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Paar große Wandspiegel mit Leuchterarmen

In Kunstgewerbe

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Paar große Wandspiegel mit Leuchterarmen
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Köln
Paar große Wandspiegel mit Leuchterarmen
Vergoldetes Weichholz, älteres Spiegelglas, vergoldetes Messing. Äußerst fein moulurierte, gegenständige Rocaillenkartuschen, umwunden von hochreliefierten Schilfblattranken und Blütengirlanden. Unten eingesteckt drei vegetabil gestaltete geschweifte Leuchterarme, die Tüllen und Traufschalen aus vergoldetem Messing. Minimale Ausbrüche am Rand der Traufschalen. H 120, B 55, T ca. 30 cm.
Amsterdam, zugeschrieben, drittes Viertel 18. Jh.

Rokoko in Perfektion

Anhand dieses außergewöhnlichen Spiegelpaares können die Stilelemente, mit denen wir das Rokoko definieren, beispielhaft erklärt werden: Asymmetrie, fließende Linien, amorphe Formen, Täuschung der Augen. Eine bizarre Muschelform wird überlagert von Blüten, Ästen und Schilfblättern. Ausgehend von Frankreich, wo der junge Louis XV sich in der gestalterischen Tradition seines Urgroßvaters Louis XIV sah, also einen eigenen Stil propagieren wollte, entwickelte sich aus der Symmetrie barocker Elemente eine neue biomorphe Asymmetrie. In Süddeutschland, in Bayern und Franken, in Würzburg und Bamberg fand dieser neue Stil zu einem besonderen Höhepunkt. Heerscharen von Dekorateuren und Tischlern wurden von den Landesfürsten beschäftigt, um Schlösser und Kirchen auszustatten mit illusionistischer Malerei, raumgreifenden Stuckaturen und gebauchten, furnierten und gleichzeitig geschnitzten Möbeln.

Auf den ersten Blick wirken diese beiden Wandspiegel auch so, als wären sie in Süddeutschland, z.B. für Schloss Seehof produziert worden. Aber ihre Gestaltung zeigt Elemente der Entwürfe von Matthias Lock (um 1710 - um 1765). Lock war ein englischer Möbeldesigner und praktizierender Kunsttischler. Bekannt wurde er durch die Publikation seiner Entwürfe und der von Henry Copeland (um 1710 - 1754) in "A New Book of Ornaments with Twelve Leaves Consisting of Chimneys, Sconces, Tables, Spandle Panels, Spring Clock Cases, Stands, a Chandelier and Girandole, etc.", verlegt in London 1752. Diese Vorlagen wurden von den Entwerfern und Handwerkern hauptsächlich in England, in Flandern und den Niederlanden begeistert aufgenommen. Man hat nicht immer akkurat kopiert, sondern sich oft nur inspirieren lassen, je nachdem, für welche Räumlichkeiten das Objekt gedacht war und was der Auftraggeber sich vorstellte. Die Zuschreibung an Amsterdam stützt sich auf ähnliche großzügige, mit Blüten überlagerte Kartuschenmotive, die sich z.B. im Bestand des Rijksmuseum befinden. Typisch für die niederländischen Leuchter sind die tordierten Astarme, die die Tüllen und Traufschalen tragen.

Provenienz
Pelham Galleries, London.
Collection of Mr. and Mrs. Stephen C. Hilbert.
Sotheby's New York am 24. Mai 2007, lot 8.
Privatsammlung Rheinland.

Literatur
Vgl. de Jonge (Hg), Holländische Möbel und Raumkunst von 1650 - 1780, Stuttgart 1922, Abb. 113 ff.
Vgl. Kat. Rococo in Nederland, Amsterdam 2001, Kat. Nr. 108 f., ein niederländischer Blaker aus der Stiftung Twickel in Delden und die beiden geschnitzten und vergoldeten Wandleuchter aus der Sammlung Rijksmuseum Amsterdam (Inv. Nr. BK-1980-26).
A pair of large giltwood mirrors
Finely moulded rocaille cartouche frames entwined with reeds and flower garlands. The three curved foliate candle branches below terminating in gilt brass nozzles and drip pans. Minor breakages to the edges of the drip pans. H 120, W 55, D c. 30 cm.
Attributed to Amsterdam, third quarter 18th C.

