Los

2017

Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Werkstatt oder Umkreis, Heilige Maria Magdalena

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Werkstatt oder Umkreis, Heilige Maria Magdalena
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Köln
Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Werkstatt oder Umkreis, Heilige Maria Magdalena
Öl auf Leinwand (doubliert). 130 x 102 cm.
Bezeichned unten links: TITIANVSP..

Provenienz
Seit mehreren Generationen in süddeutscher Privatsammlung.

„Sie erhebt ihre Augen zum Himmel und zeigt ihre Reue durch die Röte ihrer Augen und ihre Tränen für ihre Sünden. So rührt dieses Bild die Betrachter, und obwohl es sehr schön ist, regt es nicht zur Lust an, sondern zum Mitleid.“ So beschreibt Giorgio Vasari Tizians Darstellung der Maria Magdalena, die er in dessen Werkstatt gesehen hat. Angesichts der zahlreichen Versionen, Repliken und Kopien kann sie als eine der erfolgreichsten Kompositionen des Künstlers bezeichnet werden. Tizian befasste sich zum ersten Mal mit dem Thema der reuigen Sünderin in den frühen 1530er Jahren. Das Gemälde, heute im Palazzo Pitti, zeigt Maria Magdalena als Halbfigur, den Blick gen Himmel gerichtet (Florenz, Galleria Palatina, Inv.-Nr. 1912.67). Nur ihre langen Haare, blond und lockig, bedecken ihren Körper, neben ihr befindet sich ihr Attribut, das Salbgefäß. Die Ambivalenz dieser Darstellung zwischen Andacht und Erotik ist offensichtlich, denn die Haare Magdalenas bedecken zwar ihren Körper, lassen ihre Brüste jedoch sichtbar.
In den 1550er Jahren, knapp 20 Jahre später, konzipierte Tizian die Darstellung der Magdalena neu – den Vorgaben der Gegenreformation entsprechend handelt es sich nun um eine Darstellung, die zum Mitleiden anregt, nicht zur Lust, wie Vasari schreibt. Die Körperhaltung der Heiligen – der antiken Statue der Venus Pudica nachgebildet – ist gleichgeblieben. Sie ist jedoch nunmehr in ein weißes Hemd und ein kostbares gestreiftes Tuch gekleidet, allein die entblößte Schulter erinnert an ihr sündhaftes Vorleben. Das Format des Gemäldes – und mit ihm der Bildausschnitt – ist nun größer, er lässt Raum für einen Ausblick in eine Landschaft und zeigt einen Totenschädel sowie ein aufgeschlagenes Buch, das der Heiligen zur Meditation dient. Die Komposition wurde, wie bereits Giorgio Vasari und später Carlo Dolci berichten, mehrmals von Tizian und seiner Werkstatt wiederholt. Unter anderem erhielten Philipp II. von Spanien und Kardinal Alessandro Farnese, zwei der bedeutendsten Mäzene Tizians, eine Version. Die nach einhelliger Meinung beste Version verblieb in Tizians Werkstatt und befindet sich heute in der Eremitage in Sankt Petersburg (Inv.-Nr. GE-117).
Das vorliegende Gemälde, bei der es sich um eine Arbeit aus der Werkstatt oder dem Umkreis Tizians handeln dürfte, folgt der Neapolitaner Version für Kardinal Alessandro Farnese. Sie unterscheidet sich von der Sankt Petersburger Version insbesondere in der Darstellung des Salbgefäßes, das aus Alabaster besteht und nicht aus Glas; zudem im Hintergrund, der eine herbstliche Landschaft zeigt; außerdem im flatternden Schleier, der links zu sehen ist und in der Sankt Petersburger Version fehlt (zu den verschiedenen Versionen vgl. Harold Wethey, The Paintings of Titian, Complete Edition, Bd. 1, London 1969, S. 144-151.).
Tiziano Vecellio, studio or circle of, Saint Mary Magdalene
Oil on canvas (relined). 130 x 102 cm.
Inscribed lower left: TITIANVSP..

Provenance
South German private collection.

