641
Los
641
Georg von Urlaub
1844 o. 1845 St. Petersburg - 1914 St. Petersburg o. München
Moskau - Die Bartkontrolle vor dem Stadttor
L. u. signiert o. bezeichnet, Ortsbezeichnung München und 1891 datiert. Öl auf Lwd. 116 x 192 cm. Min. besch. Rest. Rahmen min. besch. (137 x 213 cm).
Georg Johann Christian von Urlaub entstammte einer deutschen Künstlerfamilie in St. Petersburg, wo er an der dortigen Kaiserlichen Akademie auch seinen ersten Unterricht erhielt. Anschließend studierte er in Berlin bei Anton von Werner, 1873 wurde er Schüler von Wilhelm von Diez in München. Verschiedene Reisen führten ihn nicht nur zurück nach Russland, sondern auch nach Italien und Paris. 1889 scheint er sich endgültig in München niedergelassen zu haben, um 1893 war er in Dachau und seit 1898 in Starnberg tätig.
Seit seinem kurzen Aufenthalt bei Anton von Werner in Berlin gehörte die Darstellung historischer Ereignisse zu den bevorzugten Bildthemen Georg von Urlaubs. Die vorliegende Szene nimmt Bezug auf die Zeit des Zaren Peters des Großen (1672-1725). Ab 1700 wurde allen Männern außer Geistlichen, Fuhrleuten und Bauern befohlen, "deutsche" Kleidung zu tragen - zu dieser westlichen Mode gehörte auch, sich den Vollbart abnehmen zu lassen. Ab 1705 wurde in den Städten die berühmte Bartsteuer eingeführt. Auf dem Lande galten die strengen Regeln nicht, die Bauern trugen weiterhin ihren Bart. Betraten sie jedoch die Stadt, mussten sie eine Kopeke für den Eintritt bezahlen. Wenn Bürger einen Bart tragen wollten, fiel eine hohe Steuer an. An allen Stadttoren gab es eine Bartkontrolle. Wurde die Abgabe nicht bezahlt, drohte Gefängnis. Im Jahre 1723 wurden schließlich so viele bärtige Männer in den Gerichtskanzleien zur Rede gestellt, dass der Senat per Dekret anordnete, die Bärte zu rasieren und die Gefangenen gegen Kaution freizulassen.
Provenienz: Aus dem Nachlass eines süddeutschen Sammlers.
Georg von Urlaub
1844 o. 1845 St. Petersburg - 1914 St. Petersburg o. München
Moscow - The beard control in front of the city gate
Signed or inscribed, inscribed with the place name München and dated 1891 lower left. Oil auf canvas. 116 x 192 cm. Minor damage. Restored. Minor damage to frame (137 x 213 cm).
Georg Johann Christian von Urlaub entstammte einer deutschen Künstlerfamilie in St. Petersburg, wo er an der dortigen Kaiserlichen Akademie auch seinen ersten Unterricht erhielt. Anschließend studierte er in Berlin bei Anton von Werner, 1873 wurde er Schüler von Wilhelm von Diez in München. Verschiedene Reisen führten ihn nicht nur zurück nach Russland, sondern auch nach Italien und Paris. 1889 scheint er sich endgültig in München niedergelassen zu haben, um 1893 war er in Dachau und seit 1898 in Starnberg tätig.
Seit seinem kurzen Aufenthalt bei Anton von Werner in Berlin gehörte die Darstellung historischer Ereignisse zu den bevorzugten Bildthemen Georg von Urlaubs. Die vorliegende Szene nimmt Bezug auf die Zeit des Zaren Peters des Großen (1672-1725). Ab 1700 wurde allen Männern außer Geistlichen, Fuhrleuten und Bauern befohlen, "deutsche" Kleidung zu tragen - zu dieser westlichen Mode gehörte auch, sich den Vollbart abnehmen zu lassen. Ab 1705 wurde in den Städten die berühmte Bartsteuer eingeführt. Auf dem Lande galten die strengen Regeln nicht, die Bauern trugen weiterhin ihren Bart. Betraten sie jedoch die Stadt, mussten sie eine Kopeke für den Eintritt bezahlen. Wenn Bürger einen Bart tragen wollten, fiel eine hohe Steuer an. An allen Stadttoren gab es eine Bartkontrolle. Wurde die Abgabe nicht bezahlt, drohte Gefängnis. Im Jahre 1723 wurden schließlich so viele bärtige Männer in den Gerichtskanzleien zur Rede gestellt, dass der Senat per Dekret anordnete, die Bärte zu rasieren und die Gefangenen gegen Kaution freizulassen.
provenance: from the estate of a South German collector.
Versand nur auf Anfrage. Versandkosten trägt der Käufer.
Auction house will ship, but only on request and at buyer's expense.
Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
For buyer’s premium and VAT please check particular lot.
VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG
Ihre Anfrage wurde an das Auktionshaus geschickt
Entschuldigung, es gab eine Fehlermeldung bei der Sendung Ihrer Anfrage. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.
