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Die Auffindung des Mosesknaben (Exodus 2, 3-10)

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München
Paolo Caliari, gen. Veronese, Werkstatt
1528 Verona - 1588 Venedig

Die Auffindung des Mosesknaben (Exodus 2, 3-10)


Öl auf Lwd. 56,4 x 43,4 cm. Doubliert. Rest. Rahmen (81 x 67,5 cm).

Moses wurde als Kleinkind von seiner Mutter am Ufer des Nils in einem Korb ausgesetzt. Seine Schwester blieb in der Nähe. Die Tochter des Pharao kam mit ihren Dienerinnen an den Fluss, um dort zu baden. Sie entdeckte den Korb und ließ ihn von einer Magd holen. Moses' Schwester, welche die Auffindung beobachtet hatte, bot sich an, eine Amme für das Kind zu holen, seine leibliche Mutter. Auf Befehl der Tochter des Pharaos nahm die Mutter ihr Kind wieder an sich, stillte es, später nahm die Tochter des Pharao den Knaben an Sohnes Statt an. Mehrmals befasste sich der große venezianische Künstler Veronese zusammen mit seiner Werkstatt mit der Darstellung des Themas. Die meist querformatigen Fassungen, von größerem Format, befinden sich heute in bedeutenden Museen, so in der Gemäldegalerie in Dresden, in den Musées des Beaux Arts in Lyon und Dijon und in der Galleria Sabauda in Turin. Im Prado zu Madrid wird dagegen eine hochformatige, kleinere Fassung (57 x 43 cm) des Themas aufbewahrt, die in engstem Zusammenhang mit einer Version in der National Gallery of Art in Washington steht (Andrew W. Mellon Collection 1937.1.38. 58 x 44,5). An letztgenannter Fassung (entstanden um 1582 und als Arbeit von Veronese unter Beteiligung seiner Werkstatt gesehen) orientiert sich das vorliegende Gemälde am stärksten. Die "Auffindung des Mosesknaben" scheint bei Veroneses Auftraggebern besonders nachgefragt gewesen zu sein. 11 verschiedene Fassungen im Hoch- und Querformat sind heute noch nachweisbar, zudem werden 14 (heute verschollene) Gemälde des Themas in historischen Quellen erwähnt. Eine weitere ist durch einen Holzschnitt von Johann Baptist Jackson bzw. eine Kopie von Sebastiano Ricci überliefert.

Eine Erstellung einer Chronologie der Entstehung der verschiedenen Fassungen der "Auffindung des Mosesknaben" gestaltet sich schwierig. Auch die zeitliche Abfolge der beiden Versionen in Madrid und Washington wird diskutiert. Remigio Martini vermutete, dass die Washingtoner Fassung in der Werkstatt Veroneses verblieb, um als Vorbild für künftige Varianten zu dienen (vgl. Martini, Remigio, Tutta la pittura di Paolo Veronese. Mailand 1968, S. 119). Die Gemälde der Veronese-Werkstatt wurden von Anfang an auf "kollaborative Weise hergestellt" (Stellungnahme H. D. Huber, 2022). Für unterschiedliche Partien ein und desselben Gemäldes waren oft verschiedene Mitarbeiter zuständig. Bei Fertigstellung erfolgte dann eine Endkorrektur durch den Meister selbst. Hans Dieter Huber sieht im vorliegenden Gemälde somit auch stilistische Parallelen zum Schaffen des Francesco Montemazzaro (Gesicht der Prinzessin und Kopf der Dienerin rechts), die ältere Frau (wohl Moses' leibliche Mutter) und der neben ihr stehende Diener werden von Huber mit dem Stil von Veroneses Bruder Benedetto Caliari verglichen. Hans Dieter Huber formuliert die Hypothese, dass das vorliegende Gemälde ein "Übungsstück" in der Werkstatt Veroneses war, bei dessen Entstehung erfahrene Gesellen die Hauptfiguren malten und Veroneses Söhne Gabriele und Carletto kleinere Aufgaben übernommen haben. Diese lernten ab ca. 1580 in der Werkstatt des Vaters. Durch intensiven Detailvergleich kommt Huber zudem zu dem Schluss, dass bei der Entstehung des vorliegenden Gemäldes die im Prado und in Washington aufbewahrten Gemälde zur Anschauung und Inspiration wohl im Original bekannt gewesen sein sollten. Er datiert das vorliegende Gemälde in die Jahre zwischen 1582 und 1584. Wir danken Prof. Peter Humfrey, Emeritus der University of St. Andrews / School of Art History, für seine freundliche Unterstützung im Rahmen der Katalogisierung. Peter Humfrey sieht auf Basis von Fotografien im vorliegenden Gemälde ein Werk aus der engen Nachfolge Veroneses, schließt eine Entstehung in der Werkstatt des Meisters nicht aus. Als möglichen Urheber bringt Humfrey Alvise de Friso, den Neffen des Künstlers, in die Diskussion ein. Prof. Diana Gisolfi, The Pratt Institute, New York, der wir ebenfalls für ihre Unterstützung danken, schließt Alvise de Friso als ausführenden Künstler jedoch aus. Vgl. Peter Humfreys grundlegenden Text zur Washingtoner Fassung: "Veronese/The Finding of Moses/c. 1581/1582," Italian Paintings of the Sixteenth Century, NGA Online Editions, https://purl.org/nga/collection/artobject/45. - Huber, Hans Dieter, Paolo Veronese. Kunst als soziales System. München 2005, besonders S. 161-164: zum Arbeitsschema der Veronese-Werkstatt.