"She raises her eyes to heaven and shows her repentance by the redness of her eyes and her tears for her sins. Thus this picture moves the beholder, and though it is very beautiful, it does not inspire pleasure, but pity." This is how Giorgio Vasari describes Titian's depiction of Mary Magdalene, which he saw in the latter's workshop. In view of the numerous versions, replicas and copies, it can be described as one of the artist's most successful compositions. Titian first explored the theme of the penitent sinner in the early 1530s. The painting, now in the Palazzo Pitti, shows Mary Magdalene as a half-figure, her gaze turned upwards towards heaven (Florence, Galleria Palatina, inv. no. 1912.67). Only her long blond curls cover her naked body and her attribute, the ointment jar, is placed beside her. The ambivalence of this depiction between devotion and eroticism is obvious, for Magdalene's hair covers her body but leaves her breasts exposed.

In the 1550s, almost 20 years later, Titian reconceived the depiction of the Magdalene - in accordance with the precepts of the Counter-Reformation, it is now a depiction that inspires compassion, not lust, as Vasari writes. The posture of the saint - modelled after the ancient statue of Venus Pudica - has remained the same. However, she is now dressed in a white shirt and a precious striped shawl; only the bare shoulder reminds us of her sinful past. The format of the painting - and with it the detail shown - is now larger, leaving room for a view of a landscape and showing a skull and an open book for the saint's meditation. As Giorgio Vasari and later Carlo Dolci reported, the composition was repeated several times by Titian and his workshop. Philip II of Spain and Cardinal Alessandro Farnese, two of Titian's most important patrons, were among those who received a version. The best version though, according to unanimous opinion, remained in Titian's workshop and is now in the Hermitage in St. Petersburg (inv. no. GE-117).


The present painting, which is probably a work by Titian's workshop or circle, follows the Neapolitan version for Cardinal Alessandro Farnese. It differs from the Saint Petersburg version in particular in the depiction of the ointment jar, which is made of alabaster and not glass; also in the background, which shows an autumnal landscape; and in the fluttering veil, which can be seen on the left and is missing in the Saint Petersburg version (for more on the various versions cf. Harold Wethey, The Paintings of Titian, Complete Edition, vol. 1, London 1969, pp. 144-151.).
Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Werkstatt oder Umkreis, Heilige Maria Magdalena
Öl auf Leinwand (doubliert). 130 x 102 cm.
Bezeichned unten links: TITIANVSP..

Provenienz
Seit mehreren Generationen in süddeutscher Privatsammlung.

„Sie erhebt ihre Augen zum Himmel und zeigt ihre Reue durch die Röte ihrer Augen und ihre Tränen für ihre Sünden. So rührt dieses Bild die Betrachter, und obwohl es sehr schön ist, regt es nicht zur Lust an, sondern zum Mitleid.“ So beschreibt Giorgio Vasari Tizians Darstellung der Maria Magdalena, die er in dessen Werkstatt gesehen hat. Angesichts der zahlreichen Versionen, Repliken und Kopien kann sie als eine der erfolgreichsten Kompositionen des Künstlers bezeichnet werden. Tizian befasste sich zum ersten Mal mit dem Thema der reuigen Sünderin in den frühen 1530er Jahren. Das Gemälde, heute im Palazzo Pitti, zeigt Maria Magdalena als Halbfigur, den Blick gen Himmel gerichtet (Florenz, Galleria Palatina, Inv.-Nr. 1912.67). Nur ihre langen Haare, blond und lockig, bedecken ihren Körper, neben ihr befindet sich ihr Attribut, das Salbgefäß. Die Ambivalenz dieser Darstellung zwischen Andacht und Erotik ist offensichtlich, denn die Haare Magdalenas bedecken zwar ihren Körper, lassen ihre Brüste jedoch sichtbar.
In den 1550er Jahren, knapp 20 Jahre später, konzipierte Tizian die Darstellung der Magdalena neu – den Vorgaben der Gegenreformation entsprechend handelt es sich nun um eine Darstellung, die zum Mitleiden anregt, nicht zur Lust, wie Vasari schreibt. Die Körperhaltung der Heiligen – der antiken Statue der Venus Pudica nachgebildet – ist gleichgeblieben. Sie ist jedoch nunmehr in ein weißes Hemd und ein kostbares gestreiftes Tuch gekleidet, allein die entblößte Schulter erinnert an ihr sündhaftes Vorleben. Das Format des Gemäldes – und mit ihm der Bildausschnitt – ist nun größer, er lässt Raum für einen Ausblick in eine Landschaft und zeigt einen Totenschädel sowie ein aufgeschlagenes Buch, das der Heiligen zur Meditation dient. Die Komposition wurde, wie bereits Giorgio Vasari und später Carlo Dolci berichten, mehrmals von Tizian und seiner Werkstatt wiederholt. Unter anderem erhielten Philipp II. von Spanien und Kardinal Alessandro Farnese, zwei der bedeutendsten Mäzene Tizians, eine Version. Die nach einhelliger Meinung beste Version verblieb in Tizians Werkstatt und befindet sich heute in der Eremitage in Sankt Petersburg (Inv.-Nr. GE-117).
Das vorliegende Gemälde, bei der es sich um eine Arbeit aus der Werkstatt oder dem Umkreis Tizians handeln dürfte, folgt der Neapolitaner Version für Kardinal Alessandro Farnese. Sie unterscheidet sich von der Sankt Petersburger Version insbesondere in der Darstellung des Salbgefäßes, das aus Alabaster besteht und nicht aus Glas; zudem im Hintergrund, der eine herbstliche Landschaft zeigt; außerdem im flatternden Schleier, der links zu sehen ist und in der Sankt Petersburger Version fehlt (zu den verschiedenen Versionen vgl. Harold Wethey, The Paintings of Titian, Complete Edition, Bd. 1, London 1969, S. 144-151.).
Tiziano Vecellio, studio or circle of, Saint Mary Magdalene
Oil on canvas (relined). 130 x 102 cm.
Inscribed lower left: TITIANVSP..

Provenance
South German private collection.

"She raises her eyes to heaven and shows her repentance by the redness of her eyes and her tears for her sins. Thus this picture moves the beholder, and though it is very beautiful, it does not inspire pleasure, but pity." This is how Giorgio Vasari describes Titian's depiction of Mary Magdalene, which he saw in the latter's workshop. In view of the numerous versions, replicas and copies, it can be described as one of the artist's most successful compositions. Titian first explored the theme of the penitent sinner in the early 1530s. The painting, now in the Palazzo Pitti, shows Mary Magdalene as a half-figure, her gaze turned upwards towards heaven (Florence, Galleria Palatina, inv. no. 1912.67). Only her long blond curls cover her naked body and her attribute, the ointment jar, is placed beside her. The ambivalence of this depiction between devotion and eroticism is obvious, for Magdalene's hair covers her body but leaves her breasts exposed.

In the 1550s, almost 20 years later, Titian reconceived the depiction of the Magdalene - in accordance with the precepts of the Counter-Reformation, it is now a depiction that inspires compassion, not lust, as Vasari writes. The posture of the saint - modelled after the ancient statue of Venus Pudica - has remained the same. However, she is now dressed in a white shirt and a precious striped shawl; only the bare shoulder reminds us of her sinful past. The format of the painting - and with it the detail shown - is now larger, leaving room for a view of a landscape and showing a skull and an open book for the saint's meditation. As Giorgio Vasari and later Carlo Dolci reported, the composition was repeated several times by Titian and his workshop. Philip II of Spain and Cardinal Alessandro Farnese, two of Titian's most important patrons, were among those who received a version. The best version though, according to unanimous opinion, remained in Titian's workshop and is now in the Hermitage in St. Petersburg (inv. no. GE-117).


The present painting, which is probably a work by Titian's workshop or circle, follows the Neapolitan version for Cardinal Alessandro Farnese. It differs from the Saint Petersburg version in particular in the depiction of the ointment jar, which is made of alabaster and not glass; also in the background, which shows an autumnal landscape; and in the fluttering veil, which can be seen on the left and is missing in the Saint Petersburg version (for more on the various versions cf. Harold Wethey, The Paintings of Titian, Complete Edition, vol. 1, London 1969, pp. 144-151.).

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 165
Lose: 121
Lose: 93
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

Versand auf Anfrage

Wichtige Informationen

 

Vorbesichtigung Preview

Köln Cologne

Samstag 13. Mai 10 – 16 Uhr
Sonntag 14. Mai 11 – 16 Uhr
Montag 15. Mai – Mittwoch 17. Mai 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 18. Mai, Christi Himmelfahrt 11 – 16 Uhr
Freitag 19. Mai 10 – 17.30 Uhr

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.

Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

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7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlagbestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über,

das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

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12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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