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Los
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Dose mit Mikromosaik "Forum Romanum"
Rom, um 1820
Roter Jaspis (?), Silber vergoldet, Originales Lederetui mit Goldbordüre. Rechteckig. Ansicht Forum Romanum. besch.. 2,5 x 8,8 x 6,5 cm.
Auf dem Deckel der rechteckigen Dose die Darstellung des westlichen Endes des Forum Romanums mit Blick auf den Septimus-Severus-Bogen, die Phokas-Säule, die drei Säulen des Vespasian-Tempels und den Saturn-Tempel.
Dieser und ähnliche Prospects wurden im 18. und 19. Jahrhundert auf zahlreichen Gemälden wiedergegeben, die als Vorlagen für verkleinerte Darstellungen auf Gefäßkörpern, Tischplatten, Schmuckstücken wie Broschen und Tabatieren dienten.
"Rom, du meine Heimat, meine Seele" (Lord Byron) Kostbare Pretiosen als Souvenirs der Grand Tour Grand Tour, auch Kavalierstour oder Cavaliersreise, war die Bezeichnung für eine seit der Renaissance obligatorische Bildungsreise der europäischen Elite, später auch der gehobenen, intellektuellen Bürgerschicht, durch Mitteleuropa, bevorzugt nach Italien, aber auch nach Frankreich, Spanien und ins Heilige Land. Waren es anfangs einzelne Kulturpilger, die der Wind aus allen Richtungen nach Rom wehte, breitete sich das Phänomen schnell aus. Die Italienreise wurde zum krönenden Abschluss der Ausbildung des aristokratischen Nachwuchses europäischer Höfe. Sie sollte den kulturellen Horizont erweitern, die Persönlichkeit bilden und für die gesellschaftliche und berufliche Zukunft ein Netzwerk aufbauen. Als Johann Wolfgang von Goethe 1786 zu einem knapp zweijährigen Aufenthalt nach Rom kam, fügte er der Grand Tour mit seinem Roman "Die Leiden des jungen Werther", mit dem er ganz Europa aufgewühlt hatte, einen neuen Aspekt hinzu. Rom war zum Ort der Sinnsuche und Selbstfindung geworden. Die ewige Stadt war also nicht mehr allein Bildungsstätte und Inspirationsquelle für Gelehrte, sondern seit Goethe auf dem besten Weg, auch Heilanstalt seelischer Leiden und Ort der Erfüllung aller Sehnsüchte zu werden. In weiterem Sinne wurden auch die Bildungsreisen erwachsener Angehöriger der genannten Stände so bezeichnet. Insbesondere in England fand die Grand Tour im 18. Jahrhundert einen reichen literarischen Niederschlag. Im 19. Jahrhundert erlebte die Grand Tour einen Einbruch, als die klassizistischen Kulturideale des Adels zunehmend durch romantisches Gedankengut verdrängt wurden. An die Stelle der Verehrung der Antike, des Humanismus und der Renaissance-Architektur trat eine Begeisterung für die Gotik und das europäische Mittelalter.
Provenienz: Lt. Einlieferer und beigegebener hs. Notiz ein Geschenk Pabst Pius VI. an Herrn von Walter, einem Angehörigen der österreichischen Gesandtschaft in Rom.
A box with micromosaic "Forum Romanum"
Rome, circa 1820,
Red jasper (?), gilt silver, original leather case with gold border. Damaged. 2.5 x 8.8 x 6.5 cm.
Auf dem Deckel der rechteckigen Dose die Darstellung des westlichen Endes des Forum Romanums mit Blick auf den Septimus-Severus-Bogen, die Phokas-Säule, die drei Säulen des Vespasian-Tempels und den Saturn-Tempel.
Dieser und ähnliche Prospects wurden im 18. und 19. Jahrhundert auf zahlreichen Gemälden wiedergegeben, die als Vorlagen für verkleinerte Darstellungen auf Gefäßkörpern, Tischplatten, Schmuckstücken wie Broschen und Tabatieren dienten.
