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Los
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Claude Monet, Mer agitée à Pourville
Öl auf Leinwand, sorgfältig doubliert. 59,5 x 73,5 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'Claude Monet 82'.
Wildenstein (1996) 718; Wildenstein (1979) 718
Provenienz
Im Dezember 1883 wohl vom Künstler direkt an Paul Durand-Ruel verkauft (rückseitig auf dem Keilrahmen mit dem Galerie-Etikett); Catholina Lambert, Paterson/New Jersey; Versteigerung Catholina Lambert, New York, Plaza Hotel, 21.-24. Februar 1916, Lot 158 (Durand-Ruel); Versteigerung Galerie Charpentier, Paris, 4. April 1957, Lot 60; Vente Francis Briest Scp, Paris, Art Moderne, 22. Juni 2001, Lot 39; Marble Arch Fine Arts, Inc., Los Angeles; Privatsammlung USA
Ausstellungen
New York 1891 (Union League Club), Monet, wohl Kat. Nr. 61
Literatur
Lionello Venturi, Les archives de l'impressionnisme. Lettres de Renoir, Monet, Pissarro, Sisley et autres. Mémoires de Paul Durand-Ruel. Documents, Durand-Ruel éditeurs, Paris/New York 1939, Reprint New York 1968, Nr. 87, S. 269
Herausragendes, sehr atmosphärisches Werk aus der Hochzeit von Claude Monets Küstenbildern
Zu Beginn der 1880er Jahre wird die Küste der Normandie zu der bevorzugten Wirkungsstätte Claude Monets. Der Künstler, der in Le Havre aufgewachsen ist, kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück. Er erweist sich als begnadeter Maler von Meereslandschaften. Die klassische Gattung des Seestücks, die er bereits als Jugendlicher in Le Havre mit den Meeresbildern Eugène Boudins kennengelernt hatte, definiert Monet nun gänzlich neu. Die Lichtstimmungen und Farbnuancen von Himmel, Wasser und Felsen im steten Wechsel des Wetters und der Jahreszeiten setzt er in kraftvoller Unmittelbarkeit um.
„La nature ne s’arrête pas“ („Die Natur steht niemals still“) ist ein vielzitierter Ausspruch des Malers, der mit seiner plein air-Malerei im Freien direkt vor dem Motiv arbeitete und sich für die größtmögliche Wahrhaftigkeit seiner Schilderungen den Unbilden jedes Wetters aussetzt. Der Journalist François Thiébault-Sisson berichtet 1927 rückblickend von einem selbstlosen Einsatz Monets, als dieser versuchte, im Sturm an der Küste von Étretat zu malen: „Nachdem er sich genau erkundigt hatte, wie hoch die Wellen steigen konnten, hatte er seine Staffelei in erforderlicher Höhe in einer Felsspalte der Steilküste aufgestellt, um nicht von der Flut überschwemmt zu werden. Als weitere Vorsichtsmaßnahme hatte er seine Staffelei mit festen Stricken vertäut und seine Leinwand gut auf der Staffelei befestigt. Anschließend hatte er begonnen zu malen. Der Entwurf entwickelte sich ganz prächtig, als sich vom Himmel Wassertropfen darauf ergossen. Gleichzeitig wurde der Sturm stärker. […] Monet arbeitete wie rasend weiter, ohne auf etwas zu achten. Plötzlich riss ihn eine gewaltige Woge von seinem Klappstuhl. Sie überspülte ihn, tauchte ihn völlig unter und drohte ihn mitzureißen, als er, einer spontanen Eingebung folgend, Palette und Pinsel fahren ließ und nach dem Seil griff, das seine Staffelei hielt.“ (zit. nach: Claude Monet, Ausst. Kat. Von der Heydt- Museum Wuppertal 2009, S. 21f.).
Im Sommer des Jahres 1880 entdeckt Monet erstmals das Sujet der normannischen Steilküste für sich, als er während eines Besuchs bei seinem Bruder Léon in den kleinen Badeort Petites-Dalles kommt und von den dortigen Klippen begeistert ist. Bereits im März 1881 kehrt Monet an die Küste zurück, ermutigt durch die positive Reaktion seines Förderers Paul Durand-Ruel auf seine Seestücke, diesmal in den Fischerort Fécamp. Seine Darstellungen der beeindruckenden weißen Steilküste, die senkrecht ins Meer abfällt, erlangen besondere Berühmtheit.
Im folgenden Jahr begibt sich der Maler erneut auf die Suche nach eindrucksvollen Küstenmotiven. Er bricht im Februar 1882 nach Dieppe auf in der Hoffnung auf eine gleichermaßen inspirierende Umgebung, wie er sie in Fécamp gefunden hatte. Doch ihm erscheint Dieppe zu städtisch und die Küste dort als nicht reizvoll genug. Das nahegelegene winzige Fischerdörfchen Pourville hingegen mit seiner spektakulären Steilküste fasziniert ihn sehr, er quartiert sich direkt am Strand in ein Hotel ein. Es entstehen hier ganz unmittelbar gesehene Ansichten, die die beeindruckende Naturkulisse der abrupt ins Meer abbrechenden Hügel östlich und westlich des Dorfes aus unterschiedlichen Perspektiven und bei variierenden Wetterbedingungen und Wasserständen wiedergeben (vgl. Wildenstein 709-721).
