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2036A

Cornelis de Vos, Umkreis, Porträt einer Antwerpener Familie

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Cornelis de Vos, Umkreis, Porträt einer Antwerpener Familie
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Köln
Cornelis de Vos, Umkreis, Porträt einer Antwerpener Familie
Öl auf Leinwand (doubliert). 115 x 165 cm.
Datiert rechts aussen: A° 1638.

Provenienz
Sammlung de Fursac, Galerie Fievez, Brüssel, Auktion 14.-15. Dezember 1923, Lot 224, mit Abb. (als Corneille de Vos), dort erworben durch "De Winter" (laut J. Muls, S. 90). - Auktion De Winter, 12. März 1928 (laut Etikett auf der Rückseite). - Alte belgische Privatsammlung.

Literatur
J. Muls: Cornelis de Vos, schilder van Hulst, Antwerpen 1933, S. 90.

Vor einem Fenster, umgeben von einem Vorhang und einer Säule, präsentiert sich eine wohlhabende Antwerpener Bürgersfamilie. Das Alter der Kinder wie auch der Eltern ist in kleiner Schrift neben den Figuren angegeben: Das Mädchen ist 10, der Vater 40 und die Mutter 38 Jahre alt, die Altersangabe des Jungen ist nicht mehr lesbar. Der Brief, den der Junge keck emporhält, ist wohl an den Hausherren adressiert: "Eersamen D(r?) / Peeter (Wil?) Coopman". Die reiche Kleidung, der Schmuck und die Haartracht dar Dargestellten ist zeittypisch für die Mode der 1630er Jahre. Das Bild trägt rechts außen das Datum 1638. Die Frau ist mit ihrem Mühlsteinkragen konservativer gekleidet als ihre Tochter. Die Eltern sitzen auf Stühlen mit Löwenköpfen, die beiden Kinder stehen links vor ihnen. Während die Blicke des Ehepaars liebevoll aufeinander gerichtet sind, suchen die Kinder den Blickkontakt zum Betrachter. Die ältere Tochter überreicht den Eltern eine Schale mit Kirschen, aus der ihr Vater einige greift, um sie in die geöffnete Hand seiner Gattin gleiten zu lassen. Die Kirschen in den kunstvoll verschränkten Händen des Paars sind das zentrale Motiv der pyramidalen Figurenkomposition. Als Symbol der Fruchtbarkeit verweisen sie auf die prosperierende Familie.

Ikonographische und kompositorische Grundlage für das vorliegende flämische bürgerliche Familienportät sind entsprechende Gemälde des Cornelis de Vos. Dieser arbeitete in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zeitgleich mit Rubens und Van Dyck als dritter bedeutender Porträtist in Antwerpen. Als erster hat de Vos Affekte in einem Familienbildnis dargestellt. Emotionale Bande werden durch sublime Gesten und Symbole thematisiert. Ein Vergleichsbeispiel ist de Vos Porträt eines Ehepaars mit seiner Tochter, das um 1635/40, also zeitgleich zum vorliegenden Gemälde entstanden ist (Verbleib unbekannt, siehe Abb. in Katlijne van der Stighelen: De portretten van Cornelis de Vos, Brüssel 1990, S. 219, Kat. Nr. 96). Das zwischen ihren Eltern stehende kleine Mädchen reicht ihrem Vater als Zeichen der Elternliebe eine Rose.
Vorliegendes Porträt einer Antwerpener Familie galt lange als ein Werk des Cornelis de Vos, da enge stilistische Bezüge zu Familienbildnissen dieses Künstlers bestehen. De Vos war der erste Maler, der Van Dyck’sche Kompositionsschemata übernommen hat. Dies ist auch in vorliegendem Bild spürbar. Van Dyck hat den Typus des horizontalen Porträts als erster in die Antwerpener Malerei eingeführt, wohl um die Dargestellten in einer natürlicheren Pose zu zeigen. Sein Porträt eines unbekannten Ehepaars im Szépmüvészeti Múzeum in Budapest zeigt in vergleichbarer Stellung einen sitzendes Ehepaar: der Mann hat seinen Arm schützend hinter seine Frau gelegt, die Hand lehnt auf ihrem Stuhl. Das Paar hält sich liebevoll bei den Händen, eine symbolische Geste bekannt als "dextrarium iunctio".

Auf die enge Verwandtschaft zu Werken von Cornelis de Vos verweisen Hans Vlieghe, Nils Büttner und Katlijne van der Stighelen. Der unbekannte Antwerpener Künstler war mit den Werken von Cornelis de Vos wie auch von Anton van Dyck eng vertraut und schuf ein Gemälde von bemerkenswerter malerischer Qualität und Ausstrahlung.
Cornelis de Vos, circle of, Portrait of an Antwerp Family
Oil on canvas (relined). 115 x 165 cm.
Dated outer right: A° 1638.

Provenance
De Fursac Collection, Galerie Fievez, Brussels, auction 14-15. December 1923, lot 224, with illustration (as Corneille de Vos), acquired there by "De Winter" (according to J. Muls, p. 90). - Auction De Winter, March 12, 1928 (according to a label on the reverse). - Old Belgian private collection.

Literature
J. Muls: Cornelis de Vos, schilder van Hulst, Antwerp 1933, p. 90.

A wealthy middle-class Antwerp family is shown here by a window, flanked on either side by a curtain and a column. The age of the children and the parents is indicated in small writing next to the figures: the girl is 10, the father is 40 and the mother is 38 years old, the boy's age is no longer legible. The letter that the boy boldly holds up is probably addressed to the head of the household: "Eersamen D(r?) / Peeter (Wil?) Coopman".
The rich clothing, jewellery and hairstyles of those depicted are typical of the fashion of the 1630s. The work is dated 1638 on the far right. The mother, with her millstone collar, is dressed more conservatively than her daughter. The parents sit on chairs with lion's head mascarons, the two children stand on the left in front of them. While the couple gaze lovingly at each other, the children seek eye contact with the viewer. The older daughter presents her parents with a bowl of cherries, from which her father takes a few and lets them slide into his wife's open hand. The cherries in the couple's artfully folded hands are the central motif of the pyramidal figure composition. As a symbol of fertility, they refer to the prosperous family.
The iconography and composition of this portrait of a Flemish bourgeois family is based on corresponding works by Cornelis de Vos. He was active in the first half of the 17th century at the same time as Rubens and Van Dyck and was after them the third most important portraitist in Antwerp. De Vos was the first to depict emotions in a family portrait. Emotional bonds are expressed through subtle gestures and symbols. A comparative example is de Vos' portrait of a married couple with their daughter, which was created around 1635/40, i.e. at the same time as the present painting (whereabouts unknown, see illustration in Katlijne van der Stighelen: De portretten van Cornelis de Vos, Brussels 1990, p. 219, cat. no. 96). The little girl standing between her parents gives her father a rose as a sign of parental love.
The present portrait of an Antwerp family was long considered a work by Cornelis de Vos, as there are close stylistic parallels to family portraits by this artist. De Vos was the first painter to adopt Van Dyck's compositional schemes. This is also noticeable in this picture. Van Dyck was the first to introduce the type of horizontal portrait into Antwerp painting, probably in order to show the subjects in a more natural pose. His portrait of an unknown couple in the Szépmüvészeti Múzeum in Budapest shows a seated couple in a comparable position: the man has put his arm protectively behind his wife, leaning his hand on her chair. The couple lovingly clasp their right hands in a symbolic gesture known as "dextrarium iunctio".
Hans Vlieghe, Nils Büttner and Katlijne van der Stighelen point out the close relationship to the works of Cornelis de Vos. The unknown Antwerp artist was clearly familiar with his works, as well as those of Anton van Dyck, and created a painting of remarkable artistic quality and charisma.
Cornelis de Vos, Umkreis, Porträt einer Antwerpener Familie
Öl auf Leinwand (doubliert). 115 x 165 cm.
Datiert rechts aussen: A° 1638.

