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337

Der Antiquar

In Frühjahrsauktion

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München
Carl Spitzweg
1808 München - 1885 ebenda

Der Antiquar


Rücks. Nachlass-Stempel. Öl auf Papier auf Lwd. 29,5 x 23,3 cm. Rest. Min. besch. Rahmen min. besch. (38 x 32 cm).

Auf dem Keilrahmen bezeichnet. Ebda. Klebeetikett "Eigentümer K. Loreck Major a. D." mit Nummerierung 6. Weitere hs. Nummerierung &, altes Klebeetikett mit Nummerierung 26. Auf Keilrahmen und Rahmenrückseite Klebeetikett mit Nummer 21, ebenso neuere Nummerierung 10. Auf der Rahmenrückseite Klebeetikett der Spedition Hasenkamp, Ausstellung Spitzweg [1985] mit Nummerierung 37.

Der Antiquar hat seinen Stand auf einem kleinen Platz einer verwinkelten Stadt aufgeschlagen. Mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt er im Schutz einer schattenspendenden Markise, in ein kleines Buch vertieft. Der bereits etwas ältere Buchhändler trägt einen aus der Mode gekommenen dunklen Rock, auf dem Kopf eine Schildmütze. Das Lesen erleichtert ihm eine Brille, die auf der ausgeprägten runden Nase sitzt. Auch bei der Hauswand hat der Antiquar seine Schätze ausgebreitet, bunt leuchten die Rücken der Bücher im einfallenden Sonnenlicht. An der Mauer angeheftet Graphiken. Im Schatten entfernt sich eine junge Dame in Richtung einer engen Häuserschlucht. Das Motiv des "Antiquars" zählt wie der "Bücherwurm" zu den populären Arbeiten Carl Spitzwegs. Über mehrere Jahre beschäftigte sich der Künstler mit der Ausarbeitung der Komposition, das vorliegende Werk stellt das früheste Dokument dieses "Findungsprozesses" dar. Bei zwei später entstandenen Gemälden, die von Siegfried Wichmann um 1850 bzw. um 1856 datiert werden (beide in Privatbesitz; Wichmann, s. u., WVZ-Nr. 329 und 330) finden wir schließlich eine großzügiger angelegte verschattete Gasse rechts, auf ihr zwei, die Stufen einer Treppe hochsteigende junge Damen, nach der neuesten Mode gekleidet. Die Graphiken auf der Hauswand sind hier deutlich zu identifizieren: Es handelt sich um Reproduktionen nach Spitzwegs "Bücherwurm" und nach einem Landschaftsgemälde im Stil Claude Lorrains. Dass Carl Spitzweg bei den späteren Gemälden eine seiner eigenen Schöpfungen, den "Bücherwurm", zitiert, lässt auf einen autobiographischen Bezug schließen. Der nicht mehr ganz junge Händler (wie der Künstler selbst mit einer auffallenden Nase gesegnet und Brillenträger!) ist vertieft in "seine Welt", in diesem Falle die Bücher. Aber fühlte Spitzweg sich seinen Gemälden nicht ebenso verbunden wie der Antiquar seinen Büchern? Hatte nicht auch er einen größeren Vorrat von Gemälden in seinem Atelier, die sich bisweilen eher schleppend verkauften? Ein Vergleich mit seinem vor wenigen Jahren bei NEUMEISTER versteigerten "Historienmaler" (um 1843) drängt sich hier förmlich auf: Der Künstler steht ratlos vor seinen Gemälden, die von Ausstellungen unverkauft zurückkamen, hilflos der Glücksgöttin Fortuna in Form einer Skulptur ausgeliefert, der er eine Narrenkappe aufgesetzt hat. "Jeder hat seinen Thron." lautet die eigenhändige Bezeichnung Carl Spitzwegs auf einer den sitzenden Antiquar vorbereitenden Studie (Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum, Inv.-Nr. G 1916/1). Der etwas weltfremde Antiquar "thront" vor seiner Ware, das Leben geht an ihm vorbei. Und dies im Wortsinn: Er nimmt nicht die leichtfüßig die Stufen hinaufschwebende junge Frau wahr, gekleidet in fließenden Stoff, das - für die Mitte des 19. Jahrhunderts - großzügige Rückendecolleté, welches den Blick auf einen wohlgeformten Nacken freigibt, beeindruckt ihn in keiner Weise. Oder ist die elfengleiche Schönheit, nach der schemenhaften Wiedergabe der Gestalt zu schließen, am Ende eine Traumfigur, der offensichtlich fesselnden Lektüre des Antiquars entsprungen? "Thronen": Sich über den schnöden Alltag erheben, der Welt auch entfremdet sein, für andere so unerreichbar scheinend wie die Freuden des Alltags für den Thronenden selbst. Ein Spiegel des Künstlers Spitzweg, in seinem "Elfenbeinturm" unbeirrt schaffend, der Welt entrückt? Vgl. Roennefahrt, Günther, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. München 1960, S. 287, WVZ-Nr. 1355 "Der Antiquar" (mit Abb.): Abbildung offenbar des vorliegenden Gemäldes. Die technischen Daten "Ölskizze auf Z[igarrenkisten].-Holz, 32 x 24 cm" mit der Angabe "rücks. signiert" jedoch abweichend. Hinweis auf die Spitzweg-Ausstellung in der Münchener Galerie Thannhauser, September 1916, Kat. 66. Die Angabe Roennefahrts "Privatbesitz in Wuppertal" ebenfalls nicht zutreffend. Literatur: Wichmann, Siegfried, Carl Spitzweg und die französischen Zeichner. Daumier - Grandville - Gavarni - Doré. Ausst.-Kat. München, Haus der Kunst, 23. November 1985 - 2. Februar 1986. Herrsching 1985, S. 463, Kat.-Nr. 393 (mit Abb. S. 252). - Ders., Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke - Gemälde und Aquarelle. Stuttgart 2002, S. 208, WVZ-Nr. 328 (mit Abb.): dort um 1847/48 datiert. Die dort erwähnten Gutachten Adolf Alt, München, 26. Juli 1928 und Eberhard Hanfstaengl, München, 13. Juni 1950 nicht vorliegend.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland.
Carl Spitzweg
1808 Munich - 1885 ibid.

