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Emil Nolde, Abendmeer mit Segelboot und Dampfer

In Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kun...

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Köln
Emil Nolde, Abendmeer mit Segelboot und Dampfer
Aquarell auf Japanpapier. 21,6 x 26 cm. Unten rechts mit Tinte signiert 'Nolde'. - In schöner Erhaltung.

Mit einer Foto-Expertise von Manfred Reuther, Klockries, vom 22. März 2022. Die Arbeit ist in seinem Archiv unter "Nolde A - 239/2022" verzeichnet.

Provenienz
Direkt vom Künstler erhalten, Mathias Wiemann, Potsdam/Zürich; seitdem Familienbesitz, durch Erbschaft Privatsammlung Kanada

Das Aquarell nimmt einen hohen Stellenwert im Werk Emil Noldes ein, fast lässt sich von einem Markenzeichen sprechen. Im Vergleich zur Ölmalerei ist es ein sehr viel freier und spontaner handhabbares Medium und beinahe überall einsatzfähig. So hält Nolde etwa während seines Aufenthalts in Berlin 1910 zahlreiche Theater- und Konzertszenen fest - mit Aquarellkasten und kleinen Papieren ausgestattet, in den Sitzreihen des dunklen Zuschauerraumes. Wichtiger wird die Wasserfarbenmalerei als schnell umzusetzendes Medium während der medizinisch-demographischen Expedition 1913/1914, zu der der Maler eingeladen wird, um diese der Wissenschaft dienenden Reise visuell festzuhalten. Sie führt ihn u.a. über China und Japan nach Deutsch-Neuguinea. Im chinesischen Meer faszinieren nicht nur die wechselnden atmosphärischen Licht- und Farbspiele, sondern auch die typischen Formen der Schiffe und Dschunken.
„Das Aquarell gewährt höchste Freiheit und verweigert jedoch gleichzeitig nahezu jegliche Möglichkeit der Korrektur […]. Rasche Entscheidungen […] sind ebenso wichtig wie Geduld beim Warten. […] Das Aquarell ist das kongeniale Medium, wenn es um den Selbstwert und die Immaterialität der Farbe und den Ausdruck von Subjektivität geht.“ (Nils Ohlsen, Magier des Aquarells, in: Astrid Becker/Christian Ring (Hg.), Emil Nolde. Glühender Farbrausch, Köln 2018, S. 14).
Das anlässlich der Südsee-Expedition geweckte Interesse an Meer- und Schifffahrtsmotiven wirkt im nachfolgend entstehenden Werk Noldes fort. Mit dem hier angebotenen Aquarell, welches innerhalb der 1946 in St. Peter gemalten Reihe von Seestücken entstand, wird das sehr deutlich. Scharf umrissen setzt sich das kleine rote Segel des Bootes als einzig fester Farbkörper aus dem in sanftem Rausch ineinanderfließender, exotisch anmutender Farben in einem Spektrum von Blau-Türkis und Violett-Pink-Orange ins räumliche Verhältnis zu dem schwarz vor sich hin wolkenden Dampfer.

Das Aquarell erhielt der deutsche Ufa-Schauspieler Mathias Wiemann, den Emil Nolde 1942 in Wien kennengelernt und sich mit ihm befreundet hatte, anlässlich Noldes 80. Geburtstag 1947 (bzgl. des Wienaufenthalts vgl. Emil Nolde, Reisen. Ächtung. Befreiung 1919-1946, Köln 1967, S. 127 ff.). Für Wiemann entstand auch das Gemälde "Zwiegespräch" 1946 (Martin Urban, Emil Nolde, Werkverzeichnis der Gemälde, München 1990, Nr. 1277).
Emil Nolde, Meerlandschaft mit Dampfer und Segelboot
Watercolour on Japan paper. 21.6 x 26 cm. Signed 'Nolde' lower right in ink. - In fine condition.

Photo-certificate from Manfred Reuther, Klockries, from 22 March 2022. The work is registered in his archive under 'Nolde A - 239/2022'.

