der Bildmitte partiell leicht berieben. Teile eines frühen Firnis am unteren Bildrand und im Bereich der Signatur erhalten. Der vorhandene Firnis partiell matt. Zentral eine oberflächliche Kratzspur.
Der Rahmen mit Fehlstellen an den Konstruktionsfugen.

Maße: 50,2 x 40,4 cm, Ra. 57,3 x 47,4 cm.

Carl Gustav Carus
1789 Leipzig – 1869 Dresden
Arzt, Naturforscher und –philosoph, Künstler.
Besuch der Thomasschule in Leipzig, Zeichenunterricht bei Julius Athanasius Dietz. Als 15–jähriger 1804 Beginn des Studiums an der Universität Leipzig, 1806–1809 Medizinstudium. 1809 Beginn der langjährigen Freundschaft mit dem Philologen Johann Gottlob Regis. 1811 Heirat mit Karoline Carus, geb. Carus, Promotion, kurz darauf Habilitation.
1814 Berufung als Professor für Frauenheilkunde an die chirurgisch-medizinische Akademie Dresden. 1818 erste briefliche Erwähnung der Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich, in diesem Jahr auch Beginn des über zehnjährigen Briefwechsels mit Johann Wolfgang von Goethe. 1819 Reise nach Rügen, im Folgejahr in das Riesengebirge, 1821 Reise in die Schweiz und nach Genua, Besuch Goethes in Weimar. 1827 Ernennung zu einem der königlichen Leibärzte, Hof- und Medizinalrat, im selben Jahr Reisen nach Italien und in die Schweiz als ärztlicher Begleiter des sächsischen Königs. 1835 Frankreichreise, 1844 Reisen nach England und Schottland.
Sein Wirken fand in zahlreichen Ehrungen Anerkennung, u.a. Ernennung zum Präsident der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher 1862.
Als Mediziner erfuhr Carus frühzeitige Anerkennung aufgrund seiner Arbeiten in der vergleichenden Anatomie sowie seiner Publikation "Lehrbuch der Gynäkologie" (1820). Aus seinen etwa 200 wissenschaftlichen Schriften als Naturforscher sind exemplarisch die Untersuchungen zum Nervensystem und "Über den Blutkreislauf der Insekten" (1827) sowie zur Entwicklung der Muscheln zu nennen.
Der Künstler Carl Gustav Carus beschäftigte sich mit den Problemen der romantischen Landschaftsmalerei in den "Neun Briefen über Landschaftsmalerei" (1831). 1861 veröffentlichte Carus sein philosophisches Hauptwerk "Natur und Idee oder das Werdende und sein Gesetz". Carus hinterließ allein ein malerisches Oeuvre von mehr als 400 Arbeiten. Zu seinen künstlerischen Freunden und Wegbegleitern zählten u.a. Johan Christian Clausen Dahl, Eduard Bendemann, Ernst Rietschel und Christan Daniel Rauch.


Johann Gottlob Regis
1791 Leipzig – 1854 Breslau
Besuch der Leipziger Nikolaikirche und der Klosterschule im thüringischen Roßleben. 1809–12 Jurastudium in Leipzig. Ab 1816 Mitarbeit im Halleschen Waisenhausverlag. Reisen nach Norddeutschland und in die Schweiz. 1825 Übersiedlung nach Breslau aufgrund der Aussicht auf eine Stelle als Bibliothekar und Professor der neueren Sprachen an der Universität Breslau. Ablehnung einer Professur an der Dresdner Akademie sowie der Berufung an die Kantonsschule Aargau, Schweiz. Zurückgezogenes Leben als Privatgelehrter in Breslau. Seit 1841 Erhalt einer Pension von König Friedrich Wilhelm IV auf Anregung seines Gönners Gustav von Below (1791–1852).
Regis zählt zu den bedeutendsten Übersetzern des frühen 19. Jahrhunderts. Ab 1816 Arbeit an seinem Hauptwerk, der ersten vollständigen Übersetzung von François Rabelais' "Gargantua et Pantagruel". Seit Studientagen enge Freundschaft mit Carl Gustav Carus, welche sich insbesondere in dem über 40 Jahre bestehenden Briefwechsel widerspiegelt.