Bei diesem Aufenthalt zu noch winterlicher Zeit entsteht auch das hier angebotene „Mer agitée à Pourville“, das Gemälde zeigt als einziges dieser Werkreihe die See bei stürmischem Wetter. Der Betrachterstandpunkt befindet sich direkt am Wassersaum, inmitten der Elemente. Über das bewegte Meer geht der Blick weit nach Osten, wo der weitere Küstenverlauf schemenhaft sichtbar wird, darüber ballen sich am grau-violetten Himmel die Sturmwolken zusammen. Der Steinstrand im Vordergrund ist in dunkle Rotbraun- und Blautöne getaucht. Umso heller leuchten die Schaumkronen auf dem aufgewühlten Wasser, das in einer Vielzahl von Blau-, Türkis- und Grüntönen erfasst ist. Die Wellen brechen in hellgrünen Voluten und blendend weißem Schaum, langgezogene weiße Schaumzungen spülen auf den Strand. Im Hintergrund erhebt sich der markante, senkrecht aufragende Felsabbruch in warmen Erdtönen. Nur die winzigen Silhouetten von zwei Schiffen am Horizont deuten auf die Anwesenheit von Menschen hin, ansonsten ist die Szenerie ein reines, unverfälschtes Naturschauspiel.
Im Juni desselben Jahres wird Monet zusammen mit seiner Familie nach Pourville zurückkehren und Ansichten der nun sommerlichen Kulisse schaffen.
Neben seinem erfüllenden Aufenthalt in Pourville ist das Frühjahr 1882 auch insofern von besonderer Bedeutung für Monet, als er mit 35 Werken an der von Durand-Ruel organisierten „7ᵐᵉ exposition des artistes indépendants“ beteiligt ist – gemeinsam mit Gustave Caillebotte, Paul Gauguin, Armand Guillaumin, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Victor Vignon. Die Ausstellung eröffnet am 1. März und ruft durchaus positive Resonanz bei Kritikern und Publikum hervor. Besonders gelobt werden die Küstenbilder Monets aus Fécamp. „Ich verweile vor diesen wundervollen Seestücken, auf denen ich zum ersten Mal mit einer solchen illusionistischen Kraft das Anschwellen und die langen Seufzer des Meeres verspüre, das Abfließen des Wassers beim Rückzug der Flut, die graugrüne Färbung des tiefen Wassers und die violette Färbung des flachen Wassers über seinem Sandbett“, schreibt der Kritiker Ernest Chesneau (zit. nach: Daniel Wildenstein, Monet oder der Triumph des Impressionismus, Köln 1996, S. 179).
„Mer agitée à Pourville“ wurde wohl von dem Galeristen Paul Durand-Ruel direkt beim Künstler erworben. Der bedeutendste Fürsprecher und Förderer der Impressionisten besaß durch die stetige finanzielle Unterstützung Monets das Vorkaufsrecht auf seine Werke. 1886 reiste der Händler mit über 300 impressionistischen Werken in die USA, wo sie auf eine begeisterte Resonanz trafen, 1887 eröffnete Durand-Ruel eine feste Dependance in der New Yorker Fifth Avenue. Von hier gelangte unser Gemälde wohl in den Besitz des Geschäftsmannes und Sammlers Catholina Lambert (1834-1923). Als junger Mann aus England nach Boston ausgewandert, stieg er in die Seidenproduktion ein und brachte es zu großem Vermögen. Seine über die Jahre entstandene umfangreiche Kunst- und Antiquitätensammlung präsentierte er in seinem prunkvollen Anwesen Bella Vista in Paterson/New Jersey. Der Niedergang der Seidenindustrie und ein Streik der Arbeiterschaft führte 1913 zur Insolvenz von Lamberts Unternehmen, infolgedessen war er gezwungen, seine Sammlung versteigern zu lassen. Bei der Auktion im New Yorker Plaza Hotel im Februar 1916 wurde dieses Gemälde als Lot 158 unter dem Titel „Marine“ verkauft.
Ein Meisterwerk des größten französischen Impressionisten
Claude Monet, Mer agitée à Pourville
Oil on canvas, carefully relined. 59.5 x 73.5 cm. Framed. Signed and dated 'Claude Monet 82' lower right in black.
Wildenstein (1996) 718; Wildenstein (1979) 718
Provenance
Probably sold directly to Paul Durand-Ruel by the artist in December 1883 (gallery label verso on the stretcher); Catholina Lambert, Paterson/New Jersey; Auction Catholina Lambert, New York, Plaza Hotel, 21-24 Feb. 1916, lot 158 (Durand-Ruel); Auction Galerie Charpentier, Paris, 4 April 1957, lot 60; Vente Francis Briest Scp, Paris, Art Moderne, 22 June 2001, lot 39; Marble Arch Fine Arts, Inc., Los Angeles; private collection, USA
Exhibitions
New York 1891 (Union League Club), Monet, probably cat. no. 61
Literature
Lionello Venturi, Les archives de l'impressionnisme. Lettres de Renoir, Monet, Pissarro, Sisley et autres. Mémoires de Paul Durand-Ruel. Documents, Durand-Ruel éditeurs, Paris/New York 1939, Reprint New York 1968, no. 87, p. 269
Outstanding, highly atmospheric work from the prime period of Claude Monet’s paintings of the coast
In the early 1880s the coast of Normandy became Claude Monet’s favourite place to work. For the artist, who grew up in Le Havre, this meant a return to his roots. He would prove himself to be an exceptionally gifted painter of seascapes. Monet completely redefined the classic genre of the sea piece, which had already been familiar to him since his youth in Le Havre through Eugène Boudin’s images of the sea. In Monet’s work, the atmospheres of light and nuances of colour found in the sky, water and cliffs amidst the constantly changing weather and seasons are realised in a powerfully direct manner.