Provenienz
Sammlung de Fursac, Galerie Fievez, Brüssel, Auktion 14.-15. Dezember 1923, Lot 224, mit Abb. (als Corneille de Vos), dort erworben durch "De Winter" (laut J. Muls, S. 90). - Auktion De Winter, 12. März 1928 (laut Etikett auf der Rückseite). - Alte belgische Privatsammlung.

Literatur
J. Muls: Cornelis de Vos, schilder van Hulst, Antwerpen 1933, S. 90.

Vor einem Fenster, umgeben von einem Vorhang und einer Säule, präsentiert sich eine wohlhabende Antwerpener Bürgersfamilie. Das Alter der Kinder wie auch der Eltern ist in kleiner Schrift neben den Figuren angegeben: Das Mädchen ist 10, der Vater 40 und die Mutter 38 Jahre alt, die Altersangabe des Jungen ist nicht mehr lesbar. Der Brief, den der Junge keck emporhält, ist wohl an den Hausherren adressiert: "Eersamen D(r?) / Peeter (Wil?) Coopman". Die reiche Kleidung, der Schmuck und die Haartracht dar Dargestellten ist zeittypisch für die Mode der 1630er Jahre. Das Bild trägt rechts außen das Datum 1638. Die Frau ist mit ihrem Mühlsteinkragen konservativer gekleidet als ihre Tochter. Die Eltern sitzen auf Stühlen mit Löwenköpfen, die beiden Kinder stehen links vor ihnen. Während die Blicke des Ehepaars liebevoll aufeinander gerichtet sind, suchen die Kinder den Blickkontakt zum Betrachter. Die ältere Tochter überreicht den Eltern eine Schale mit Kirschen, aus der ihr Vater einige greift, um sie in die geöffnete Hand seiner Gattin gleiten zu lassen. Die Kirschen in den kunstvoll verschränkten Händen des Paars sind das zentrale Motiv der pyramidalen Figurenkomposition. Als Symbol der Fruchtbarkeit verweisen sie auf die prosperierende Familie.

Ikonographische und kompositorische Grundlage für das vorliegende flämische bürgerliche Familienportät sind entsprechende Gemälde des Cornelis de Vos. Dieser arbeitete in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zeitgleich mit Rubens und Van Dyck als dritter bedeutender Porträtist in Antwerpen. Als erster hat de Vos Affekte in einem Familienbildnis dargestellt. Emotionale Bande werden durch sublime Gesten und Symbole thematisiert. Ein Vergleichsbeispiel ist de Vos Porträt eines Ehepaars mit seiner Tochter, das um 1635/40, also zeitgleich zum vorliegenden Gemälde entstanden ist (Verbleib unbekannt, siehe Abb. in Katlijne van der Stighelen: De portretten van Cornelis de Vos, Brüssel 1990, S. 219, Kat. Nr. 96). Das zwischen ihren Eltern stehende kleine Mädchen reicht ihrem Vater als Zeichen der Elternliebe eine Rose.
Vorliegendes Porträt einer Antwerpener Familie galt lange als ein Werk des Cornelis de Vos, da enge stilistische Bezüge zu Familienbildnissen dieses Künstlers bestehen. De Vos war der erste Maler, der Van Dyck’sche Kompositionsschemata übernommen hat. Dies ist auch in vorliegendem Bild spürbar. Van Dyck hat den Typus des horizontalen Porträts als erster in die Antwerpener Malerei eingeführt, wohl um die Dargestellten in einer natürlicheren Pose zu zeigen. Sein Porträt eines unbekannten Ehepaars im Szépmüvészeti Múzeum in Budapest zeigt in vergleichbarer Stellung einen sitzendes Ehepaar: der Mann hat seinen Arm schützend hinter seine Frau gelegt, die Hand lehnt auf ihrem Stuhl. Das Paar hält sich liebevoll bei den Händen, eine symbolische Geste bekannt als "dextrarium iunctio".

