Gottfried Kohl, Hirte mit Papacha. 1980. Gottfried Kohl 1921 Freiberg 2012 FreibergBronze, gegossen, dunkelbraun patiniert. Auf der Plinthe monogrammiert "K" und datiert "80/06". Ausgeformt in der Gießerei Pecher, Marienbad. Ohne Gießerei-Vermerk. Unikale Ausformung.Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers, Freiberg.In der Darstellung eines Hirten mit Papacha, welchem Gottfried Kohl anlässlich einer Studienreise durch Zentralasien im Jahr 1979 begegnete, wählte der Künstler eine reizvoll schlichte, verknappte und linear prägnante Bildsprache. Der schmale, beinahe grazil und elegant anmutende Körper des Hirten steht im starken Kontrast zu der übergroß wirkenden Papacha, was an eine karikatureske Darstellung denken ließe, wäre nicht die stolze, kraftvoll gespannte Haltung und das würdevoll erhobene Haupt. Kohl porträtierte die typische Ruhehaltung der Hirten, indem er die Arme des im Kontrapost Dargestellten auf dem gebogten Hirtenstab abstützen lässt. Es entsteht im wahrsten Sinne des Wortes ein Spannungsbogen, welcher den Schwerpunkt der gesamten Plastik ins Zentrum leitet und somit eine gleichgewichtige Proportionalität schafft. "Durchgängig dominiert das sichere Empfinden Kohls für materialgerechtes Arbeiten, sein Bemühen um geschlossene, plastische Volumen, harmonisierte Ausgewogenheit (bei gleichzeitiger Erzeugung von Spannungen) und ruhigen, klassischen Ausdruck.". Zitiert nach: Huse, Peter "Zur Kleinplastik und den Handzeichnungen" in: Gottfried Kohl. Skulpturen, Zeichnungen, St. Goar/ Köln 1983, S. 7.Maße: H. 67,2 cm.Gottfried Kohl1921 Freiberg 2012 FreibergDeutscher Bildhauer. Er absolvierte in Dresden eine Holzbildhauerlehre und bildete sich zugleich durch Abendstudien an der Kunstakademie weiter. 1939 wurde Kohl Reichssieger in einem Holzbildhauerwettkampf und erhielt als Auszeichnung für 1939/40 ein Stipendium für eine Ausbildung bei Cirillo DellAntonio an der Holzschnitzschule Bad Warmbrunn zur Vorbereitung eines Studiums an der Kunstakademie München. Nach der Ausbildung in Bad Warmbrunn erhielt er 1940 die Einberufung als Nachrichtentechniker zur Wehrmacht. Zunächst war er vor Rom stationiert, wo er die Gelegenheit zu praktischen Studien an der Villa Massimo nutzte. 1946 kehrte er aus französischer Kriegsgefangenschaft heim. 1947 legte er die Meisterprüfung ab. Bis 1956 wirkte Kohl in Berlin bei Hermann Henselmann als Leiter der Bildhauerwerkstatt am Wiederaufbau und der Umgestaltung im Stile des Sozialistischen Realismus. Gottfried Kohl, Hirte mit Papacha. 1980. Bronze, gegossen, dunkelbraun patiniert. Auf der Plinthe monogrammiert "K" und datiert "80/06". Ausgeformt in der Gießerei Pecher, Marienbad. Ohne Gießerei-Vermerk. Unikale Ausformung.Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers, Freiberg.In der Darstellung eines Hirten mit Papacha, welchem Gottfried Kohl anlässlich einer Studienreise durch Zentralasien im Jahr 1979 begegnete, wählte der Künstler eine reizvoll schlichte, verknappte und linear prägnante Bildsprache. Der schmale, beinahe grazil und elegant anmutende Körper des Hirten steht im starken Kontrast zu der übergroß wirkenden Papacha, was an eine karikatureske Darstellung denken ließe, wäre nicht die stolze, kraftvoll gespannte Haltung und das würdevoll erhobene Haupt. Kohl porträtierte die typische Ruhehaltung der Hirten, indem er die Arme des im Kontrapost Dargestellten auf dem gebogten Hirtenstab abstützen lässt. Es entsteht im wahrsten Sinne des Wortes ein Spannungsbogen, welcher den Schwerpunkt der gesamten Plastik ins Zentrum leitet und somit eine gleichgewichtige Proportionalität schafft. "Durchgängig dominiert das sichere Empfinden Kohls für materialgerechtes Arbeiten, sein Bemühen um geschlossene, plastische Volumen, harmonisierte Ausgewogenheit (bei gleichzeitiger Erzeugung von Spannungen) und ruhigen, klassischen Ausdruck.". Zitiert nach: Huse, Peter "Zur Kleinplastik und den Handzeichnungen" in: Gottfried Kohl. Skulpturen, Zeichnungen, St. Goar/ Köln 1983, S. 7.size: H. 67,2 cm.