The Antiquarian


Estate stamp verso. Oil on paper mounted on canvas. 29.5 x 23.3 cm. Restored. Minor damage. Minor damage to frame (38 x 32 cm).

Inscribed on the stretcher. Adhesive label "Eigentümer K. Loreck Major a. D." (artist's nephew) numbered 6 on the stretcher. Further handwritten numbers and old adhesive label with number 26. Adhesive label with number 21 on the stretcher and on the frame verso, also a newer number 10. Adhesive label from the Hasenkamp shipping company, Spitzweg exhibition [1985] with number 37 on the frame verso.

Cf. Roennefahrt, Günther, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. Munich 1960, page 287, Catalogue Raisonée number 1355 "Der Antiquar" (with illustration): apparently an illustration of the present painting. However, the information on the technique and dimensions differs: "Ölskizze auf Z[igarrenkisten].-Holz, 32 x 24 cm" (oil sketch on cigar box panel, 32 x 24 cm) with the information "rücks. signiert" (signed verso). Reference to the Spitzweg exhibition in the Thannhauser gallery in Munich, September 1916, catalogue 66. Roennefahrt's statement "Privatbesitz in Wuppertal" (private owner, Wuppertal) is also incorrect. Literature: Wichmann, Siegfried, Carl Spitzweg und die französischen Zeichner. Daumier - Grandville - Gavarni - Doré. Exhibition catalogue, Munich, Haus der Kunst, 23 November 1985 - 2 February 1986. Herrsching 1985, page 463, catalogue number 393 (with illustration on page 252). - Ders., Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke - Gemälde und Aquarelle. Stuttgart 2002, page 208, Catalogue Raisonée number 328 (with illustration): there dated circa 1847/48. The expert opinions by Adolf Alt, Munich, dated 26 July 1928 and Eberhard Hanfstaengl, Munich, dated 13 June 1950 mentioned there, are not available.

Provenance: private collection, South Germany.
Carl Spitzweg
1808 München - 1885 ebenda

Der Antiquar


Rücks. Nachlass-Stempel. Öl auf Papier auf Lwd. 29,5 x 23,3 cm. Rest. Min. besch. Rahmen min. besch. (38 x 32 cm).