“La nature ne s’arrête pas” (Nature never stands still) is an oft-cited quotation of the painter, who worked directly before his motif with his open-air painting, exposing himself to the rigours of every sort of weather for the sake of the greatest possible authenticity in his pictures. Looking back in 1927, the journalist François Thiébault-Sisson recounted Monet’s selfless efforts as he tried to paint during a storm on the coast by Étretat: “After precisely informing himself about how high the waves could reach, he set up his easel inside a crack in the steep coast’s cliff at the height required to avoid being overrun by the high water. As a further precaution, he moored his easel with sturdy ropes and fixed his canvas securely to the easel. He then began to paint. The sketch developed quite magnificently as drops of water poured down on it from the sky. At the same time, the storm became stronger. […] Monet continued to work like a maniac, without paying attention to anything. Suddenly a gigantic wave tore him off his folding chair. It washed over him, completely submerged him and threatened to drag him away with it when he, obeying a sudden instinct, let go of his palette and brush and grabbed for the rope holding his easel” (cited in: Claude Monet, exh. cat. Von der Heydt-Museum Wuppertal 2009, p. 21f.).
Monet first discovered Normandy’s steep coast as a theme for his art during a visit to his brother Léon in the summer of 1880, when he came to the little resort village of Petites-Dalles and became fascinated with the cliffs there. Encouraged by his patron Paul Durand-Ruel’s positive reaction to his seascapes, Monet would soon return back to the coast, in March 1881 – this time to the fishing village of Fécamp. His images of the coast here, where striking white cliffs drop off vertically into the sea, became particularly famous.
The next year, the painter once again set out in search of impressive coastal motifs. He departed for Dieppe in February 1882, hoping for scenery just as inspiring as what he had found in Fécamp. However, Dieppe seemed too urban for him and the coast there lacking in charm. However, he was very fascinated by the tiny nearby fishing village of Pourville, with its spectacular steep coast, and he moved into a hotel directly next to the beach there. The images created here are viewed in a very direct manner: the remarkable natural scenery featuring the hills to the east and west of the village, which break off vertically at the sea, are depicted from different vantage points, with varying weather conditions and water levels (cf. Wildenstein 709-721).
It was also during this late winterly stay that Monet created the work offered here, “Mer agitée à Pourville” – the only painting from the series to depict the sea in stormy weather. The viewer’s vantage point is directly at the edge of the water, in the midst of the elements. Above the agitated sea, the view extends far to the east, where the further course of the coast is vaguely visible, with storm clouds gathering in the grey-violet sky above it. The stony beach in the foreground is immersed in dark tones of blue and reddish brown. As a result, the foamy crests glow all the brighter on the turbulent water, which is depicted in numerous tones of blue, turquoise and green. The waves break in light-green volutes and bright white foam; elongated white arcs of foam wash up on to the shore. The striking cliff face in warm earth tones soars up vertically in the background. Only the tiny silhouettes of two ships on the horizon suggest the presence of people; the rest of the scene is a pure and unadulterated natural spectacle.
In June of that year, Monet would return to Pourville with his family and create summertime images of the scenery.
In addition to his fulfilling stay in Pourville, the spring of 1882 was also of special significance for Monet because the “7ᵐᵉ exposition des artistes indépendants” organised by Durand-Ruel included 35 of Monet’s works – along with those of Gustave Caillebotte, Paul Gauguin, Armand Guillaumin, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley and Victor Vignon. The exhibition opened on 1 March and met with a thoroughly positive response among critics and the public. Monet’s paintings of the coast from Fécamp received particular praise. “I pause before these wonderful sea pieces, which mark the first time I sense such a powerful illusion of the swelling and the long sighs of the sea, the backward flow of the water as the flood recedes, the greyish-green tint of the deep water and the violet tint of the shallow water above its bed of sand,” writes the critic Ernest Chesneau (cited in: Daniel Wildenstein, Monet oder der Triumph des Impressionismus, Cologne 1996, p. 179).
“Mer agitée à Pourville” was presumably purchased directly from the artist by the gallerist Paul Durand-Ruel. He was the most important advocate and supporter of the impressionists, and he enjoyed a right of first refusal for Monet’s work on account of his consistent financial support for the artist. In 1886 the art dealer brought more than 300 impressionist works to the US, where they met with an enthusiastic response; in 1887 Durand-Ruel opened a permanent branch of his gallery in New York’s Fifth Avenue. Presumably, our painting found its way into the collection of the businessman and collector Catholina Lambert (1834-1923) from there. After immigrating to Boston from England as a young man, Lambert had become involved in the silk industry and amassed a large fortune. He presented the extensive collection of art and antiques that he had gathered over the years in his magnificent Belle Vista mansion in Paterson, New Jersey. The decline of the silk industry and a strike by his workers led to the bankruptcy of Lambert’s company in 1913, and he was forced to auction off his collection as a result. At the auction held in New York’s Plaza Hotel in February 1916, this painting was sold as Lot 158 under the title “Marine”.
