Los

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Spoerri, Daniel1930 Galati/Rumänien - tätig in Paris und BerlinGuerriers de la nuit,

In Modern, Post War & Contemporary Art

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München
Spoerri, Daniel
1930 Galati/Rumänien - tätig in Paris und Berlin

Guerriers de la nuit, 1982

Goldfarbende Bronze
Auf schwarzen Marmorsockeln
H. 100 x 140, 25 x 110, 35 x 80 cm
11 von 13 Arbeiten sind jeweils am Helm signiert und nummeriert, Ex. 7/8 (eine 3/8) cm

Daniel Spoerri wurde als Daniel Isaac Feinstein 1930 in Rumänien als Sohn eines evangelischen Missionars jüdischer Herkunft und einer Schweizerin geboren. Nachdem die rumänischen Faschisten seinen Vater während des Pogroms von Iasi 1941 ermordeten, siedelte Spoerri mit seiner Mutter und den Geschwistern in die Schweiz über. Spoerri arbeitete u.a. als Buchhändler, Obstverkäufer und Regieassistent in Darmstadt, bevor er Jean Tinguely und Yves Klein begegnete, die ihn für die Objektkunst begeisterten. Mit ihnen und sechs weiteren Künstlern arbeitete Spoerri ab 1960 in der Gruppe "Nouveau Réalisme", die eine neue Annäherung der Wahrnehmungsfähigkeit an das Reale erreichen wollte. Seit 1990 lebt Spoerri in der Toskana. Dort eröffnete er den Skulpturengarten "Il Giardino", für den er selbst zahlreiche Plastiken schuf - hier findet sich unter anderem eine Version der "Guerriers de la nuit." Neumeister liegt nun eine identische Werkgruppe vor. Dabei handelt es sich um eine 1982 entstandene Skulpturengruppe aus 13 Elementen aus Bronze (je 136 cm x 90 cm). "Sie haben noch keinen Körper, sondern bestehen aus Hutmodeln, die aber in diesem Fall 'Krieger' heißen, weil sie ziemlich drastische Elemente haben. Meine Formen von Gesichtern, haben anstatt Zähne Fleischwölfe, sie sind martialisch bestückt mit Heustechern oder Sensen. Der Kapitän z.B. hat eine Art Horn oder eine kleine Sichel [.]" (vgl. Spoerri im Audioguide "Il Giardino"). Trotz ihrer kampffreudigen und offensiven Erscheinung erfüllen die auf Stelzen stehenden und beweglich eingeschränkten Krieger eine eher defensive Funktion. Fast könnte man die runden Figuren für überdimensionierte Spielzeugsoldaten halten. Die "Guerriers de la nuit" zeigen einen wichtigen Prozess in Spoerris künstlerischem Schaffen: die Übertragung einer materialvielfältigen Assemblage in eine homogene bronzene Figur, die nur noch vage auf ihr Ausgangsmaterial verweist. Spoerri erklärt dazu: "Ein Grund warum ich alles in Bronze gießen ließ, ist natürlich, dass die Originale draußen gar nicht überlebt hätten. Das ist ja Holz und Eisen und das wäre geplatzt und verrostet. [.] In Bronze wollte ich es, um eine Einheit zu zeigen, weil es vorher eben immer Collagen waren. Es waren mehrere Elemente bei denen man sah, dass ich sie zu einem fügte. Dadurch, dass ich sie in ein einziges Material gießen ließ, entstand sehr viel mehr Einheit, und das wollte ich zeigen: dass es mir darum ging, sie als eigenständige Skulpturen zu zeigen und nicht ein bloßes Zusammenstecken von mehreren Objekten." Die neue Materialität verleiht der Werkgruppe serielle Stringenz. Diese wird durch die bewusste Entscheidung, die technisch bedingten Gusskanäle in die Komposition mit einzubeziehen, unterbrochen. Spoerri stellt sich damit gegen tradierte bildhauerische Konventionen und folgt einer künstlerischen Praxis, die an Hans Arp erinnert (vgl. Spoerri: "Weißt du, schwarzt du?", Kerber Verlag 2010, Seite 7). Durch die Wahl des Materials erreichen die Figuren einerseits kriegerische Qualität, verlieren jedoch andererseits nicht ihre spielerische Note, indem die ursprünglichen Formen sich immer wieder zu neuen Realitäten wandeln. Sieht man sich Spoerris Biographie an - die kindheitlichen Erfahrungen um die militärische Präsenz der Faschisten, den Tod des Vaters und die Flucht in die Schweiz -, so könnte man meinen es handle sich bei dieser Werkgruppe um ein kritisches Werk zum rumänischen Faschismus. Was läge also näher, als dieses Trauma in der Werkgruppe "Guerrier de la nuit" zu verarbeiten? Spoerri betont jedoch: "Ich bin kein Kritiker. Ich möchte kein Missionar sein, der mit dem Zeigefinger auf etwas zeigt. Ich habe eher Spaß daran, Dinge zu zeigen." So thematisiert Spoerri in den spielzeugartigen, überdimensionalen Skulpturen zwar die Grausamkeit des Krieges, doch er hält sich mit einer Wertung zurück.