Stellungnahme Prof. Dr. Hans Dieter Huber, Berlin, 10. Mai 2022 (auf Basis von Fotografien).

Provenienz: In den 1980er Jahren im Londoner Kunsthandel erworben. - Privatbesitz Süddeutschland.
Paolo Caliari, called Veronese, workshop of
1528 Verona - 1588 Venice

The Finding of Moses (Exodus 2: 3-10)


Oil on canvas. 56.4 x 43.4 cm. Relined. Restored. Framed (81 x 67.5 cm).

We would like to thank Prof. Peter Humfrey, Emeritus of the University of St. Andrews / School of Art History, for his kind support during cataloguing. Based on photographs, Peter Humfrey sees the present painting as a work from Veronese's close follower, and does not rule out that it was created in the master's workshop. Humfrey brings Alvise de Friso, the artist's nephew, into the discussion as a possible creator. However, Prof. Diana Gisolfi, The Pratt Institute, New York, whom we would also like to thank for her support, excludes Alvise de Friso as executive artist. Cf. Peter Humfrey's basic text for the Washington version: "Veronese/The Finding of Moses/c. 1581/1582," Italian Paintings of the Sixteenth Century, NGA Online Editions, https://purl.org/nga/collection/artobject/45. - Huber, Hans Dieter, Paolo Veronese. Kunst als soziales System. Munich 2005, especially pages 161-164: regarding the working system of the Veronese workshop. Statement by Prof. Dr. Hans Dieter Huber, Berlin, 10 May 2022 (based on photographs).

Provenance: acquired in the London art trade in the 1980s. - Private owner, South Germany.
Paolo Caliari, gen. Veronese, Werkstatt
1528 Verona - 1588 Venedig

Die Auffindung des Mosesknaben (Exodus 2, 3-10)


Öl auf Lwd. 56,4 x 43,4 cm. Doubliert. Rest. Rahmen (81 x 67,5 cm).

Moses wurde als Kleinkind von seiner Mutter am Ufer des Nils in einem Korb ausgesetzt. Seine Schwester blieb in der Nähe. Die Tochter des Pharao kam mit ihren Dienerinnen an den Fluss, um dort zu baden. Sie entdeckte den Korb und ließ ihn von einer Magd holen. Moses' Schwester, welche die Auffindung beobachtet hatte, bot sich an, eine Amme für das Kind zu holen, seine leibliche Mutter. Auf Befehl der Tochter des Pharaos nahm die Mutter ihr Kind wieder an sich, stillte es, später nahm die Tochter des Pharao den Knaben an Sohnes Statt an. Mehrmals befasste sich der große venezianische Künstler Veronese zusammen mit seiner Werkstatt mit der Darstellung des Themas. Die meist querformatigen Fassungen, von größerem Format, befinden sich heute in bedeutenden Museen, so in der Gemäldegalerie in Dresden, in den Musées des Beaux Arts in Lyon und Dijon und in der Galleria Sabauda in Turin. Im Prado zu Madrid wird dagegen eine hochformatige, kleinere Fassung (57 x 43 cm) des Themas aufbewahrt, die in engstem Zusammenhang mit einer Version in der National Gallery of Art in Washington steht (Andrew W. Mellon Collection 1937.1.38. 58 x 44,5). An letztgenannter Fassung (entstanden um 1582 und als Arbeit von Veronese unter Beteiligung seiner Werkstatt gesehen) orientiert sich das vorliegende Gemälde am stärksten. Die "Auffindung des Mosesknaben" scheint bei Veroneses Auftraggebern besonders nachgefragt gewesen zu sein. 11 verschiedene Fassungen im Hoch- und Querformat sind heute noch nachweisbar, zudem werden 14 (heute verschollene) Gemälde des Themas in historischen Quellen erwähnt. Eine weitere ist durch einen Holzschnitt von Johann Baptist Jackson bzw. eine Kopie von Sebastiano Ricci überliefert.