A masterpiece by the greatest French Impressionist
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Claude Monet, Mer agitée à Pourville
Öl auf Leinwand, sorgfältig doubliert. 59,5 x 73,5 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'Claude Monet 82'.
Wildenstein (1996) 718; Wildenstein (1979) 718
Provenienz
Im Dezember 1883 wohl vom Künstler direkt an Paul Durand-Ruel verkauft (rückseitig auf dem Keilrahmen mit dem Galerie-Etikett); Catholina Lambert, Paterson/New Jersey; Versteigerung Catholina Lambert, New York, Plaza Hotel, 21.-24. Februar 1916, Lot 158 (Durand-Ruel); Versteigerung Galerie Charpentier, Paris, 4. April 1957, Lot 60; Vente Francis Briest Scp, Paris, Art Moderne, 22. Juni 2001, Lot 39; Marble Arch Fine Arts, Inc., Los Angeles; Privatsammlung USA
Ausstellungen
New York 1891 (Union League Club), Monet, wohl Kat. Nr. 61
Literatur
Lionello Venturi, Les archives de l'impressionnisme. Lettres de Renoir, Monet, Pissarro, Sisley et autres. Mémoires de Paul Durand-Ruel. Documents, Durand-Ruel éditeurs, Paris/New York 1939, Reprint New York 1968, Nr. 87, S. 269
Herausragendes, sehr atmosphärisches Werk aus der Hochzeit von Claude Monets Küstenbildern
Zu Beginn der 1880er Jahre wird die Küste der Normandie zu der bevorzugten Wirkungsstätte Claude Monets. Der Künstler, der in Le Havre aufgewachsen ist, kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück. Er erweist sich als begnadeter Maler von Meereslandschaften. Die klassische Gattung des Seestücks, die er bereits als Jugendlicher in Le Havre mit den Meeresbildern Eugène Boudins kennengelernt hatte, definiert Monet nun gänzlich neu. Die Lichtstimmungen und Farbnuancen von Himmel, Wasser und Felsen im steten Wechsel des Wetters und der Jahreszeiten setzt er in kraftvoller Unmittelbarkeit um.
„La nature ne s’arrête pas“ („Die Natur steht niemals still“) ist ein vielzitierter Ausspruch des Malers, der mit seiner plein air-Malerei im Freien direkt vor dem Motiv arbeitete und sich für die größtmögliche Wahrhaftigkeit seiner Schilderungen den Unbilden jedes Wetters aussetzt. Der Journalist François Thiébault-Sisson berichtet 1927 rückblickend von einem selbstlosen Einsatz Monets, als dieser versuchte, im Sturm an der Küste von Étretat zu malen: „Nachdem er sich genau erkundigt hatte, wie hoch die Wellen steigen konnten, hatte er seine Staffelei in erforderlicher Höhe in einer Felsspalte der Steilküste aufgestellt, um nicht von der Flut überschwemmt zu werden. Als weitere Vorsichtsmaßnahme hatte er seine Staffelei mit festen Stricken vertäut und seine Leinwand gut auf der Staffelei befestigt. Anschließend hatte er begonnen zu malen. Der Entwurf entwickelte sich ganz prächtig, als sich vom Himmel Wassertropfen darauf ergossen. Gleichzeitig wurde der Sturm stärker. […] Monet arbeitete wie rasend weiter, ohne auf etwas zu achten. Plötzlich riss ihn eine gewaltige Woge von seinem Klappstuhl. Sie überspülte ihn, tauchte ihn völlig unter und drohte ihn mitzureißen, als er, einer spontanen Eingebung folgend, Palette und Pinsel fahren ließ und nach dem Seil griff, das seine Staffelei hielt.“ (zit. nach: Claude Monet, Ausst. Kat. Von der Heydt- Museum Wuppertal 2009, S. 21f.).
Im Sommer des Jahres 1880 entdeckt Monet erstmals das Sujet der normannischen Steilküste für sich, als er während eines Besuchs bei seinem Bruder Léon in den kleinen Badeort Petites-Dalles kommt und von den dortigen Klippen begeistert ist. Bereits im März 1881 kehrt Monet an die Küste zurück, ermutigt durch die positive Reaktion seines Förderers Paul Durand-Ruel auf seine Seestücke, diesmal in den Fischerort Fécamp. Seine Darstellungen der beeindruckenden weißen Steilküste, die senkrecht ins Meer abfällt, erlangen besondere Berühmtheit.
