Los

2006

Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Portrait Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, Portrait Kurfü

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert

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Köln
Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Portrait Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, Portrait Kurfü
Öl auf Holz. Jeweils 13 x 12,5 cm.
Signiert mit der geflügelten Schlange und 1532 datiert Mitte links bzw. Mitte rechts.

Provenienz
Sammlung Schloss Ambras, Innsbruck. – Sammlung Halbreuter, München. – In dessen Auftrag 1862 verkauft durch G. Joseph Esq, Bond Street, an Carl Haag (1820-1915). – Danach in Erbfolge. – Auktion Sotheby’s, London, 10.7.2008, Lot 105.
– Galerie De Jonckheere, Paris. – Deutsche Privatsammlung (auf der Messe in Maastricht erworben).

Ausstellungen
Exhibition of the Works of the Old Masters, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, Nr. 184 (als Leihgabe von Carl Haag). - TEFAF, Maastricht, 12.3.-21.3.2010.

Literatur
Ausst.-Kat. “Exhibition of the Works of the Old Masters”, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, S. 19, Nr. 184. - Algernon Graves: A Century of Loan Exhibitions 1813-1912, Bd. I, London 1913, S. 227.

Im Cranach Digital Archive sind die beiden Gemälde mit den Nummern PRIVATE_NONE-P264 und PRIVATE_NONE-P264 gelistet, im Corpus Cranach mit den Nummern CC-POR-160-058 und CC-POR-280-044.

Die lebensnahen Portraits der kurfürstlichen Brüder Friedrich der Weise (1463-1525) und Johann der Beständige (1468-1532) von Lucas Cranach d. Ä. und seiner Wittenberger Werkstatt sind 1532 datiert, entstanden also in dem Jahr, in dem Johann - sieben Jahre nach seinem älteren Bruder - gestorben ist. Die beiden Darstellungen dürften demnach wohl zum Gedenken an die sächsischen Kurfürsten entstanden sein, die zu den frühesten und wichtigsten Förderern von Lucas Cranach d. Ä. gehörten.

Friedrich der Weise war der älteste Sohn des Kurfürsten Ernst von Sachsen, des Stammvaters der ernestinischen Linie der Wettiner, mit dessen Tod er 1486 Kurfürst wurde. Er regierte gemeinsam mit seinem Bruder Johann dem Beständigen. Bei der Kaiserwahl 1519 hätte er als Kompromisskandidat durchaus Chancen auf die Erhebung zum Kaiser gehabt, lehnte eine Kandidatur jedoch bereits im Vorfeld ab. Da Friedrich unverheiratet blieb und keine erbberechtigten Kinder hinterließ, wurde nach seinem Tod sein Bruder Johann der Beständige allein regierender Kurfürst. Seinen Beinamen erhielt er aufgrund seines Beharrens auf dem protestantischen Glaubensbekenntnis.

Die beiden Kurfürsten werden vor einem strahlend hellblauen Grund in Halbfigur dargestellt und bilden mit gegenläufiger Körperwendung Pendants. Sie haben eine annähernd identische Haar- und Barttracht und auch die Kleidung ist sehr ähnlich mit einem weißen Hemd, schwarzen Wams, pelzbesetzter Schaube und einem schwarzen Barett auf dem Haupt. Damit sind die beiden Souveräne eher in der Kleidung von Gelehrten wiedergegeben, denn als Fürsten - Wappen oder Hinweise auf ihre hohe Würde fehlen. Physiognomisch unterscheiden sich die beiden insbesondere durch die charakteristisch schmalen, mandelförmigen Augen, mit denen Johann der Beständige gezeigt wird.

Es war Friedrich der Weise, der Lucas Cranach d. Ä. 1505 an seinen Wittenberger Hof berief. Der Künstler blieb annähernd 50 Jahre im Dienst dreier Wettiner Kurfürsten und wurde zum Begründer der sogenannten protestantischen Ikonografie sowie mit seinem produktiven Werkstattbetrieb zum wohlhabendsten Bürger Wittenbergs.
Lucas Cranach the Elder and workshop, Portrait of Frederick the Wise, Elector of Saxony, Portrait of
Oil on panel. Each 13 x 12.5 cm.
Signed with the winged serpent and dated 1532 centre left and centre right resp..

Provenance
Collection of Ambras Castle, Innsbruck. - Halbreuter Collection, Munich. - Sold on his behalf in 1862 by G. Joseph Esq, Bond Street, to Carl Haag (1820-1915). - Thereafter in succession. - Auctioned by Sotheby's, London, 10.7.2008, lot 105.
- Galerie De Jonckheere, Paris - German private collection (acquired at the trade fair in Maastricht).

Exhibitions
Exhibition of the Works of the Old Masters, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, no. 184 (on loan from Carl Haag). - TEFAF, Maastricht, 12.3.-21.3.2010.