Eine Erstellung einer Chronologie der Entstehung der verschiedenen Fassungen der "Auffindung des Mosesknaben" gestaltet sich schwierig. Auch die zeitliche Abfolge der beiden Versionen in Madrid und Washington wird diskutiert. Remigio Martini vermutete, dass die Washingtoner Fassung in der Werkstatt Veroneses verblieb, um als Vorbild für künftige Varianten zu dienen (vgl. Martini, Remigio, Tutta la pittura di Paolo Veronese. Mailand 1968, S. 119). Die Gemälde der Veronese-Werkstatt wurden von Anfang an auf "kollaborative Weise hergestellt" (Stellungnahme H. D. Huber, 2022). Für unterschiedliche Partien ein und desselben Gemäldes waren oft verschiedene Mitarbeiter zuständig. Bei Fertigstellung erfolgte dann eine Endkorrektur durch den Meister selbst. Hans Dieter Huber sieht im vorliegenden Gemälde somit auch stilistische Parallelen zum Schaffen des Francesco Montemazzaro (Gesicht der Prinzessin und Kopf der Dienerin rechts), die ältere Frau (wohl Moses' leibliche Mutter) und der neben ihr stehende Diener werden von Huber mit dem Stil von Veroneses Bruder Benedetto Caliari verglichen. Hans Dieter Huber formuliert die Hypothese, dass das vorliegende Gemälde ein "Übungsstück" in der Werkstatt Veroneses war, bei dessen Entstehung erfahrene Gesellen die Hauptfiguren malten und Veroneses Söhne Gabriele und Carletto kleinere Aufgaben übernommen haben. Diese lernten ab ca. 1580 in der Werkstatt des Vaters. Durch intensiven Detailvergleich kommt Huber zudem zu dem Schluss, dass bei der Entstehung des vorliegenden Gemäldes die im Prado und in Washington aufbewahrten Gemälde zur Anschauung und Inspiration wohl im Original bekannt gewesen sein sollten. Er datiert das vorliegende Gemälde in die Jahre zwischen 1582 und 1584. Wir danken Prof. Peter Humfrey, Emeritus der University of St. Andrews / School of Art History, für seine freundliche Unterstützung im Rahmen der Katalogisierung. Peter Humfrey sieht auf Basis von Fotografien im vorliegenden Gemälde ein Werk aus der engen Nachfolge Veroneses, schließt eine Entstehung in der Werkstatt des Meisters nicht aus. Als möglichen Urheber bringt Humfrey Alvise de Friso, den Neffen des Künstlers, in die Diskussion ein. Prof. Diana Gisolfi, The Pratt Institute, New York, der wir ebenfalls für ihre Unterstützung danken, schließt Alvise de Friso als ausführenden Künstler jedoch aus. Vgl. Peter Humfreys grundlegenden Text zur Washingtoner Fassung: "Veronese/The Finding of Moses/c. 1581/1582," Italian Paintings of the Sixteenth Century, NGA Online Editions, https://purl.org/nga/collection/artobject/45. - Huber, Hans Dieter, Paolo Veronese. Kunst als soziales System. München 2005, besonders S. 161-164: zum Arbeitsschema der Veronese-Werkstatt.

Stellungnahme Prof. Dr. Hans Dieter Huber, Berlin, 10. Mai 2022 (auf Basis von Fotografien).

Provenienz: In den 1980er Jahren im Londoner Kunsthandel erworben. - Privatbesitz Süddeutschland.
Paolo Caliari, called Veronese, workshop of
1528 Verona - 1588 Venice

The Finding of Moses (Exodus 2: 3-10)


Oil on canvas. 56.4 x 43.4 cm. Relined. Restored. Framed (81 x 67.5 cm).

We would like to thank Prof. Peter Humfrey, Emeritus of the University of St. Andrews / School of Art History, for his kind support during cataloguing. Based on photographs, Peter Humfrey sees the present painting as a work from Veronese's close follower, and does not rule out that it was created in the master's workshop. Humfrey brings Alvise de Friso, the artist's nephew, into the discussion as a possible creator. However, Prof. Diana Gisolfi, The Pratt Institute, New York, whom we would also like to thank for her support, excludes Alvise de Friso as executive artist. Cf. Peter Humfrey's basic text for the Washington version: "Veronese/The Finding of Moses/c. 1581/1582," Italian Paintings of the Sixteenth Century, NGA Online Editions, https://purl.org/nga/collection/artobject/45. - Huber, Hans Dieter, Paolo Veronese. Kunst als soziales System. Munich 2005, especially pages 161-164: regarding the working system of the Veronese workshop. Statement by Prof. Dr. Hans Dieter Huber, Berlin, 10 May 2022 (based on photographs).

Provenance: acquired in the London art trade in the 1980s. - Private owner, South Germany.