Im folgenden Jahr begibt sich der Maler erneut auf die Suche nach eindrucksvollen Küstenmotiven. Er bricht im Februar 1882 nach Dieppe auf in der Hoffnung auf eine gleichermaßen inspirierende Umgebung, wie er sie in Fécamp gefunden hatte. Doch ihm erscheint Dieppe zu städtisch und die Küste dort als nicht reizvoll genug. Das nahegelegene winzige Fischerdörfchen Pourville hingegen mit seiner spektakulären Steilküste fasziniert ihn sehr, er quartiert sich direkt am Strand in ein Hotel ein. Es entstehen hier ganz unmittelbar gesehene Ansichten, die die beeindruckende Naturkulisse der abrupt ins Meer abbrechenden Hügel östlich und westlich des Dorfes aus unterschiedlichen Perspektiven und bei variierenden Wetterbedingungen und Wasserständen wiedergeben (vgl. Wildenstein 709-721).
Bei diesem Aufenthalt zu noch winterlicher Zeit entsteht auch das hier angebotene „Mer agitée à Pourville“, das Gemälde zeigt als einziges dieser Werkreihe die See bei stürmischem Wetter. Der Betrachterstandpunkt befindet sich direkt am Wassersaum, inmitten der Elemente. Über das bewegte Meer geht der Blick weit nach Osten, wo der weitere Küstenverlauf schemenhaft sichtbar wird, darüber ballen sich am grau-violetten Himmel die Sturmwolken zusammen. Der Steinstrand im Vordergrund ist in dunkle Rotbraun- und Blautöne getaucht. Umso heller leuchten die Schaumkronen auf dem aufgewühlten Wasser, das in einer Vielzahl von Blau-, Türkis- und Grüntönen erfasst ist. Die Wellen brechen in hellgrünen Voluten und blendend weißem Schaum, langgezogene weiße Schaumzungen spülen auf den Strand. Im Hintergrund erhebt sich der markante, senkrecht aufragende Felsabbruch in warmen Erdtönen. Nur die winzigen Silhouetten von zwei Schiffen am Horizont deuten auf die Anwesenheit von Menschen hin, ansonsten ist die Szenerie ein reines, unverfälschtes Naturschauspiel.
Im Juni desselben Jahres wird Monet zusammen mit seiner Familie nach Pourville zurückkehren und Ansichten der nun sommerlichen Kulisse schaffen.
Neben seinem erfüllenden Aufenthalt in Pourville ist das Frühjahr 1882 auch insofern von besonderer Bedeutung für Monet, als er mit 35 Werken an der von Durand-Ruel organisierten „7ᵐᵉ exposition des artistes indépendants“ beteiligt ist – gemeinsam mit Gustave Caillebotte, Paul Gauguin, Armand Guillaumin, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Victor Vignon. Die Ausstellung eröffnet am 1. März und ruft durchaus positive Resonanz bei Kritikern und Publikum hervor. Besonders gelobt werden die Küstenbilder Monets aus Fécamp. „Ich verweile vor diesen wundervollen Seestücken, auf denen ich zum ersten Mal mit einer solchen illusionistischen Kraft das Anschwellen und die langen Seufzer des Meeres verspüre, das Abfließen des Wassers beim Rückzug der Flut, die graugrüne Färbung des tiefen Wassers und die violette Färbung des flachen Wassers über seinem Sandbett“, schreibt der Kritiker Ernest Chesneau (zit. nach: Daniel Wildenstein, Monet oder der Triumph des Impressionismus, Köln 1996, S. 179).
„Mer agitée à Pourville“ wurde wohl von dem Galeristen Paul Durand-Ruel direkt beim Künstler erworben. Der bedeutendste Fürsprecher und Förderer der Impressionisten besaß durch die stetige finanzielle Unterstützung Monets das Vorkaufsrecht auf seine Werke. 1886 reiste der Händler mit über 300 impressionistischen Werken in die USA, wo sie auf eine begeisterte Resonanz trafen, 1887 eröffnete Durand-Ruel eine feste Dependance in der New Yorker Fifth Avenue. Von hier gelangte unser Gemälde wohl in den Besitz des Geschäftsmannes und Sammlers Catholina Lambert (1834-1923). Als junger Mann aus England nach Boston ausgewandert, stieg er in die Seidenproduktion ein und brachte es zu großem Vermögen. Seine über die Jahre entstandene umfangreiche Kunst- und Antiquitätensammlung präsentierte er in seinem prunkvollen Anwesen Bella Vista in Paterson/New Jersey. Der Niedergang der Seidenindustrie und ein Streik der Arbeiterschaft führte 1913 zur Insolvenz von Lamberts Unternehmen, infolgedessen war er gezwungen, seine Sammlung versteigern zu lassen. Bei der Auktion im New Yorker Plaza Hotel im Februar 1916 wurde dieses Gemälde als Lot 158 unter dem Titel „Marine“ verkauft.
Ein Meisterwerk des größten französischen Impressionisten
Claude Monet, Mer agitée à Pourville
Oil on canvas, carefully relined. 59.5 x 73.5 cm. Framed. Signed and dated 'Claude Monet 82' lower right in black.