Rococo in Perfection


This extraordinary pair of mirrors can be used as an example to explain the stylistic elements by which we define Rococo: Asymmetry, flowing lines, amorphous forms, deception of the eyes. A bizarre shell shape is overlaid with flowers, branches and reeds. Starting in France, where the young Louis XV saw himself in the design tradition of his great-grandfather Louis XIV, i.e. wanted to propagate his own style, a new biomorphic asymmetry developed from the symmetry of baroque elements. In southern Germany, in Bavaria and Franconia, in Würzburg and Bamberg, this new style reached a particular climax. Armies of decorators and carpenters were employed by the sovereigns to furnish castles and churches with illusionistic painting, expansive stuccowork and furniture that was curved, veneered and carved at the same time.

At first glance, these two wall mirrors also appear as if they had been produced in southern Germany, for example for Seehof castle.
But their design shows elements of the designs of Matthias Lock (c. 1710 - c. 1765). Lock was an English furniture designer and practising cabinetmaker. He became known through the publication of his designs and those of Henry Copeland (c. 1710 - 1754) in "A New Book of Ornaments with Twelve Leaves Consisting of Chimneys, Sconces, Tables, Spandle Panels, Spring Clock Cases, Stands, a Chandelier and Girandole, etc.", published in London in 1752. These designs were enthusiastically received by designers and craftsmen mainly in England, Flanders and the Netherlands. They did not always copy accurately, but were often merely inspired, depending on the premises for which the object was intended and what the client had in mind. The attribution to Amsterdam is based on similar generous cartouche motifs overlaid with flowers, which can be found, for example, in the holdings of the Rijksmuseum. Typical of Dutch candlesticks are the twisted branches that support the nozzles and drip pans.

Provenance
Pelham Galleries, London.
Collection of Mr. and Mrs. Stephen C. Hilbert.
Sotheby's New York, 24th May 2007, lot 8.
Private collection, Rhineland.

Literature
Cf. de Jonge (ed.), Holländische Möbel und Raumkunst von 1650 - 1780, Stuttgart 1922, fig. 113 ff.
Cf. cat. Rococo in Nederland, Amsterdam 2001, cat. no. 108 f., for a Dutch blaker from the Twickel Foundation in Delden and the two carved and gilded sconces in the Rijksmuseum Amsterdam (inv. no. BK-1980-26).
Paar große Wandspiegel mit Leuchterarmen
Vergoldetes Weichholz, älteres Spiegelglas, vergoldetes Messing. Äußerst fein moulurierte, gegenständige Rocaillenkartuschen, umwunden von hochreliefierten Schilfblattranken und Blütengirlanden. Unten eingesteckt drei vegetabil gestaltete geschweifte Leuchterarme, die Tüllen und Traufschalen aus vergoldetem Messing. Minimale Ausbrüche am Rand der Traufschalen. H 120, B 55, T ca. 30 cm.
Amsterdam, zugeschrieben, drittes Viertel 18. Jh.

Rokoko in Perfektion

Anhand dieses außergewöhnlichen Spiegelpaares können die Stilelemente, mit denen wir das Rokoko definieren, beispielhaft erklärt werden: Asymmetrie, fließende Linien, amorphe Formen, Täuschung der Augen. Eine bizarre Muschelform wird überlagert von Blüten, Ästen und Schilfblättern. Ausgehend von Frankreich, wo der junge Louis XV sich in der gestalterischen Tradition seines Urgroßvaters Louis XIV sah, also einen eigenen Stil propagieren wollte, entwickelte sich aus der Symmetrie barocker Elemente eine neue biomorphe Asymmetrie. In Süddeutschland, in Bayern und Franken, in Würzburg und Bamberg fand dieser neue Stil zu einem besonderen Höhepunkt. Heerscharen von Dekorateuren und Tischlern wurden von den Landesfürsten beschäftigt, um Schlösser und Kirchen auszustatten mit illusionistischer Malerei, raumgreifenden Stuckaturen und gebauchten, furnierten und gleichzeitig geschnitzten Möbeln.

Auf den ersten Blick wirken diese beiden Wandspiegel auch so, als wären sie in Süddeutschland, z.B. für Schloss Seehof produziert worden. Aber ihre Gestaltung zeigt Elemente der Entwürfe von Matthias Lock (um 1710 - um 1765). Lock war ein englischer Möbeldesigner und praktizierender Kunsttischler. Bekannt wurde er durch die Publikation seiner Entwürfe und der von Henry Copeland (um 1710 - 1754) in "A New Book of Ornaments with Twelve Leaves Consisting of Chimneys, Sconces, Tables, Spandle Panels, Spring Clock Cases, Stands, a Chandelier and Girandole, etc.", verlegt in London 1752. Diese Vorlagen wurden von den Entwerfern und Handwerkern hauptsächlich in England, in Flandern und den Niederlanden begeistert aufgenommen. Man hat nicht immer akkurat kopiert, sondern sich oft nur inspirieren lassen, je nachdem, für welche Räumlichkeiten das Objekt gedacht war und was der Auftraggeber sich vorstellte. Die Zuschreibung an Amsterdam stützt sich auf ähnliche großzügige, mit Blüten überlagerte Kartuschenmotive, die sich z.B. im Bestand des Rijksmuseum befinden. Typisch für die niederländischen Leuchter sind die tordierten Astarme, die die Tüllen und Traufschalen tragen.