Carl Gustav Carus "Abenddämmerung. Zu Goethes Faust". 1837.
Carl Gustav Carus 1789 Leipzig – 1869 Dresden
Johann Wolfgang von Goethe 1749 Frankfurt am Main – 1832 Weimar
Johann Gottlob Regis 1791 Leipzig – 1854 Breslau

Oil on canvas. Faintly legible signed and dated "CARVS 1837" in black within the stone plate in the lower right corner.
On the reverse inscribed "Leuboldt" in pencil on the stretcher frame.
Framed in the original, moulded frame, with gold-coloured varnish over hammered metal and silver overlay.
Catalogue raisonné Prause 99, without dimensions and with the date "1836/37".

Provenance: Thuringian private property, estate of Hildegard Junkemann (1926 Naumburg – 2021 Weimar), probably estate of Karl Gustav Nicolai (1860 Jena -1938 Weimar), director of the Grossherzogliche Landeskreditkasse Weimar.
Exhibited in: Annual exhibition of the Königlich Sächsische Akademie der Künste, 1837, cat. no. 144, described as "Own composition, oil".

Permission of export according to the Cultural Property Protection Act (KGSG) has been granted.



"[...] but recently [...] a Faust appeared to me [...] which I lined out" Carl Gustav Carus refers to this painting in a letter to Johann Gottlob Regis in November 1836. Following, it will be exhibited at the annual exhibition of the Royal Saxon Academy of Arts in Dresden as "Evening twilight. On Goethe's Faust" in July 1837.

The discovery of a third important painting by Carus on the "Faust” theme, so far unknown by depiction and dimensions, complements our understanding on Carl Gustav Carus' reception of Goethe's tragedy.
In 1816, the "Umrisse zu Faust" by Moritz Retzsch were edited and enthusiastically received in Dresden. Carus first developed the crucial Faust motif of the "Easter Walk" in an oil painting in 1821 (Museum Folkwang, Essen, inv. no. G 24). Immediately thereafter, the painting "Faust im Gebirge" evolved (Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, gal. no. 2215 F).
In his memoirs, Carus recorded the strong impression the première of "Faust" in Dresden in 1829 left on him. In 1835, he published an essayistic approach to both volumes of "Faust” as a collection of his "Letters on Göthe's Faust" to Johann Gottlob Regis.
Between 1852 and 1860 – Carus had by then focused on drawing – he dedicated a series of six large charcoal drawings on the "Faust” tale (Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, inv. no. C 1963–14 – C 1963–40).
The rediscovered painting is an extraordinarily distinctive pictorial document on Carus repeated dedication to Goethe’s tragedy.
The rare fortune of Carus' written documentation of the early work process of the painting, the very detailed master drawing of his composition, combines with an unusually well legible infrared visualization, allowing an impressive experience of this additional artistic layer.
Originale Aufspannung. Leinwand leicht wellig, kleiner Einriss am unteren Bildrand. Drei kleine Löchlein an den Spannrändern.
Malschicht frühschwundrissig und mit leichter Klimakante. In den hellen Brauntönen der Bildmitte partiell leicht berieben. Teile eines frühen Firnis am unteren Bildrand und im Bereich der Signatur erhalten. Der vorhandene Firnis partiell matt. Zentral eine oberflächliche Kratzspur.
Der Rahmen mit Fehlstellen an den Konstruktionsfugen.

Maße: 50,2 x 40,4 cm, Ra. 57,3 x 47,4 cm.