Wildenstein (1996) 718; Wildenstein (1979) 718
Provenance
Probably sold directly to Paul Durand-Ruel by the artist in December 1883 (gallery label verso on the stretcher); Catholina Lambert, Paterson/New Jersey; Auction Catholina Lambert, New York, Plaza Hotel, 21-24 Feb. 1916, lot 158 (Durand-Ruel); Auction Galerie Charpentier, Paris, 4 April 1957, lot 60; Vente Francis Briest Scp, Paris, Art Moderne, 22 June 2001, lot 39; Marble Arch Fine Arts, Inc., Los Angeles; private collection, USA
Exhibitions
New York 1891 (Union League Club), Monet, probably cat. no. 61
Literature
Lionello Venturi, Les archives de l'impressionnisme. Lettres de Renoir, Monet, Pissarro, Sisley et autres. Mémoires de Paul Durand-Ruel. Documents, Durand-Ruel éditeurs, Paris/New York 1939, Reprint New York 1968, no. 87, p. 269
Outstanding, highly atmospheric work from the prime period of Claude Monet’s paintings of the coast
In the early 1880s the coast of Normandy became Claude Monet’s favourite place to work. For the artist, who grew up in Le Havre, this meant a return to his roots. He would prove himself to be an exceptionally gifted painter of seascapes. Monet completely redefined the classic genre of the sea piece, which had already been familiar to him since his youth in Le Havre through Eugène Boudin’s images of the sea. In Monet’s work, the atmospheres of light and nuances of colour found in the sky, water and cliffs amidst the constantly changing weather and seasons are realised in a powerfully direct manner.
“La nature ne s’arrête pas” (Nature never stands still) is an oft-cited quotation of the painter, who worked directly before his motif with his open-air painting, exposing himself to the rigours of every sort of weather for the sake of the greatest possible authenticity in his pictures. Looking back in 1927, the journalist François Thiébault-Sisson recounted Monet’s selfless efforts as he tried to paint during a storm on the coast by Étretat: “After precisely informing himself about how high the waves could reach, he set up his easel inside a crack in the steep coast’s cliff at the height required to avoid being overrun by the high water. As a further precaution, he moored his easel with sturdy ropes and fixed his canvas securely to the easel. He then began to paint. The sketch developed quite magnificently as drops of water poured down on it from the sky. At the same time, the storm became stronger. […] Monet continued to work like a maniac, without paying attention to anything. Suddenly a gigantic wave tore him off his folding chair. It washed over him, completely submerged him and threatened to drag him away with it when he, obeying a sudden instinct, let go of his palette and brush and grabbed for the rope holding his easel” (cited in: Claude Monet, exh. cat. Von der Heydt-Museum Wuppertal 2009, p. 21f.).
Monet first discovered Normandy’s steep coast as a theme for his art during a visit to his brother Léon in the summer of 1880, when he came to the little resort village of Petites-Dalles and became fascinated with the cliffs there. Encouraged by his patron Paul Durand-Ruel’s positive reaction to his seascapes, Monet would soon return back to the coast, in March 1881 – this time to the fishing village of Fécamp. His images of the coast here, where striking white cliffs drop off vertically into the sea, became particularly famous.
The next year, the painter once again set out in search of impressive coastal motifs. He departed for Dieppe in February 1882, hoping for scenery just as inspiring as what he had found in Fécamp. However, Dieppe seemed too urban for him and the coast there lacking in charm. However, he was very fascinated by the tiny nearby fishing village of Pourville, with its spectacular steep coast, and he moved into a hotel directly next to the beach there. The images created here are viewed in a very direct manner: the remarkable natural scenery featuring the hills to the east and west of the village, which break off vertically at the sea, are depicted from different vantage points, with varying weather conditions and water levels (cf. Wildenstein 709-721).
It was also during this late winterly stay that Monet created the work offered here, “Mer agitée à Pourville” – the only painting from the series to depict the sea in stormy weather. The viewer’s vantage point is directly at the edge of the water, in the midst of the elements. Above the agitated sea, the view extends far to the east, where the further course of the coast is vaguely visible, with storm clouds gathering in the grey-violet sky above it. The stony beach in the foreground is immersed in dark tones of blue and reddish brown. As a result, the foamy crests glow all the brighter on the turbulent water, which is depicted in numerous tones of blue, turquoise and green. The waves break in light-green volutes and bright white foam; elongated white arcs of foam wash up on to the shore. The striking cliff face in warm earth tones soars up vertically in the background. Only the tiny silhouettes of two ships on the horizon suggest the presence of people; the rest of the scene is a pure and unadulterated natural spectacle.
In June of that year, Monet would return to Pourville with his family and create summertime images of the scenery.
In addition to his fulfilling stay in Pourville, the spring of 1882 was also of special significance for Monet because the “7ᵐᵉ exposition des artistes indépendants” organised by Durand-Ruel included 35 of Monet’s works – along with those of Gustave Caillebotte, Paul Gauguin, Armand Guillaumin, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley and Victor Vignon. The exhibition opened on 1 March and met with a thoroughly positive response among critics and the public. Monet’s paintings of the coast from Fécamp received particular praise. “I pause before these wonderful sea pieces, which mark the first time I sense such a powerful illusion of the swelling and the long sighs of the sea, the backward flow of the water as the flood recedes, the greyish-green tint of the deep water and the violet tint of the shallow water above its bed of sand,” writes the critic Ernest Chesneau (cited in: Daniel Wildenstein, Monet oder der Triumph des Impressionismus, Cologne 1996, p. 179).
