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Köln
Emil Nolde, Der Jäger
Öl auf Leinwand. 68,5 x 48,5 cm. Gerahmt. Oben rechts blau signiert 'Emil Nolde.' Rückseitig auf dem Keilrahmen oben links bezeichnet 'Emil Nolde: "Der Jäger"'. - In schöner originaler Erhaltung.

Urban 821

Provenienz
Paul Paravicini, Frankfurt a. M. (1920/1921); Süddeutscher Privatbesitz (1950, von Paravicini erworben), seitdem in Famlienbesitz; Privatbesitz Schweiz

Ausstellungen
Dresden (Januar) 1920 (Kunstausstellung Emil Richter), Emil Nolde, Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, Nr. 26; Frankfurt (April-Mai) 1920 (Kunstsalon Ludwig Schames), Emil Nolde, Nr. 13; Frankfurt 1922 (Ludwig Schames)

Literatur
Briefe Emil Noldes an Ludwig Schames, Frankfurt vom 6. IV.1922 und an Paul Paravicini, Frankfurt vom 9.V.1922, Archiv der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde

Wie üblich schreibt Emil Nolde den Titel seines Bildes direkt auf die Rückseite der Leinwand oder den Keilrahmen. Und so tut er dies auch dieses Mal und nennt sein Bild „Der Jäger“. Personalisiert den Porträtierten aber nicht weiter, etwa „Der Jäger Fite Hansen“, sondern belässt es bei der Berufsbezeichnung „Jäger“. Dieses Vorgehen ist typisch für Emil Nolde; nur wenige Porträts und dann ausschließlich die seiner Frau Ada oder nach deren Tod die Bildnisse seiner letzten großen Liebe Jolanthe erhalten den Namen im Titel.
Nolde malt Typen, Phänotypen, die regionale Merkmale zeigen ähnlich einer Landschaft oder ähnlich wie Blumen in seinen Rabatten und Gärten.
Noldes künstlerische Sprache ist gespickt mit delikater Stimmung, und sein Ausdruck ist leidenschaftlich gesteigert bis zu archaisch anmutender Stilisierung. Noldes Leben zwischen der Großstadt Berlin und der Landschaft im Norden, seine Reisen in die nahe Umgebung und nicht zuletzt die Exkursion in das ferne Neumecklenburg bieten dem Künstler anregende Vorlagen für seine bisweilen bizarr anmutenden ortsbedingten Physiognomien.
Mit dem Porträt des Jägers in grünem Janker vor einer Stubenwand mit einem von der Natur gezeichneten, rotwangigen Gesicht individualisiert Emil Nolde sein Gegenüber und bricht sogleich in einer für ihn typisch unorthodoxen Sicht- und Malweise mit der Konvention des Porträts. Noldes Blick auf den Jäger wirkt persönlich, und doch berücksichtigt er dessen Lebensumfeld eigentlich nicht, zu sehr füllt der Porträtierte in seiner direkten Frontalität das Format, verweisen wenige Indizien wie die Blüten und die golden schimmernde Buddhafigur im Hintergrund über der Schulter des Jägers auf den Ort der Entstehung, das Atelierhaus des Künstlers. Der Betrachter kann nachvollziehen wie Emil Nolde den Menschen beobachtet, über ihn nachdenkt und zu dieser abwartenden vielleicht auch skeptischen Haltung des Jägers vorrückt. Dieser wiederum vielleicht zweifelnd darüber ist, warum ein berühmter und erfolgreicher Künstler ausgerechnet ihn, den Jäger, bittet, für ein Porträt zur Verfügung zu stehen, sich auf den langen Malvorgang einzulassen.
Nolde gab das Gemälde in den Handel, und nach einem Briefzeugnis des Künstlers befand es sich im April des Jahres 1922 bei dem Galeristen Ludwig Schames in Frankfurt, einem der bedeutendsten Händler für Expressionismus in dieser Zeit. Wohl wenig später gelangte "Der Jäger" in den Besitz des Frankfurter Architekten Paul Paravicini, dem Nolde im Mai aus Utenwarf dann ein paar höfliche Zeilen schrieb: "Es freut mich das kleine Bild vom 'Jäger' in Ihrem Besitz zu wissen u. ich grüße Sie hochachtungsvoll Emil Nolde." (zit. nach einem Dokument, Archiv der Nolde Stiftung Seebüll).
Emil Nolde, Der Jäger
Oil on canvas. 68.5 x 48.5 cm Framed. Signed 'Emil Nolde.' upper right in blue. Inscribed 'Emil Nolde: "Der Jäger"' verso upper left on stretcher. - In fine, original condition.

Urban 821

Provenance
Paul Paravicini, Frankfurt am Main (1920/1921); private property, South Germany (1950, acquired from Paravicini), thenceforth family property; private property, Switzerland

Exhibitions
Dresden (January) 1920 (Kunstausstellung Emil Richter), Emil Nolde, Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, no. 26; Frankfurt (April-May) 1920 (Kunstsalon Ludwig Schames), Emil Nolde, no. 13; Frankfurt 1922 (Ludwig Schames)

Literature
Letters from Emil Nolde to Ludwig Schames, Frankfurt dated 6. IV.1922 and to Paul Paravicini, Frankfurt dated 9.V.1922, Archive Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde

Emil Nolde typically wrote the titles of his paintings directly on the reverse side of the canvas or on the stretcher. And he has also done so in this case, naming his picture “Der Jäger”. However, the portrait's subject is not further personalised, for example, as “Der Jäger Fite Hansen”; Nolde leaves things at the name of his occupation: “hunter”. This approach is typical for Nolde, and only a few portraits - and, of those, only ones of his wife Ada or, after her death, likenesses of his last great love, Jolanthe - are assigned a name in their titles.
Nolde painted types, phenotypes, which exhibit regional characteristics much like a landscape or the flowers in his beds and gardens.
Nolde's artistic idiom is filled with an exquisite atmosphere and his expression is passionately intensified to the point of a seemingly archaic stylisation. Nolde's life between the metropolis of Berlin and the landscape in the north, his journeys to the nearby countryside and, not least, his excursion to the far-off island of New Ireland (then: New Mecklenburg) offered the artist stimulating models for his sometimes bizarre-looking, localised physiognomies.
With the portrait of the hunter seen in his green “Janker” (a traditional German style of jacket) in front of a living-room wall, his rosy-cheeked face marked by time spent outdoors, Nolde has individualised his subject and - with the unorthodox view and manner of painting typical of his work - immediately broken with the conventions of portraiture. Nolde's view of the hunter seems personal but, nonetheless, it does not really take into account the surroundings in which he lives. For that the sitter fills the canvas all too extensively in his direct frontality, and only a few clues, such as the flowers and the shimmering golden figure of Buddha in the background above the hunter's shoulder, point to the place where the work was created: the artist's home and studio. Viewers can experience how Nolde observed this person, thought about him and advanced towards the hunter's reticent and perhaps also sceptical pose. The latter may in turn feel uncertain about why a famous and successful artists has asked him - the hunter, of all people - to present himself for a portrait, getting himself involved in the long painting process, calmly sitting and watching the work emerge.
Nolde turned the painting over to be sold and, according to a letter by the artist, in April of 1922 it was in Frankfurt with the gallerist Ludwig Schames, one of the most important art dealers for Expressionism at that time. It was presumably shortly thereafter that “Der Jäger” became the property of the Frankfurt architect Paul Paravicini, to whom Nolde then wrote a few polite lines from Utenwarf in May: “It's a pleasure to know the little picture of the 'Jäger' is in your possession & I send you my most respectful greetings, Emil Nolde.” (cited from a document, Archiv der Nolde Stiftung Seebüll).
Emil Nolde, Der Jäger
Öl auf Leinwand. 68,5 x 48,5 cm. Gerahmt. Oben rechts blau signiert 'Emil Nolde.' Rückseitig auf dem Keilrahmen oben links bezeichnet 'Emil Nolde: "Der Jäger"'. - In schöner originaler Erhaltung.