Carl Gustav Carus
1789 Leipzig – 1869 Dresden
Arzt, Naturforscher und –philosoph, Künstler.
Besuch der Thomasschule in Leipzig, Zeichenunterricht bei Julius Athanasius Dietz. Als 15–jähriger 1804 Beginn des Studiums an der Universität Leipzig, 1806–1809 Medizinstudium. 1809 Beginn der langjährigen Freundschaft mit dem Philologen Johann Gottlob Regis. 1811 Heirat mit Karoline Carus, geb. Carus, Promotion, kurz darauf Habilitation.
1814 Berufung als Professor für Frauenheilkunde an die chirurgisch-medizinische Akademie Dresden. 1818 erste briefliche Erwähnung der Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich, in diesem Jahr auch Beginn des über zehnjährigen Briefwechsels mit Johann Wolfgang von Goethe. 1819 Reise nach Rügen, im Folgejahr in das Riesengebirge, 1821 Reise in die Schweiz und nach Genua, Besuch Goethes in Weimar. 1827 Ernennung zu einem der königlichen Leibärzte, Hof- und Medizinalrat, im selben Jahr Reisen nach Italien und in die Schweiz als ärztlicher Begleiter des sächsischen Königs. 1835 Frankreichreise, 1844 Reisen nach England und Schottland.
Sein Wirken fand in zahlreichen Ehrungen Anerkennung, u.a. Ernennung zum Präsident der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher 1862.
Als Mediziner erfuhr Carus frühzeitige Anerkennung aufgrund seiner Arbeiten in der vergleichenden Anatomie sowie seiner Publikation "Lehrbuch der Gynäkologie" (1820). Aus seinen etwa 200 wissenschaftlichen Schriften als Naturforscher sind exemplarisch die Untersuchungen zum Nervensystem und "Über den Blutkreislauf der Insekten" (1827) sowie zur Entwicklung der Muscheln zu nennen.
Der Künstler Carl Gustav Carus beschäftigte sich mit den Problemen der romantischen Landschaftsmalerei in den "Neun Briefen über Landschaftsmalerei" (1831). 1861 veröffentlichte Carus sein philosophisches Hauptwerk "Natur und Idee oder das Werdende und sein Gesetz". Carus hinterließ allein ein malerisches Oeuvre von mehr als 400 Arbeiten. Zu seinen künstlerischen Freunden und Wegbegleitern zählten u.a. Johan Christian Clausen Dahl, Eduard Bendemann, Ernst Rietschel und Christan Daniel Rauch.

78. Kunstauktion

Auktionsdatum
Lose: 749
Ort der Versteigerung
Bautzner Str. 99
Dresden
Deutschland
01099
Germany

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4.3 Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, so hat er dies 24 Stunden vor Versteigerungsbeginn unter Nennung von Namen und Anschrift des Ver­tretenen und unter Vorlage einer schriftlichen Vollmacht mitzuteilen. Im Zweifelsfall erwirbt der Bieter in eigenem Namen und auf eigene Rechnung.

 

5. Gebote

5.1 Anmeldungen für schriftliches oder telefonisches Bieten oder Bieten per Internet müssen dem Auktionshaus bis spätestens 18 Uhr am Vorabend der Auktion in schriftlicher Form unter Nutzung der bereitgestellten Formulare vorliegen.

Der Antrag muß die zu bebietenden Objekte unter Aufführung von Katalognummer und Katalogbezeichnung benennen. Im Zweifel ist die Katalognummer maßgeblich.

5.2 Für schriftliche Gebote ist der Biethöchstbetrag zu benennen. Dieser wird von dem Auktionshaus interessewahrend nur in der Höhe in Anspruch genommen, die erforderlich ist, um ein anderes abgegebenes Gebot zu überbieten. Bei gleichlautenden Geboten hat das zuerst eingegangene Gebot Vorrang.

5.3 Für telefonische Gebote ist anstelle des Bietbetrages der Vermerk „telefonisch“ zu benennen. Telefonbieter werden vor Aufruf der benannten Los-Nummern durch das Auktionshaus angerufen. Das Auktionshaus empfiehlt die zusätzliche Hinterlegung eines schriftlichen Biethöchstbetrages als  Sicherungsgebot. Dieser wird nur beansprucht, wenn eine Telefonverbindung nach mehreren Versuchen nicht zustande kommt.

5.4 Das Auktionshaus übernimmt keine Gewährleistung für die Übertragung oder Bearbeitung von Geboten oder das Zustandekommen von Verbindungen.

6. Durchführung der Versteigerung, Nachverkauf

6.1 Das Auktionshaus hat das Recht, Nummern des Katalogs zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge aufzurufen,  zurückzuziehen oder unverkaufte Nummern erneut aufzurufen.

6.2 Der Aufruf beginnt in der Regel unter dem im Katalog genannten Schätzpreis. Gesteigert wird regelmäßig um zehn Prozent. Das Auktionshaus kann andere Steigerungsraten vorgeben, die für den Bieter verbindlich sind. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Geben mehrere Bieter gleichzeitig ein gleichlautendes Gebot ab, entscheidet das Auktionshaus nach eigenem Ermessen. Bei Uneinigkeiten über das Höchstgebot oder Zuschlag kann das Auktionshaus den Artikel erneut aufrufen. Ein erklärtes Gebot bleibt bis zum Abschluß der Versteigerung über das betreffende Objekt wirksam.