"Rom, du meine Heimat, meine Seele" (Lord Byron) Kostbare Pretiosen als Souvenirs der Grand Tour Grand Tour, auch Kavalierstour oder Cavaliersreise, war die Bezeichnung für eine seit der Renaissance obligatorische Bildungsreise der europäischen Elite, später auch der gehobenen, intellektuellen Bürgerschicht, durch Mitteleuropa, bevorzugt nach Italien, aber auch nach Frankreich, Spanien und ins Heilige Land. Waren es anfangs einzelne Kulturpilger, die der Wind aus allen Richtungen nach Rom wehte, breitete sich das Phänomen schnell aus. Die Italienreise wurde zum krönenden Abschluss der Ausbildung des aristokratischen Nachwuchses europäischer Höfe. Sie sollte den kulturellen Horizont erweitern, die Persönlichkeit bilden und für die gesellschaftliche und berufliche Zukunft ein Netzwerk aufbauen. Als Johann Wolfgang von Goethe 1786 zu einem knapp zweijährigen Aufenthalt nach Rom kam, fügte er der Grand Tour mit seinem Roman "Die Leiden des jungen Werther", mit dem er ganz Europa aufgewühlt hatte, einen neuen Aspekt hinzu. Rom war zum Ort der Sinnsuche und Selbstfindung geworden. Die ewige Stadt war also nicht mehr allein Bildungsstätte und Inspirationsquelle für Gelehrte, sondern seit Goethe auf dem besten Weg, auch Heilanstalt seelischer Leiden und Ort der Erfüllung aller Sehnsüchte zu werden. In weiterem Sinne wurden auch die Bildungsreisen erwachsener Angehöriger der genannten Stände so bezeichnet. Insbesondere in England fand die Grand Tour im 18. Jahrhundert einen reichen literarischen Niederschlag. Im 19. Jahrhundert erlebte die Grand Tour einen Einbruch, als die klassizistischen Kulturideale des Adels zunehmend durch romantisches Gedankengut verdrängt wurden. An die Stelle der Verehrung der Antike, des Humanismus und der Renaissance-Architektur trat eine Begeisterung für die Gotik und das europäische Mittelalter.
Provenienz: according to the information given by the consignor and the accompanying manuscript note, a gift from Pope Pius VI to Mr. von Walter, a member of the Austrian embassy in Rome.
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Dose mit Mikromosaik "Forum Romanum"
Rom, um 1820
Roter Jaspis (?), Silber vergoldet, Originales Lederetui mit Goldbordüre. Rechteckig. Ansicht Forum Romanum. besch.. 2,5 x 8,8 x 6,5 cm.
Auf dem Deckel der rechteckigen Dose die Darstellung des westlichen Endes des Forum Romanums mit Blick auf den Septimus-Severus-Bogen, die Phokas-Säule, die drei Säulen des Vespasian-Tempels und den Saturn-Tempel.
Dieser und ähnliche Prospects wurden im 18. und 19. Jahrhundert auf zahlreichen Gemälden wiedergegeben, die als Vorlagen für verkleinerte Darstellungen auf Gefäßkörpern, Tischplatten, Schmuckstücken wie Broschen und Tabatieren dienten.
"Rom, du meine Heimat, meine Seele" (Lord Byron) Kostbare Pretiosen als Souvenirs der Grand Tour Grand Tour, auch Kavalierstour oder Cavaliersreise, war die Bezeichnung für eine seit der Renaissance obligatorische Bildungsreise der europäischen Elite, später auch der gehobenen, intellektuellen Bürgerschicht, durch Mitteleuropa, bevorzugt nach Italien, aber auch nach Frankreich, Spanien und ins Heilige Land. Waren es anfangs einzelne Kulturpilger, die der Wind aus allen Richtungen nach Rom wehte, breitete sich das Phänomen schnell aus. Die Italienreise wurde zum krönenden Abschluss der Ausbildung des aristokratischen Nachwuchses europäischer Höfe. Sie sollte den kulturellen Horizont erweitern, die Persönlichkeit bilden und für die gesellschaftliche und berufliche Zukunft ein Netzwerk aufbauen. Als Johann Wolfgang von Goethe 1786 zu einem knapp zweijährigen Aufenthalt nach Rom kam, fügte er der Grand Tour mit seinem Roman "Die Leiden des jungen Werther", mit dem er ganz Europa aufgewühlt hatte, einen neuen Aspekt hinzu. Rom war zum Ort der Sinnsuche und Selbstfindung geworden. Die ewige Stadt war also nicht mehr allein Bildungsstätte und Inspirationsquelle für Gelehrte, sondern seit Goethe auf dem besten Weg, auch Heilanstalt seelischer Leiden und Ort der Erfüllung aller Sehnsüchte zu werden. In weiterem Sinne wurden auch die Bildungsreisen erwachsener Angehöriger der genannten Stände so bezeichnet. Insbesondere in England fand die Grand Tour im 18. Jahrhundert einen reichen literarischen Niederschlag. Im 19. Jahrhundert erlebte die Grand Tour einen Einbruch, als die klassizistischen Kulturideale des Adels zunehmend durch romantisches Gedankengut verdrängt wurden. An die Stelle der Verehrung der Antike, des Humanismus und der Renaissance-Architektur trat eine Begeisterung für die Gotik und das europäische Mittelalter.
