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Ernst Ludwig Kirchner "Frau, Schuh zuknöpfend". 1912.<

In Fine Art & Antiques

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Dresden

Ernst Ludwig Kirchner "Frau, Schuh zuknöpfend". 1912.
Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg – 1938 Frauenkirche-Wildboden

Holzschnitt auf beigefarbenem "Van Gelder Zonen"-Bütten. Unsigniert. Einer von bisher acht bekannten Abzügen vor der ebenfalls unsignierten Auflage, welche im Graphischen Kabinett J. B. Neumann, Berlin, 1913 erschien. Verso in Blei am u. Blattrand von fremder Hand bezeichnet, römisch nummeriert "II" sowie mittig mit einem gestrichenen Inventarstempel versehen. An den o. Ecken im Passepartout montiert.
WVZ Dube H 206 A (von B); WVZ Gercken 566 A (von B).

Provenienz: Nachlass Friedrich Bienert (1891 Dresden – 1969 West-Berlin).

Abzüge der 1913 editierten Auflage befinden sich in u.a. in:
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Harvard Art Museum, Cambridge, MA
Staatliche Graphische Sammlungen, München
The Museum of Modern Art, New York
Es sind 26 Abzüge der Edition bekannt.
Sowohl Dube als auch Gercken benennen starke Druckunterschiede der einzelnen Abzüge durch verschieden starkes Mitdrucken des Stockgrunds.

Innerhalb des Gesamtwerks von Ernst Ludwig Kirchner nimmt sein druckgrafisches Schaffen eine zentrale Stellung ein. Mit über 2100 Arbeiten schuf Kirchner nicht nur das umfangreichste Druckwerk des Expressionismus, sondern darüber hinaus auch eines der größten innerhalb der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Unter dem Pseudonym Louis de Marsalle schrieb Kirchner über seine eigene Arbeit: „Da Kirchner seine Drucke selbst macht, ist er in der Lage, alle technischen Möglichkeiten voll auszunützen. Nur der Künstler, der Liebe und Geschick zum Handwerk hat, sollte Graphik machen [...]“. (Zit. n. Alms 2005. S. 16.) Auch für den künstlerischen Formfindungsprozess waren die druckgrafischen Techniken, besonders der Holzschnitt, für Kirchner unerlässlich. In ihm hatte der Künstler wie in keinem anderen Medium, die Möglichkeit, formzusammenfassende, abstrahierende und rhythmisierende Gestaltungsprinzipien zu entwickeln, die in ihrer Betonung des Eckigen und Spitzwinkligen in Kirchners Malerei wiederkehren.
1911 übersiedelte Kirchner von Dresden nach Berlin. Die Großstadt bot dem Künstler eine neue überbordende Themenvielfalt, die er u.a. in zahlreichen Straßen- und Milieuszenen, in Darstellungen von Prostituierten, Zirkusartisten und Varietétänzerinnen ins Bild setzte. Im Juni 1912 lernte Kirchner die beiden Schwestern Erna und Gerda Schilling in Berlin kennen, welche beide als Tänzerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen. Erna, die ältere der beiden, wurde bald Kirchners bevorzugtes Modell, später Freundin und Lebensgefährtin. In dem vorliegenden Holzschnitt „Frau, Schuh zuknöpfend“ porträtierte Kirchner sie mit großer Wahrscheinlichkeit.
Innerhalb des klar und kontrastreich aufgebauten Bildgefüges ist die auf einem geschnitzten Hocker Sitzende in steifer Pose dargestellt, formal vollständig in das kleinteilige, die gesamte Bildfläche strukturierende Ornament integriert. Kraftvolle Schraffuren verlaufen entlang der Konturen des Kleides. Seitlich schräg gesetzte Formen deuten die Situierung der Figur in einer Raumecke an. Ein auf der rechten Seite abgebildeter, exotisch anmutender Wandbehang zeigt einen Frauenakt mit Hahn. Mit ähnlichen Tüchern stattete Kirchner seine Ateliers aus, sie boten ihm einen inspirierenden Hintergrund für seine Figurendarstellungen. Das Motiv der sitzenden, den Schuh bindenden Tänzerin hielt Kirchner auch in verschiedenen Bleistift- und Kreidezeichnungen fest.
Lit.:
Barbara Alms: „Kirchners urbane Ästhetik.Großstadt, Eros und Natur“. In: „Ernst Ludwig Kirchner. Großstadt, Eros und Natur“.<

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Ernst Ludwig Kirchner "Frau, Schuh zuknöpfend". 1912.
Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg – 1938 Frauenkirche-Wildboden

Wood cut auf beigefarbenem "Van Gelder Zonen"-Bütten. Unsigniert. Einer von bisher acht bekannten Abzügen vor der ebenfalls unsignierten Auflage, welche im Graphischen Kabinett J. B. Neumann, Berlin, 1913 erschien. Verso in Blei am u. Blattrand von fremder Hand bezeichnet, römisch nummeriert "II" sowie mittig mit einem gestrichenen Inventarstempel versehen. An den o. Ecken im Passepartout montiert.
WVZ Dube H 206 A (von B); WVZ Gercken 566 A (von B).

