Los

2007

Georg Gärtner d. Ä, Bildnis des Hans Sachs

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Köln
Georg Gärtner d. Ä, Bildnis des Hans Sachs
Gouache auf dünnem Karton, verso in Holzschnitttechnik gedruckte Spielekarte, Kreuz 9.. 9,4 x 5,8 cm.
Monogrammiert oben rechts: GG (ligiert).

Provenienz
Paulus Praun II (1548-1616), Nürnberg. - Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822), Kunsthändler und Sammler in Nürnberg. - Deutscher Privatbesitz.

Literatur
Christoph Gottlieb von Murr: Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg …, Nürnberg 1778, S. 472. - Christoph Gottlieb von Murr: Description du Cabinet de Monsieur Paul de Praun à Nuremberg, Nürnberg 1797, S. 8, Nr. 56. - Katrin Achilles-Syndram: Die Kunstsammlung des Paulus Praun. Die Inventare von 1616 und 1719, Nürnberg 1994. - Rainer Stüwe: Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts, Textband, Heidelberg 1997, S. 209, Nr. A 1.c.

Bei diesem Miniaturbildnis des Nürnberger Meistersingers Hans Sachs handelt es sich um ein seit dem 19. Jahrhundert verschollenes Werk aus dem berühmten „Praunschen Kabinett“. Diese insgesamt mehrere tausend Stück umfassende Sammlung wurde von dem Nürnberger Kaufmann Paulus II Praun (1548-1616) zusammengetragen. Mitte der 1590er Jahre war Praun mit einem Teil seiner Sammlung nach Bologna gezogen, wo er diese bis zu seinem Tode 1616 auch beachtlich erweiterte.
Unmittelbar nach seinem Tode verfasste sein Bruder Jacob ein Inventar der in Italien befindlichen Sammlung, das ca. 700 Positionen umfasste. Laut testamentarischer Bestimmung sollte die Sammlung nach Nürnberg gebracht werden und dort im Hause Praun als unveräußerlicher Familienbesitz verwahrt werden. Fast 200 Jahre lang wurde diesem Wunsch entsprochen, bis finanzielle Schwierigkeiten um 1800 zur Auflösung der Sammlung führten. Einige Einzelstücke wurden direkt von der Familie verkauft, dann übernahm der Nürnberger Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822) mit zwei Partnern die Bestände 1801 „en bloc“ und veräußerte sie im Laufe der folgenden Jahre. Darunter befand sich auch das vorliegende Bildnis, wie das jeweils an den vier Holzleisten unseres Stückes befindliche Lacksiegel von Friedrich Frauenholz belegt (Abb. 3).

In dem ersten Inventar von 1616 werden 28 Werke von Hans Hoffmann gelistet. Unter diesen wird eines wie folgt beschrieben: „Nr. 103: Hanß Sachßen conterfect, auf einem Welschen kartenblat“ (Achilles-Syndram, op. cit., S. 119). Hundert Jahre später, in einem zweiten Inventar aus dem Jahre 1719, ist diese Position mit der Nummer 51 zu identifizieren: „Nr. 56 Hans Sachsen contrefait in einem kleinen Rämlein mit vergulden leisten“. Hinzufügung: „von Hanß Hoffmann“ (Achilles-Syndram, op. cit., S. 186).

Der Kupferstecher Friedrich Fleischmann (1791 Nürnberg – 1834 München) schließlich fertigte zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Porträt des Hans Sachs, für das das hier vorliegende Bildnis offensichtlich als Vorlage diente (Abb. 1). Auch diesmal wird als Künstler Hans Hoffmann genannt. Diesem zugeschrieben wird das Bildnis schließlich auch auf einem zusätzlichen, wohl aus dem 19. Jahrhundert stammenden Blatt, das lose auf der Rückseite des Objektes liegt: „Volksdichter und Meistersinger HANS SACHS gemalt von H. Hoffmann“ (Abb. 2).

So sicher die Provenienz des Miniaturbildnisses anhand der Übereinstimmungen mit den Inventaren der Praunschen Sammlung ist, so ist die falsche Zuschreibung an Hans Hoffmann, die sich trotz des Monogramms „GG“ so hartnäckig bis in das 19. Jahrhundert gehalten hat, umso erstaunlicher. Der Grund liegt wahrscheinlich in dem größeren Bekanntheitsgrad Hoffmanns. Beide, Hoffmann ebenso wie Gärtner, zählen zu den Repräsentanten der sogenannten „Dürer-Renaissance“, die in Nürnberg Ende des 16. Jahrhunderts zu zahlreichen Kopien und stilistischen Übernahmen durch die dortigen Künstler führte.

Leider ist es bis heute nicht gelungen, ein zahlenmäßig nennenswertes Oeuvre Georg Gärtners d. Ä. zusammenzustellen. Es gibt nur wenige Werke, die ihm mit Sicherheit zuzuschreiben oder eindeutig signiert sind. Andere wiederum werden mit denen seines gleichnamigen Sohnes verwechselt, mit dem er die Werkstatt geteilt haben soll. Erschwerend für das Erstellen seines Oeuvres kommt hinzu, dass sowohl der Vater wie auch der jüngere Gärtner häufig Kopien nach Dürer oder Pencz ausgeführt haben, für die es eine rege Nachfrage gab, die aber wenig hilfreich für die Entwicklung eines individuellen Stils sind. Zwei Apostelbilder nach Georg Pencz z. B. haben ebenfalls das Monogramm GG und gleichzeitig die latinisierte Signatur „Giorgius Hortolanus“. Angesichts dieser spärlichen Informationen ist der Fund dieses ebenso fein gemalten wie erstaunlich gut erhaltenen Miniaturbildnisses von Georg Gärtner besonders erfreulich. Eine Datierung der Zeichnung ist um 1580/90 anzunehmen, entstanden in Nürnberg und von Paul Praun noch vor seinem Umzug nach Bologna erworben. Als Vorlage könnte ein Stich von Joost Amman gedient haben, der den Meistersänger in den 1570er Jahren auf einem Stich ebenfalls als einen alten Mann dargestellt.
Georg Gärtner d. Ä, Portrait of Hans Sachs
Gouache on thin cardboard, playing card printed in woodcut technique on verso, 9 of clubs.. 9.4 x 5.8 cm.
Monogrammed upper right: GG (conjoined).

Provenance
Paulus Praun II (1548-1516), Nuremberg. - Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822), art dealer and collector in Nuremberg. - German private property.

Literature
Christoph Gottlieb von Murr, Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg ..., Nuremberg 1778, p. 472. - Christoph Gottlieb von Murr, Description du Cabinet de Monsieur Paul de Praun à Nuremberg, Nuremberg 1797, p. 8, no. 56. - Katrin Achilles-Syndram, Die Kunstsammlung des Paulus Praun. Die Inventare von 1616 und 1719, Nuremberg 1994. - Rainer Stüwe, Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts, Textband, Heidelberg 1997, p. 209, no. A 1.c.

This miniature portrait of the Nuremberg master singer Hans Sachs is a work from the famous "Praun's Cabinet" that has been lost since the 19th century. This collection of several thousand pieces was assembled by the Nuremberg merchant Paul II Praun (1588-1616). In the mid-1690s, Praun moved part of his collection to Bologna, where he considerably expanded it until his death in 1616.
Immediately after his death, his brother Jacob drew up an inventory of the collection in Italy, which comprised about 700 items. According to his will, the collection was to be brought to Nuremberg and kept there in the Praun house as inalienable family property. For almost 200 years, this wish was fulfilled until financial difficulties led to the dissolution of the collection in around 1800. Some individual pieces were sold directly by the family, then the Nuremberg art dealer Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822) and two partners took over the holdings "en bloc" in 1801 and sold them off over the following years. The present portrait was among them, as evidenced by the lacquer seal of Friedrich Frauenholz on each of the four wooden strips that make up the frame of the piece (ill. 3).

The first inventory of 1616 lists 28 works by Hans Hoffmann. Among these, one is described as follows: "No. 103: Hanß Sachßen conterfect, auf einem Welschen kartenblat" (Achilles-Syndram, p. 119). A hundred years later, in a second inventory from 1719, this item can be identified with number 51: "No. 56 Hans Sachsen contrefait in ein kleinen Rämlein mit vergulden leisten", with the addition: "by Hanß Hoffmann" (Achilles-Syndram, p.186).


The engraver Friedrich Fleischmann (1791 Nuremberg - 1834 Munich) produced a portrait of Hans Sachs at the beginning of the 19th century, for which the present portrait obviously served as a model (see ill. 1). This time, too, Hans Hoffmann is named as the artist. Finally, the portrait is also attributed to him on an additional sheet, probably from the 19th century, which is loosely attached to the back of the the piece: "Volksdichter und Meistersinger HANS SACHS gemalt von H. Hoffmann" (ill. 2).

As certain as the provenance of the miniature portrait is on the basis of the correspondences with the inventories of Praun's collection, the false attribution to Hans Hoffmann, which persisted so stubbornly into the 19th century despite the monogram "GG", is all the more astonishing. The reason probably lies in Hoffmann's greater degree of fame. Both Hoffmann and Gärtner are among the representatives of the so-called "Dürer Renaissance", which led to numerous copies and stylistic adoptions by Nuremberg artists in the late 16th century.


Unfortunately, it has not yet been possible to compile a numerically significant oeuvre of Georg Gärtner the Elder. There are only a few works that can be attributed to him with certainty or which are clearly signed. Others are confused with those of his son of the same name, with whom he is said to have shared a workshop. A further factor complicating the compilation of his oeuvre is the fact that both the father and the younger Gärtner often executed copies after Dürer or Pencz, for which there was a keen demand, but which are of little help in the development of an individual style. Two paintings of the Apostles after Georg Pencz, for example, also have the monogram GG and at the same time the Latinised signature "Giorgius Hortolanus". In view of this scant information, the discovery of this miniature portrait by Georg Gärtner, which is as finely painted as it is astonishingly well preserved, is particularly gratifying. The drawing is thought to date from around 1580/90, was created in Nuremberg and acquired by Paul Praun before he moved to Bologna. The model could have been an engraving by Joost Amman, who also depicted the master singer as an old man in an engraving in the 1570s.
Georg Gärtner d. Ä, Bildnis des Hans Sachs
Gouache auf dünnem Karton, verso in Holzschnitttechnik gedruckte Spielekarte, Kreuz 9.. 9,4 x 5,8 cm.
Monogrammiert oben rechts: GG (ligiert).

Provenienz
Paulus Praun II (1548-1616), Nürnberg. - Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822), Kunsthändler und Sammler in Nürnberg. - Deutscher Privatbesitz.

Literatur
Christoph Gottlieb von Murr: Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg …, Nürnberg 1778, S. 472. - Christoph Gottlieb von Murr: Description du Cabinet de Monsieur Paul de Praun à Nuremberg, Nürnberg 1797, S. 8, Nr. 56. - Katrin Achilles-Syndram: Die Kunstsammlung des Paulus Praun. Die Inventare von 1616 und 1719, Nürnberg 1994. - Rainer Stüwe: Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts, Textband, Heidelberg 1997, S. 209, Nr. A 1.c.

Bei diesem Miniaturbildnis des Nürnberger Meistersingers Hans Sachs handelt es sich um ein seit dem 19. Jahrhundert verschollenes Werk aus dem berühmten „Praunschen Kabinett“. Diese insgesamt mehrere tausend Stück umfassende Sammlung wurde von dem Nürnberger Kaufmann Paulus II Praun (1548-1616) zusammengetragen. Mitte der 1590er Jahre war Praun mit einem Teil seiner Sammlung nach Bologna gezogen, wo er diese bis zu seinem Tode 1616 auch beachtlich erweiterte.
Unmittelbar nach seinem Tode verfasste sein Bruder Jacob ein Inventar der in Italien befindlichen Sammlung, das ca. 700 Positionen umfasste. Laut testamentarischer Bestimmung sollte die Sammlung nach Nürnberg gebracht werden und dort im Hause Praun als unveräußerlicher Familienbesitz verwahrt werden. Fast 200 Jahre lang wurde diesem Wunsch entsprochen, bis finanzielle Schwierigkeiten um 1800 zur Auflösung der Sammlung führten. Einige Einzelstücke wurden direkt von der Familie verkauft, dann übernahm der Nürnberger Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822) mit zwei Partnern die Bestände 1801 „en bloc“ und veräußerte sie im Laufe der folgenden Jahre. Darunter befand sich auch das vorliegende Bildnis, wie das jeweils an den vier Holzleisten unseres Stückes befindliche Lacksiegel von Friedrich Frauenholz belegt (Abb. 3).