Provenienz: Italienischer Privatbesitz, direkt vom Künstler erworben

Literatur: ellen: http://www.danielspoerri.org/italienisch/kuenstlerseiten/spoerri.htm http://www.danielspoerri.org/deutsch/kuenstlerseiten/spoerri.htm https://www.aol-verlag.de/media/ntx/aol/sample/x446m.

Spoerri, Daniel
Guerriers de la nuit Gold coloured bronze On black marble bases 11 out of 13 works are each signed and numbered on the helmet, copy 7/8 (one 3/8)
Spoerri, Daniel
1930 Galati/Rumänien - tätig in Paris und Berlin

Guerriers de la nuit, 1982

Goldfarbende Bronze
Auf schwarzen Marmorsockeln
H. 100 x 140, 25 x 110, 35 x 80 cm
11 von 13 Arbeiten sind jeweils am Helm signiert und nummeriert, Ex. 7/8 (eine 3/8) cm

Daniel Spoerri wurde als Daniel Isaac Feinstein 1930 in Rumänien als Sohn eines evangelischen Missionars jüdischer Herkunft und einer Schweizerin geboren. Nachdem die rumänischen Faschisten seinen Vater während des Pogroms von Iasi 1941 ermordeten, siedelte Spoerri mit seiner Mutter und den Geschwistern in die Schweiz über. Spoerri arbeitete u.a. als Buchhändler, Obstverkäufer und Regieassistent in Darmstadt, bevor er Jean Tinguely und Yves Klein begegnete, die ihn für die Objektkunst begeisterten. Mit ihnen und sechs weiteren Künstlern arbeitete Spoerri ab 1960 in der Gruppe "Nouveau Réalisme", die eine neue Annäherung der Wahrnehmungsfähigkeit an das Reale erreichen wollte. Seit 1990 lebt Spoerri in der Toskana. Dort eröffnete er den Skulpturengarten "Il Giardino", für den er selbst zahlreiche Plastiken schuf - hier findet sich unter anderem eine Version der "Guerriers de la nuit." Neumeister liegt nun eine identische Werkgruppe vor. Dabei handelt es sich um eine 1982 entstandene Skulpturengruppe aus 13 Elementen aus Bronze (je 136 cm x 90 cm). "Sie haben noch keinen Körper, sondern bestehen aus Hutmodeln, die aber in diesem Fall 'Krieger' heißen, weil sie ziemlich drastische Elemente haben. Meine Formen von Gesichtern, haben anstatt Zähne Fleischwölfe, sie sind martialisch bestückt mit Heustechern oder Sensen. Der Kapitän z.B. hat eine Art Horn oder eine kleine Sichel [.]" (vgl. Spoerri im Audioguide "Il Giardino"). Trotz ihrer kampffreudigen und offensiven Erscheinung erfüllen die auf Stelzen stehenden und beweglich eingeschränkten Krieger eine eher defensive Funktion. Fast könnte man die runden Figuren für überdimensionierte Spielzeugsoldaten halten. Die "Guerriers de la nuit" zeigen einen wichtigen Prozess in Spoerris künstlerischem Schaffen: die Übertragung einer materialvielfältigen Assemblage in eine homogene bronzene Figur, die nur noch vage auf ihr Ausgangsmaterial verweist. Spoerri erklärt dazu: "Ein Grund warum ich alles in Bronze gießen ließ, ist natürlich, dass die Originale draußen gar nicht überlebt hätten. Das ist ja Holz und Eisen und das wäre geplatzt und verrostet. [.] In Bronze wollte ich es, um eine Einheit zu zeigen, weil es vorher eben immer