“Mer agitée à Pourville” was presumably purchased directly from the artist by the gallerist Paul Durand-Ruel. He was the most important advocate and supporter of the impressionists, and he enjoyed a right of first refusal for Monet’s work on account of his consistent financial support for the artist. In 1886 the art dealer brought more than 300 impressionist works to the US, where they met with an enthusiastic response; in 1887 Durand-Ruel opened a permanent branch of his gallery in New York’s Fifth Avenue. Presumably, our painting found its way into the collection of the businessman and collector Catholina Lambert (1834-1923) from there. After immigrating to Boston from England as a young man, Lambert had become involved in the silk industry and amassed a large fortune. He presented the extensive collection of art and antiques that he had gathered over the years in his magnificent Belle Vista mansion in Paterson, New Jersey. The decline of the silk industry and a strike by his workers led to the bankruptcy of Lambert’s company in 1913, and he was forced to auction off his collection as a result. At the auction held in New York’s Plaza Hotel in February 1916, this painting was sold as Lot 158 under the title “Marine”.
A masterpiece by the greatest French Impressionist
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Matinée
Samstag 23. November 11 Uhr
Isabel Apiarius-Hanstein trifft Kuratorin und Kulturberaterin
Chantal Blatzheim (Fondation Beyeler) zum Gespräch über ein Leben mit und für die Kunst und die Highlights der Herbstauktionen.
München
In Auswahl A selection
St.-Anna-Platz 3, 80538 München
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Dienstag 5. November und Mittwoch 6. November jeweils 10 – 17 Uhr
Brüssel
In Auswahl A selection
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13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist
Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das
UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet
keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam
sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf
die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.
Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator
Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin
Conditions of sale
1. The art auction house, Kunsthaus Lempertz KG (henceforth referred to as
Lempertz), conducts public auctions in terms of § 383 para. 3 sentence 1 of the
Handelsgesetzbuch (the Commercial Code). as commissioning agent on behalf of
the accounts of submitters, who remain anonymous. With regard to its auctioneering
terms and conditions drawn up in other languages, the German version
remains the official one.
2. The auctioneer reserves the right to divide or combine any catalogue lots or,
if it has special reason to do so, to offer any lot for sale in an order different from
that given in the catalogue or to withdraw any lot from the sale.
3. All lots put up for sale may be viewed and inspected prior to the auction. The
catalogue specifications and related specifications appearing on the internet,
which have both been compiled in good conscience, do not form part of the contractually
agreed to conditions. These specifications have been derived from the
status of the information available at the time of compiling the catalogue. They
do not serve as a guarantee in legal terms and their purpose is purely in the information
they provide. The same applies to any reports on an item’s condition
or any other information, either in oral or written form. Certificates or certifications
from artists, their estates or experts relevant to each case only form a contractual
part of the agreement if they are specifically mentioned in the catalogue
text. The state of the item is generally not mentioned in the catalogue. Likewise
missing specifications do not constitute an agreement on quality. All items are
used goods and are sold as seen.
4. Warranty claims are excluded. In the event of variances from the catalogue
descriptions, which result in negation or substantial diminution of value or
suitability, and which are reported with due justification within one year after
handover, Lempertz nevertheless undertakes to pursue its rights against the
seller through the courts; in the event of a successful claim against the seller,
Lempertz will reimburse the buyer only the total purchase price paid. Over and
above this, Lempertz undertakes to reimburse its commission within a given period
of three years after the date of the sale if the object in question proves not
to be authentic.
The used items are sold in public auction in which the bidder/buyer can participate
in Person. The legal stipulations concerning the sale of consumer goods
are not to be applied according to § 474 para. 1 sentence 2 of the Bürgerliches
Gesetzbuch (the Civil Code, „BGB“).
5. Claims for compensation as the result of a fault or defect in the object auctioned
or damage to it or its loss, regardless of the legal grounds, or as the result
of variances from the catalogue description or statements made elsewhere due
to violation of due dilligence according to §§ 41 ff. of the Kulturgutschutzgesetz
(the Cultural Property Protection Act) are excluded unless Lempertz acted with
wilful intent or gross negligence; the liability for bodily injury or damages caused
to health or life remains unaffected. In other regards, point 4 applies.
6. Submission of bids. Lempertz reserves the right to approve bidders for the
auction and especially the right to make this approval dependent upon successful
identification in terms of § 1 para. 3 of the Geldwäschegesetz (the Money
Laundering Act, “GWG”). Bids in attendance: The floor bidder receives a bidding
number on presentation of a photo ID. If the bidder is not known to Lempertz,
registration must take place 24 hours before the auction is due to begin in writing
on presentation of a current bank reference. Bids in absentia: Bids can also
be submitted either in writing, telephonically or via the internet. The placing
of bids in absentia must reach Lempertz 24 hours before the auction to ensure
the proper processing thereof. The item must be mentioned in the bid placed,
together with the lot number and item description. In the event of ambiguities,
the listed lot number becomes applicable. The placement of a bid must be signed
by the applicant. The regulations regarding revocations and the right to return
the goods in the case of long distance agreements (§ 312b-d BGB) do not apply.
Telephone bids: Establishing and maintaining a connection cannot be vouched
for. In submitting a bid placement, the bidder declares that he agrees to the recording
of the bidding process. Bids via the internet: They will only be accepted
by Lempertz if the bidder registered himself on the internet website beforehand.