In dem ersten Inventar von 1616 werden 28 Werke von Hans Hoffmann gelistet. Unter diesen wird eines wie folgt beschrieben: „Nr. 103: Hanß Sachßen conterfect, auf einem Welschen kartenblat“ (Achilles-Syndram, op. cit., S. 119). Hundert Jahre später, in einem zweiten Inventar aus dem Jahre 1719, ist diese Position mit der Nummer 51 zu identifizieren: „Nr. 56 Hans Sachsen contrefait in einem kleinen Rämlein mit vergulden leisten“. Hinzufügung: „von Hanß Hoffmann“ (Achilles-Syndram, op. cit., S. 186).

Der Kupferstecher Friedrich Fleischmann (1791 Nürnberg – 1834 München) schließlich fertigte zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Porträt des Hans Sachs, für das das hier vorliegende Bildnis offensichtlich als Vorlage diente (Abb. 1). Auch diesmal wird als Künstler Hans Hoffmann genannt. Diesem zugeschrieben wird das Bildnis schließlich auch auf einem zusätzlichen, wohl aus dem 19. Jahrhundert stammenden Blatt, das lose auf der Rückseite des Objektes liegt: „Volksdichter und Meistersinger HANS SACHS gemalt von H. Hoffmann“ (Abb. 2).

So sicher die Provenienz des Miniaturbildnisses anhand der Übereinstimmungen mit den Inventaren der Praunschen Sammlung ist, so ist die falsche Zuschreibung an Hans Hoffmann, die sich trotz des Monogramms „GG“ so hartnäckig bis in das 19. Jahrhundert gehalten hat, umso erstaunlicher. Der Grund liegt wahrscheinlich in dem größeren Bekanntheitsgrad Hoffmanns. Beide, Hoffmann ebenso wie Gärtner, zählen zu den Repräsentanten der sogenannten „Dürer-Renaissance“, die in Nürnberg Ende des 16. Jahrhunderts zu zahlreichen Kopien und stilistischen Übernahmen durch die dortigen Künstler führte.

Leider ist es bis heute nicht gelungen, ein zahlenmäßig nennenswertes Oeuvre Georg Gärtners d. Ä. zusammenzustellen. Es gibt nur wenige Werke, die ihm mit Sicherheit zuzuschreiben oder eindeutig signiert sind. Andere wiederum werden mit denen seines gleichnamigen Sohnes verwechselt, mit dem er die Werkstatt geteilt haben soll. Erschwerend für das Erstellen seines Oeuvres kommt hinzu, dass sowohl der Vater wie auch der jüngere Gärtner häufig Kopien nach Dürer oder Pencz ausgeführt haben, für die es eine rege Nachfrage gab, die aber wenig hilfreich für die Entwicklung eines individuellen Stils sind. Zwei Apostelbilder nach Georg Pencz z. B. haben ebenfalls das Monogramm GG und gleichzeitig die latinisierte Signatur „Giorgius Hortolanus“. Angesichts dieser spärlichen Informationen ist der Fund dieses ebenso fein gemalten wie erstaunlich gut erhaltenen Miniaturbildnisses von Georg Gärtner besonders erfreulich. Eine Datierung der Zeichnung ist um 1580/90 anzunehmen, entstanden in Nürnberg und von Paul Praun noch vor seinem Umzug nach Bologna erworben. Als Vorlage könnte ein Stich von Joost Amman gedient haben, der den Meistersänger in den 1570er Jahren auf einem Stich ebenfalls als einen alten Mann dargestellt.
Georg Gärtner d. Ä, Portrait of Hans Sachs
Gouache on thin cardboard, playing card printed in woodcut technique on verso, 9 of clubs.. 9.4 x 5.8 cm.
Monogrammed upper right: GG (conjoined).

Provenance
Paulus Praun II (1548-1516), Nuremberg. - Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822), art dealer and collector in Nuremberg. - German private property.

Literature
Christoph Gottlieb von Murr, Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg ..., Nuremberg 1778, p. 472. - Christoph Gottlieb von Murr, Description du Cabinet de Monsieur Paul de Praun à Nuremberg, Nuremberg 1797, p. 8, no. 56. - Katrin Achilles-Syndram, Die Kunstsammlung des Paulus Praun. Die Inventare von 1616 und 1719, Nuremberg 1994. - Rainer Stüwe, Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts, Textband, Heidelberg 1997, p. 209, no. A 1.c.

This miniature portrait of the Nuremberg master singer Hans Sachs is a work from the famous "Praun's Cabinet" that has been lost since the 19th century. This collection of several thousand pieces was assembled by the Nuremberg merchant Paul II Praun (1588-1616). In the mid-1690s, Praun moved part of his collection to Bologna, where he considerably expanded it until his death in 1616.
Immediately after his death, his brother Jacob drew up an inventory of the collection in Italy, which comprised about 700 items. According to his will, the collection was to be brought to Nuremberg and kept there in the Praun house as inalienable family property. For almost 200 years, this wish was fulfilled until financial difficulties led to the dissolution of the collection in around 1800. Some individual pieces were sold directly by the family, then the Nuremberg art dealer Johann Friedrich Frauenholz (1758-1822) and two partners took over the holdings "en bloc" in 1801 and sold them off over the following years. The present portrait was among them, as evidenced by the lacquer seal of Friedrich Frauenholz on each of the four wooden strips that make up the frame of the piece (ill. 3).

The first inventory of 1616 lists 28 works by Hans Hoffmann. Among these, one is described as follows: "No. 103: Hanß Sachßen conterfect, auf einem Welschen kartenblat" (Achilles-Syndram, p. 119). A hundred years later, in a second inventory from 1719, this item can be identified with number 51: "No. 56 Hans Sachsen contrefait in ein kleinen Rämlein mit vergulden leisten", with the addition: "by Hanß Hoffmann" (Achilles-Syndram, p.186).


The engraver Friedrich Fleischmann (1791 Nuremberg - 1834 Munich) produced a portrait of Hans Sachs at the beginning of the 19th century, for which the present portrait obviously served as a model (see ill. 1). This time, too, Hans Hoffmann is named as the artist. Finally, the portrait is also attributed to him on an additional sheet, probably from the 19th century, which is loosely attached to the back of the the piece: "Volksdichter und Meistersinger HANS SACHS gemalt von H. Hoffmann" (ill. 2).

As certain as the provenance of the miniature portrait is on the basis of the correspondences with the inventories of Praun's collection, the false attribution to Hans Hoffmann, which persisted so stubbornly into the 19th century despite the monogram "GG", is all the more astonishing. The reason probably lies in Hoffmann's greater degree of fame. Both Hoffmann and Gärtner are among the representatives of the so-called "Dürer Renaissance", which led to numerous copies and stylistic adoptions by Nuremberg artists in the late 16th century.


Unfortunately, it has not yet been possible to compile a numerically significant oeuvre of Georg Gärtner the Elder. There are only a few works that can be attributed to him with certainty or which are clearly signed. Others are confused with those of his son of the same name, with whom he is said to have shared a workshop. A further factor complicating the compilation of his oeuvre is the fact that both the father and the younger Gärtner often executed copies after Dürer or Pencz, for which there was a keen demand, but which are of little help in the development of an individual style. Two paintings of the Apostles after Georg Pencz, for example, also have the monogram GG and at the same time the Latinised signature "Giorgius Hortolanus". In view of this scant information, the discovery of this miniature portrait by Georg Gärtner, which is as finely painted as it is astonishingly well preserved, is particularly gratifying. The drawing is thought to date from around 1580/90, was created in Nuremberg and acquired by Paul Praun before he moved to Bologna. The model could have been an engraving by Joost Amman, who also depicted the master singer as an old man in an engraving in the 1570s.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 165
Lose: 121
Lose: 93
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

 

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Köln Cologne

Samstag 13. Mai 10 – 16 Uhr
Sonntag 14. Mai 11 – 16 Uhr
Montag 15. Mai – Mittwoch 17. Mai 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 18. Mai, Christi Himmelfahrt 11 – 16 Uhr
Freitag 19. Mai 10 – 17.30 Uhr

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

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das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

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10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

Vollständige AGBs