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Meindert Hobbema, Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Meindert Hobbema, Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg
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Köln
Meindert Hobbema, Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg
Öl auf Holz (parkettiert). 54,2 x 71 cm.
Signiert mit Initialien und datiert unten rechts: MH F/1659.

Provenienz
Sammlung Monden, Wiesbaden, bis 1923. - Auktion Muller, Amsterdam, 10.7.1923, Lot 118. - Goudstikker, Amsterdam, 1926 (Kat. 30, Nr. 71). - A. C. Mees, Amsterdam, 1926 - 1947. - B. Hoos, Wassenaar, 1947 - 1956. - Europäische Privatsammlung. - Galerie Hoogsteder & Hoogsteder, Den Haag, um 1985, dort erworben von einem holländischen Privatsammler.

Ausstellungen
Den Haag, Pulchri Studio, Sammlung Goudstikker, 13.3- 4.4.1926 (Kat. 30, Nr. 71). - Rotterdam, Museum Boijmans-van-Beuningen, Weihnachtsausstellung, wohl 1943.

Literatur
G. Broulhiet: Meindert Hobbema, Paris 1938, S. 427, Kat. Nr. 368, Abb., S. 286. - K. E. Simon: Review of Broulhiet, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 9, 1940, S. 207.

Über die frühe Schaffenszeit des Amsterdamers ist noch wenig bekannt. Umso mehr ist die vorliegende, 1559 datierte Flusslandschaft ein wichtiger Markstein auf Hobbemas Weg zum bedeutendsten niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts neben Jacob van Ruisdael. Das beeindruckende, in seiner Komposition monumental wirkende Bild einer holländischen Dünenlandschaft entstand kurz bevor Jacob van Ruisdael 1660 bezeugte, dass Hobbema „mehrere Jahre bei ihm gedient und gelernt hat“. Interessanterweise wird der Einfluss Ruisdaels auf das Werk Hobbemas erst um 1662 stärker deutlich und das nur für kurze Zeit, wie bereits Wolfgang Stechow bemerkt hat (Dutch Landscape Painting of the Seventeenth Century, London, 1968, S. 60). Von 1657 bis 1661 malte Hobbema noch in der Tradition früherer Meister wie Salomon van Ruysdael und Cornelis Vroom. Das federartige Laubwerk der Bäume einer Flusslandschaft aus dem Jahr 1558 (Detroit Institute of Art) erinnert beispielsweise noch stark an Werke des Cornelis Vroom.
Im vorliegenden Werk macht sich der Einfluss Jacob van Ruisdaels bemerkbar. Das zeigt sich im Bildaufbau, der bestimmt wird durch einen diagonal geführten Weg, der zwischen majestätischen Bäumen und einem Wäldchen verläuft; ebenso in Bildelementen wie dem Teich und seiner Vegetation im Vordergrund, der Beleuchtung, die kunstvoll Schimmer von Sonnenlicht verteilt und die Silhouetten der Baumstämme aufscheinen läßt. Unser Bild kann zum Beispiel mit Ruisdaels „Waldrand mit einem Getreidefeld“ von 1655 im Kimbell Art Museum verglichen werden.

In dem Gemälde "Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg" präsentiert sich Hobbema als eigenständiger Künstler, dessen Stil sich von dem seines Lehrers unterscheidet. Hobbemas Sicht auf die Natur ist heller, farbenfroher und lebendiger. Seine Kompositionen sind raumgreifender und gewinnen an größerer Freiheit, sein Stil ist flüssiger. Anders als Ruisdaels melancholisch und teils dramatisch gestimmte Kompositionen zeigen die Werke Hobbemas einen sanfteren Aspekt der niederländischen Landschaft. Im vorliegenden Gemälde vermittelt das fließende Licht die Ruhe und Stille eines sonnigen Nachmittags in einer niederländischen Landschaft und öffnet die Reihe der Bäume für den Ausblick auf eine Wiese und die sonnendurchfluteten Dünen dahinter. Auch die wandelnden Figuren auf der Landstraße sind typisch für Hobbemas Werk. Einige kräftige rote Akzente in der Kleidung der Figuren sorgen für einen auffälligen Effekt.