Lempertz will treat such bids in the same way as bids in writing.
7. Carrying out the auction: The hammer will come down when no higher
bids are submitted after three calls for a bid. In extenuating circumstances,
the auctioneer reserves the right to bring down the hammer or he can refuse
to accept a bid, especially when the bidder cannot be successfully identified
in terms of § 1 para. 3 GWG. If several individuals make the same bid at the
same time, and after the third call, no higher bid ensues, then the ticket becomes
the deciding factor. The auctioneer can retract his acceptance of the
bid and auction the item once more if a higher bid that was submitted on time,
was erroneously overlooked and immediately queried by the bidder, or if any
doubts regarding its acceptance arise. Written bids are only played to an absolute
maximum by Lempertz if this is deemed necessary to outbid another bid.
The auctioneer can bid on behalf of the submitter up to the agreed limit, without
revealing this and irrespective of whether other bids are submitted. Even
if bids have been placed and the hammer has not come down, the auctioneer
is only liable to the bidder in the event of premeditation or gross negligence.
Further information can be found in our privacy policy at www.lempertz.com/
datenschutzerklärung.html
8. Once a lot has been knocked down, the successful bidder is obliged to buy
it. If a bid is accepted conditionally, the bidder is bound by his bid until four
weeks after the auction unless he immediately withdraws from the conditionally
accepted bid. From the fall of the hammer, possession and risk pass directly to
the buyer, while ownership passes to the buyer only after full payment has been
received.
9. Up to a hammer price of € 600,000 a premium of 26 % calculated on the
hammer price plus 19 % value added tax (VAT) calculated on the premium
only is levied. The premium will be reduced to 20 % (plus VAT) on any amount
surpassing € 600,000 (margin scheme).
On lots which are characterized by N, an additional 7 % for import tax will be
charged.
On lots which are characterised by an R, the buyer shall pay the statutory VAT
of 19% on the hammer price and the buyer’s premium, from 1 January 2025 the
statutory VAT of 7% on works of art and collector's items and 19% on all other
objects (regular scheme).
To lots characterized by an R which are sold and send to a private person in
another EU member state, the VAT legislation of this member state is applied,
§ 3c of the Umsatzsteuergesetz (VAT-Act).
Exports to third (i.e. non-EU) countries will be exempt from VAT, and so will be
exports made by companies from other EU member states if they state their
VAT identification number. For original works of art, whose authors are either
still alive or deceased for less than 70 years (§ 64 of the Urheberrechtsgesetz
(Act on Copyright and Related Rights), a charge of 1.8 % on the hammer price
will be levied for the droit de suite. For payments which amount to € 10,000.00
or more, Lempertz is obliged to make a copy of the photo ID of the buyer according
to §3 GWG. This applies also to cases in which payments of € 10,000.00 or
more are being made for more than one invoice. If a buyer exports an object to a
third country personally, the VAT will be refunded, as soon as Lempertz receives
the export and import papers. All invoices issued on the day of auction or soon
after remain under provision.
10. Successful bidders shall forthwith upon the purchase pay to Lempertz the
final price (hammer price plus premium and VAT) in Euro. Bank transfers are
to be exclusively in Euros. We accept payment by cryptocurrencies. The invoice
will be send by email unless the buyer asks Lempertz to send them by
mail. The request for an alteration of an auction invoice, e.g. to a person other
than the bidder has to be made immediately after the auction. Additional fees
may apply for the alteration. The transfer is subject to successful identification
(§ 1 para. 3 GWG) of the bidder and of the person to whom the invoice is transferred.
Invoices will only be issued to those persons actually responsible for settling
the invoices.
11. In the case of payment default, Lempertz will charge 1% interest on the outstanding
amount of the gross price per month. If the buyer defaults in payment,
Lempertz may at its discretion insist on performance of the purchase contract
or, after allowing a period of grace, claim damages instead of performance. In the
latter case, Lempertz may determine the amount of the damages by putting the
lot or lots up for auction again, in which case the defaulting buyer will bear the
amount of any reduction in the proceeds compared with the earlier auction, plus
the cost of resale, including the premium.
12. Buyers must take charge of their purchases immediately after the auction.
Once a lot has been sold, the auctioneer is liable only for wilful intent or gross
negligence. Lots will not, however, be surrendered to buyers until full payment
has been received. Without exception, shipment will be at the expense and risk
of the buyer. Purchases which are not collected within four weeks after the auction
may be stored and insured by Lempertz on behalf of the buyer and at its
expense in the premises of a freight agent. If Lempertz stores such items itself, it
will charge 1 % of the hammer price for insurance and storage costs.
13. As far as this can be agreed, the place of performance and jurisdiction is Cologne.
German law applies; the German law for the protection of cultural goods
applies; the provisions of the United Nations Convention on Contracts for the International
Sale of Goods (CISG) are not applicable. Should any provision herein
be wholly or partially ineffective, this will not affect the validity of the remaining
provisions. Regarding the treatment of personal data, we would like to point out
the data protection notice on our website.
Henrik Hanstein, sworn public auctioneer
Isabel Apiarius-Hanstein, auctioneer
Katalog
Stichworte: Claude Monet, Modern & Impressionist Art