Provenienz: Lt. Einlieferer und beigegebener hs. Notiz ein Geschenk Pabst Pius VI. an Herrn von Walter, einem Angehörigen der österreichischen Gesandtschaft in Rom.
A box with micromosaic "Forum Romanum"
Rome, circa 1820,
Red jasper (?), gilt silver, original leather case with gold border. Damaged. 2.5 x 8.8 x 6.5 cm.
Auf dem Deckel der rechteckigen Dose die Darstellung des westlichen Endes des Forum Romanums mit Blick auf den Septimus-Severus-Bogen, die Phokas-Säule, die drei Säulen des Vespasian-Tempels und den Saturn-Tempel.
Dieser und ähnliche Prospects wurden im 18. und 19. Jahrhundert auf zahlreichen Gemälden wiedergegeben, die als Vorlagen für verkleinerte Darstellungen auf Gefäßkörpern, Tischplatten, Schmuckstücken wie Broschen und Tabatieren dienten.
"Rom, du meine Heimat, meine Seele" (Lord Byron) Kostbare Pretiosen als Souvenirs der Grand Tour Grand Tour, auch Kavalierstour oder Cavaliersreise, war die Bezeichnung für eine seit der Renaissance obligatorische Bildungsreise der europäischen Elite, später auch der gehobenen, intellektuellen Bürgerschicht, durch Mitteleuropa, bevorzugt nach Italien, aber auch nach Frankreich, Spanien und ins Heilige Land. Waren es anfangs einzelne Kulturpilger, die der Wind aus allen Richtungen nach Rom wehte, breitete sich das Phänomen schnell aus. Die Italienreise wurde zum krönenden Abschluss der Ausbildung des aristokratischen Nachwuchses europäischer Höfe. Sie sollte den kulturellen Horizont erweitern, die Persönlichkeit bilden und für die gesellschaftliche und berufliche Zukunft ein Netzwerk aufbauen. Als Johann Wolfgang von Goethe 1786 zu einem knapp zweijährigen Aufenthalt nach Rom kam, fügte er der Grand Tour mit seinem Roman "Die Leiden des jungen Werther", mit dem er ganz Europa aufgewühlt hatte, einen neuen Aspekt hinzu. Rom war zum Ort der Sinnsuche und Selbstfindung geworden. Die ewige Stadt war also nicht mehr allein Bildungsstätte und Inspirationsquelle für Gelehrte, sondern seit Goethe auf dem besten Weg, auch Heilanstalt seelischer Leiden und Ort der Erfüllung aller Sehnsüchte zu werden. In weiterem Sinne wurden auch die Bildungsreisen erwachsener Angehöriger der genannten Stände so bezeichnet. Insbesondere in England fand die Grand Tour im 18. Jahrhundert einen reichen literarischen Niederschlag. Im 19. Jahrhundert erlebte die Grand Tour einen Einbruch, als die klassizistischen Kulturideale des Adels zunehmend durch romantisches Gedankengut verdrängt wurden. An die Stelle der Verehrung der Antike, des Humanismus und der Renaissance-Architektur trat eine Begeisterung für die Gotik und das europäische Mittelalter.
Provenienz: according to the information given by the consignor and the accompanying manuscript note, a gift from Pope Pius VI to Mr. von Walter, a member of the Austrian embassy in Rome.
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