Literature
Exhib. cat.: “Exhibition of the Works of the Old Masters”, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, p. 19, no. 184. - Algernon Graves: A Century of Loan Exhibitions 1813-1912, vol. I, London 1913, p. 227.

The two paintings are listed in the Cranach Digital Archive under the numbers PRIVATE_NONE-P264 and PRIVATE_NONE-P264, and in the Corpus Cranach with the numbers CC-POR-160-058 and CC-POR-280-044.


These lifelike portraits of the prince elector brothers Frederick the Wise (1463-1525) and John the Steadfast (1468-1532) by Lucas Cranach the Elder and his Wittenberg workshop are dated 1532, thus created in the year in which John died - seven years after his elder brother. The two depictions were therefore probably created in memory of the Saxon electors, who were among Lucas Cranach the Elder's earliest and most important patrons.
Frederick the Wise was the eldest son of Elector Ernst of Saxony, the progenitor of the Ernestine line of the Wettins, with whose death he became Elector in 1486. He ruled together with his brother John the Steadfast. In the election of the emperor in 1519, he would have had a good chance of being elevated to emperor as a compromise candidate, but he rejected a candidacy in advance. As Frederick remained unmarried and left no children entitled to inherit, his brother John the Steadfast became sole reigning Elector after his death. He received his epithet because of his insistence on upholding the Protestant creed.


The two electors are depicted in half-figure before a radiant light blue ground, forming counterparts with their bodies turned in opposite directions. Their hair and beards are almost identical and their clothing is also very similar with a white shirt, black doublet, fur-trimmed bonnet and a black beret on their heads. Thus the two sovereigns are rendered in the attire of scholars rather than as princes - coats of arms or references to their high dignity are absent. Physiognomically, the two are distinguished in particular by the characteristically narrow, almond-shaped eyes with which John the Steadfast is shown.


It was Frederick the Wise who summoned Lucas Cranach the Elder to his Wittenberg court in 1505. The artist remained in the service of three Wettin electors for almost 50 years and became the founder of so-called Protestant iconography as well as the wealthiest citizen of Wittenberg with his productive workshop.
Lucas Cranach d. Ä. und Werkstatt, Portrait Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, Portrait Kurfü
Öl auf Holz. Jeweils 13 x 12,5 cm.
Signiert mit der geflügelten Schlange und 1532 datiert Mitte links bzw. Mitte rechts.

Provenienz
Sammlung Schloss Ambras, Innsbruck. – Sammlung Halbreuter, München. – In dessen Auftrag 1862 verkauft durch G. Joseph Esq, Bond Street, an Carl Haag (1820-1915). – Danach in Erbfolge. – Auktion Sotheby’s, London, 10.7.2008, Lot 105.
– Galerie De Jonckheere, Paris. – Deutsche Privatsammlung (auf der Messe in Maastricht erworben).

Ausstellungen
Exhibition of the Works of the Old Masters, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, Nr. 184 (als Leihgabe von Carl Haag). - TEFAF, Maastricht, 12.3.-21.3.2010.

Literatur
Ausst.-Kat. “Exhibition of the Works of the Old Masters”, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, S. 19, Nr. 184. - Algernon Graves: A Century of Loan Exhibitions 1813-1912, Bd. I, London 1913, S. 227.

Im Cranach Digital Archive sind die beiden Gemälde mit den Nummern PRIVATE_NONE-P264 und PRIVATE_NONE-P264 gelistet, im Corpus Cranach mit den Nummern CC-POR-160-058 und CC-POR-280-044.

Die lebensnahen Portraits der kurfürstlichen Brüder Friedrich der Weise (1463-1525) und Johann der Beständige (1468-1532) von Lucas Cranach d. Ä. und seiner Wittenberger Werkstatt sind 1532 datiert, entstanden also in dem Jahr, in dem Johann - sieben Jahre nach seinem älteren Bruder - gestorben ist. Die beiden Darstellungen dürften demnach wohl zum Gedenken an die sächsischen Kurfürsten entstanden sein, die zu den frühesten und wichtigsten Förderern von Lucas Cranach d. Ä. gehörten.

Friedrich der Weise war der älteste Sohn des Kurfürsten Ernst von Sachsen, des Stammvaters der ernestinischen Linie der Wettiner, mit dessen Tod er 1486 Kurfürst wurde. Er regierte gemeinsam mit seinem Bruder Johann dem Beständigen. Bei der Kaiserwahl 1519 hätte er als Kompromisskandidat durchaus Chancen auf die Erhebung zum Kaiser gehabt, lehnte eine Kandidatur jedoch bereits im Vorfeld ab. Da Friedrich unverheiratet blieb und keine erbberechtigten Kinder hinterließ, wurde nach seinem Tod sein Bruder Johann der Beständige allein regierender Kurfürst. Seinen Beinamen erhielt er aufgrund seines Beharrens auf dem protestantischen Glaubensbekenntnis.