Provenance
Received directly from the artist, Matthias Wiemann, Potsdam/Zurich; thenceforth family property; private collection, Canada, by inheritance

The watercolour occupies a prominent place within the work of Emil Nolde: it could almost be referred to as a trademark. Compared with oil painting, it is a medium that can be utilised much more freely and spontaneously and can be employed almost anywhere. Thus Nolde - seated in the dark auditorium and equipped with his box of watercolours and small sheets of paper - recorded numerous theatre and concert scenes during his stay in Berlin in 1910. Painting in watercolours became more important as a medium which could be rapidly put to use during the medical-demographic expedition of 1913/1914, to which the painter was invited in order to visually record this voyage serving scientific purposes. It brought him to German New Guinea by way of China and Japan, among other places. In the China Seas, he was fascinated not just by the atmospheric play of the shifting light and colour, but also by the characteristic forms of the ships and junks.
“The watercolour provides the greatest freedom and nevertheless simultaneously denies almost any possibility of correction […]. Rapid decisions […] are just as important as patience while waiting. […] The watercolour is a worthy medium in the hands of a genius when it is a matter of the intrinsic value and immateriality of colour and expression” (Nils Ohlsen, Magier des Aquarells, in: Astrid Becker/Christian Ring (ed.), Emil Nolde. Glühender Farbrausch, Cologne 2018, p. 14).
The interest in motifs related to the sea and shipping stirred in the context of the South Pacific expedition continued to influence Nolde's subsequent work. It is also readily apparent in the watercolour offered here which was created in 1946 in St Peter within a series of sea pieces. Sharply delineated, the little red sail of the boat - as the only solid, coloured body within the gentle profusion of fluidly merging, seemingly exotic colours in a spectrum of blue-turquoise and violet-pink-orange - establishes a spatial relationship between itself and the steamer smoking along in black.

The German Ufa-actor Mathias Wiemann received the watercolour on the occasion of Nolde's 80th birthday in 1947. They had already met each other and became friends in 1942 in Vienna (cf. for Nolde's stay in Vienna: Emil Nolde, Reisen. Ächtung. Befreiung 1919-1946, Cologne 1967, p. 127 ff.). The 1946 painting "Zwiegespräch" was also created for Wiemann (Martin Urban, Emil Nolde, Werkverzeichnis der Gemälde, Munich 1990, no. 1277).
Emil Nolde, Abendmeer mit Segelboot und Dampfer
Aquarell auf Japanpapier. 21,6 x 26 cm. Unten rechts mit Tinte signiert 'Nolde'. - In schöner Erhaltung.

Mit einer Foto-Expertise von Manfred Reuther, Klockries, vom 22. März 2022. Die Arbeit ist in seinem Archiv unter "Nolde A - 239/2022" verzeichnet.

Provenienz
Direkt vom Künstler erhalten, Mathias Wiemann, Potsdam/Zürich; seitdem Familienbesitz, durch Erbschaft Privatsammlung Kanada

Das Aquarell nimmt einen hohen Stellenwert im Werk Emil Noldes ein, fast lässt sich von einem Markenzeichen sprechen. Im Vergleich zur Ölmalerei ist es ein sehr viel freier und spontaner handhabbares Medium und beinahe überall einsatzfähig. So hält Nolde etwa während seines Aufenthalts in Berlin 1910 zahlreiche Theater- und Konzertszenen fest - mit Aquarellkasten und kleinen Papieren ausgestattet, in den Sitzreihen des dunklen Zuschauerraumes. Wichtiger wird die Wasserfarbenmalerei als schnell umzusetzendes Medium während der medizinisch-demographischen Expedition 1913/1914, zu der der Maler eingeladen wird, um diese der Wissenschaft dienenden Reise visuell festzuhalten. Sie führt ihn u.a. über China und Japan nach Deutsch-Neuguinea. Im chinesischen Meer faszinieren nicht nur die wechselnden atmosphärischen Licht- und Farbspiele, sondern auch die typischen Formen der Schiffe und Dschunken.
„Das Aquarell gewährt höchste Freiheit und verweigert jedoch gleichzeitig nahezu jegliche Möglichkeit der Korrektur […]. Rasche Entscheidungen […] sind ebenso wichtig wie Geduld beim Warten. […] Das Aquarell ist das kongeniale Medium, wenn es um den Selbstwert und die Immaterialität der Farbe und den Ausdruck von Subjektivität geht.“ (Nils Ohlsen, Magier des Aquarells, in: Astrid Becker/Christian Ring (Hg.), Emil Nolde. Glühender Farbrausch, Köln 2018, S. 14).
Das anlässlich der Südsee-Expedition geweckte Interesse an Meer- und Schifffahrtsmotiven wirkt im nachfolgend entstehenden Werk Noldes fort. Mit dem hier angebotenen Aquarell, welches innerhalb der 1946 in St. Peter gemalten Reihe von Seestücken entstand, wird das sehr deutlich. Scharf umrissen setzt sich das kleine rote Segel des Bootes als einzig fester Farbkörper aus dem in sanftem Rausch ineinanderfließender, exotisch anmutender Farben in einem Spektrum von Blau-Türkis und Violett-Pink-Orange ins räumliche Verhältnis zu dem schwarz vor sich hin wolkenden Dampfer.

Das Aquarell erhielt der deutsche Ufa-Schauspieler Mathias Wiemann, den Emil Nolde 1942 in Wien kennengelernt und sich mit ihm befreundet hatte, anlässlich Noldes 80. Geburtstag 1947 (bzgl. des Wienaufenthalts vgl. Emil Nolde, Reisen. Ächtung. Befreiung 1919-1946, Köln 1967, S. 127 ff.). Für Wiemann entstand auch das Gemälde "Zwiegespräch" 1946 (Martin Urban, Emil Nolde, Werkverzeichnis der Gemälde, München 1990, Nr. 1277).
Emil Nolde, Meerlandschaft mit Dampfer und Segelboot
Watercolour on Japan paper. 21.6 x 26 cm. Signed 'Nolde' lower right in ink. - In fine condition.

Photo-certificate from Manfred Reuther, Klockries, from 22 March 2022. The work is registered in his archive under 'Nolde A - 239/2022'.

Provenance
Received directly from the artist, Matthias Wiemann, Potsdam/Zurich; thenceforth family property; private collection, Canada, by inheritance

The watercolour occupies a prominent place within the work of Emil Nolde: it could almost be referred to as a trademark. Compared with oil painting, it is a medium that can be utilised much more freely and spontaneously and can be employed almost anywhere. Thus Nolde - seated in the dark auditorium and equipped with his box of watercolours and small sheets of paper - recorded numerous theatre and concert scenes during his stay in Berlin in 1910. Painting in watercolours became more important as a medium which could be rapidly put to use during the medical-demographic expedition of 1913/1914, to which the painter was invited in order to visually record this voyage serving scientific purposes. It brought him to German New Guinea by way of China and Japan, among other places. In the China Seas, he was fascinated not just by the atmospheric play of the shifting light and colour, but also by the characteristic forms of the ships and junks.
“The watercolour provides the greatest freedom and nevertheless simultaneously denies almost any possibility of correction […]. Rapid decisions […] are just as important as patience while waiting. […] The watercolour is a worthy medium in the hands of a genius when it is a matter of the intrinsic value and immateriality of colour and expression” (Nils Ohlsen, Magier des Aquarells, in: Astrid Becker/Christian Ring (ed.), Emil Nolde. Glühender Farbrausch, Cologne 2018, p. 14).
The interest in motifs related to the sea and shipping stirred in the context of the South Pacific expedition continued to influence Nolde's subsequent work. It is also readily apparent in the watercolour offered here which was created in 1946 in St Peter within a series of sea pieces. Sharply delineated, the little red sail of the boat - as the only solid, coloured body within the gentle profusion of fluidly merging, seemingly exotic colours in a spectrum of blue-turquoise and violet-pink-orange - establishes a spatial relationship between itself and the steamer smoking along in black.

The German Ufa-actor Mathias Wiemann received the watercolour on the occasion of Nolde's 80th birthday in 1947. They had already met each other and became friends in 1942 in Vienna (cf. for Nolde's stay in Vienna: Emil Nolde, Reisen. Ächtung. Befreiung 1919-1946, Cologne 1967, p. 127 ff.). The 1946 painting "Zwiegespräch" was also created for Wiemann (Martin Urban, Emil Nolde, Werkverzeichnis der Gemälde, Munich 1990, no. 1277).

Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst

Auktionsdatum
Lose: 97
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird. Die gebrauchten Sachen werden in einer öffentlichen Versteigerung verkauft, an der der Bieter/Käufer persönlich teilnehmen kann. Die Regelungen über den Verbrauchsgüterverkauf finden nach § 474 Abs. 1 Satz 2 BGB keine Anwendung.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vor lage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nicht bekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen

Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/datenschutzerklärung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang. 9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 26  zuzüglich 19  Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 500.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 21  (Differenzbesteuerung). Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet. Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung). Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Bei Online-Geboten können zusätzliche Gebühren anfallen. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auk tionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auk tion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Ände rung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es

gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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