Urban 821

Provenienz
Paul Paravicini, Frankfurt a. M. (1920/1921); Süddeutscher Privatbesitz (1950, von Paravicini erworben), seitdem in Famlienbesitz; Privatbesitz Schweiz

Ausstellungen
Dresden (Januar) 1920 (Kunstausstellung Emil Richter), Emil Nolde, Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, Nr. 26; Frankfurt (April-Mai) 1920 (Kunstsalon Ludwig Schames), Emil Nolde, Nr. 13; Frankfurt 1922 (Ludwig Schames)

Literatur
Briefe Emil Noldes an Ludwig Schames, Frankfurt vom 6. IV.1922 und an Paul Paravicini, Frankfurt vom 9.V.1922, Archiv der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde

Wie üblich schreibt Emil Nolde den Titel seines Bildes direkt auf die Rückseite der Leinwand oder den Keilrahmen. Und so tut er dies auch dieses Mal und nennt sein Bild „Der Jäger“. Personalisiert den Porträtierten aber nicht weiter, etwa „Der Jäger Fite Hansen“, sondern belässt es bei der Berufsbezeichnung „Jäger“. Dieses Vorgehen ist typisch für Emil Nolde; nur wenige Porträts und dann ausschließlich die seiner Frau Ada oder nach deren Tod die Bildnisse seiner letzten großen Liebe Jolanthe erhalten den Namen im Titel.
Nolde malt Typen, Phänotypen, die regionale Merkmale zeigen ähnlich einer Landschaft oder ähnlich wie Blumen in seinen Rabatten und Gärten.
Noldes künstlerische Sprache ist gespickt mit delikater Stimmung, und sein Ausdruck ist leidenschaftlich gesteigert bis zu archaisch anmutender Stilisierung. Noldes Leben zwischen der Großstadt Berlin und der Landschaft im Norden, seine Reisen in die nahe Umgebung und nicht zuletzt die Exkursion in das ferne Neumecklenburg bieten dem Künstler anregende Vorlagen für seine bisweilen bizarr anmutenden ortsbedingten Physiognomien.
Mit dem Porträt des Jägers in grünem Janker vor einer Stubenwand mit einem von der Natur gezeichneten, rotwangigen Gesicht individualisiert Emil Nolde sein Gegenüber und bricht sogleich in einer für ihn typisch unorthodoxen Sicht- und Malweise mit der Konvention des Porträts. Noldes Blick auf den Jäger wirkt persönlich, und doch berücksichtigt er dessen Lebensumfeld eigentlich nicht, zu sehr füllt der Porträtierte in seiner direkten Frontalität das Format, verweisen wenige Indizien wie die Blüten und die golden schimmernde Buddhafigur im Hintergrund über der Schulter des Jägers auf den Ort der Entstehung, das Atelierhaus des Künstlers. Der Betrachter kann nachvollziehen wie Emil Nolde den Menschen beobachtet, über ihn nachdenkt und zu dieser abwartenden vielleicht auch skeptischen Haltung des Jägers vorrückt. Dieser wiederum vielleicht zweifelnd darüber ist, warum ein berühmter und erfolgreicher Künstler ausgerechnet ihn, den Jäger, bittet, für ein Porträt zur Verfügung zu stehen, sich auf den langen Malvorgang einzulassen.
Nolde gab das Gemälde in den Handel, und nach einem Briefzeugnis des Künstlers befand es sich im April des Jahres 1922 bei dem Galeristen Ludwig Schames in Frankfurt, einem der bedeutendsten Händler für Expressionismus in dieser Zeit. Wohl wenig später gelangte "Der Jäger" in den Besitz des Frankfurter Architekten Paul Paravicini, dem Nolde im Mai aus Utenwarf dann ein paar höfliche Zeilen schrieb: "Es freut mich das kleine Bild vom 'Jäger' in Ihrem Besitz zu wissen u. ich grüße Sie hochachtungsvoll Emil Nolde." (zit. nach einem Dokument, Archiv der Nolde Stiftung Seebüll).
Emil Nolde, Der Jäger
Oil on canvas. 68.5 x 48.5 cm Framed. Signed 'Emil Nolde.' upper right in blue. Inscribed 'Emil Nolde: "Der Jäger"' verso upper left on stretcher. - In fine, original condition.

Urban 821

Provenance
Paul Paravicini, Frankfurt am Main (1920/1921); private property, South Germany (1950, acquired from Paravicini), thenceforth family property; private property, Switzerland

Exhibitions
Dresden (January) 1920 (Kunstausstellung Emil Richter), Emil Nolde, Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, no. 26; Frankfurt (April-May) 1920 (Kunstsalon Ludwig Schames), Emil Nolde, no. 13; Frankfurt 1922 (Ludwig Schames)

Literature
Letters from Emil Nolde to Ludwig Schames, Frankfurt dated 6. IV.1922 and to Paul Paravicini, Frankfurt dated 9.V.1922, Archive Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde

Emil Nolde typically wrote the titles of his paintings directly on the reverse side of the canvas or on the stretcher. And he has also done so in this case, naming his picture “Der Jäger”. However, the portrait's subject is not further personalised, for example, as “Der Jäger Fite Hansen”; Nolde leaves things at the name of his occupation: “hunter”. This approach is typical for Nolde, and only a few portraits - and, of those, only ones of his wife Ada or, after her death, likenesses of his last great love, Jolanthe - are assigned a name in their titles.
Nolde painted types, phenotypes, which exhibit regional characteristics much like a landscape or the flowers in his beds and gardens.
Nolde's artistic idiom is filled with an exquisite atmosphere and his expression is passionately intensified to the point of a seemingly archaic stylisation. Nolde's life between the metropolis of Berlin and the landscape in the north, his journeys to the nearby countryside and, not least, his excursion to the far-off island of New Ireland (then: New Mecklenburg) offered the artist stimulating models for his sometimes bizarre-looking, localised physiognomies.
With the portrait of the hunter seen in his green “Janker” (a traditional German style of jacket) in front of a living-room wall, his rosy-cheeked face marked by time spent outdoors, Nolde has individualised his subject and - with the unorthodox view and manner of painting typical of his work - immediately broken with the conventions of portraiture. Nolde's view of the hunter seems personal but, nonetheless, it does not really take into account the surroundings in which he lives. For that the sitter fills the canvas all too extensively in his direct frontality, and only a few clues, such as the flowers and the shimmering golden figure of Buddha in the background above the hunter's shoulder, point to the place where the work was created: the artist's home and studio. Viewers can experience how Nolde observed this person, thought about him and advanced towards the hunter's reticent and perhaps also sceptical pose. The latter may in turn feel uncertain about why a famous and successful artists has asked him - the hunter, of all people - to present himself for a portrait, getting himself involved in the long painting process, calmly sitting and watching the work emerge.
Nolde turned the painting over to be sold and, according to a letter by the artist, in April of 1922 it was in Frankfurt with the gallerist Ludwig Schames, one of the most important art dealers for Expressionism at that time. It was presumably shortly thereafter that “Der Jäger” became the property of the Frankfurt architect Paul Paravicini, to whom Nolde then wrote a few polite lines from Utenwarf in May: “It's a pleasure to know the little picture of the 'Jäger' is in your possession & I send you my most respectful greetings, Emil Nolde.” (cited from a document, Archiv der Nolde Stiftung Seebüll).

Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 97
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vor lage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen

Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang. 9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26  zuzüglich 19  Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 500.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 21  (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Bei Online-Geboten können zusätzliche Gebühren anfallen. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auk tionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auk tion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Ände rung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es

gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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