Sommerauktion

Auktionsdatum
Lose: 1-551
Ort der Versteigerung
Barer Strasse 37
München
80799
Germany
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AGB

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG

  1. Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgenden »Versteigerer«) versteigert öffentlich im Namen und für Rechnung der Einlieferer (Vermittlerstatus). Die Versteigerung ist freiwillig.
  2. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlagspreise (Limite).
  3. Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebotenen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine Haftung übernommen werden.
  4. Der Versteigerer behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge des Katalogs aufzurufen oder zurückzuziehen. Der Aufruf kann zum halben Schätzpreis erfolgen, es sei denn, dass bereits höhere schriftliche oder telefonische Gebote vorliegen. Gesteigert wird nach Ermessen des Versteigerers in der Regel um 10%.
  5. Der Versteigerer/Einlieferer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestimmten Bieters wiederholen oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der vorangegangene Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer/Einlieferer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
  6. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschlagen, insbesondere dann, wenn das vom Einlieferer genannte Limit nicht erreicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein Gebot gebunden. Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose Annahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht angenommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden abgegeben werden. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die Genehmigung seines Gebots zu informieren. Für das Wirksamwerden des Zuschlags genügt die Absendung der Benachrichtigung an die vom Bieter genannte Adresse.
  7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt. Das Risiko der Ausfuhrgenehmigung bzw. ihrer Erteilung liegt beim Käufer.
  8. a) Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regelbesteuert verkauft. Bei Differenzbesteuerung gem. §25a UStG wird auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von
    30 % und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 27% erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. Für Katalogpositionen, die mit einem * gekennzeichnet sind, erfolgt eine Regelbesteuerung, bei der auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von  25 %  und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 22% erhoben wird. Auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld  wird sodann die gesetzliche Umsatzsteuer hinzugerechnet und separat ausgewiesen. b) Unabhängig von der Besteuerungsart wird auf den Rechnungsbetrag eine evtl. anfallende Folgerechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert.
    c) Werden die ersteigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittländern (außerhalb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehrwertsteuer erstattet, sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
  9. Zahlungen sind in bar in EUR (€) an den Versteigerer zu leisten. Alle Arten unbarer Zahlungen werden nur aufgrund besonderer Vereinbarung erfüllungshalber angenommen; für rechtzeitige Vorlegung, Protestierung, Benachrichtigung oder Zurückleitung nicht eingelöster Zahlungen/Zahlungsmittel haftet der Versteigerer/Einlieferer nicht. Hat sich der Versteigerer mit unbarer Zahlung einverstanden erklärt, gehen alle dadurch ausgelösten Kosten, Steuern und Gebühren der Zahlung (inkl. der dem Versteigerer abgezogenen Bankspesen) zu Lasten des Käufers. Der Versteigerer/Einlieferer ist nicht verpflichtet, den ersteigerten Gegenstand vor Bezahlung (bei unbarer Zahlung erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift) aller vom Käufer geschuldeten Beträge herauszugeben. Das Eigentum bleibt bis zur Erfüllung aller im Zeitpunkt des Zuschlags gegen den Käufer bestehenden Forderungen des Versteigerers/Einlieferers vorbehalten. Der Käufer kann gegenüber dem Versteigerer/Einlieferer nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. Zurückbehaltungsrechte des Käufers sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf dem selben Vertragsverhältnis beruhen.
  10. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% je angebrochenem Monat berechnet. Der Versteigerer/Einlieferer kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach erfolglosem Ablauf einer angemessenen Nachfristsetzung Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadensersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat. Zu einem neuen Gebot wird der Käufer nicht zugelassen und hat auf einen Mehrerlös keinen Anspruch.
  11. Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abholung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer/Einlieferer Verzugsschadenersatz verlangen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und seinen Schaden in derselben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen oder sonstige wertsichernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines üblichen Lagerentgelts (zzgl. Bearbeitungskosten) verlangen. Der Versand erfolgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
  12. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers/Einlieferers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
  13. Der Versteigerer/Einlieferer verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von Katalogbeschreibungen, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb einer Verjährungsfrist von einem Jahr nach dem Zeitpunkt des Zuschlags in begründeter Weise vorgetragen werden, erstattet der Versteigerer dem Käufer ausschließlich den Kaufpreis, jedoch keine sonstigen dem Käufer entstandenen Kosten und Aufwendungen. Im Übrigen ist eine Haftung des Versteigerers/Einlieferers wegen Mängeln ausgeschlossen.
  14. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern der Einlieferer, der Versteigerer, seine gesetzlichen Vertreter, Arbeitnehmer, Erfüllungs- oder Verrichtungsgehilfen nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt; im Übrigen gilt Ziffer 12.
  15. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem wirtschaftlichen Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt.
  16. Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend auch für den nachträglichen freihändigen Verkauf von Gegenständen durch den Versteigerer/Einlieferer an einen Erwerber.

 

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