1668 übernahm der 30jährige Hobbema die Stelle des offiziellen Weinmessers der Stadt Amsterdam und überwachte die Lieferungen in die und innerhalb der Stadt. Diese Anstellung sicherte ihm ein regelmäßiges und reichliches Einkommen, etwas, das vielen Malern des Goldenen Zeitalters fehlte. Die Malerei stand nun nicht mehr im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Gleichwohl schuf er noch weitere Meisterwerke in den folgenden Jahren. Gemälde Hobbemas sind auf dem Markt selten. Die meisten seiner Werke befinden sich in privaten Sammlungen. In fast jedem größeren Museum ist ein Hobbema ausgestellt, angefangen beim Rijksmuseum Amsterdam, dem Mauritshuis in Den Haag, der National Gallery in London, dem Musée du Louvre in Paris bis hin zur Eremitage in Sankt Petersburg.
Meindert Hobbema, Wooded River Landscape with Figures on a Path
Oil on panel (parquetted). 54.2 x 71 cm.
Signed and dated lower left: MH F/1659.

Provenance
The Monden Collection, Wiesbaden, until 1923. - Sale Muller, Amsterdam, 10 July 1923, lot 118. - With Goudstikker, Amsterdam, 1926 (cat. 30, no 71). - A. C. Mees, Amsterdam, 1926-1947. - B.. Hoos, Wassenaar, 1947 -1956. - Private collection Europe. - With Hoogsteder and Hoogsteder, The Hague, circa 1985, from whom acquired by a Dutch private collector.

Exhibitions
The Hague, Pulchri Studio, Collection Goudstikker, 13 March - 4 April 1926 (cat. 30, no 71). - Rotterdam, Boijmans-van-Beuningen Museum, Christmas Exhibition, presumably in 1943.

Literature
G. Broulhiet: Meindert Hobbema, Paris 1938, p. 427, cat. no. 368, ill., p. 286. - K. E. Simon: Review of Broulhiet, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 9, 1940, p. 207.

Little is known about the Amsterdam painter's early creative period. This makes the present river landscape, dated 1659, all the more important as a milestone on Hobbema's path to becoming the most important Dutch landscape painter of the 17th century, alongside Jacob van Ruisdael. The impressive depiction of a Dutch dune landscape, monumental in its composition, was painted shortly before Jacob van Ruisdael testified in 1660 that Hobbema had "served and learnt with him for several years". Interestingly, Ruisdael's influence on Hobbema's work only became more apparent around 1662, and only for a short time, as Wolfgang Stechow has already noted (Dutch Landscape Painting of the Seventeenth Century, London, 1968, p. 60). From 1657 to 1661, Hobbema painted in the tradition of earlier masters such as Salomon van Ruysdael and Cornelis Vroom. The feathery foliage of the trees in a river landscape from 1658 (Detroit Institute of Art), for example, is still strongly reminiscent of works by Cornelis Vroom.
The influence of Jacob van Ruisdael is noticeable in the present work. This can be seen in the composition of the picture, which is characterised by a diagonal path running between majestic trees and a grove; also in pictorial elements such as the pond and its vegetation in the foreground, the lighting, which artfully distributes shimmers of sunlight and accentuates the silhouettes of the tree trunks. This painting can be compared, for example, with Ruisdael's "Edge of a Forest with a Grainfield" from 1655 in the Kimbell Art Museum, Fort Worth.
In the painting "Wooded River Landscape with Figures on a Path", Hobbema presents himself as an independent artist whose style differs from that of his teacher. Hobbema's view of nature is brighter, more colourful and livelier. His compositions are more expansive and gain greater freedom, his style is more fluid. Unlike Ruisdael's melancholic and sometimes dramatic compositions, Hobbema's works show a gentler aspect of the Dutch landscape. In the present painting, the flowing light conveys the peace and tranquillity of a sunny afternoon in a Dutch landscape and opens up the row of trees to the view of a meadow and the sun-drenched dunes beyond. The wandering figures on the country road are also typical of Hobbema's work. Some bold red accents in the figures' clothing create a striking effect.
In 1668, the 30-year-old Hobbema took on the position of official wine measurer for the city of Amsterdam and oversaw deliveries to and within the city. This position provided him with a regular and ample income, something that many painters of the Golden Age lacked. Painting was no longer at the centre of his activities. Nevertheless, he created further masterpieces in the following years. Hobbema's paintings are rare on the market. Most of his works can be found in private collections. Almost every major museum has a Hobbema on display, from the Rijksmuseum Amsterdam, the Mauritshuis in The Hague, the National Gallery in London, the Musée du Louvre in Paris to the Hermitage in St Petersburg.
Meindert Hobbema, Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg
Öl auf Holz (parkettiert). 54,2 x 71 cm.
Signiert mit Initialien und datiert unten rechts: MH F/1659.