Auf die enge Verwandtschaft zu Werken von Cornelis de Vos verweisen Hans Vlieghe, Nils Büttner und Katlijne van der Stighelen. Der unbekannte Antwerpener Künstler war mit den Werken von Cornelis de Vos wie auch von Anton van Dyck eng vertraut und schuf ein Gemälde von bemerkenswerter malerischer Qualität und Ausstrahlung.
Cornelis de Vos, circle of, Portrait of an Antwerp Family
Oil on canvas (relined). 115 x 165 cm.
Dated outer right: A° 1638.

Provenance
De Fursac Collection, Galerie Fievez, Brussels, auction 14-15. December 1923, lot 224, with illustration (as Corneille de Vos), acquired there by "De Winter" (according to J. Muls, p. 90). - Auction De Winter, March 12, 1928 (according to a label on the reverse). - Old Belgian private collection.

Literature
J. Muls: Cornelis de Vos, schilder van Hulst, Antwerp 1933, p. 90.

A wealthy middle-class Antwerp family is shown here by a window, flanked on either side by a curtain and a column. The age of the children and the parents is indicated in small writing next to the figures: the girl is 10, the father is 40 and the mother is 38 years old, the boy's age is no longer legible. The letter that the boy boldly holds up is probably addressed to the head of the household: "Eersamen D(r?) / Peeter (Wil?) Coopman".
The rich clothing, jewellery and hairstyles of those depicted are typical of the fashion of the 1630s. The work is dated 1638 on the far right. The mother, with her millstone collar, is dressed more conservatively than her daughter. The parents sit on chairs with lion's head mascarons, the two children stand on the left in front of them. While the couple gaze lovingly at each other, the children seek eye contact with the viewer. The older daughter presents her parents with a bowl of cherries, from which her father takes a few and lets them slide into his wife's open hand. The cherries in the couple's artfully folded hands are the central motif of the pyramidal figure composition. As a symbol of fertility, they refer to the prosperous family.
The iconography and composition of this portrait of a Flemish bourgeois family is based on corresponding works by Cornelis de Vos. He was active in the first half of the 17th century at the same time as Rubens and Van Dyck and was after them the third most important portraitist in Antwerp. De Vos was the first to depict emotions in a family portrait. Emotional bonds are expressed through subtle gestures and symbols. A comparative example is de Vos' portrait of a married couple with their daughter, which was created around 1635/40, i.e. at the same time as the present painting (whereabouts unknown, see illustration in Katlijne van der Stighelen: De portretten van Cornelis de Vos, Brussels 1990, p. 219, cat. no. 96). The little girl standing between her parents gives her father a rose as a sign of parental love.
The present portrait of an Antwerp family was long considered a work by Cornelis de Vos, as there are close stylistic parallels to family portraits by this artist. De Vos was the first painter to adopt Van Dyck's compositional schemes. This is also noticeable in this picture. Van Dyck was the first to introduce the type of horizontal portrait into Antwerp painting, probably in order to show the subjects in a more natural pose. His portrait of an unknown couple in the Szépmüvészeti Múzeum in Budapest shows a seated couple in a comparable position: the man has put his arm protectively behind his wife, leaning his hand on her chair. The couple lovingly clasp their right hands in a symbolic gesture known as "dextrarium iunctio".
Hans Vlieghe, Nils Büttner and Katlijne van der Stighelen point out the close relationship to the works of Cornelis de Vos. The unknown Antwerp artist was clearly familiar with his works, as well as those of Anton van Dyck, and created a painting of remarkable artistic quality and charisma.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 197
Lose: 235
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

on request

shipping@lempertz.com

Tel.: 0049221925729 19

Wichtige Informationen

Cologne
Vernissage Thursday, 9 Nov, 6 pm
Friday, 10 Nov, 10 am - 5.30 pm
Saturday, 11 Nov, 10 am - 4 pm, by appointment only
Sunday, 12 Nov, 11 am - 4 pm
Monday, 13 Nov - Wednesday, 14 Nov, 10 am - 5.30 pm

In selection
Munich, St. Anna-Platz 3
Monday, 6 Nov and Tuesday, 7 Nov, 10 am - 5 pm

AGB

Versteigerungsbedingungen

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

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3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

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9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

Henrik Hanstein, öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator

Isabel Apiarius-Hanstein, Kunstversteigerin

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