Theo Balden "Träumende". 1968.
Bleiguss, schwarzgrau patiniert. U.re. mit dem ligierten Monogramm "TB", datiert und nummeriert "II". Auf der Innenseite in Schwarz beziffert "46" sowie mit zwei Klebeetiketten versehen, darauf u.a. künstlerbezeichnet, betitelt, datiert und nummeriert "2 / 5".
WVZ Hebecker 68-24 mit abweichenden Maßangaben.
Für einige Arbeiten Theo Baldens wurde der treffende Begriff der "Biomorphen Abstraktion" geprägt. Sie zeigen eine enge Orientierung Baldens am Oeuvre des Amerikanischen Bildhauers Henry Moore. Dessen abstrakte Objekte, die jedoch nicht zuletzt im Titel häufig doch einen Gegenstandsbezug in sich tragen, waren für die künstlerische Entwicklung des Bauhausschülers Balden von außerordentlicher Wichtigkeit.
Aus einer dunklen, regelmäßig strukturierten, jedoch unregelmäßig geformten Masse tritt oben das Gesicht einer Frau zutage. Wie unter einem Tuch reckt sie sich dem Himmel entgegen. Ihr Oberkörper und die Arme, die auch Andeutung eines Schleiers sein könnten, sind Rahmen und Grenze zugleich. Die in der Plastik steckende Bewegung und das Thema des Träumens als geistigen Schwebezustand überlagern eindrucksvoll die Schwere des hier verwendeten Gußmaterials Blei. Die "Träumende" bezeugt damit auch Baldens Auseinandersetzung mit grundlegenden bildhauerischen Überlegungen zu Kraft, Form und Bewegung: "Bildhauerische Formen sind für mich nicht schlechthin Formen, sondern Äußerungen wirksamer Kräfte, Kräfte, die vom Zentrum nach außen wirken und von außen nach innen drängen."
Vgl. Susanne und Klaus Hebecker (Hgg.), Theo Balden, 1904-1995, Skulpturen, Erfurt 2004, S. 86f.
Einzelne Kratzspuren in der Patina. In den Vertiefungen mit Korrosionsspuren.
Maße: H. 25,7 cm, B. 38 cm, T. 21 cm.
Prof. Theo Balden
1904 Blumenau/Santa Catharina 1995 Berlin
Eigtl. Otto Koehler. 191822 Ausbildung zum technischen Zeichner. Ab 1923 Studium bei L. Moholy-Nagy u. O. Schlemmer am Bauhaus in Weimar. 1924 wieder in Berlin. 1934 Verhaftung durch die Gestapo. 1935 Emigration nach Prag mit Hilfe eines Passes, der auf den Namen Theo Balden ausgestellt ist. 1936 Mitbegründer des "Oskar-Kokoschka-Bunds", einer Vereinigung emigrierter deutscher und österreichischer Künstler. Englandaufenthalte. 195058 Tätigkeit an der HfbK Berlin-Weißensee, wegen Formalismusverdachts entlassen. 1970 Mitglied der Akademie der Künste der DDR. 1984 Ehrenpromotion der Ernst-Arndt-Universität in Greifswald. 1990 Professur an der HfbK in Berlin.
Theo Balden "Träumende". 1968.
Lead, schwarzgrau patiniert. U.re. mit dem ligierten Monogramm "TB", datiert und nummeriert "II". Auf der Innenseite in Schwarz beziffert "46" sowie mit zwei Klebeetiketten versehen, darauf u.a. künstlerbezeichnet, betitelt, datiert und nummeriert "2 / 5".
WVZ Hebecker 68-24 mit abweichenden Maßangaben.
Für einige Arbeiten Theo Baldens wurde der treffende Begriff der "Biomorphen Abstraktion" geprägt. Sie zeigen eine enge Orientierung Baldens am Oeuvre des Amerikanischen Bildhauers Henry Moore. Dessen abstrakte Objekte, die jedoch nicht zuletzt im Titel häufig doch einen Gegenstandsbezug in sich tragen, waren für die künstlerische Entwicklung des Bauhausschülers Balden von außerordentlicher Wichtigkeit.
Aus einer dunklen, regelmäßig strukturierten, jedoch unregelmäßig geformten Masse tritt oben das Gesicht einer Frau zutage. Wie unter einem Tuch reckt sie sich dem Himmel entgegen. Ihr Oberkörper und die Arme, die auch Andeutung eines Schleiers sein könnten, sind Rahmen und Grenze zugleich. Die in der Plastik steckende Bewegung und das Thema des Träumens als geistigen Schwebezustand überlagern eindrucksvoll die Schwere des hier verwendeten Gußmaterials Blei. Die "Träumende" bezeugt damit auch Baldens Auseinandersetzung mit grundlegenden bildhauerischen Überlegungen zu Kraft, Form und Bewegung: