Los

2010

Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Christus als Schmerzensmann

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Christus als Schmerzensmann
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Köln

Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Christus als Schmerzensmann
Öl auf Holz. 83 x 55,5 cm (oben abgerundet).

Diese Darstellung des Schmerzensmanns stellt gemäß Prof. Dr. Gunnar Heydenreich „ein qualitätsvolles Werk von Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt“ dar, das zwischen 1537 und 1540 entstanden ist (Gutachten vom 18.7.2023). Das Werk, so Heydenreich, zeichne sich „in wesentlichen Bereichen (Hände, Gesicht, Augen, Dornenkrone…) durch eine hohe malerische Qualität aus.“ Die materialtechnischen Untersuchungen haben überdies ergeben, dass wesentliche Merkmale des Bildträgers anderen authentischen Werken der Werkstattproduktion entsprechen und es sich bei der Bildgröße um das häufig verwendete Standardformat „D“ handelt. Im Hinblick auf die Unterzeichnung des Gemäldes heißt es: Die „mit einem trockenen Medium frei gezeichnete Kompositionsanlage auf dem Malgrund lässt sich in ähnlicher Form auf anderen Werken Lucas Cranachs d. Ä. erkennen“.

Christus zeigt sich dem Betrachter mit seinen Wundmalen, mit leidendem Antlitz, auf einer Steinbrüstung sitzend und mit seinem von der Geißelung gezeichneten Körper. Die Hände hängen kraftlos herab, in der Linken hält er Rute und Geißel, so dass die Wundmale sichtbar werden. Der Schmerzensmann als Einzelfigur – ohne Assistenzfiguren und ohne Beiwerk – stellt die intensivste Umsetzung dieses Bildthemas im Œuvre Cranachs dar. Hier ist die Zwiesprache zwischen dem leidenden Christus – mit den Wunden der Kreuzigung, aber lebend – und dem Betrachter am unmittelbarsten. Die Ikonografie des Schmerzensmanns nimmt seit dem Mittelalter eine zentrale Bedeutung in der christlichen Kunst ein und ist bis in die Reformationszeit – auch bei den Protestanten – weitverbreitet, erst im Laufe des 16. Jahrhunderts verliert sie an Beliebtheit. Unter Lucas Cranach erfährt die Darstellung noch einmal eine letzte große Blüte, der Künstler widmet sich ihr immer wieder, sowohl für Altar- wie auch für Andachtsbilder, vor allem um 1515 und dann wieder in den Jahren nach 1537, in die auch diese Tafel datiert wird.

Lucas Cranach the Elder and workshop, Christ as the Man of Sorrows
Oil on panel. 83 x 55.5 cm (upper edges rounded).

Certificate
Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Diana Blumenroth, CICS, TH Cologne, technical analysis report 23-0549, 18.7.2023.

Provenance
Auctioned by Weinmüller, Munich, 22/23 June 1960, lot 868. - Hessian Noble collection.

Prof. Dr. Gunnar Heydenreich describes this depiction of Christ as the Man of Sorrows as "a high-quality work by Lucas Cranach the Elder and his workshop", which was created between 1537 and 1540 (certificate dated 18.7.2023). The work, according to Heydenreich, is characterised "by a high painterly quality in essential areas (the hands, face, eyes, crown of thorns...) ". Technical analyses of the materials used have also revealed correspondences to other authentic works by Cranach's workshop, as well as the fact that the picture is painted on a support of the standard format “D”, which was frequently used. With regard to the underdrawing, Professor Heydenreich states that the "composition was freely drawn with a dry medium onto the ground, as can be seen in a similar form in other works by Lucas Cranach the Elder".

In the work, Christ reveals Himself to the viewer with His stigmata and a suffering countenance, sitting on a stone parapet. His body shows the marks of his recent scourging, and His hands hang limply, as He holds a rod and scourge in His left hand so that the stigmata are still visible. The Man of Sorrows as a single figure – without assisting figures or attributes – is the most intense realisation of this pictorial theme in Cranach's oeuvre. Here, the dialogue between the suffering Christ – alive, but with the wounds of the crucifixion – and the viewer is most immediate. The iconography of the Man of Sorrows played a central role in Christian art throughout the Middle Ages and was widespread until the Reformation period – even among Protestants – only losing popularity in the course of the 16th century. The depiction experienced a last great flowering under Lucas Cranach. The artist approached the theme numerous times, for church altarpieces as well as devotional pictures, especially in the time around 1515 and then again in the years after 1537, when this panel is dated.

Abb. 1/Ill. 1: Lucas Cranach d. J., Portrait Lucas Cranach d. Ä. / Lucas Cranach the Younger, Portrait Lucas Cranach the Elder, Gallerie degli Uffizi, Florenz/Florence © bpk / Scala - courtesy of the Ministero Beni e Att. Culturali

Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Christus als Schmerzensmann
Öl auf Holz. 83 x 55,5 cm (oben abgerundet).