Provenienz: Nachlass Friedrich Bienert (1891 Dresden – 1969 West-Berlin).

Abzüge der 1913 editierten Auflage befinden sich in u.a. in:
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Harvard Art Museum, Cambridge, MA
Staatliche Graphische Sammlungen, München
The Museum of Modern Art, New York
Es sind 26 Abzüge der Edition bekannt.
Sowohl Dube als auch Gercken benennen starke Druckunterschiede der einzelnen Abzüge durch verschieden starkes Mitdrucken des Stockgrunds.

Innerhalb des Gesamtwerks von Ernst Ludwig Kirchner nimmt sein druckgrafisches Schaffen eine zentrale Stellung ein. Mit über 2100 Arbeiten schuf Kirchner nicht nur das umfangreichste Druckwerk des Expressionismus, sondern darüber hinaus auch eines der größten innerhalb der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Unter dem Pseudonym Louis de Marsalle schrieb Kirchner über seine eigene Arbeit: „Da Kirchner seine Drucke selbst macht, ist er in der Lage, alle technischen Möglichkeiten voll auszunützen. Nur der Künstler, der Liebe und Geschick zum Handwerk hat, sollte Graphik machen [...]“. (Zit. n. Alms 2005. S. 16.) Auch für den künstlerischen Formfindungsprozess waren die druckgrafischen Techniken, besonders der Holzschnitt, für Kirchner unerlässlich. In ihm hatte der Künstler wie in keinem anderen Medium, die Möglichkeit, formzusammenfassende, abstrahierende und rhythmisierende Gestaltungsprinzipien zu entwickeln, die in ihrer Betonung des Eckigen und Spitzwinkligen in Kirchners Malerei wiederkehren.
1911 übersiedelte Kirchner von Dresden nach Berlin. Die Großstadt bot dem Künstler eine neue überbordende Themenvielfalt, die er u.a. in zahlreichen Straßen- und Milieuszenen, in Darstellungen von Prostituierten, Zirkusartisten und Varietétänzerinnen ins Bild setzte. Im Juni 1912 lernte Kirchner die beiden Schwestern Erna und Gerda Schilling in Berlin kennen, welche beide als Tänzerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen. Erna, die ältere der beiden, wurde bald Kirchners bevorzugtes Modell, später Freundin und Lebensgefährtin. In dem vorliegenden Holzschnitt „Frau, Schuh zuknöpfend“ porträtierte Kirchner sie mit großer Wahrscheinlichkeit.
Innerhalb des klar und kontrastreich aufgebauten Bildgefüges ist die auf einem geschnitzten Hocker Sitzende in steifer Pose dargestellt, formal vollständig in das kleinteilige, die gesamte Bildfläche strukturierende Ornament integriert. Kraftvolle Schraffuren verlaufen entlang der Konturen des Kleides. Seitlich schräg gesetzte Formen deuten die Situierung der Figur in einer Raumecke an. Ein auf der rechten Seite abgebildeter, exotisch anmutender Wandbehang zeigt einen Frauenakt mit Hahn. Mit ähnlichen Tüchern stattete Kirchner seine Ateliers aus, sie boten ihm einen inspirierenden Hintergrund für seine Figurendarstellungen. Das Motiv der sitzenden, den Schuh bindenden Tänzerin hielt Kirchner auch in verschiedenen Bleistift- und Kreidezeichnungen fest.
Lit.:
Barbara Alms: „Kirchners urbane Ästhetik.Großstadt, Eros und Natur“. In: „Ernst Ludwig Kirchner. Großstadt, Eros und Natur“. Delmenhorst 2005. S. 12–17.
Kunstverein Hamburg (Hrsg.): „E.L. Kirchner. Zeichnungen und Druckgrafik 1905–1936“. Mit e. Einf. v. Günther Gercken. Hamburg 1978.
Magdalena M. Moeller: „Ludwig Kirchner. Meisterwerke der Druckgrafik“. Stuttgart 1990.

size: Stk. 31 x 24,9 cm, Bl. 57,5 x 45,5 cm, Psp. 62 x 49 cm.