Collagen waren. Es waren mehrere Elemente bei denen man sah, dass ich sie zu einem fügte. Dadurch, dass ich sie in ein einziges Material gießen ließ, entstand sehr viel mehr Einheit, und das wollte ich zeigen: dass es mir darum ging, sie als eigenständige Skulpturen zu zeigen und nicht ein bloßes Zusammenstecken von mehreren Objekten." Die neue Materialität verleiht der Werkgruppe serielle Stringenz. Diese wird durch die bewusste Entscheidung, die technisch bedingten Gusskanäle in die Komposition mit einzubeziehen, unterbrochen. Spoerri stellt sich damit gegen tradierte bildhauerische Konventionen und folgt einer künstlerischen Praxis, die an Hans Arp erinnert (vgl. Spoerri: "Weißt du, schwarzt du?", Kerber Verlag 2010, Seite 7). Durch die Wahl des Materials erreichen die Figuren einerseits kriegerische Qualität, verlieren jedoch andererseits nicht ihre spielerische Note, indem die ursprünglichen Formen sich immer wieder zu neuen Realitäten wandeln. Sieht man sich Spoerris Biographie an - die kindheitlichen Erfahrungen um die militärische Präsenz der Faschisten, den Tod des Vaters und die Flucht in die Schweiz -, so könnte man meinen es handle sich bei dieser Werkgruppe um ein kritisches Werk zum rumänischen Faschismus. Was läge also näher, als dieses Trauma in der Werkgruppe "Guerrier de la nuit" zu verarbeiten? Spoerri betont jedoch: "Ich bin kein Kritiker. Ich möchte kein Missionar sein, der mit dem Zeigefinger auf etwas zeigt. Ich habe eher Spaß daran, Dinge zu zeigen." So thematisiert Spoerri in den spielzeugartigen, überdimensionalen Skulpturen zwar die Grausamkeit des Krieges, doch er hält sich mit einer Wertung zurück.

Provenienz: Italienischer Privatbesitz, direkt vom Künstler erworben

Literatur: ellen: http://www.danielspoerri.org/italienisch/kuenstlerseiten/spoerri.htm http://www.danielspoerri.org/deutsch/kuenstlerseiten/spoerri.htm https://www.aol-verlag.de/media/ntx/aol/sample/x446m.

Spoerri, Daniel
Guerriers de la nuit Gold coloured bronze On black marble bases 11 out of 13 works are each signed and numbered on the helmet, copy 7/8 (one 3/8)

Modern, Post War & Contemporary Art

Auktionsdatum
Ort der Versteigerung
Barer Strasse 37
München
80799
Germany

Für Kunstauktionshaus Neumeister Versandinformtation bitte wählen Sie +49 (0)89 2317100.

Wichtige Informationen

3 % live surcharge plus 19 % VAT

27.00 % buyer's premium on the hammer price
VAT margin scheme, VAT included, but not indicated and not reclaimable


Optional:

19.00 % VAT on the hammer price
22.00 % buyer's premium on the hammer price
19.00 % VAT on buyer's premium



In case of artist resale rights:

 

2.00 % on hammer price over 400 EUR
1.50 % on hammer price over 50.000 EUR
0.50 % on hammer price over 200.000 EUR
0.25 % on hammer price over 350.000 EUR
0.12 % on hammer price over 500.000 EUR

AGB

VERSTEIGERUNGSBEDINGUNGEN
NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG

1. Die NEUMEISTER Münchener Kunstauktionshaus GmbH & Co. KG (im folgenden »Versteigerer«) versteigert öffentlich als Kommissionär im eigenen Namen und für Rechnung der Einlieferer (im folgenden »Kommittenten«), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig.
2. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Mindestzuschlagspreise (Limite).
3. Jeder Bieter kauft im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, es sei denn, er weist vor dem Zuschlag eine Vertretungsvollmacht nach. Schriftliche oder telefonische Gebote müssen spätestens 24 Stunden vor der Auktion vorliegen und den Gegenstand unter Aufführung der Katalognummer und des gebotenen Preises, der sich als Zuschlagsbetrag ohne Aufgeld und Umsatzsteuer versteht, benennen; Unklarheiten oder Ungenauigkeiten gehen zu Lasten des Bieters; im Zweifel gilt die Katalognummer. Bei telefonischen Geboten kann nicht dafür eingestanden werden, dass eine Verbindung zustande kommt. Für Telefonbieter ist der Schätzpreis das Mindestgebot. Aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten kann für die Berücksichtigung von Geboten per E-Mail keine Haftung übernommen werden.
4. Der Versteigerer behält sich vor, Katalognummern zu verbinden, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge des Katalogs aufzurufen oder zurückzuziehen. Der Aufruf kann zum halben Schätzpreis erfolgen, es sei denn, dass bereits höhere schriftliche oder telefonische Gebote vorliegen. Gesteigert wird nach Ermessen des Versteigerers in der Regel um 10%.
5. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Hat der Versteigerer ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und hat dies der Bieter sofort beanstandet oder bestehen sonst Zweifel über den Zuschlag, kann der Versteigerer bis zum Abschluss der Auktion nach seiner Wahl den Zuschlag zugunsten eines bestimmten Bieters wiederholen oder den Gegenstand erneut ausbieten. In diesen Fällen erlischt der vorangegangene Zuschlag. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
6. Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein Übergebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann unter Vorbehalt zuschlagen, insbesondere dann, wenn das vom Kommittenten genannte Limit nicht erreicht ist. In diesem Fall ist der Bieter auf die Dauer von drei Wochen an sein Gebot gebunden. Erhält er nicht innerhalb dieser Frist die vorbehaltlose Annahme seines Gebots, so erlischt der Zuschlag. Wird das Gebot nicht angenommen oder bietet jemand das Limit, kann der Gegenstand ohne Rückfrage bei dem Bieter des Vorbehalts an einen höher Bietenden abgegeben werden. Es ist Sache des Vorbehaltsbieters, sich über die Genehmigung seines Gebots zu informieren. Für das Wirksamwerden des Zuschlags genügt die Absendung der Benachrichtigung an die vom Bieter genannte Adresse.
7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme und Zahlung; mit seiner Erteilung geht die Gefahr für nicht zu vertretende Beschädigungen, Verluste, Verwechslungen etc. der versteigerten Sache auf den Ersteigerer über, der auch die Lasten trägt.
8. Es wird, je nach Vorgabe des Kommittenten, differenz- oder regel-besteuert verkauft, dies ist vor der Auktion mitzuteilen. Bei Differenzbesteuerung wird auf den Zuschlagpreis ein Aufgeld von 27 % zuzüglich einer evtl. anfallenden Folgerechtsumlage erhoben, in denen die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist. Für Unternehmer, die zum Vorsteuerabzug bei Kunst und Antiquitäten berechtigt sind, kann die Regelbesteuerung angewendet werden. Bei der Regelbesteuerung besteht der Kaufpreis aus Zuschlagpreis und 22 % Aufgeld. Auf diesen Betrag werden die gesetzliche Mehrwertsteuer und eine evtl. Folgerechtsumlage hinzugerechnet. Diese ist nach § 26 UrhG normiert. Werden die ersteigerten Gegenstände vom Käufer an eine Adresse in Drittländern (außerhalb der EU) ausgeführt, wird diesem die gezahlte Mehrwertsteuer erstattet, sobald der Käufer dem Versteigerer den Ausfuhrnachweis vorgelegt hat. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.
9. Zahlungen sind in bar in EUR (€) an den Versteigerer zu leisten. Alle Arten unbarer Zahlungen werden nur aufgrund besonderer Vereinbarung erfüllungshalber angenommen; für rechtzeitige Vorlegung, Protestierung, Benachrichtigung oder Zurückleitung nicht eingelöster Zahlungen/Zahlungsmittel haftet der Versteigerer nicht. Hat sich der Versteigerer mit unbarer Zahlung einverstanden erklärt, gehen alle dadurch ausgelösten Kosten, Steuern und Gebühren der Zahlung (inkl. der dem Versteigerer abgezogenen Bankspesen) zu Lasten des Käufers. Der Versteigerer ist nicht verpflichtet, den ersteigerten Gegenstand vor Bezahlung (bei unbarer Zahlung erst nach vorbehaltloser Bankgutschrift) aller vom Käufer geschuldeten Beträge herauszugeben. Das Eigentum bleibt bis zur Erfüllung aller im Zeitpunkt des Zuschlags gegen den Käufer bestehenden Forderungen des