Diese Darstellung des Schmerzensmanns stellt gemäß Prof. Dr. Gunnar Heydenreich „ein qualitätsvolles Werk von Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt“ dar, das zwischen 1537 und 1540 entstanden ist (Gutachten vom 18.7.2023). Das Werk, so Heydenreich, zeichne sich „in wesentlichen Bereichen (Hände, Gesicht, Augen, Dornenkrone…) durch eine hohe malerische Qualität aus.“ Die materialtechnischen Untersuchungen haben überdies ergeben, dass wesentliche Merkmale des Bildträgers anderen authentischen Werken der Werkstattproduktion entsprechen und es sich bei der Bildgröße um das häufig verwendete Standardformat „D“ handelt. Im Hinblick auf die Unterzeichnung des Gemäldes heißt es: Die „mit einem trockenen Medium frei gezeichnete Kompositionsanlage auf dem Malgrund lässt sich in ähnlicher Form auf anderen Werken Lucas Cranachs d. Ä. erkennen“.

Christus zeigt sich dem Betrachter mit seinen Wundmalen, mit leidendem Antlitz, auf einer Steinbrüstung sitzend und mit seinem von der Geißelung gezeichneten Körper. Die Hände hängen kraftlos herab, in der Linken hält er Rute und Geißel, so dass die Wundmale sichtbar werden. Der Schmerzensmann als Einzelfigur – ohne Assistenzfiguren und ohne Beiwerk – stellt die intensivste Umsetzung dieses Bildthemas im Œuvre Cranachs dar. Hier ist die Zwiesprache zwischen dem leidenden Christus – mit den Wunden der Kreuzigung, aber lebend – und dem Betrachter am unmittelbarsten. Die Ikonografie des Schmerzensmanns nimmt seit dem Mittelalter eine zentrale Bedeutung in der christlichen Kunst ein und ist bis in die Reformationszeit – auch bei den Protestanten – weitverbreitet, erst im Laufe des 16. Jahrhunderts verliert sie an Beliebtheit. Unter Lucas Cranach erfährt die Darstellung noch einmal eine letzte große Blüte, der Künstler widmet sich ihr immer wieder, sowohl für Altar- wie auch für Andachtsbilder, vor allem um 1515 und dann wieder in den Jahren nach 1537, in die auch diese Tafel datiert wird.

Lucas Cranach the Elder and workshop, Christ as the Man of Sorrows
Oil on panel. 83 x 55.5 cm (upper edges rounded).

Certificate
Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Diana Blumenroth, CICS, TH Cologne, technical analysis report 23-0549, 18.7.2023.

Provenance
Auctioned by Weinmüller, Munich, 22/23 June 1960, lot 868. - Hessian Noble collection.

Prof. Dr. Gunnar Heydenreich describes this depiction of Christ as the Man of Sorrows as "a high-quality work by Lucas Cranach the Elder and his workshop", which was created between 1537 and 1540 (certificate dated 18.7.2023). The work, according to Heydenreich, is characterised "by a high painterly quality in essential areas (the hands, face, eyes, crown of thorns...) ". Technical analyses of the materials used have also revealed correspondences to other authentic works by Cranach's workshop, as well as the fact that the picture is painted on a support of the standard format “D”, which was frequently used. With regard to the underdrawing, Professor Heydenreich states that the "composition was freely drawn with a dry medium onto the ground, as can be seen in a similar form in other works by Lucas Cranach the Elder".

In the work, Christ reveals Himself to the viewer with His stigmata and a suffering countenance, sitting on a stone parapet. His body shows the marks of his recent scourging, and His hands hang limply, as He holds a rod and scourge in His left hand so that the stigmata are still visible. The Man of Sorrows as a single figure – without assisting figures or attributes – is the most intense realisation of this pictorial theme in Cranach's oeuvre. Here, the dialogue between the suffering Christ – alive, but with the wounds of the crucifixion – and the viewer is most immediate. The iconography of the Man of Sorrows played a central role in Christian art throughout the Middle Ages and was widespread until the Reformation period – even among Protestants – only losing popularity in the course of the 16th century. The depiction experienced a last great flowering under Lucas Cranach. The artist approached the theme numerous times, for church altarpieces as well as devotional pictures, especially in the time around 1515 and then again in the years after 1537, when this panel is dated.

Abb. 1/Ill. 1: Lucas Cranach d. J., Portrait Lucas Cranach d. Ä. / Lucas Cranach the Younger, Portrait Lucas Cranach the Elder, Gallerie degli Uffizi, Florenz/Florence © bpk / Scala - courtesy of the Ministero Beni e Att. Culturali

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 197
Lose: 235
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

on request

shipping@lempertz.com

Tel.: 0049221925729 19

Wichtige Informationen

Cologne
Vernissage Thursday, 9 Nov, 6 pm
Friday, 10 Nov, 10 am - 5.30 pm
Saturday, 11 Nov, 10 am - 4 pm, by appointment only
Sunday, 12 Nov, 11 am - 4 pm
Monday, 13 Nov - Wednesday, 14 Nov, 10 am - 5.30 pm

In selection
Munich, St. Anna-Platz 3
Monday, 6 Nov and Tuesday, 7 Nov, 10 am - 5 pm

AGB

Versteigerungsbedingungen

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

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