Provenienz
Sammlung Monden, Wiesbaden, bis 1923. - Auktion Muller, Amsterdam, 10.7.1923, Lot 118. - Goudstikker, Amsterdam, 1926 (Kat. 30, Nr. 71). - A. C. Mees, Amsterdam, 1926 - 1947. - B. Hoos, Wassenaar, 1947 - 1956. - Europäische Privatsammlung. - Galerie Hoogsteder & Hoogsteder, Den Haag, um 1985, dort erworben von einem holländischen Privatsammler.

Ausstellungen
Den Haag, Pulchri Studio, Sammlung Goudstikker, 13.3- 4.4.1926 (Kat. 30, Nr. 71). - Rotterdam, Museum Boijmans-van-Beuningen, Weihnachtsausstellung, wohl 1943.

Literatur
G. Broulhiet: Meindert Hobbema, Paris 1938, S. 427, Kat. Nr. 368, Abb., S. 286. - K. E. Simon: Review of Broulhiet, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 9, 1940, S. 207.

Über die frühe Schaffenszeit des Amsterdamers ist noch wenig bekannt. Umso mehr ist die vorliegende, 1559 datierte Flusslandschaft ein wichtiger Markstein auf Hobbemas Weg zum bedeutendsten niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts neben Jacob van Ruisdael. Das beeindruckende, in seiner Komposition monumental wirkende Bild einer holländischen Dünenlandschaft entstand kurz bevor Jacob van Ruisdael 1660 bezeugte, dass Hobbema „mehrere Jahre bei ihm gedient und gelernt hat“. Interessanterweise wird der Einfluss Ruisdaels auf das Werk Hobbemas erst um 1662 stärker deutlich und das nur für kurze Zeit, wie bereits Wolfgang Stechow bemerkt hat (Dutch Landscape Painting of the Seventeenth Century, London, 1968, S. 60). Von 1657 bis 1661 malte Hobbema noch in der Tradition früherer Meister wie Salomon van Ruysdael und Cornelis Vroom. Das federartige Laubwerk der Bäume einer Flusslandschaft aus dem Jahr 1558 (Detroit Institute of Art) erinnert beispielsweise noch stark an Werke des Cornelis Vroom.
Im vorliegenden Werk macht sich der Einfluss Jacob van Ruisdaels bemerkbar. Das zeigt sich im Bildaufbau, der bestimmt wird durch einen diagonal geführten Weg, der zwischen majestätischen Bäumen und einem Wäldchen verläuft; ebenso in Bildelementen wie dem Teich und seiner Vegetation im Vordergrund, der Beleuchtung, die kunstvoll Schimmer von Sonnenlicht verteilt und die Silhouetten der Baumstämme aufscheinen läßt. Unser Bild kann zum Beispiel mit Ruisdaels „Waldrand mit einem Getreidefeld“ von 1655 im Kimbell Art Museum verglichen werden.

In dem Gemälde "Bewaldete Flusslandschaft mit Figuren auf einem Weg" präsentiert sich Hobbema als eigenständiger Künstler, dessen Stil sich von dem seines Lehrers unterscheidet. Hobbemas Sicht auf die Natur ist heller, farbenfroher und lebendiger. Seine Kompositionen sind raumgreifender und gewinnen an größerer Freiheit, sein Stil ist flüssiger. Anders als Ruisdaels melancholisch und teils dramatisch gestimmte Kompositionen zeigen die Werke Hobbemas einen sanfteren Aspekt der niederländischen Landschaft. Im vorliegenden Gemälde vermittelt das fließende Licht die Ruhe und Stille eines sonnigen Nachmittags in einer niederländischen Landschaft und öffnet die Reihe der Bäume für den Ausblick auf eine Wiese und die sonnendurchfluteten Dünen dahinter. Auch die wandelnden Figuren auf der Landstraße sind typisch für Hobbemas Werk. Einige kräftige rote Akzente in der Kleidung der Figuren sorgen für einen auffälligen Effekt.

1668 übernahm der 30jährige Hobbema die Stelle des offiziellen Weinmessers der Stadt Amsterdam und überwachte die Lieferungen in die und innerhalb der Stadt. Diese Anstellung sicherte ihm ein regelmäßiges und reichliches Einkommen, etwas, das vielen Malern des Goldenen Zeitalters fehlte. Die Malerei stand nun nicht mehr im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Gleichwohl schuf er noch weitere Meisterwerke in den folgenden Jahren. Gemälde Hobbemas sind auf dem Markt selten. Die meisten seiner Werke befinden sich in privaten Sammlungen. In fast jedem größeren Museum ist ein Hobbema ausgestellt, angefangen beim Rijksmuseum Amsterdam, dem Mauritshuis in Den Haag, der National Gallery in London, dem Musée du Louvre in Paris bis hin zur Eremitage in Sankt Petersburg.
Meindert Hobbema, Wooded River Landscape with Figures on a Path
Oil on panel (parquetted). 54.2 x 71 cm.
Signed and dated lower left: MH F/1659.

Provenance
The Monden Collection, Wiesbaden, until 1923. - Sale Muller, Amsterdam, 10 July 1923, lot 118. - With Goudstikker, Amsterdam, 1926 (cat. 30, no 71). - A. C. Mees, Amsterdam, 1926-1947. - B.. Hoos, Wassenaar, 1947 -1956. - Private collection Europe. - With Hoogsteder and Hoogsteder, The Hague, circa 1985, from whom acquired by a Dutch private collector.

Exhibitions
The Hague, Pulchri Studio, Collection Goudstikker, 13 March - 4 April 1926 (cat. 30, no 71). - Rotterdam, Boijmans-van-Beuningen Museum, Christmas Exhibition, presumably in 1943.

Literature
G. Broulhiet: Meindert Hobbema, Paris 1938, p. 427, cat. no. 368, ill., p. 286. - K. E. Simon: Review of Broulhiet, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 9, 1940, p. 207.

Little is known about the Amsterdam painter's early creative period. This makes the present river landscape, dated 1659, all the more important as a milestone on Hobbema's path to becoming the most important Dutch landscape painter of the 17th century, alongside Jacob van Ruisdael. The impressive depiction of a Dutch dune landscape, monumental in its composition, was painted shortly before Jacob van Ruisdael testified in 1660 that Hobbema had "served and learnt with him for several years". Interestingly, Ruisdael's influence on Hobbema's work only became more apparent around 1662, and only for a short time, as Wolfgang Stechow has already noted (Dutch Landscape Painting of the Seventeenth Century, London, 1968, p. 60). From 1657 to 1661, Hobbema painted in the tradition of earlier masters such as Salomon van Ruysdael and Cornelis Vroom. The feathery foliage of the trees in a river landscape from 1658 (Detroit Institute of Art), for example, is still strongly reminiscent of works by Cornelis Vroom.
The influence of Jacob van Ruisdael is noticeable in the present work. This can be seen in the composition of the picture, which is characterised by a diagonal path running between majestic trees and a grove; also in pictorial elements such as the pond and its vegetation in the foreground, the lighting, which artfully distributes shimmers of sunlight and accentuates the silhouettes of the tree trunks. This painting can be compared, for example, with Ruisdael's "Edge of a Forest with a Grainfield" from 1655 in the Kimbell Art Museum, Fort Worth.
In the painting "Wooded River Landscape with Figures on a Path", Hobbema presents himself as an independent artist whose style differs from that of his teacher. Hobbema's view of nature is brighter, more colourful and livelier. His compositions are more expansive and gain greater freedom, his style is more fluid. Unlike Ruisdael's melancholic and sometimes dramatic compositions, Hobbema's works show a gentler aspect of the Dutch landscape. In the present painting, the flowing light conveys the peace and tranquillity of a sunny afternoon in a Dutch landscape and opens up the row of trees to the view of a meadow and the sun-drenched dunes beyond. The wandering figures on the country road are also typical of Hobbema's work. Some bold red accents in the figures' clothing create a striking effect.
In 1668, the 30-year-old Hobbema took on the position of official wine measurer for the city of Amsterdam and oversaw deliveries to and within the city. This position provided him with a regular and ample income, something that many painters of the Golden Age lacked. Painting was no longer at the centre of his activities. Nevertheless, he created further masterpieces in the following years. Hobbema's paintings are rare on the market. Most of his works can be found in private collections. Almost every major museum has a Hobbema on display, from the Rijksmuseum Amsterdam, the Mauritshuis in The Hague, the National Gallery in London, the Musée du Louvre in Paris to the Hermitage in St Petersburg.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 385
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

Auktion 1245 - Alte Kunst und 19. Jahrhundert,

Donnerstag 16. 05. 2024, 11:00
Lot 1000 - 1123

Donnerstag 16. 05. 2024, 14:00
Lot 1200 - 1460

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

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6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufsund Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312bd BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der UmsatzsteuerIdentifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr und Abnehmernachweis vorliegen. Während der unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per Email übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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