Ernst Ludwig Kirchner "Frau, Schuh zuknöpfend". 1912.
Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg – 1938 Frauenkirche-Wildboden

Holzschnitt auf beigefarbenem "Van Gelder Zonen"-Bütten. Unsigniert. Einer von bisher acht bekannten Abzügen vor der ebenfalls unsignierten Auflage, welche im Graphischen Kabinett J. B. Neumann, Berlin, 1913 erschien. Verso in Blei am u. Blattrand von fremder Hand bezeichnet, römisch nummeriert "II" sowie mittig mit einem gestrichenen Inventarstempel versehen. An den o. Ecken im Passepartout montiert.
WVZ Dube H 206 A (von B); WVZ Gercken 566 A (von B).

Provenienz: Nachlass Friedrich Bienert (1891 Dresden – 1969 West-Berlin).

Abzüge der 1913 editierten Auflage befinden sich in u.a. in:
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Harvard Art Museum, Cambridge, MA
Staatliche Graphische Sammlungen, München
The Museum of Modern Art, New York
Es sind 26 Abzüge der Edition bekannt.
Sowohl Dube als auch Gercken benennen starke Druckunterschiede der einzelnen Abzüge durch verschieden starkes Mitdrucken des Stockgrunds.

Innerhalb des Gesamtwerks von Ernst Ludwig Kirchner nimmt sein druckgrafisches Schaffen eine zentrale Stellung ein. Mit über 2100 Arbeiten schuf Kirchner nicht nur das umfangreichste Druckwerk des Expressionismus, sondern darüber hinaus auch eines der größten innerhalb der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Unter dem Pseudonym Louis de Marsalle schrieb Kirchner über seine eigene Arbeit: „Da Kirchner seine Drucke selbst macht, ist er in der Lage, alle technischen Möglichkeiten voll auszunützen. Nur der Künstler, der Liebe und Geschick zum Handwerk hat, sollte Graphik machen [...]“. (Zit. n. Alms 2005. S. 16.) Auch für den künstlerischen Formfindungsprozess waren die druckgrafischen Techniken, besonders der Holzschnitt, für Kirchner unerlässlich. In ihm hatte der Künstler wie in keinem anderen Medium, die Möglichkeit, formzusammenfassende, abstrahierende und rhythmisierende Gestaltungsprinzipien zu entwickeln, die in ihrer Betonung des Eckigen und Spitzwinkligen in Kirchners Malerei wiederkehren.
1911 übersiedelte Kirchner von Dresden nach Berlin. Die Großstadt bot dem Künstler eine neue überbordende Themenvielfalt, die er u.a. in zahlreichen Straßen- und Milieuszenen, in Darstellungen von Prostituierten, Zirkusartisten und Varietétänzerinnen ins Bild setzte. Im Juni 1912 lernte Kirchner die beiden Schwestern Erna und Gerda Schilling in Berlin kennen, welche beide als Tänzerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen. Erna, die ältere der beiden, wurde bald Kirchners bevorzugtes Modell, später Freundin und Lebensgefährtin. In dem vorliegenden Holzschnitt „Frau, Schuh zuknöpfend“ porträtierte Kirchner sie mit großer Wahrscheinlichkeit.
Innerhalb des klar und kontrastreich aufgebauten Bildgefüges ist die auf einem geschnitzten Hocker Sitzende in steifer Pose dargestellt, formal vollständig in das kleinteilige, die gesamte Bildfläche strukturierende Ornament integriert. Kraftvolle Schraffuren verlaufen entlang der Konturen des Kleides. Seitlich schräg gesetzte Formen deuten die Situierung der Figur in einer Raumecke an. Ein auf der rechten Seite abgebildeter, exotisch anmutender Wandbehang zeigt einen Frauenakt mit Hahn. Mit ähnlichen Tüchern stattete Kirchner seine Ateliers aus, sie boten ihm einen inspirierenden Hintergrund für seine Figurendarstellungen. Das Motiv der sitzenden, den Schuh bindenden Tänzerin hielt Kirchner auch in verschiedenen Bleistift- und Kreidezeichnungen fest.
Lit.:
Barbara Alms: „Kirchners urbane Ästhetik.Großstadt, Eros und Natur“. In: „Ernst Ludwig Kirchner. Großstadt, Eros und Natur“.<

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Ernst Ludwig Kirchner "Frau, Schuh zuknöpfend". 1912.
Ernst Ludwig Kirchner 1880 Aschaffenburg – 1938 Frauenkirche-Wildboden

Wood cut auf beigefarbenem "Van Gelder Zonen"-Bütten. Unsigniert. Einer von bisher acht bekannten Abzügen vor der ebenfalls unsignierten Auflage, welche im Graphischen Kabinett J. B. Neumann, Berlin, 1913 erschien. Verso in Blei am u. Blattrand von fremder Hand bezeichnet, römisch nummeriert "II" sowie mittig mit einem gestrichenen Inventarstempel versehen. An den o. Ecken im Passepartout montiert.
WVZ Dube H 206 A (von B); WVZ Gercken 566 A (von B).