6.3 Das Auktionshaus kann ohne Angabe von Gründen den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen.

6.4 Gebote, die unter dem Limitpreis liegen, können unter Vorbehalt der Genehmigung des Auftraggebers zugeschlagen werden. Der Bieter bleibt für vier Wochen an sein Gebot gebunden. Das Auktionshaus kann den Artikel ohne Rückfrage zu einem höheren Zuschlag anderweitig verkaufen.

6.5 Unverkaufte Objekte können für zwei Monate nach der Auktion im Nachverkauf erworben werden.

7. Gebotspreis, Aufgeld, Steuern, Abgaben

7.1 Alle Gebote und Zuschläge sind Netto-Preise, in denen das Aufgeld (Käufer-Provision) sowie ggf. Mehrwertsteuer oder Abgaben nicht enthalten sind.

7.2 Für die mehrheitlich differenzbesteuerten Lose wird auf den Zuschlagspreis ein Aufgeld von 25 %  erhoben, in dem die Mehrwertsteuer enthalten ist. Diese Mehrwertsteuer wird nicht ausgewiesen.

7.3 Bei Objekten, die als regelbesteuert gekennzeichnet sind, ist auf den Zuschlagspreis zuzüglich eines Aufgeldes von 21,01% die gesetzliche Mehrwertsteuer zu entrichten.

7.4 Auf Grundlage des gesetzlichen Folgerechts (§ 26 UrhG) ist das Auktionshaus bei Verkauf von Werken folgerechtsberechtigter Künstler verpflichtet, an die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst e.V. eine Folgerechtsabgabe in Höhe von z.Z. 4% des Zuschlagspreises zu zahlen. Diese wird dem Käufer hälftig in Rechnung gestellt. Bei bereits erfolgter Rechnungslegung ist das Auktionshaus weiterhin berechtigt, diese Gebühren nachzufordern.

 

8. Zuschlag, Eigentumsvorbehalt, Zahlungsbedingungen

8.1 Mit Zuschlag kommt der Kaufvertrag zustande und  der Zuschlagpreis zuzüglich dem Aufgeld und ggf. der MwSt. sowie aller anfallenden Gebühren werden fällig,

8.2 Das Eigentum an den ersteigerten Gegenständen geht erst mit vollständiger Bezahlung des Endpreises auf den Ersteigerer über (Eigentumsvorbehalt). Der Eigentumsvorbehalt und  Rückbehaltungsrecht erstrecken sich auf sämtliche vom Käufer erstandenen Gegenstände und Forderungen gegen diesen.

8.3 Zahlungsmittel ist der Euro. Zahlungen werden nur in bar, per EC-Karte, Bankscheck, Banküberweisung oder per PayPal akzeptiert.

8.4 Schecks werden erfüllungshalber entgegengenommen, ihre Entgegennahme berührt den Eigentumsvorbehalt nicht und die Ware kann in diesem Falle erst nach Eingang des Gegenwertes ausgehändigt werden (frühestens 5 Werktage nach Einreichung des Schecks).

8.5 Aus Zahlungen entstehende Gebühren, Bankspesen oder Kursverluste aus Zahlungen in  ausländischer Währung gehen zu Lasten des Käufers.

8.6 Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum bleibt insoweit vorbehalten.

9. Zahlungsverzug, Schadensersatz

9.1 Der Käufer kommt in Zahlungsverzug, wenn er nicht innerhalb von 2 Wochen nach Rechnungsdatum den fälligen Betrag ausgleicht.

9.2 Befindet sich der Käufer in Verzug, so kann das Auktionshaus wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages verlangen oder nach weiteren 7 Tagen vom Vertrag zurücktreten und Schadensersatz verlangen.

Einen Monat nach Eintritt des Verzuges ist das Auktionshaus berechtigt und auf Verlangen des Auftraggebers verpflichtet, diesem Namen und Adreßdaten des Käufers zu nennen.

9.3 Das Auktionshaus ist berechtigt, neben eigenen auch alle Ansprüche des Auftraggebers gegen den Erwerber gerichtlich oder außergerichtlich geltend zu machen und einzuziehen.

9.4 Tritt das Auktionshaus vom Vertrag zurück, erlöschen alle Rechte des Käufers am ersteigerten Objekt und das Auktionshaus ist berechtigt, 30 Prozent der Zuschlagsumme als pauschalierten Schadensersatz ohne Nachweis zu fordern, das Objekt in einer neuen Auktion nochmals zu versteigern oder anderweitig an Dritte zu veräußern. Der säumige Käufer haftet dabei für jeglichen Mindererlös gegenüber der früheren Versteigerung sowie für die Kosten der wiederholten Versteigerung. Auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. Zur Wiederversteigerung wird er nicht zugelassen.

9.5 Begleicht ein Käufer fällige Beträge nach zweiter Mahnung nicht, so ist das Auktionshaus berechtigt, seinen Namen und Adresse an andere Auktionshäuser zu Sperrzwecken zu übermitteln.

10. Abnahme der ersteigerten Ware,
Versand,  Transport

10.1 Die Gegenstände werden grundsätzlich erst nach vollständiger Bezahlung aller vom Käufer geschuldeten Beträge ausgehändigt.

10.2 Das Auktionshaus kann auf schriftlichen Auftrag des Käufers den Versand der Ware auf Kosten und Gefahr des Käufers organisieren.

10.3 Mit der Übergabe der Objekte an den Käufer oder einen Spediteur geht die Gefahr des zufälligen Untergangs oder der zufälligen Verschlechterung auf den Erwerber über und die Verjährungsfrist für Mängelansprüche beginnt. Der Übergabe steht es gleich, wenn der Käufer im Verzug der Annahme ist.

10.4 Der Käufer kommt in Verzug der Annahme, wenn er die Ware nicht innerhalb von 10 Tagen nach Rechnungsdatum abgeholt oder  dem Auktionshaus einen schriftlichen Versandauftrag erteilt oder er mit der Zahlung in Verzug kommt.

10.5 Ab Beginn des Verzuges hat der Käufer die Kosten für Lagerung und Versicherung der Ware in Höhe einer Pauschale von 2,5 % des Zuschlagspreises je angebrochenen Monat zu tragen. Der Anspruch auf die Geltendmachung höherer Kosten oder die Übergabe der Objekte an eine Speditionsfirma zu Lasten des Käufers bleiben vorbehalten.

11. Datenschutzerklärung

11.1 Das Auktionshaus kann die Auktion sowie Biettelefonate zu Dokumentationszwecken aufzeichnen. Mit der Teilnahme an der Auktion erklärt der Bieter dazu seine Einwilligung.

11.2 Das Auktionshaus speichert, verarbeitet und nutzt die die im Rahmen des Geschäftsverhältnisses erhobenen personenbezogenen Daten des Bieters ausschließlich für eigene Geschäftszwecke. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nur im Rahmen zwingender gesetzlicher Vorschriften oder für Zwecke der Rechts- oder Strafverfolgung.

11.3 Der Bieter kann einer Speicherung seiner Daten jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widersprechen sowie eine Berichtigung, Sperrung oder Löschung dieser Daten fordern. Er kann auf Antrag unentgeltlich Auskunft über die zu seiner Person gespeicherten Daten erhalten.

11.4 Zur Wahrnehmung des Hausrechtes werden die Geschäftsräume des Auktionshauses videoüberwacht.

12. Schlußbestimmungen

12.1 Erfüllungsort und Gerichtsstand, auch für das Mahnverfahren, ist Dresden, soweit dies gesetzlich zulässig ist. Dies gilt auch für Schadensersatzklagen aus unerlaubter Handlung, Scheck- und Wechselklagen und wenn der Auftraggeber oder Käufer im Geltungsbereich der deutschen Gesetze keinen Sitz hat oder sein Aufenthalt zum Zeitpunkt der Klageerhebung nicht bekannt ist.

12.2 Der Versteigerungsvertrag unterliegt deutschem Recht unter Ausschluß des UN-Kaufrechts.

12.3 Mündliche Nebenabreden bestehen nicht. Änderungen und Ergänzungen dieser Auftragsbedingungen bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform.

12.4 Sollte eine der vorstehenden Versteigerungsbedingungen unwirksam sein oder werden, so tritt an ihre Stelle eine Regelung, die dem Sinn und insbesondere dem wirtschaftlichen Zweck der unwirksamen Bestimmung entspricht; die Wirksamkeit der übrigen Versteigerungsbedingungen wird dadurch nicht berührt.

12.5 Die Versteigerung von Objekten des Dritten Reiches erfolgen ausschließlich zur staatsbürgerlichen Aufklärung, zu Kunst-, Wissenschafts-, Forschungs- oder Lehrzwecken bezüglich historischer Vorgänge.

 

Stand 25. Mai 2023

 

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