Otto Paul Lange "An der Ostsee". 1915.Otto Paul Lange 1879 Dresden 1944 ebendaFarbholzschnitt in Schwarz, Blau und Braun auf hauchdünnem Japanpapier. Unterhalb der Darstellung re. in Blei signiert "Otto Lange", bezeichnet "Originalholzschnitt Handdruck" li. sowie betitelt und bezeichnet "30" u.re. Einziger bekannter Abzug. Verso am u. Blattrand von fremder Hand nummeriert "12" und "70", recto leicht durchscheinend. Verso mit zwei Japanpapierstreifen im o. Bereich der Darstellung in einem klappbaren Passepartout klebemontiert.WVZ Schönjahn H 7."Fast abstrakt wirkt der 1915 entstandene Holzschnitt "An der Ostsee" . Auch hier knüpft Lange an das japanische Prinzip der Verfremdung der Natur an, indem er Wolken und Strandbewuchs zu dekorativ-ornamentalen Konturen stilisiert. Dominiert wird die Wirkung dieses Blattes aber zweifelfrei durch seinen aquarellartig anmutenden Charakter. Erneut wird die für Lange typische Vorgehensweise beim Einfärben des Druckstockes deutlich: anstatt diesen mit Farben einzuwalzen, färbte er ihn mit einem flächigen Pinsel ein, dessen Touches auch im Abdruck nachzuvollziehen sind. Dabei nutzte er nicht den vollen Druckstock aus, sondern beließ zu den Rändern hin weiße Stellen, die die Darstellung dynamisieren. Die an sich schlicht komponierte Darstellung gewinnt an Spannkraft durch die vertikal gesetzten Pinselstriche, die die Horizontale des Meers konterkarieren. Der aquarellartige Charakter dieses Blattes ist aber in Sonderheit auf die Verwendung einer dünnflüssigen Druckfarbe auf dem stark befeuchteten Büttenpapier zurückzuführen, die, vergleichbar einer Nass-in-Nass-Malerei, eine dem Motiv adäquate Wirkung suggeriert."(Zitiert nach: Schönjahn, Claudia: Monumentale Graphik! Otto Lange (1879-1944). Leben und Werk. Werkverzeichnis seiner Druckgraphik. Petersberg, 2014. SS. 178/179).Blatt minimal gebräunt. Im weißen Rand montierungsbedingte, recto gelb durchgedrungene Flecken. Insbesondere im u. Bereich außerhalb des Druckbereiches mit gelblichen Flecken. Die Eckbereiche leicht angegraut. Verso am o. Blattrand Papierreste einer älteren Montierung.Maße: Stk. 23 x 29,8 cm, Bl. 35 x 45 cm, Psp. 51 x 59,8 cm.Otto Lange1879 Dresden 1944 ebendaDeutscher expressionistischer Maler und Grafiker. Nach einer Dekorationsmalerlehre folgte ein Besuch der Kunstgewerbeschule und anschließend ein Studium an der Kunstakademie in Dresden bei Otto Gussmann. 191519 Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Bromberg. Danach kehrte er nach Dresden zurück. 1916 erste Einzelausstellung im Kunstsalon Emil Richter in Dresden. Mitglied der "Dresdner Sezession, Gruppe 1919" und der "Novembergruppe" in Berlin. 192533 Professur an der Kunstschule für Textilindustrie in Plauen. 1933 Entlassung aus dem Lehramt wegen "jüdisch-marxistischer" Malerei. Danach wieder freischaffend in Dresden.Otto Paul Lange "An der Ostsee". 1915.Otto Paul Lange 1879 Dresden 1944 ebendaWood cut in colours in Schwarz, Blau und Braun auf hauchdünnem Japanpapier. Unterhalb der Darstellung re. in Blei signiert "Otto Lange", bezeichnet "Originalholzschnitt Handdruck" li. sowie betitelt und bezeichnet "30" u.re. Einziger bekannter Abzug. Verso am u. Blattrand von fremder Hand nummeriert "12" und "70", recto leicht durchscheinend. Verso mit zwei Japanpapierstreifen im o. Bereich der Darstellung in einem klappbaren Passepartout klebemontiert.WVZ Schönjahn H 7."Fast abstrakt wirkt der 1915 entstandene Holzschnitt "An der Ostsee" . Auch hier knüpft Lange an das japanische Prinzip der Verfremdung der Natur an, indem er Wolken und Strandbewuchs zu dekorativ-ornamentalen Konturen stilisiert. Dominiert wird die Wirkung dieses Blattes aber zweifelfrei durch seinen aquarellartig anmutenden Charakter. Erneut wird die für Lange typische Vorgehensweise beim Einfärben des Druckstockes deutlich: anstatt diesen mit Farben einzuwalzen, färbte er ihn mit einem flächigen Pinsel ein, dessen Touches auch im Abdruck nachzuvollziehen sind. Dabei nutzte er nicht den vollen Druckstock aus, sondern beließ zu den Rändern hin weiße Stellen, die die Darstellung dynamisieren. Die an sich schlicht komponierte Darstellung gewinnt an Spannkraft durch die vertikal gesetzten Pinselstriche, die die Horizontale des Meers konterkarieren. Der aquarellartige Charakter dieses Blattes ist aber in Sonderheit auf die Verwendung einer dünnflüssigen Druckfarbe auf dem stark befeuchteten Büttenpapier zurückzuführen, die, vergleichbar einer Nass-in-Nass-Malerei, eine dem Motiv adäquate Wirkung suggeriert."(Zitiert nach: Schönjahn, Claudia: Monumentale Graphik! Otto Lange (1879-1944). Leben und Werk. Werkverzeichnis seiner Druckgraphik. Petersberg, 2014. SS. 178/179).size: Stk. 23 x 29,8 cm, Bl. 35 x 45 cm, Psp. 51 x 59,8 cm.