Provenienz: Nachlass Friedrich Bienert (1891 Dresden – 1969 West-Berlin).

Abzüge der 1913 editierten Auflage befinden sich in u.a. in:
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Harvard Art Museum, Cambridge, MA
Staatliche Graphische Sammlungen, München
The Museum of Modern Art, New York
Es sind 26 Abzüge der Edition bekannt.
Sowohl Dube als auch Gercken benennen starke Druckunterschiede der einzelnen Abzüge durch verschieden starkes Mitdrucken des Stockgrunds.

Innerhalb des Gesamtwerks von Ernst Ludwig Kirchner nimmt sein druckgrafisches Schaffen eine zentrale Stellung ein. Mit über 2100 Arbeiten schuf Kirchner nicht nur das umfangreichste Druckwerk des Expressionismus, sondern darüber hinaus auch eines der größten innerhalb der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Unter dem Pseudonym Louis de Marsalle schrieb Kirchner über seine eigene Arbeit: „Da Kirchner seine Drucke selbst macht, ist er in der Lage, alle technischen Möglichkeiten voll auszunützen. Nur der Künstler, der Liebe und Geschick zum Handwerk hat, sollte Graphik machen [...]“. (Zit. n. Alms 2005. S. 16.) Auch für den künstlerischen Formfindungsprozess waren die druckgrafischen Techniken, besonders der Holzschnitt, für Kirchner unerlässlich. In ihm hatte der Künstler wie in keinem anderen Medium, die Möglichkeit, formzusammenfassende, abstrahierende und rhythmisierende Gestaltungsprinzipien zu entwickeln, die in ihrer Betonung des Eckigen und Spitzwinkligen in Kirchners Malerei wiederkehren.
1911 übersiedelte Kirchner von Dresden nach Berlin. Die Großstadt bot dem Künstler eine neue überbordende Themenvielfalt, die er u.a. in zahlreichen Straßen- und Milieuszenen, in Darstellungen von Prostituierten, Zirkusartisten und Varietétänzerinnen ins Bild setzte. Im Juni 1912 lernte Kirchner die beiden Schwestern Erna und Gerda Schilling in Berlin kennen, welche beide als Tänzerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen. Erna, die ältere der beiden, wurde bald Kirchners bevorzugtes Modell, später Freundin und Lebensgefährtin. In dem vorliegenden Holzschnitt „Frau, Schuh zuknöpfend“ porträtierte Kirchner sie mit großer Wahrscheinlichkeit.
Innerhalb des klar und kontrastreich aufgebauten Bildgefüges ist die auf einem geschnitzten Hocker Sitzende in steifer Pose dargestellt, formal vollständig in das kleinteilige, die gesamte Bildfläche strukturierende Ornament integriert. Kraftvolle Schraffuren verlaufen entlang der Konturen des Kleides. Seitlich schräg gesetzte Formen deuten die Situierung der Figur in einer Raumecke an. Ein auf der rechten Seite abgebildeter, exotisch anmutender Wandbehang zeigt einen Frauenakt mit Hahn. Mit ähnlichen Tüchern stattete Kirchner seine Ateliers aus, sie boten ihm einen inspirierenden Hintergrund für seine Figurendarstellungen. Das Motiv der sitzenden, den Schuh bindenden Tänzerin hielt Kirchner auch in verschiedenen Bleistift- und Kreidezeichnungen fest.
Lit.:
Barbara Alms: „Kirchners urbane Ästhetik.Großstadt, Eros und Natur“. In: „Ernst Ludwig Kirchner. Großstadt, Eros und Natur“. Delmenhorst 2005. S. 12–17.
Kunstverein Hamburg (Hrsg.): „E.L. Kirchner. Zeichnungen und Druckgrafik 1905–1936“. Mit e. Einf. v. Günther Gercken. Hamburg 1978.
Magdalena M. Moeller: „Ludwig Kirchner. Meisterwerke der Druckgrafik“. Stuttgart 1990.

size: Stk. 31 x 24,9 cm, Bl. 57,5 x 45,5 cm, Psp. 62 x 49 cm.

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Bautzner Str. 99
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