Auf dem Keilrahmen bezeichnet. Ebda. Klebeetikett "Eigentümer K. Loreck Major a. D." mit Nummerierung 6. Weitere hs. Nummerierung &, altes Klebeetikett mit Nummerierung 26. Auf Keilrahmen und Rahmenrückseite Klebeetikett mit Nummer 21, ebenso neuere Nummerierung 10. Auf der Rahmenrückseite Klebeetikett der Spedition Hasenkamp, Ausstellung Spitzweg [1985] mit Nummerierung 37.

Der Antiquar hat seinen Stand auf einem kleinen Platz einer verwinkelten Stadt aufgeschlagen. Mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzt er im Schutz einer schattenspendenden Markise, in ein kleines Buch vertieft. Der bereits etwas ältere Buchhändler trägt einen aus der Mode gekommenen dunklen Rock, auf dem Kopf eine Schildmütze. Das Lesen erleichtert ihm eine Brille, die auf der ausgeprägten runden Nase sitzt. Auch bei der Hauswand hat der Antiquar seine Schätze ausgebreitet, bunt leuchten die Rücken der Bücher im einfallenden Sonnenlicht. An der Mauer angeheftet Graphiken. Im Schatten entfernt sich eine junge Dame in Richtung einer engen Häuserschlucht. Das Motiv des "Antiquars" zählt wie der "Bücherwurm" zu den populären Arbeiten Carl Spitzwegs. Über mehrere Jahre beschäftigte sich der Künstler mit der Ausarbeitung der Komposition, das vorliegende Werk stellt das früheste Dokument dieses "Findungsprozesses" dar. Bei zwei später entstandenen Gemälden, die von Siegfried Wichmann um 1850 bzw. um 1856 datiert werden (beide in Privatbesitz; Wichmann, s. u., WVZ-Nr. 329 und 330) finden wir schließlich eine großzügiger angelegte verschattete Gasse rechts, auf ihr zwei, die Stufen einer Treppe hochsteigende junge Damen, nach der neuesten Mode gekleidet. Die Graphiken auf der Hauswand sind hier deutlich zu identifizieren: Es handelt sich um Reproduktionen nach Spitzwegs "Bücherwurm" und nach einem Landschaftsgemälde im Stil Claude Lorrains. Dass Carl Spitzweg bei den späteren Gemälden eine seiner eigenen Schöpfungen, den "Bücherwurm", zitiert, lässt auf einen autobiographischen Bezug schließen. Der nicht mehr ganz junge Händler (wie der Künstler selbst mit einer auffallenden Nase gesegnet und Brillenträger!) ist vertieft in "seine Welt", in diesem Falle die Bücher. Aber fühlte Spitzweg sich seinen Gemälden nicht ebenso verbunden wie der Antiquar seinen Büchern? Hatte nicht auch er einen größeren Vorrat von Gemälden in seinem Atelier, die sich bisweilen eher schleppend verkauften? Ein Vergleich mit seinem vor wenigen Jahren bei NEUMEISTER versteigerten "Historienmaler" (um 1843) drängt sich hier förmlich auf: Der Künstler steht ratlos vor seinen Gemälden, die von Ausstellungen unverkauft zurückkamen, hilflos der Glücksgöttin Fortuna in Form einer Skulptur ausgeliefert, der er eine Narrenkappe aufgesetzt hat. "Jeder hat seinen Thron." lautet die eigenhändige Bezeichnung Carl Spitzwegs auf einer den sitzenden Antiquar vorbereitenden Studie (Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum, Inv.-Nr. G 1916/1). Der etwas weltfremde Antiquar "thront" vor seiner Ware, das Leben geht an ihm vorbei. Und dies im Wortsinn: Er nimmt nicht die leichtfüßig die Stufen hinaufschwebende junge Frau wahr, gekleidet in fließenden Stoff, das - für die Mitte des 19. Jahrhunderts - großzügige Rückendecolleté, welches den Blick auf einen wohlgeformten Nacken freigibt, beeindruckt ihn in keiner Weise. Oder ist die elfengleiche Schönheit, nach der schemenhaften Wiedergabe der Gestalt zu schließen, am Ende eine Traumfigur, der offensichtlich fesselnden Lektüre des Antiquars entsprungen? "Thronen": Sich über den schnöden Alltag erheben, der Welt auch entfremdet sein, für andere so unerreichbar scheinend wie die Freuden des Alltags für den Thronenden selbst. Ein Spiegel des Künstlers Spitzweg, in seinem "Elfenbeinturm" unbeirrt schaffend, der Welt entrückt? Vgl. Roennefahrt, Günther, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. München 1960, S. 287, WVZ-Nr. 1355 "Der Antiquar" (mit Abb.): Abbildung offenbar des vorliegenden Gemäldes. Die technischen Daten "Ölskizze auf Z[igarrenkisten].-Holz, 32 x 24 cm" mit der Angabe "rücks. signiert" jedoch abweichend. Hinweis auf die Spitzweg-Ausstellung in der Münchener Galerie Thannhauser, September 1916, Kat. 66. Die Angabe Roennefahrts "Privatbesitz in Wuppertal" ebenfalls nicht zutreffend. Literatur: Wichmann, Siegfried, Carl Spitzweg und die französischen Zeichner. Daumier - Grandville - Gavarni - Doré. Ausst.-Kat. München, Haus der Kunst, 23. November 1985 - 2. Februar 1986. Herrsching 1985, S. 463, Kat.-Nr. 393 (mit Abb. S. 252). - Ders., Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke - Gemälde und Aquarelle. Stuttgart 2002, S. 208, WVZ-Nr. 328 (mit Abb.): dort um 1847/48 datiert. Die dort erwähnten Gutachten Adolf Alt, München, 26. Juli 1928 und Eberhard Hanfstaengl, München, 13. Juni 1950 nicht vorliegend.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland.
Carl Spitzweg
1808 Munich - 1885 ibid.

