Reylaender-Böhme, Ottilie. 1882 Wesselburen - 1965 Berlin. "Colima (Mex)". Öl/ Lw. Monogr. "O R" sowie verso bez. "Ottilie Reylaender-Böhme" u. betitelt. 62 x 99 cm. Gerahmt. Kl. Farbabplatzung im o. Bildfeld. - Mexikanische Dorfszene mit interessanter Licht- und Schattenwirkung, wobei Personen, Häuser und Straße mit breitem, kräftigem Pinselstrich in fein abgestuften Farbflächen gestaltet sind. Dadurch schuf O. Reylaender-Böhme eine intensive Stimmung, durch die der Betrachter die flimmernde Hitze des südamerikanischen Landes fast spüren kann. - Durch die Verbindung mit Bogdan von Suchocki (Glasmaler) verließ die Künstlerin 1910 Worpswede und reiste nach West-Mexiko (Colima), wo sie 17 Jahre lebte. Das Miteinander der sie umgebenden Menschen, die Eindrücke in Dörfern und Städten Mexikos blieben in dieser Zeit ihr Hauptthema, wobei die, in Worpswede durch den Kontakt mit ihrer Malerfreundin Paula Modersohn-Becker und dem Ehepaar Rilke sowie dem frühen Studienaufenthalt in Paris entstandene Auseinandersetzung mit modernen Kunstströmungen auch in diesem Gemälde spürbar ist. Dieser Eindruck spricht auch für eine frühe Entstehung des Werkes. Im Gegensatz dazu steht die künstlerische Entwicklung in der Zeit nach 1920, in der sie Kontakt mit dem mexikanischen Maler Diego Riviera (1886 -1957) und der bekannten Fotografin u. Revolutionärin Tina Modotti (1896-1942) hatte. Ihre Werke nach 1920 lassen die Inspiration durch diese beiden Künstler spürbar werden. Vgl. dazu: "!...und sie malten doch...!", Gudera/ Holz/ Nachtwey/Schönbohm, Abb. S. 109 (Worpsweder Gemälde um 1900) u. Abb. S. 112 (Porträt einer Indianerin) im Vgl. zu Fotos von T. Modotti URL: http://saint-lucy.com/wp-content/uploads/2014/11/tina-web7-645x720.jpg: Stand 19.10.2019
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