Helmmaske "Agbogho Mmwo (Maiden mask)". Igbo (Ibo), Nigeria. Wohl 1930er Jahre bis Mitte 20. Jh.
Holz, aus einem Stück gearbeitet, gehöhlt, geschnitzt, schwarzbraun gefasst und weiß gekalkt (Kaolin). Maske in Form eines Helms mit länglichem Gesicht, schlitzförmigen Augen, einer langen, schmalen Nase und einem offenen, hervorgewölbten Mund mit sichtbarer oberer Zahnreihe, kleine, halbkreisförmige Ohren. Lippen, Nasenrücken und Nasenflügel dunkel akzentuiert. In der Mitte der Stirn eine kreuzförmige, dunkel gefasste Narben-Tätowierung. Der die Haare symbolisierende Helm schwarzbraun und mit vertieft geschnitzten Kreisformen, der Scheitel mit Mittelkamm, flankiert von zwei Zierkämmen mit linear geschnitztem Reliefdekor. Am unteren Rand der Maske Löcher zur Befestigung des Maskenkostüms.
Provenienz: Aus dem Nachlass eines Botschafters der DDR, in den 1970er Jahren aus Nigeria importiert.
Der weit verbreitete Agbogho Mmwo Maskentypus der Igbo (Ibo) aus dem Südosten Nigerias stellt das überspitzt gezeichnete, transzendente Idealbild jugendlicher, weiblicher Schönheit dar. Er wird anlässlich festlicher Aufführungen zu Ehren der Weiblichkeit, Mutterschaft und zu Beerdigungen hochrangiger weiblicher Stammesmitglieder sowie in Erinnerung an Ahnen, welche mit menschlicher und landwirtschaftlicher Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden, von dreißig bis fünfzig Jahre alten Männern verkörpert.
Allen vergleichbaren Masken liegt das Streben nach idealer, körperlicher Schönheit mit hellem, Reinheit symbolisierenden Hautkolorit, zarten Gesichtszügen, aufwendigen Frisuren und die Gesichtszüge unterstreichenden Tattoos, zugrunde.
Adäquat zu den überzeichneten Gesichtern werden die - an weibliche Bewegungen angelehnten - Tänze in großen, athletischen, schnellen Bewegungen und in farbigen, engen Kostümen ausgeführt, wohl um den theatralischen Aspekt einer Aufführung vor weiter entfernt sitzendem Publikum hervorzuheben. Frühe Masken zeichnen sich durch einfache und totenkopfähnliche Formen mit einem Kamm aus. Ab den 1930er Jahren wurden die Masken differenzierter, unter anderem zierten drei ausladende Kämme die Haartracht.
Literatur: Herbert M. Cole (et al): Igbo Arts. Community and Cosmos, S. 120ff.
Mittelkamm mit deutlichem Materialverlust, insgesamt mit Trocknungsrissen, Lochspuren, kleinen Bestoßungen sowie partiell inaktivem Holzschädlingsbefall. Die Kaolinoberfläche mit Abrieb. Rand mit Materialabrieb, die Löcher partiell mit minimalen Ausbrüchen.
Maße: L. 40,5 cm, H. 31cm.
Helmmaske "Agbogho Mmwo (Maiden mask)". Igbo (Ibo), Nigeria. Wohl 1930er Jahre bis Mid 20th cent.
Wood, aus einem Stück gearbeitet, gehöhlt, geschnitzt, schwarzbraun gefasst und weiß gekalkt (Kaolin). Maske in Form eines Helms mit länglichem Gesicht, schlitzförmigen Augen, einer langen, schmalen Nase und einem offenen, hervorgewölbten Mund mit sichtbarer oberer Zahnreihe, kleine, halbkreisförmige Ohren. Lippen, Nasenrücken und Nasenflügel dunkel akzentuiert. In der Mitte der Stirn eine kreuzförmige, dunkel gefasste Narben-Tätowierung. Der die Haare symbolisierende Helm schwarzbraun und mit vertieft geschnitzten Kreisformen, der Scheitel mit Mittelkamm, flankiert von zwei Zierkämmen mit linear geschnitztem Reliefdekor. Am unteren Rand der Maske Löcher zur Befestigung des Maskenkostüms.
Provenienz: Aus dem Nachlass eines Botschafters der DDR, in den 1970er Jahren aus Nigeria importiert.
Der weit verbreitete Agbogho Mmwo Maskentypus der Igbo (Ibo) aus dem Südosten Nigerias stellt das überspitzt gezeichnete, transzendente Idealbild jugendlicher, weiblicher Schönheit dar. Er wird anlässlich festlicher Aufführungen zu Ehren der Weiblichkeit, Mutterschaft und zu Beerdigungen hochrangiger weiblicher Stammesmitglieder sowie in Erinnerung an Ahnen, welche mit menschlicher und landwirtschaftlicher Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden, von dreißig bis fünfzig Jahre alten Männern verkörpert.
Allen vergleichbaren Masken liegt das Streben nach idealer, körperlicher Schönheit mit hellem, Reinheit symbolisierenden Hautkolorit, zarten Gesichtszügen, aufwendigen Frisuren und die Gesichtszüge unterstreichenden Tattoos, zugrunde.
Adäquat zu den überzeichneten Gesichtern werden die - an weibliche Bewegungen angelehnten - Tänze in großen, athletischen, schnellen Bewegungen und in farbigen, engen Kostümen ausgeführt, wohl um den theatralischen Aspekt einer Aufführung vor weiter entfernt sitzendem Publikum hervorzuheben. Frühe Masken zeichnen sich durch einfache und totenkopfähnliche Formen mit einem Kamm aus. Ab den 1930er Jahren wurden die Masken differenzierter, unter anderem zierten drei ausladende Kämme die Haartracht.
Literatur: Herbert M. Cole (et al): Igbo Arts. Community and Cosmos, S. 120ff.
size: L. 40,5 cm, H. 31cm.