The Antiquarian


Estate stamp verso. Oil on paper mounted on canvas. 29.5 x 23.3 cm. Restored. Minor damage. Minor damage to frame (38 x 32 cm).

Inscribed on the stretcher. Adhesive label "Eigentümer K. Loreck Major a. D." (artist's nephew) numbered 6 on the stretcher. Further handwritten numbers and old adhesive label with number 26. Adhesive label with number 21 on the stretcher and on the frame verso, also a newer number 10. Adhesive label from the Hasenkamp shipping company, Spitzweg exhibition [1985] with number 37 on the frame verso.

Cf. Roennefahrt, Günther, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle. Munich 1960, page 287, Catalogue Raisonée number 1355 "Der Antiquar" (with illustration): apparently an illustration of the present painting. However, the information on the technique and dimensions differs: "Ölskizze auf Z[igarrenkisten].-Holz, 32 x 24 cm" (oil sketch on cigar box panel, 32 x 24 cm) with the information "rücks. signiert" (signed verso). Reference to the Spitzweg exhibition in the Thannhauser gallery in Munich, September 1916, catalogue 66. Roennefahrt's statement "Privatbesitz in Wuppertal" (private owner, Wuppertal) is also incorrect. Literature: Wichmann, Siegfried, Carl Spitzweg und die französischen Zeichner. Daumier - Grandville - Gavarni - Doré. Exhibition catalogue, Munich, Haus der Kunst, 23 November 1985 - 2 February 1986. Herrsching 1985, page 463, catalogue number 393 (with illustration on page 252). - Ders., Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke - Gemälde und Aquarelle. Stuttgart 2002, page 208, Catalogue Raisonée number 328 (with illustration): there dated circa 1847/48. The expert opinions by Adolf Alt, Munich, dated 26 July 1928 and Eberhard Hanfstaengl, Munich, dated 13 June 1950 mentioned there, are not available.

Provenance: private collection, South Germany.

Frühjahrsauktion

Auktionsdatum
Lose: 1-617
Ort der Versteigerung
Barer Strasse 37
München
80799
Germany

