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2052

Abraham Mignon, Jagdstillleben mit einem Feldhuhn, Fasan, Distelfink, weiteren Vögeln und Jagdutensi

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Abraham Mignon, Jagdstillleben mit einem Feldhuhn, Fasan, Distelfink, weiteren Vögeln und Jagdutensi
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Köln
Abraham Mignon, Jagdstillleben mit einem Feldhuhn, Fasan, Distelfink, weiteren Vögeln und Jagdutensi
Öl auf Leinwand (doubliert). 63 x 48,5 cm.

Provenienz
Italienische Sammlung. - Galerie Müllenmeister, Solingen, 1979 (verso Klebeetikett). - Süddeutsche Privatsammlung.

Literatur
Magdalena Kraemer-Noble: Abraham Mignon 1640-1679, Catalogue Raisonné, Petersberg 2007, S. 270-271, Nr. 110.

Das Feldhuhn hängt, an einem Faden befestigt, kopfüber in einer steinernen Nische – eine erlegte Jagdbeute, und doch verleiht Abraham Mignon ihr Schönheit und Eleganz. Die zur Seite sich öffnenden Flügel sind rhythmisch gefächert, das Weiß der Federn wird zum Rumpf hin strahlender und heller, der Kopf des Vogels, in hellem Ocker leuchtend, ruht sanft auf einer samtgrünen Jagdtasche. Dort, auf dem Tisch, sind weitere Vögel abgelegt, ein Dompfaff, ein Distelfink, ein Rebhuhn, ein Fasan sowie Blaumeisen. Neben der Jagdtasche vervollständigen Jagdutensilien wie das Horn oder die korkenzieherförmige Lockpfeife das Arrangement. Mignon erweist sich hier als Meister seines Fachs, er lenkt gekonnt den Blick von oben nach unten, steigert dabei den Reichtum der Farben und Formen und macht überdies die mannigfaltige Stofflichkeit des Gefieders und der Jagdutensilien fühlbar. Die Raffinesse dieses Stilllebens im Kolorit, in der Komposition und in den Formen entspricht dabei dem intendierten aristokratischen oder patrizischen Betrachter, war die Jagd doch ein Privileg, das höheren Ständen vorbehalten war.
Bereits der Kunsthistoriograph Arnold Houbraken hat im frühen 18. Jahrhundert die Bedeutung des Deutschen Abraham Mignon für die niederländische Malerei des goldenen Zeitalters hervorgehoben. Mignon entstammte einer hugenottischen Familie aus Frankfurt, eine Stadt, die mit Georg Flegel und Jakob Marrell eine eigene Tradition der Stilllebenmalerei entwickelt hatte. Mignon lernte bei Marrell und siedelte mit diesem nach Utrecht über, ein Schritt, der entscheidend sein sollte für seine künstlerische Karriere. Denn in Utrecht traf er auf Jan Davidsz. de Heem, der ihn künstlerisch prägen und dessen Werkstatt er später übernehmen sollte. Abraham Mignon ist vornehmlich für seine Blumen-, Obst- und Waldbodenstillleben bekannt (vgl. Lempertz-Auktion 1209, Köln, 19.11.2022, Lot 1563). Das vorliegende Jagdstillleben, seit langem in einer süddeutschen Privatsammlung, stellt eines von knapp 15 Werken dieser Gattung im Œuvre Mignons dar. Betrachtet man deren Entwicklung, zeigt sich eine zunehmende Beherrschung des Arrangements von Tieren und Jagdutensilien, eine zunehmende Klarheit und Eleganz in der Komposition, wie sie dem vorliegenden Stillleben zu eigen ist. Dies wird offenkundig, wenn man etwa die Darstellung des Feldhuhns hier vergleicht mit der Darstellung von Hähnen in früheren Werken, deren Silhouetten unruhiger, deren Federn buntfarbiger sind.
Die Kunst des Jagdstilllebens lernte Abraham Mignon unter anderem von Willem van der Aelst, der nach Aufenthalten in Italien und Frankreich eine erfolgreiche Werkstatt in Amsterdam führte (Abb. 1). Abraham Mignon hat das Arrangement dieses Stilllebens später noch einmal zu einer größeren Komposition erweitert, mit dem Feldhuhn im Bildzentrum, jedoch mit einem reicheren Repertoire an Tieren und Jagdutensilien, welches sich nicht zufällig in einer fürstlichen Sammlung befindet (Sammlung der Herzöge von Anhalt, Stiftung Dessau-Wörlitz, Schloss Mosigkau, Inv.-Nr. 11).

Abb. 1/Ill. 1: Willem van Aelst: Stillleben mit Jagdgeräten und Rebhuhn / Still Life with Hunting Tools and Partridge, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.
Abraham Mignon, Still Life with Game
Oil on canvas (relined). 63 x 48.5 cm.

Provenance
Italian collection. - Müllenmeister Gallery, Solingen, 1979 (label on the reverse). - South German private collection.

Literature
Magdalena Kraemer-Noble: Abraham Mignon 1640-1679, Catalogue Raisonné, Petersberg 2007, pp. 270-271, no. 110.

The partridge is shown in a stone niche, hanging upside down by a thread - a prey animal, and yet Abraham Mignon imbues it with beauty and elegance. The wings are fanned out rhythmically on one side, with the white of the feathers becoming more radiant and brighter towards the rump, the bird's head, shining in light ochre, rests gently on a green velvet hunting bag. Other birds are depicted on the table: a bullfinch, a goldfinch, a partridge, a pheasant and blue tits. In addition to the hunting bag, utensils such as the horn or the corkscrew-shaped decoy complete the arrangement. Mignon proves to be a master of his craft here, skilfully directing the viewer's gaze from top to bottom, thereby enhancing the richness of the colours and forms and, moreover, making the manifold textures of the plumage and hunting utensils palpable. The refinement of this still life in its colouring, composition and forms corresponds to the intended aristocratic or patrician viewer, since hunting was a privilege reserved for the higher classes.
The art historiographer Arnold Houbraken had already emphasised the importance of the German Abraham Mignon for Dutch painting of the Golden Age in the early 18th century. Mignon came from a Huguenot family in Frankfurt, a city that had developed its own tradition of still life painting with Georg Flegel and Jakob Marrell. Mignon studied with Marrell and moved with him to Utrecht, a step that was to be decisive for his artistic career. It was in Utrecht that he met Jan Davidsz. de Heem, who influenced him artistically and whose workshop he was later to take over. Abraham Mignon is primarily known for his flower, fruit and sous-bois still lifes (cf. Lempertz Auction 1209, Cologne, 19.11.2022, lot Lot 1563). The present hunting still life, long kept in a private collection in southern Germany, is one of just around 15 works of this genre in Mignon's oeuvre. If we look at their development, we see an increasing mastery of the arrangement of animals and hunting utensils, an increasing clarity and elegance in the composition, which is characteristic of the present still life. This becomes evident when one compares, for example, the depiction of the partridge here with the depiction of cockerels in earlier works, whose silhouettes are more restless and whose plumage more colourful.


Abraham Mignon learned the art of hunting still lifes from Willem van der Aelst, among others, who ran a successful workshop in Amsterdam following stays in Italy and France (fig. 1). Abraham Mignon later expanded the arrangement of this still life once again into a larger composition, keeping the field fowl in the centre of the picture, but adding a richer repertoire of animals and hunting utensils, and it is no coincidence that this work entered a princely collection (Collection of the Dukes of Anhalt, Dessau-Wörlitz Foundation, Mosigkau Castle, inv. no. 11).
Abraham Mignon, Jagdstillleben mit einem Feldhuhn, Fasan, Distelfink, weiteren Vögeln und Jagdutensi
Öl auf Leinwand (doubliert). 63 x 48,5 cm.

Provenienz
Italienische Sammlung. - Galerie Müllenmeister, Solingen, 1979 (verso Klebeetikett). - Süddeutsche Privatsammlung.

Literatur
Magdalena Kraemer-Noble: Abraham Mignon 1640-1679, Catalogue Raisonné, Petersberg 2007, S. 270-271, Nr. 110.

Das Feldhuhn hängt, an einem Faden befestigt, kopfüber in einer steinernen Nische – eine erlegte Jagdbeute, und doch verleiht Abraham Mignon ihr Schönheit und Eleganz. Die zur Seite sich öffnenden Flügel sind rhythmisch gefächert, das Weiß der Federn wird zum Rumpf hin strahlender und heller, der Kopf des Vogels, in hellem Ocker leuchtend, ruht sanft auf einer samtgrünen Jagdtasche. Dort, auf dem Tisch, sind weitere Vögel abgelegt, ein Dompfaff, ein Distelfink, ein Rebhuhn, ein Fasan sowie Blaumeisen. Neben der Jagdtasche vervollständigen Jagdutensilien wie das Horn oder die korkenzieherförmige Lockpfeife das Arrangement. Mignon erweist sich hier als Meister seines Fachs, er lenkt gekonnt den Blick von oben nach unten, steigert dabei den Reichtum der Farben und Formen und macht überdies die mannigfaltige Stofflichkeit des Gefieders und der Jagdutensilien fühlbar. Die Raffinesse dieses Stilllebens im Kolorit, in der Komposition und in den Formen entspricht dabei dem intendierten aristokratischen oder patrizischen Betrachter, war die Jagd doch ein Privileg, das höheren Ständen vorbehalten war.
Bereits der Kunsthistoriograph Arnold Houbraken hat im frühen 18. Jahrhundert die Bedeutung des Deutschen Abraham Mignon für die niederländische Malerei des goldenen Zeitalters hervorgehoben. Mignon entstammte einer hugenottischen Familie aus Frankfurt, eine Stadt, die mit Georg Flegel und Jakob Marrell eine eigene Tradition der Stilllebenmalerei entwickelt hatte. Mignon lernte bei Marrell und siedelte mit diesem nach Utrecht über, ein Schritt, der entscheidend sein sollte für seine künstlerische Karriere. Denn in Utrecht traf er auf Jan Davidsz. de Heem, der ihn künstlerisch prägen und dessen Werkstatt er später übernehmen sollte. Abraham Mignon ist vornehmlich für seine Blumen-, Obst- und Waldbodenstillleben bekannt (vgl. Lempertz-Auktion 1209, Köln, 19.11.2022, Lot 1563). Das vorliegende Jagdstillleben, seit langem in einer süddeutschen Privatsammlung, stellt eines von knapp 15 Werken dieser Gattung im Œuvre Mignons dar. Betrachtet man deren Entwicklung, zeigt sich eine zunehmende Beherrschung des Arrangements von Tieren und Jagdutensilien, eine zunehmende Klarheit und Eleganz in der Komposition, wie sie dem vorliegenden Stillleben zu eigen ist. Dies wird offenkundig, wenn man etwa die Darstellung des Feldhuhns hier vergleicht mit der Darstellung von Hähnen in früheren Werken, deren Silhouetten unruhiger, deren Federn buntfarbiger sind.
Die Kunst des Jagdstilllebens lernte Abraham Mignon unter anderem von Willem van der Aelst, der nach Aufenthalten in Italien und Frankreich eine erfolgreiche Werkstatt in Amsterdam führte (Abb. 1). Abraham Mignon hat das Arrangement dieses Stilllebens später noch einmal zu einer größeren Komposition erweitert, mit dem Feldhuhn im Bildzentrum, jedoch mit einem reicheren Repertoire an Tieren und Jagdutensilien, welches sich nicht zufällig in einer fürstlichen Sammlung befindet (Sammlung der Herzöge von Anhalt, Stiftung Dessau-Wörlitz, Schloss Mosigkau, Inv.-Nr. 11).

Abb. 1/Ill. 1: Willem van Aelst: Stillleben mit Jagdgeräten und Rebhuhn / Still Life with Hunting Tools and Partridge, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.
Abraham Mignon, Still Life with Game
Oil on canvas (relined). 63 x 48.5 cm.

Provenance
Italian collection. - Müllenmeister Gallery, Solingen, 1979 (label on the reverse). - South German private collection.

Literature
Magdalena Kraemer-Noble: Abraham Mignon 1640-1679, Catalogue Raisonné, Petersberg 2007, pp. 270-271, no. 110.

The partridge is shown in a stone niche, hanging upside down by a thread - a prey animal, and yet Abraham Mignon imbues it with beauty and elegance. The wings are fanned out rhythmically on one side, with the white of the feathers becoming more radiant and brighter towards the rump, the bird's head, shining in light ochre, rests gently on a green velvet hunting bag. Other birds are depicted on the table: a bullfinch, a goldfinch, a partridge, a pheasant and blue tits. In addition to the hunting bag, utensils such as the horn or the corkscrew-shaped decoy complete the arrangement. Mignon proves to be a master of his craft here, skilfully directing the viewer's gaze from top to bottom, thereby enhancing the richness of the colours and forms and, moreover, making the manifold textures of the plumage and hunting utensils palpable. The refinement of this still life in its colouring, composition and forms corresponds to the intended aristocratic or patrician viewer, since hunting was a privilege reserved for the higher classes.
The art historiographer Arnold Houbraken had already emphasised the importance of the German Abraham Mignon for Dutch painting of the Golden Age in the early 18th century. Mignon came from a Huguenot family in Frankfurt, a city that had developed its own tradition of still life painting with Georg Flegel and Jakob Marrell. Mignon studied with Marrell and moved with him to Utrecht, a step that was to be decisive for his artistic career. It was in Utrecht that he met Jan Davidsz. de Heem, who influenced him artistically and whose workshop he was later to take over. Abraham Mignon is primarily known for his flower, fruit and sous-bois still lifes (cf. Lempertz Auction 1209, Cologne, 19.11.2022, lot Lot 1563). The present hunting still life, long kept in a private collection in southern Germany, is one of just around 15 works of this genre in Mignon's oeuvre. If we look at their development, we see an increasing mastery of the arrangement of animals and hunting utensils, an increasing clarity and elegance in the composition, which is characteristic of the present still life. This becomes evident when one compares, for example, the depiction of the partridge here with the depiction of cockerels in earlier works, whose silhouettes are more restless and whose plumage more colourful.


Abraham Mignon learned the art of hunting still lifes from Willem van der Aelst, among others, who ran a successful workshop in Amsterdam following stays in Italy and France (fig. 1). Abraham Mignon later expanded the arrangement of this still life once again into a larger composition, keeping the field fowl in the centre of the picture, but adding a richer repertoire of animals and hunting utensils, and it is no coincidence that this work entered a princely collection (Collection of the Dukes of Anhalt, Dessau-Wörlitz Foundation, Mosigkau Castle, inv. no. 11).

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 165
Lose: 121
Lose: 93
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

 

Vorbesichtigung Preview

Köln Cologne

Samstag 13. Mai 10 – 16 Uhr
Sonntag 14. Mai 11 – 16 Uhr
Montag 15. Mai – Mittwoch 17. Mai 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 18. Mai, Christi Himmelfahrt 11 – 16 Uhr
Freitag 19. Mai 10 – 17.30 Uhr

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

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das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

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12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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