Provenienz
Pelham Galleries, London.
Collection of Mr. and Mrs. Stephen C. Hilbert.
Sotheby's New York am 24. Mai 2007, lot 8.
Privatsammlung Rheinland.

Literatur
Vgl. de Jonge (Hg), Holländische Möbel und Raumkunst von 1650 - 1780, Stuttgart 1922, Abb. 113 ff.
Vgl. Kat. Rococo in Nederland, Amsterdam 2001, Kat. Nr. 108 f., ein niederländischer Blaker aus der Stiftung Twickel in Delden und die beiden geschnitzten und vergoldeten Wandleuchter aus der Sammlung Rijksmuseum Amsterdam (Inv. Nr. BK-1980-26).
A pair of large giltwood mirrors
Finely moulded rocaille cartouche frames entwined with reeds and flower garlands. The three curved foliate candle branches below terminating in gilt brass nozzles and drip pans. Minor breakages to the edges of the drip pans. H 120, W 55, D c. 30 cm.
Attributed to Amsterdam, third quarter 18th C.

Rococo in Perfection


This extraordinary pair of mirrors can be used as an example to explain the stylistic elements by which we define Rococo: Asymmetry, flowing lines, amorphous forms, deception of the eyes. A bizarre shell shape is overlaid with flowers, branches and reeds. Starting in France, where the young Louis XV saw himself in the design tradition of his great-grandfather Louis XIV, i.e. wanted to propagate his own style, a new biomorphic asymmetry developed from the symmetry of baroque elements. In southern Germany, in Bavaria and Franconia, in Würzburg and Bamberg, this new style reached a particular climax. Armies of decorators and carpenters were employed by the sovereigns to furnish castles and churches with illusionistic painting, expansive stuccowork and furniture that was curved, veneered and carved at the same time.

At first glance, these two wall mirrors also appear as if they had been produced in southern Germany, for example for Seehof castle.
But their design shows elements of the designs of Matthias Lock (c. 1710 - c. 1765). Lock was an English furniture designer and practising cabinetmaker. He became known through the publication of his designs and those of Henry Copeland (c. 1710 - 1754) in "A New Book of Ornaments with Twelve Leaves Consisting of Chimneys, Sconces, Tables, Spandle Panels, Spring Clock Cases, Stands, a Chandelier and Girandole, etc.", published in London in 1752. These designs were enthusiastically received by designers and craftsmen mainly in England, Flanders and the Netherlands. They did not always copy accurately, but were often merely inspired, depending on the premises for which the object was intended and what the client had in mind. The attribution to Amsterdam is based on similar generous cartouche motifs overlaid with flowers, which can be found, for example, in the holdings of the Rijksmuseum. Typical of Dutch candlesticks are the twisted branches that support the nozzles and drip pans.

Provenance
Pelham Galleries, London.
Collection of Mr. and Mrs. Stephen C. Hilbert.
Sotheby's New York, 24th May 2007, lot 8.
Private collection, Rhineland.

Literature
Cf. de Jonge (ed.), Holländische Möbel und Raumkunst von 1650 - 1780, Stuttgart 1922, fig. 113 ff.
Cf. cat. Rococo in Nederland, Amsterdam 2001, cat. no. 108 f., for a Dutch blaker from the Twickel Foundation in Delden and the two carved and gilded sconces in the Rijksmuseum Amsterdam (inv. no. BK-1980-26).

Kunstgewerbe

Auktionsdatum
Lose: 106
Lose: 530
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

Versand auf Anfrage

Wichtige Informationen

Vorbesichtigung

Köln
Samstag, 13. Mai, 10 – 16 Uhr
Sonntag, 14. Mai, 11 – 16 Uhr
Montag, 15. Mai, 10 – 17.30 Uhr
Dienstag, 16. Mai, 10 – 17.30 Uhr
Mittwoch, 17. Mai, 10 – 13 Uhr
Donnerstag, 18. Mai (Christi Himmelfahrt), 11 – 16 Uhr

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.

Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlagbestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über,

das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26  zuzüglich 19  Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20  (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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