Barbara Rosina Lisiewska
1713 Berlin - 1783 Dresden
Die Tänzerin Barbara Campanini, gen. Barbarina, als Thetis
Dreiviertelfigur vor Landschaftshintergrund. Auf der Rahmenrückseite Klebeetikett mit der transkribierten Bezeichnung "peint par R. Matthieu née Lisiewska 1755 / 26 [o. Z6]" (wohl Transkription einer Bezeichnung auf der Originalleinwand). Auf dem Keilrahmen Inventarnummer 3056 (Anhalt-Zerbst) und auf Keilrahmen und Rahmenrückseite durchgestrichene Nummerierung "N° 113". Öl auf Lwd. 146 x 109,5 cm. Doubliert. Rest. Min. besch. Rahmen besch. (151,5 x 116 cm).
Barbara Campanini, gen. Barberina bzw. Barbarina, wurde 1719 in Parma geboren (das bisher tradierte Geburtsjahr 1721 konnte durch Andrea Peregos Recherche im Taufregister korrigiert werden). Sie gilt als eine der bedeutendsten Ballett-Tänzerinnen des 18. Jahrhunderts. Ihre Ausbildung als Tänzerin erhielt sie am Teatro Farnese in Parma bei Rinaldi Fossano, mit dem sie 1739 an der Oper in Paris debütierte. Eine Besonderheit ihres Tanztalents war die Tatsache, dass sie ihre Füße bei Luftsprüngen, den "entrechats", achtmal aneinanderschlagen konnte. Selbst die vergleichbar berühmte Tänzerin Marie Camargo konnte dies nur viermal. Ihre noch junge Laufbahn setzte sie in London und Venedig fort, 1743 war sie wiederum in Paris.
Literatur: Parthey, Gustav, Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen. 2. Bd. Berlin 1864, S. 47, Nr. 11 "Weibliches Bildniss; halbe tanzende Figur" von Barbara Rosina Lisiewska in Schloss Coswig. Parthey weist für Schloss Coswig noch sechs weitere Gemälde der Künstlerin nach. - Olivier, Jean-Jacques / Norbert, Willy, La Barberina Campanini (1721-1799) - Une étoile de la danse au XVIIIe siècle. Paris 1910. - Ausst.-Kat. Jahrhundert-Ausstellung deutscher Kunst 1650 - 1800. Veranstaltet von S. K. Hoheit Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Darmstadt, Residenzschloss, Oktober 1914. Darmstadt 1914, S. 94, Kat.-Nr. 347: Das vorliegende Gemälde. Hier Erwähnung der Bezeichnung auf der Rückseite (mit dem Text des heute auf der Rahmenrückseite befindlichen Klebeetiketts). - Eckert, Helmut, Von Oper und Schlössern in Berlin und Charlottenburg 1746. Berichte eines Besuchers, in: Festschrift der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg zu ihrem hundertjährigen Bestehen, 1884-1984. Berlin 1984, S. 213-226. - Berckenhagen, Ekhart, Anna Rosina Lisiewska-Matthieu-de Gasc, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 31 (1992), S. 77-114: Werkverzeichnis. Dort sind lediglich zwei Brustbilder der Barbarina aufgeführt sowie eine Darstellung der Tänzerin im Park vor einer höfischen Gesellschaft tanzend (WVZ-Nrn. 23-25). - Perego, Andrea, Barbara - Un affare di Stato. Venedig 2020. - Kovalevski, Bärbel, Barbara Rosina Lisiewska (1718 - 1783) - Hofmalerin in Berlin und Braunschweig. Bildnisse mit Geschichten. Berlin 2022.
Provenienz: Sammlung des Hauses Anhalt-Zerbst. - Süddeutscher Privatbesitz.
Wir danken Frau Dr. Bärbel Kovalevski, Berlin, für ihre freundliche Unterstützung im Rahmen der Katalogisierung.
Barbara Rosina Lisiewska
1713 Berlin - 1783 Dresden
The dancer Barbara Campanini, called Barbarina, as Thetis
Adhesive label with the transcribed inscription "peint par R. Matthieu née Lisiewska 1755 / 26 [o. Z6]" (probably a transcription of a name on the original canvas) on the frame verso. Inventory number 3056 (Anhalt-Zerbst) on the stretcher. A crossed-out number "N° 113" on the stretcher and frame verso. Oil auf canvas. 146 x 109.5 cm. Relined. Restored. Minor damage. Damage to frame (151.5 x 116 cm).
Literature: Parthey, Gustav, Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen. Volume 2. Berlin 1864, page 47, number 11 "Weibliches Bildniss; halbe tanzende Figur" by Barbara Rosina Lisiewska in Coswig Castle. Parthey identifies six other paintings by the artist for Coswig Castle. - Olivier, Jean-Jacques / Norbert, Willy, La Barberina Campanini (1721-1799) - Une étoile de la danse au XVIIIe siècle. Paris 1910. - Exhibition catalogue: Jahrhundert-Ausstellung deutscher Kunst 1650 - 1800. Veranstaltet von S. K. Hoheit Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Darmstadt, Residenzschloss, October 1914. Darmstadt 1914, page 94, catalogue number 347: the present painting. Here name mentioned (with the text of the adhesive label that is now on the back of the frame) verso. - Eckert, Helmut, Von Oper und Schlössern in Berlin und Charlottenburg 1746. Berichte eines Besuchers, in: Festschrift der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg zu ihrem hundertjährigen Bestehen, 1884-1984. Berlin 1984, pages 213-226. - Berckenhagen, Ekhart, Anna Rosina Lisiewska-Matthieu-de Gasc, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Volume 31 (1992), pages 77-114: catalogue raisonné. There are only two busts of Barbarina listed as well as a depiction of the dancer dancing in the park in front of a courtly company (catalogue raisonné numbers 23-25). - Perego, Andrea, Barbara - Un affare di Stato. Venice 2020. - Kovalevski, Bärbel, Barbara Rosina Lisiewska (1718 - 1783) - Hofmalerin in Berlin und Braunschweig. Bildnisse mit Geschichten. Berlin 2022.
provenance: Collection of the House of Anhalt-Zerbst. - Private owner, South Germany.
Wir danken Frau Dr. Bärbel Kovalevski, Berlin, für ihre freundliche Unterstützung im Rahmen der Katalogisierung.
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- Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers/Einlieferers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
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