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AGB

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG

  1. Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgenden »Versteigerer«) versteigert öffentlich im Namen und für Rechnung der Einlieferer (Vermittlerstatus). Die Versteigerung ist freiwillig.
  2. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlagspreise (Limite).
  3. Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebotenen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine Haftung übernommen werden.
  4. Der Versteigerer behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge des Katalogs aufzurufen oder zurückzuziehen. Der Aufruf kann zum halben Schätzpreis erfolgen, es sei denn, dass bereits höhere schriftliche oder telefonische Gebote vorliegen. Gesteigert wird nach Ermessen des Versteigerers in der Regel um 10%.
  5. Der Versteigerer/Einlieferer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestimmten Bieters wiederholen oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der vorangegangene Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer/Einlieferer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
  6. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschlagen, insbesondere dann, wenn das vom Einlieferer genannte Limit nicht erreicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein Gebot gebunden. Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose Annahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht angenommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden abgegeben werden. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die Genehmigung seines Gebots zu informieren. Für das Wirksamwerden des Zuschlags genügt die Absendung der Benachrichtigung an die vom Bieter genannte Adresse.
  7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt. Das Risiko der Ausfuhrgenehmigung bzw. ihrer Erteilung liegt beim Käufer.
  8. a) Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regelbesteuert verkauft. Bei Differenzbesteuerung gem. §25a UStG wird auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von
    30 % und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 27% erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. Für Katalogpositionen, die mit einem * gekennzeichnet sind, erfolgt eine Regelbesteuerung, bei der auf den Zuschlagspreis bis einschließlich € 200.000 ein Aufgeld von  25 %  und auf den überschreitenden Betrag ein Aufgeld von 22% erhoben wird. Auf den Zuschlagspreis und das Aufgeld  wird sodann die gesetzliche Umsatzsteuer hinzugerechnet und separat ausgewiesen. b) Unabhängig von der Besteuerungsart wird auf den Rechnungsbetrag eine evtl. anfallende Folgerechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert.
    c) Werden die ersteigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittländern (außerhalb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehrwertsteuer erstattet, sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
  9. Zahlungen sind in bar in EUR (€) an den Versteigerer zu leisten. Alle Arten unbarer Zahlungen werden nur aufgrund besonderer Vereinbarung erfüllungshalber angenommen; für rechtzeitige Vorlegung, Protestierung, Benachrichtigung oder Zurückleitung nicht eingelöster Zahlungen/Zahlungsmittel haftet der Versteigerer/Einlieferer nicht. Hat sich der Versteigerer mit unbarer Zahlung einverstanden erklärt, gehen alle dadurch ausgelösten Kosten, Steuern und Gebühren der Zahlung (inkl. der dem Versteigerer abgezogenen Bankspesen) zu Lasten des Käufers. Der Versteigerer/Einlieferer ist nicht verpflichtet, den ersteigerten Gegenstand vor Bezahlung (bei unbarer Zahlung erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift) aller vom Käufer geschuldeten Beträge herauszugeben. Das Eigentum bleibt bis zur Erfüllung aller im Zeitpunkt des Zuschlags gegen den Käufer bestehenden Forderungen des Versteigerers/Einlieferers vorbehalten. Der Käufer kann gegenüber dem Versteigerer/Einlieferer nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. Zurückbehaltungsrechte des Käufers sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf dem selben Vertragsverhältnis beruhen.
  10. Bei Zahlungsverzug werden Zinsen in Höhe von 1% je angebrochenem Monat berechnet. Der Versteigerer/Einlieferer kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach erfolglosem Ablauf einer angemessenen Nachfristsetzung Schadensersatz wegen Nichterfüllung verlangen. Der Schadensersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat. Zu einem neuen Gebot wird der Käufer nicht zugelassen und hat auf einen Mehrerlös keinen Anspruch.
  11. Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abholung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer/Einlieferer Verzugsschadenersatz verlangen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und seinen Schaden in derselben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen oder sonstige wertsichernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines üblichen Lagerentgelts (zzgl. Bearbeitungskosten) verlangen. Der Versand erfolgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
  12. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers/Einlieferers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
  13. Der Versteigerer/Einlieferer verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von Katalogbeschreibungen, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb einer Verjährungsfrist von einem Jahr nach dem Zeitpunkt des Zuschlags in begründeter Weise vorgetragen werden, erstattet der Versteigerer dem Käufer ausschließlich den Kaufpreis, jedoch keine sonstigen dem Käufer entstandenen Kosten und Aufwendungen. Im Übrigen ist eine Haftung des Versteigerers/Einlieferers wegen Mängeln ausgeschlossen.
  14. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern der Einlieferer, der Versteigerer, seine gesetzlichen Vertreter, Arbeitnehmer, Erfüllungs- oder Verrichtungsgehilfen nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt; im Übrigen gilt Ziffer 12.
  15. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem wirtschaftlichen Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt.
  16. Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend auch für den nachträglichen freihändigen Verkauf von Gegenständen durch den Versteigerer/Einlieferer an einen Erwerber.

 

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