Die beiden Kurfürsten werden vor einem strahlend hellblauen Grund in Halbfigur dargestellt und bilden mit gegenläufiger Körperwendung Pendants. Sie haben eine annähernd identische Haar- und Barttracht und auch die Kleidung ist sehr ähnlich mit einem weißen Hemd, schwarzen Wams, pelzbesetzter Schaube und einem schwarzen Barett auf dem Haupt. Damit sind die beiden Souveräne eher in der Kleidung von Gelehrten wiedergegeben, denn als Fürsten - Wappen oder Hinweise auf ihre hohe Würde fehlen. Physiognomisch unterscheiden sich die beiden insbesondere durch die charakteristisch schmalen, mandelförmigen Augen, mit denen Johann der Beständige gezeigt wird.

Es war Friedrich der Weise, der Lucas Cranach d. Ä. 1505 an seinen Wittenberger Hof berief. Der Künstler blieb annähernd 50 Jahre im Dienst dreier Wettiner Kurfürsten und wurde zum Begründer der sogenannten protestantischen Ikonografie sowie mit seinem produktiven Werkstattbetrieb zum wohlhabendsten Bürger Wittenbergs.
Lucas Cranach the Elder and workshop, Portrait of Frederick the Wise, Elector of Saxony, Portrait of
Oil on panel. Each 13 x 12.5 cm.
Signed with the winged serpent and dated 1532 centre left and centre right resp..

Provenance
Collection of Ambras Castle, Innsbruck. - Halbreuter Collection, Munich. - Sold on his behalf in 1862 by G. Joseph Esq, Bond Street, to Carl Haag (1820-1915). - Thereafter in succession. - Auctioned by Sotheby's, London, 10.7.2008, lot 105.
- Galerie De Jonckheere, Paris - German private collection (acquired at the trade fair in Maastricht).

Exhibitions
Exhibition of the Works of the Old Masters, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, no. 184 (on loan from Carl Haag). - TEFAF, Maastricht, 12.3.-21.3.2010.

Literature
Exhib. cat.: “Exhibition of the Works of the Old Masters”, London, Royal Academy, Winter Exhibition, 1873, p. 19, no. 184. - Algernon Graves: A Century of Loan Exhibitions 1813-1912, vol. I, London 1913, p. 227.

The two paintings are listed in the Cranach Digital Archive under the numbers PRIVATE_NONE-P264 and PRIVATE_NONE-P264, and in the Corpus Cranach with the numbers CC-POR-160-058 and CC-POR-280-044.


These lifelike portraits of the prince elector brothers Frederick the Wise (1463-1525) and John the Steadfast (1468-1532) by Lucas Cranach the Elder and his Wittenberg workshop are dated 1532, thus created in the year in which John died - seven years after his elder brother. The two depictions were therefore probably created in memory of the Saxon electors, who were among Lucas Cranach the Elder's earliest and most important patrons.
Frederick the Wise was the eldest son of Elector Ernst of Saxony, the progenitor of the Ernestine line of the Wettins, with whose death he became Elector in 1486. He ruled together with his brother John the Steadfast. In the election of the emperor in 1519, he would have had a good chance of being elevated to emperor as a compromise candidate, but he rejected a candidacy in advance. As Frederick remained unmarried and left no children entitled to inherit, his brother John the Steadfast became sole reigning Elector after his death. He received his epithet because of his insistence on upholding the Protestant creed.


The two electors are depicted in half-figure before a radiant light blue ground, forming counterparts with their bodies turned in opposite directions. Their hair and beards are almost identical and their clothing is also very similar with a white shirt, black doublet, fur-trimmed bonnet and a black beret on their heads. Thus the two sovereigns are rendered in the attire of scholars rather than as princes - coats of arms or references to their high dignity are absent. Physiognomically, the two are distinguished in particular by the characteristically narrow, almond-shaped eyes with which John the Steadfast is shown.


It was Frederick the Wise who summoned Lucas Cranach the Elder to his Wittenberg court in 1505. The artist remained in the service of three Wettin electors for almost 50 years and became the founder of so-called Protestant iconography as well as the wealthiest citizen of Wittenberg with his productive workshop.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert

Auktionsdatum
Lose: 165
Lose: 121
Lose: 93
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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Wichtige Informationen

 

Vorbesichtigung Preview

Köln Cologne

Samstag 13. Mai 10 – 16 Uhr
Sonntag 14. Mai 11 – 16 Uhr
Montag 15. Mai – Mittwoch 17. Mai 10 – 17.30 Uhr
Donnerstag 18. Mai, Christi Himmelfahrt 11 – 16 Uhr
Freitag 19. Mai 10 – 17.30 Uhr

AGB

1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungs zustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

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Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

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das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 600.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20 % (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8 % auf den Hammerpreis erhoben. Bei Zahlungen über einem Betrag von € 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von € 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Die Rechnung wird per E-Mail übermittelt, es sei denn, der Ersteigerer äußert den Wunsch, diese per Post zu erhalten. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Durch die Änderung können zusätzliche Gebühren anfallen. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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