Versteigerers vorbehalten. Der Käufer kann gegenüber dem Versteigerer nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen aufrechnen. Zurückbehaltungsrechte des Käufers sind ausgeschlossen, soweit sie nicht auf demselben Vertragsverhältnis beruhen.
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11. Der Käufer ist verpflichtet, seine Erwerbung unverzüglich nach der Auktion abzuholen. Gerät er mit dieser Verpflichtung in Verzug und erfolgt die Abholung trotz Mahnung nicht, kann der Versteigerer Verzugsschadenersatz verlangen mit der Maßgabe, dass er den Gegenstand nochmals versteigern und seinen Schaden in derselben Weise wie beim Zahlungsverzug berechnen kann. Ab dem Zuschlag lagert der versteigerte Gegenstand auf Rechnung und Gefahr des Käufers beim Versteigerer, der berechtigt aber nicht verpflichtet ist, eine Versicherung zu Lasten des Käufers abzuschließen oder sonstige wertsichernde Maßnahmen zu ergreifen. Er darf jederzeit nicht abgeholte Objekte im Namen und auf Rechnung des Käufers bei einem Dritten einlagern. Bei einer Selbsteinlagerung durch den Versteigerer kann dieser die Zahlung eines üblichen Lagerentgelts (zzgl. Be-arbeitungskosten) verlangen. Der Versand erfolgt nur auf Wunsch und nach den Anweisungen des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
12. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion besichtigt und geprüft werden. Sie sind gebraucht und werden ohne Haftung des Versteigerers für Sachmängel und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zugeschlagen. Die Katalogangaben, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, sind keine Garantien im Rechtssinne (§§ 434 ff. BGB) und dienen ausschließlich der Information; sie werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Gleiches gilt für Auskünfte jeglicher Art (Zustandsbeschreibung), sei es mündlich oder schriftlich. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen; alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlags befinden.
13. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von Katalogbeschreibungen, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb einer Verjährungsfrist von einem Jahr nach dem Zeitpunkt des Zuschlags in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer, nötigenfalls auch gerichtlich, geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Käufer ausschließlich den Kaufpreis, jedoch keine sonstigen dem Käufer entstandenen Kosten und Aufwendungen. Im Übrigen ist eine Haftung des Versteigerers wegen Mängeln ausgeschlossen.
14. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften sind ausgeschlossen, sofern der Versteigerer, seine gesetzlichen Vertreter, Arbeitnehmer, Erfüllungs- oder Verrichtungsgehilfen nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt; im Übrigen gilt Ziffer 12.
15. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist München. Es gilt deutsches Recht. Das UN-Übereinkommen über Verträge über den internationalen Warenkauf vom 11.04.1980 (CISG; BGBl 89 II) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Die unwirksame ist durch eine wirksame zu ersetzen, die dem wirtschaftlichen Gehalt und Zweck der unwirksamen Bestimmung am nächsten kommt.
16. Diese Versteigerungsbedingungen gelten entsprechend auch für den nachträglichen freihändigen Verkauf von Gegenständen durch den Versteigerer an einen Erwerber.
17. Für die Katalogpositionen, die mit einem * gekennzeichnet sind, wird ein Aufgeld von 22% vom Zuschlagspreis erhoben; auf diesen Nettorechnungspreis (Zuschlagpreis + Aufgeld) wird die gesetzliche Umsatzsteuer hinzugerechnet (Regelbesteuerung). Während oder unmittelbar nach der Kunstauktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

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