Los

2036

Benjamin Gerritsz Cuyp, Die Rast auf der Flucht nach Ägypten

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Benjamin Gerritsz Cuyp, Die Rast auf der Flucht nach Ägypten
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Köln
Benjamin Gerritsz Cuyp, Die Rast auf der Flucht nach Ägypten
Öl auf Holz (parkettiert). 50,5 x 42 cm.
Signiert unten rechts: cuyp.

Provenienz
Wohl Sammlung James Hazard (1748-1787). - Auktion von dessen Sammlung, Brüssel, 14.4.1789, Lot 40 ("Benjamin Cuyp. La Fuite en Egypte. Haut 1 p. 6p., l. 1 p. 2 p."), verkauft für f. 5.10. - Sammlung Jules Porgès (1839-1921), Paris. - Am 9.4.1910 verkauft an den Kunsthändler Franz Kleinberger. - Am 12.5.1910 verkauft an Adolphe Schloss (1842-1910). - In Erbfolge an Lucie Haas Schloss. - Vom 20.8.1939 bis 16.4.1943 von den Schloss-Erben im Château de Chambon, Laguenne (Corrèze) deponiert. - Überführt zur Banque de France, Limoges, 16.4.1943 bis 9.8.1943. - Überführt zum Hauptsitz der CGQJ, Paris, 11. 8.1943 (Banque Dreyfus Inventar AMAE MH 117, S. 10, Nr. 62, mit Schwarz/Weiß-Foto) - Überführt zum Jeu de Paume, 1.11.1943. - Überführt zum Führerbau, München, 24.11.1943 (Inventar B323/1212, S. 15, Nr. 45, mit Schwarz/Weiß-Foto). - Aus dem Führerbau gestohlen, 29.-30.4.1945. - Privatsammlung, Deutschland. - Auktion Neumeister, München, 22.9.1993, Lot 431. - Privatsammlung, Niederlande, ab 2015.

Ausstellungen
Als Leihgabe im Museum Dordrecht, August 2015 - April 2016.

Literatur
Ildikó Ember: Benjamin Gerritsz. Cuyp (1612-1652), in: Acta Historiae Artium 25, 1979, Nr. 21. - Werner Sumowski: Gemälde der Rembrandt-Schüler, Landau/Pfalz 1983, Bd. VI, S. 3526, Abb. S. 3579.

Dieses äußerst flüssig gemalte Werk ist ein Höhepunkt im Oeuvre des Dordrechter Malers Benjamin Cuyp. Der Künstler wurde von seinem Halbbruder Jacob Cuyp ausgebildet, aber der spontane Pinselstrich und die Hell-Dunkel-Effekte seiner Werke zeigen den starken Einfluss von Rembrandt, vor allem aus dessen früher Zeit in Leiden. Unser Gemälde ist mit kräftigen, pastosen Pinselstrichen und reichen Hell-Dunkel-Effekten ausgeführt. Wahrscheinlich entstand es in den 1630er Jahren, zu Beginn der Karriere des Künstlers, als er sich in seiner innovativsten und talentiertesten Phase befand. Es ist verwandt mit einem Gemälde von Cuyp mit demselben Thema und ähnlicher Behandlung, das im Musée Municipal in Soissons aufbewahrt wird. Cuyp scheint von zwei Gemälden Rembrandts mit demselben Thema inspiriert worden zu sein, eines aus dem Jahr 1627 im Musée des Beaux-Arts in Tours, das andere von 1634 in einer Privatsammlung, die die Darstellung eines Vollmond und einer Laterne zeigen, die mit der auf unserem Gemälde vergleichbar ist. Benjamin war der Onkel des Landschaftsmalers Aelbert Cuyp.
Das außergewöhnliche Gemälde war Teil der berühmten Sammlung des in Bayern geborenen jüdischen Bankiers Adolphe Schloss (1842-1910), der 1871 nach Frankreich übersiedelte. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten wurde die mehr als 300 Werke umfassende Sammlung 1943 von der Vichy-Regierung beschlagnahmt. Lempertz konnte nun eine gütliche Vereinbarung zwischen den Erben nach Schloss und dem heutigen Besitzer vermitteln. Wir freuen uns, dieses bedeutende Werk von Benjamin Gerritsz. Cuyp im Auftrag beider Seiten versteigern zu können. Weitere Informationen zur Provenienz im Online-Katalog.
Benjamin Gerritsz Cuyp, The Rest on the Flight into Egypt
Oil on panel (parquetted). 50.5 x 42 cm.
Signed lower right: cuyp.

Provenance
Probably James Hazard (1748–1787). - His sale, Brussels, 14th April 1789, no. 40 (‘Benjamin Cuyp. La Fuite en Egypte. Haut 1 p. 6p., l. 1 p. 2 p.’), sold for f. 5.10. - Jules Porgès (1839–1921) collection, Paris, until 9.4.1910, when sold to art dealer Franz Kleinberger, by whom sold on 12.5.1910 to Adolphe Schloss (1842–1910). - By descent to Lucie Haas Schloss. - Schloss heirs, deposited at Château de Chambon, Laguenne (Corrèze) from 20.8.1939 to 16.4.1943. – Transferred to Banque de France, Limoges, 16.4.1943 to 9.8.1943 – Transferred to CGQJ headquarters, Paris, 11.8.1943 (Banque Dreyfus inventory AMAE MH 117, p. 10, no. 62, with black/white photograph). - Transferred to Jeu de Paume, 1.11.1943. - Transferred to the Führerbau, Munich, 24.11.1943 (inventory B323/1212, p. 15, no. 45, with black/white photograph). - Stolen from Führerbau, 29-30.4.1945. - Private collection, Germany. – Auctioned by Neumeister, Munich, 22nd September 1993, lot 431 - Private collection, The Netherlands, from 2015.

Exhibitions
On loan to the Dordrecht Museum, August 2015 – April 2016.

Literature
Ildikó Ember: Benjamin Gerritsz. Cuyp (1612-1652), in: Acta Historiae Artium 25, 1979, no. 21. - Werner Sumowski: Gemälde der Rembrandt-Schüler, Landau/Pfalz 1983, vol. VI, p. 3526, repr. p. 3579.

This fluidly painted work is a highlight in the oeuvre of the Dordrecht painter Benjamin Cuyp. The artist was trained by his half-brother Jacob Cuyp, but the spontaneous brushwork and chiaroscuro effects of his works reveal the influence of Rembrandt, especially from his early period in Leiden. This painting is executed with strong, impasto brushstrokes and rich chiaroscuro effects. It was probably painted in the 1630s, early in the artist's career, when he was at his most innovative and talented. It can be related to a painting by Cuyp with the same subject and similar treatment kept in the Musée Municipal in Soissons. Cuyp seems to have been inspired by two paintings by Rembrandt with the same subject, one from 1627 in the Musée des Beaux-Arts in Tours, the other from 1634 in a private collection, which depict a full moon and a lantern comparable those shown in this work. Benjamin Cuyp was the uncle of the landscape painter Aelbert Cuyp.
This exceptional painting once formed part of the famous collection of the Bavarian-born Jewish banker Adolphe Schloss (1842-1910), who moved to France in 1871. After the Nazi occupation of France, the collection of more than 300 works was confiscated by the Vichy government in 1943. Lempertz was now able to broker an amicable agreement between the heirs of Schloss and the current owner. We are pleased to be able to sell this important work by Benjamin Gerritsz. Cuyp at auction on behalf of both parties. Further information on the provenance can be found in the online catalogue.
Benjamin Gerritsz Cuyp, Die Rast auf der Flucht nach Ägypten
Öl auf Holz (parkettiert). 50,5 x 42 cm.
Signiert unten rechts: cuyp.

Provenienz
Wohl Sammlung James Hazard (1748-1787). - Auktion von dessen Sammlung, Brüssel, 14.4.1789, Lot 40 ("Benjamin Cuyp. La Fuite en Egypte. Haut 1 p. 6p., l. 1 p. 2 p."), verkauft für f. 5.10. - Sammlung Jules Porgès (1839-1921), Paris. - Am 9.4.1910 verkauft an den Kunsthändler Franz Kleinberger. - Am 12.5.1910 verkauft an Adolphe Schloss (1842-1910). - In Erbfolge an Lucie Haas Schloss. - Vom 20.8.1939 bis 16.4.1943 von den Schloss-Erben im Château de Chambon, Laguenne (Corrèze) deponiert. - Überführt zur Banque de France, Limoges, 16.4.1943 bis 9.8.1943. - Überführt zum Hauptsitz der CGQJ, Paris, 11. 8.1943 (Banque Dreyfus Inventar AMAE MH 117, S. 10, Nr. 62, mit Schwarz/Weiß-Foto) - Überführt zum Jeu de Paume, 1.11.1943. - Überführt zum Führerbau, München, 24.11.1943 (Inventar B323/1212, S. 15, Nr. 45, mit Schwarz/Weiß-Foto). - Aus dem Führerbau gestohlen, 29.-30.4.1945. - Privatsammlung, Deutschland. - Auktion Neumeister, München, 22.9.1993, Lot 431. - Privatsammlung, Niederlande, ab 2015.

Ausstellungen
Als Leihgabe im Museum Dordrecht, August 2015 - April 2016.

Literatur
Ildikó Ember: Benjamin Gerritsz. Cuyp (1612-1652), in: Acta Historiae Artium 25, 1979, Nr. 21. - Werner Sumowski: Gemälde der Rembrandt-Schüler, Landau/Pfalz 1983, Bd. VI, S. 3526, Abb. S. 3579.

Dieses äußerst flüssig gemalte Werk ist ein Höhepunkt im Oeuvre des Dordrechter Malers Benjamin Cuyp. Der Künstler wurde von seinem Halbbruder Jacob Cuyp ausgebildet, aber der spontane Pinselstrich und die Hell-Dunkel-Effekte seiner Werke zeigen den starken Einfluss von Rembrandt, vor allem aus dessen früher Zeit in Leiden. Unser Gemälde ist mit kräftigen, pastosen Pinselstrichen und reichen Hell-Dunkel-Effekten ausgeführt. Wahrscheinlich entstand es in den 1630er Jahren, zu Beginn der Karriere des Künstlers, als er sich in seiner innovativsten und talentiertesten Phase befand. Es ist verwandt mit einem Gemälde von Cuyp mit demselben Thema und ähnlicher Behandlung, das im Musée Municipal in Soissons aufbewahrt wird. Cuyp scheint von zwei Gemälden Rembrandts mit demselben Thema inspiriert worden zu sein, eines aus dem Jahr 1627 im Musée des Beaux-Arts in Tours, das andere von 1634 in einer Privatsammlung, die die Darstellung eines Vollmond und einer Laterne zeigen, die mit der auf unserem Gemälde vergleichbar ist. Benjamin war der Onkel des Landschaftsmalers Aelbert Cuyp.
Das außergewöhnliche Gemälde war Teil der berühmten Sammlung des in Bayern geborenen jüdischen Bankiers Adolphe Schloss (1842-1910), der 1871 nach Frankreich übersiedelte. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten wurde die mehr als 300 Werke umfassende Sammlung 1943 von der Vichy-Regierung beschlagnahmt. Lempertz konnte nun eine gütliche Vereinbarung zwischen den Erben nach Schloss und dem heutigen Besitzer vermitteln. Wir freuen uns, dieses bedeutende Werk von Benjamin Gerritsz. Cuyp im Auftrag beider Seiten versteigern zu können. Weitere Informationen zur Provenienz im Online-Katalog.
Benjamin Gerritsz Cuyp, The Rest on the Flight into Egypt
Oil on panel (parquetted). 50.5 x 42 cm.
Signed lower right: cuyp.

Provenance
Probably James Hazard (1748–1787). - His sale, Brussels, 14th April 1789, no. 40 (‘Benjamin Cuyp. La Fuite en Egypte. Haut 1 p. 6p., l. 1 p. 2 p.’), sold for f. 5.10. - Jules Porgès (1839–1921) collection, Paris, until 9.4.1910, when sold to art dealer Franz Kleinberger, by whom sold on 12.5.1910 to Adolphe Schloss (1842–1910). - By descent to Lucie Haas Schloss. - Schloss heirs, deposited at Château de Chambon, Laguenne (Corrèze) from 20.8.1939 to 16.4.1943. – Transferred to Banque de France, Limoges, 16.4.1943 to 9.8.1943 – Transferred to CGQJ headquarters, Paris, 11.8.1943 (Banque Dreyfus inventory AMAE MH 117, p. 10, no. 62, with black/white photograph). - Transferred to Jeu de Paume, 1.11.1943. - Transferred to the Führerbau, Munich, 24.11.1943 (inventory B323/1212, p. 15, no. 45, with black/white photograph). - Stolen from Führerbau, 29-30.4.1945. - Private collection, Germany. – Auctioned by Neumeister, Munich, 22nd September 1993, lot 431 - Private collection, The Netherlands, from 2015.

Exhibitions
On loan to the Dordrecht Museum, August 2015 – April 2016.

Literature
Ildikó Ember: Benjamin Gerritsz. Cuyp (1612-1652), in: Acta Historiae Artium 25, 1979, no. 21. - Werner Sumowski: Gemälde der Rembrandt-Schüler, Landau/Pfalz 1983, vol. VI, p. 3526, repr. p. 3579.

This fluidly painted work is a highlight in the oeuvre of the Dordrecht painter Benjamin Cuyp. The artist was trained by his half-brother Jacob Cuyp, but the spontaneous brushwork and chiaroscuro effects of his works reveal the influence of Rembrandt, especially from his early period in Leiden. This painting is executed with strong, impasto brushstrokes and rich chiaroscuro effects. It was probably painted in the 1630s, early in the artist's career, when he was at his most innovative and talented. It can be related to a painting by Cuyp with the same subject and similar treatment kept in the Musée Municipal in Soissons. Cuyp seems to have been inspired by two paintings by Rembrandt with the same subject, one from 1627 in the Musée des Beaux-Arts in Tours, the other from 1634 in a private collection, which depict a full moon and a lantern comparable those shown in this work. Benjamin Cuyp was the uncle of the landscape painter Aelbert Cuyp.
This exceptional painting once formed part of the famous collection of the Bavarian-born Jewish banker Adolphe Schloss (1842-1910), who moved to France in 1871. After the Nazi occupation of France, the collection of more than 300 works was confiscated by the Vichy government in 1943. Lempertz was now able to broker an amicable agreement between the heirs of Schloss and the current owner. We are pleased to be able to sell this important work by Benjamin Gerritsz. Cuyp at auction on behalf of both parties. Further information on the provenance can be found in the online catalogue.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 197
Lose: 235
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

on request

shipping@lempertz.com

Tel.: 0049221925729 19

Wichtige Informationen

Cologne
Vernissage Thursday, 9 Nov, 6 pm
Friday, 10 Nov, 10 am - 5.30 pm
Saturday, 11 Nov, 10 am - 4 pm, by appointment only
Sunday, 12 Nov, 11 am - 4 pm
Monday, 13 Nov - Wednesday, 14 Nov, 10 am - 5.30 pm

In selection
Munich, St. Anna-Platz 3
Monday, 6 Nov and Tuesday, 7 Nov, 10 am - 5 pm

AGB

Versteigerungsbedingungen

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

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7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

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