Georg von Urlaub
1844 o. 1845 St. Petersburg - 1914 St. Petersburg o. München
Moskau - Die Bartkontrolle vor dem Stadttor
L. u. signiert o. bezeichnet, Ortsbezeichnung München und 1891 datiert. Öl auf Lwd. 116 x 192 cm. Min. besch. Rest. Rahmen min. besch. (137 x 213 cm).
Georg Johann Christian von Urlaub entstammte einer deutschen Künstlerfamilie in St. Petersburg, wo er an der dortigen Kaiserlichen Akademie auch seinen ersten Unterricht erhielt. Anschließend studierte er in Berlin bei Anton von Werner, 1873 wurde er Schüler von Wilhelm von Diez in München. Verschiedene Reisen führten ihn nicht nur zurück nach Russland, sondern auch nach Italien und Paris. 1889 scheint er sich endgültig in München niedergelassen zu haben, um 1893 war er in Dachau und seit 1898 in Starnberg tätig.
Seit seinem kurzen Aufenthalt bei Anton von Werner in Berlin gehörte die Darstellung historischer Ereignisse zu den bevorzugten Bildthemen Georg von Urlaubs. Die vorliegende Szene nimmt Bezug auf die Zeit des Zaren Peters des Großen (1672-1725). Ab 1700 wurde allen Männern außer Geistlichen, Fuhrleuten und Bauern befohlen, "deutsche" Kleidung zu tragen - zu dieser westlichen Mode gehörte auch, sich den Vollbart abnehmen zu lassen. Ab 1705 wurde in den Städten die berühmte Bartsteuer eingeführt. Auf dem Lande galten die strengen Regeln nicht, die Bauern trugen weiterhin ihren Bart. Betraten sie jedoch die Stadt, mussten sie eine Kopeke für den Eintritt bezahlen. Wenn Bürger einen Bart tragen wollten, fiel eine hohe Steuer an. An allen Stadttoren gab es eine Bartkontrolle. Wurde die Abgabe nicht bezahlt, drohte Gefängnis. Im Jahre 1723 wurden schließlich so viele bärtige Männer in den Gerichtskanzleien zur Rede gestellt, dass der Senat per Dekret anordnete, die Bärte zu rasieren und die Gefangenen gegen Kaution freizulassen.
Provenienz: Aus dem Nachlass eines süddeutschen Sammlers.
Georg von Urlaub
1844 o. 1845 St. Petersburg - 1914 St. Petersburg o. München
Moscow - The beard control in front of the city gate
Signed or inscribed, inscribed with the place name München and dated 1891 lower left. Oil auf canvas. 116 x 192 cm. Minor damage. Restored. Minor damage to frame (137 x 213 cm).
Georg Johann Christian von Urlaub entstammte einer deutschen Künstlerfamilie in St. Petersburg, wo er an der dortigen Kaiserlichen Akademie auch seinen ersten Unterricht erhielt. Anschließend studierte er in Berlin bei Anton von Werner, 1873 wurde er Schüler von Wilhelm von Diez in München. Verschiedene Reisen führten ihn nicht nur zurück nach Russland, sondern auch nach Italien und Paris. 1889 scheint er sich endgültig in München niedergelassen zu haben, um 1893 war er in Dachau und seit 1898 in Starnberg tätig.
Seit seinem kurzen Aufenthalt bei Anton von Werner in Berlin gehörte die Darstellung historischer Ereignisse zu den bevorzugten Bildthemen Georg von Urlaubs. Die vorliegende Szene nimmt Bezug auf die Zeit des Zaren Peters des Großen (1672-1725). Ab 1700 wurde allen Männern außer Geistlichen, Fuhrleuten und Bauern befohlen, "deutsche" Kleidung zu tragen - zu dieser westlichen Mode gehörte auch, sich den Vollbart abnehmen zu lassen. Ab 1705 wurde in den Städten die berühmte Bartsteuer eingeführt. Auf dem Lande galten die strengen Regeln nicht, die Bauern trugen weiterhin ihren Bart. Betraten sie jedoch die Stadt, mussten sie eine Kopeke für den Eintritt bezahlen. Wenn Bürger einen Bart tragen wollten, fiel eine hohe Steuer an. An allen Stadttoren gab es eine Bartkontrolle. Wurde die Abgabe nicht bezahlt, drohte Gefängnis. Im Jahre 1723 wurden schließlich so viele bärtige Männer in den Gerichtskanzleien zur Rede gestellt, dass der Senat per Dekret anordnete, die Bärte zu rasieren und die Gefangenen gegen Kaution freizulassen.
provenance: from the estate of a South German collector.
Versand nur auf Anfrage. Versandkosten trägt der Käufer.
Auction house will ship, but only on request and at buyer's expense.
Zu Aufgeld und Mehrwertsteuer prüfen Sie bitte das jeweilige Los.
For buyer’s premium and VAT please check particular lot.
VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG