Los

2010

Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben, Madonna und Kind vor einer Landschaft. Im Hintergrund

In Alte Kunst und 19. Jahrhundert I + II

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Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben, Madonna und Kind vor einer Landschaft. Im Hintergrund
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Köln
Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben, Madonna und Kind vor einer Landschaft. Im Hintergrund
Öl auf Holz (parkettiert). 110 x 79 cm.

Gutachten
Giorgio T. Faggin, Udine, 26. Juni 1982 (als ein Werk des Meisters des Verlorenen Sohnes). - Jacqueline Folie (IRPA), Brüssel, 31. März 1988 (Analyse des ursprünglich übermalten Hintergrundes). - Prof. J. Verougstraete (UCL), Laboratoire d’étude des œuvres d’art par les méthodes scientifiques, Louvain-la-Neuve, Mai 2002.

Provenienz
Gisbert Verzyl (1803-1914). – Céline Verzyl (1850-1914), Frau von Johan Beetz (1849-1876). - Durch Erbgang an Georges Beetz (1876-1950) bis 1950. – Privatsammlug Belgien bis 2002. – Auktion Hôtel de Ventes Vanderkindere, Brüssel, 23. November 2002, lot 18 (als Schule von Antwerpen, 1. Hälfte 16. Jahrhundert). - Belgische Privatsammlung.

Ausstellungen
Musée d’Art Ancien de Bruxelles: Les primitifs septentrionaux, Brüssel, 1923 (als zugeschrieben an Lambert Lombard und mit übermaltem Hintergrund).

Literatur
G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen, 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb. (als Meister des Verlorenen Sohnes). - S. Speth-Holterhoff: La collection de M. Georges Beetz, in: Apollo, Chroniques des Beaux-Arts, Brüssel, März 1943, Nr. 20, S. 14-17, Abb. S. 14.

Die vorliegende Darstellung besticht durch Qualität und Feinheit der malerischen Durchführung. Das sanfte Gesicht der Madonna ist äußerst delikat ausgeführt. Den Kopf hat sie leicht ihrem Sohn Jesus zugeneigt. In einer Hand hält sie einen Apfel, in der anderen das Kind. Haltung und Ausdruck der Mutter erinnern in ihrer Weichheit und Sensibilität an die Madonnen Raphaels und seiner Nachfolger. Das graublaue Kleid mit rosa Ärmeln bedeckt ein roter, schwungvoll drapierter Mantel. Farbigkeit und Bewegung der Figuren sind ein schönes Beispiel des nordischen Manierismus.
Der Meister des verlorenen Sohnes ist ein anonymer Meister, der wahrscheinlich im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts in Antwerpen tätig war. Er verdankt seinen Hilfsnamen einem Gemälde im Kunsthistorischen Museum, das den verlorenen Sohn in galanter Gesellschaft darstellt. Er scheint eine produktive Werkstatt geleitet zu haben, die sich auf Darstellungen von Episoden aus dem Alten Testament spezialisierte, wie auch auf Andachtsszenen zum Leben Christi oder der Jungfrau. Georges Marlier hat erstmals die Tätigkeit dieses Meisters näher untersucht und ihm auch das vorliegende Gemälde zugeschrieben (G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb.)
Neben der stilistischen Nähe zu den „Romanisten“ Lambert Lombard, Pieter Aertsen und Frans Floris ist im Werk des anonymen Meisters vor allem der Einfluss von Pieter Coecke van Aelst spürbar. Die Pose der Jungfrau mit dem Apfel in der rechten Hand und des zu ihr laufenden, ja eher fliegenden Kindes leitet sich von einer Komposition Coeckes ab. Diese „Heilige Familie“ ist in zahlreichen Werkstattvarianten verbreitet (G. Marlier: La Renaissance flamande. Pierre Coeck d’Alost, Brussels, 1966, S. 238-39, Abb. 199). Wie der sogenannte Papageienmeister hat auch der Meister des verlorenen Sohnes das Motiv des auf einer Fruchtschale sitzenden Papageis wiederholt in seinen Darstellungen der Jungfrau mit Kind verwendet, etwa in einem Gemälde im Cleveland Museum of Art. Der Hintergrund mit sich vor einer Felslandschaft à la Patinir aufschichtenden Gebäuden ähnelt wiederum bis ins Detail einer verloren gegangenen Version im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv. Nr. 756). Für eine Zuschreibung des vorliegenden Bildes an den Meister des verlorenen Sohnes sprechen unter anderem die in blassen Farben gehaltene Landschaft mit hellen grün-, orange- und gelb-rosa-Tönen, vor der die Figur der Madanna in lebhaften Farben absticht, wie auch der Figurentyp mit elfenbeinfarbener blasser Haut, mandelförmigen Augen, langer Nase und verschattetem Grübchen über dem Kinn.
Master of the Prodigal Son, attributed to, The Virgin and Child in a Landscape with the Flight into
Oil on panel (parquetted). 110 x 79 cm.

Certificate
Giorgio T. Faggin, Udine, 26. June 1982 (as a work by the Master of the Prodigal Son). - Jacqueline Folie (IRPA), Brussels, 31st March 1988 (analysis of the originally overpainted backgrounds). - Prof. J. Verougstraete (UCL), Laboratoire d’étude des œuvres d’art par les méthodes scientifiques, Louvain-la-Neuve, May 2002.

Provenance
Gisbert Verzyl (1803-1914). – Céline Verzyl (1850-1914), wife of Johan Beetz (1849-1876). - By descent to Georges Beetz (1876-1950) until 1950. – Belgian private collection until 2002. – Auctioned by Hôtel de Ventes Vanderkindere, Brussels, 23rd November 2002, lot 18 (as Antwerp school, first half 16th C.). - Belgian private collection

Exhibitions
Musée d’Art Ancien de Bruxelles: Les primitifs septentrionaux, Brüssel, 1923 (as Lambert Lombard and with the overpainted background).

Literature
G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerp, 1961, p. 75-111, p. 101, not illus. (as Master of the Prodigal Son). - S. Speth-Holterhoff: La collection de M. Georges Beetz, in: Apollo, Chroniques des Beaux-Arts, Brussels, March 1943, no. 20, p. 14-17, illus. p. 14.

The present representation is characterised by the fine quality and delicacy of the painterly execution. The gentle face of the Madonna is executed extremely delicately. She has turned Her head slightly towards Her Son. In one hand She holds an apple, in the other the Child. The posture and expression of the mother are reminiscent of the Madonnas of Raphael and his successors in their softness and sensitivity. The gray-blue dress with pink sleeves is covered by a red, sweeping mantle. The bright colour palette and movement of the figures are fine and typical examples of Nordic Mannerism.
The Master of the Prodigal Son is an anonymous master who was probably active in Antwerp in the second third of the 16th century. He owes his notname to a painting in the Kunsthistorischen Museum depicting the Prodigal Son in gallant company. He seems to have run a prolific workshop that specialised in depictions of episodes from the Old Testament, as well as devotional scenes of the life of Christ or the Virgin. Georges Marlier was the first to examine the activity of this master in more detail and also attributed the present painting to him (G. Marlier, L'atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerp 1961, pp. 75-111, p. 101, not illustrated).
In addition to the stylistic proximity to the "Romanists" Lambert Lombard, Pieter Aertsten and Frans Floris, the influence of Pieter Coecke van Aelst is especially noticeable in the work of the anonymous master. The pose of the Virgin with the apple in Her right hand and the Child running, or rather flying, towards Her are derived from a composition by Coecke. This "Holy Family" is common in numerous workshop variants (G. Marlier, La Renaissance flamande. Pierre Coeck d'Alost, Brussels, 1966, pp. 238-39, fig. 199). Like the so-called Master with the Parrot, the Master of the Prodigal Son repeatedly used the motif of a parrot sitting on a fruit bowl in his depictions of the Virgin and Child, such as in a painting in the Cleveland Museum of Art. The background with buildings piled high before rocky landscape à la Patinir, in turn, resembles in every detail a lost version in the Kunsthistorisches Museum Vienna (inv. no. 756). Among other things, the pale landscape with light shades of green, orange and yellowy-pink, against which the figure of Madanna stands out in vivid colours, as well as the style of the figure with ivory-coloured skin, almond-shaped eyes, a long nose and a shadowed dimple above the chin, speak for the attribution of the present work to the Master of the Prodigal Son.
Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben, Madonna und Kind vor einer Landschaft. Im Hintergrund
Öl auf Holz (parkettiert). 110 x 79 cm.

Gutachten
Giorgio T. Faggin, Udine, 26. Juni 1982 (als ein Werk des Meisters des Verlorenen Sohnes). - Jacqueline Folie (IRPA), Brüssel, 31. März 1988 (Analyse des ursprünglich übermalten Hintergrundes). - Prof. J. Verougstraete (UCL), Laboratoire d’étude des œuvres d’art par les méthodes scientifiques, Louvain-la-Neuve, Mai 2002.

Provenienz
Gisbert Verzyl (1803-1914). – Céline Verzyl (1850-1914), Frau von Johan Beetz (1849-1876). - Durch Erbgang an Georges Beetz (1876-1950) bis 1950. – Privatsammlug Belgien bis 2002. – Auktion Hôtel de Ventes Vanderkindere, Brüssel, 23. November 2002, lot 18 (als Schule von Antwerpen, 1. Hälfte 16. Jahrhundert). - Belgische Privatsammlung.

Ausstellungen
Musée d’Art Ancien de Bruxelles: Les primitifs septentrionaux, Brüssel, 1923 (als zugeschrieben an Lambert Lombard und mit übermaltem Hintergrund).

Literatur
G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen, 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb. (als Meister des Verlorenen Sohnes). - S. Speth-Holterhoff: La collection de M. Georges Beetz, in: Apollo, Chroniques des Beaux-Arts, Brüssel, März 1943, Nr. 20, S. 14-17, Abb. S. 14.

Die vorliegende Darstellung besticht durch Qualität und Feinheit der malerischen Durchführung. Das sanfte Gesicht der Madonna ist äußerst delikat ausgeführt. Den Kopf hat sie leicht ihrem Sohn Jesus zugeneigt. In einer Hand hält sie einen Apfel, in der anderen das Kind. Haltung und Ausdruck der Mutter erinnern in ihrer Weichheit und Sensibilität an die Madonnen Raphaels und seiner Nachfolger. Das graublaue Kleid mit rosa Ärmeln bedeckt ein roter, schwungvoll drapierter Mantel. Farbigkeit und Bewegung der Figuren sind ein schönes Beispiel des nordischen Manierismus.
Der Meister des verlorenen Sohnes ist ein anonymer Meister, der wahrscheinlich im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts in Antwerpen tätig war. Er verdankt seinen Hilfsnamen einem Gemälde im Kunsthistorischen Museum, das den verlorenen Sohn in galanter Gesellschaft darstellt. Er scheint eine produktive Werkstatt geleitet zu haben, die sich auf Darstellungen von Episoden aus dem Alten Testament spezialisierte, wie auch auf Andachtsszenen zum Leben Christi oder der Jungfrau. Georges Marlier hat erstmals die Tätigkeit dieses Meisters näher untersucht und ihm auch das vorliegende Gemälde zugeschrieben (G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb.)
Neben der stilistischen Nähe zu den „Romanisten“ Lambert Lombard, Pieter Aertsen und Frans Floris ist im Werk des anonymen Meisters vor allem der Einfluss von Pieter Coecke van Aelst spürbar. Die Pose der Jungfrau mit dem Apfel in der rechten Hand und des zu ihr laufenden, ja eher fliegenden Kindes leitet sich von einer Komposition Coeckes ab. Diese „Heilige Familie“ ist in zahlreichen Werkstattvarianten verbreitet (G. Marlier: La Renaissance flamande. Pierre Coeck d’Alost, Brussels, 1966, S. 238-39, Abb. 199). Wie der sogenannte Papageienmeister hat auch der Meister des verlorenen Sohnes das Motiv des auf einer Fruchtschale sitzenden Papageis wiederholt in seinen Darstellungen der Jungfrau mit Kind verwendet, etwa in einem Gemälde im Cleveland Museum of Art. Der Hintergrund mit sich vor einer Felslandschaft à la Patinir aufschichtenden Gebäuden ähnelt wiederum bis ins Detail einer verloren gegangenen Version im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv. Nr. 756). Für eine Zuschreibung des vorliegenden Bildes an den Meister des verlorenen Sohnes sprechen unter anderem die in blassen Farben gehaltene Landschaft mit hellen grün-, orange- und gelb-rosa-Tönen, vor der die Figur der Madanna in lebhaften Farben absticht, wie auch der Figurentyp mit elfenbeinfarbener blasser Haut, mandelförmigen Augen, langer Nase und verschattetem Grübchen über dem Kinn.
Master of the Prodigal Son, attributed to, The Virgin and Child in a Landscape with the Flight into
Oil on panel (parquetted). 110 x 79 cm.

Certificate
Giorgio T. Faggin, Udine, 26. June 1982 (as a work by the Master of the Prodigal Son). - Jacqueline Folie (IRPA), Brussels, 31st March 1988 (analysis of the originally overpainted backgrounds). - Prof. J. Verougstraete (UCL), Laboratoire d’étude des œuvres d’art par les méthodes scientifiques, Louvain-la-Neuve, May 2002.

Provenance
Gisbert Verzyl (1803-1914). – Céline Verzyl (1850-1914), wife of Johan Beetz (1849-1876). - By descent to Georges Beetz (1876-1950) until 1950. – Belgian private collection until 2002. – Auctioned by Hôtel de Ventes Vanderkindere, Brussels, 23rd November 2002, lot 18 (as Antwerp school, first half 16th C.). - Belgian private collection

Exhibitions
Musée d’Art Ancien de Bruxelles: Les primitifs septentrionaux, Brüssel, 1923 (as Lambert Lombard and with the overpainted background).

Literature
G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerp, 1961, p. 75-111, p. 101, not illus. (as Master of the Prodigal Son). - S. Speth-Holterhoff: La collection de M. Georges Beetz, in: Apollo, Chroniques des Beaux-Arts, Brussels, March 1943, no. 20, p. 14-17, illus. p. 14.

The present representation is characterised by the fine quality and delicacy of the painterly execution. The gentle face of the Madonna is executed extremely delicately. She has turned Her head slightly towards Her Son. In one hand She holds an apple, in the other the Child. The posture and expression of the mother are reminiscent of the Madonnas of Raphael and his successors in their softness and sensitivity. The gray-blue dress with pink sleeves is covered by a red, sweeping mantle. The bright colour palette and movement of the figures are fine and typical examples of Nordic Mannerism.
The Master of the Prodigal Son is an anonymous master who was probably active in Antwerp in the second third of the 16th century. He owes his notname to a painting in the Kunsthistorischen Museum depicting the Prodigal Son in gallant company. He seems to have run a prolific workshop that specialised in depictions of episodes from the Old Testament, as well as devotional scenes of the life of Christ or the Virgin. Georges Marlier was the first to examine the activity of this master in more detail and also attributed the present painting to him (G. Marlier, L'atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerp 1961, pp. 75-111, p. 101, not illustrated).
In addition to the stylistic proximity to the "Romanists" Lambert Lombard, Pieter Aertsten and Frans Floris, the influence of Pieter Coecke van Aelst is especially noticeable in the work of the anonymous master. The pose of the Virgin with the apple in Her right hand and the Child running, or rather flying, towards Her are derived from a composition by Coecke. This "Holy Family" is common in numerous workshop variants (G. Marlier, La Renaissance flamande. Pierre Coeck d'Alost, Brussels, 1966, pp. 238-39, fig. 199). Like the so-called Master with the Parrot, the Master of the Prodigal Son repeatedly used the motif of a parrot sitting on a fruit bowl in his depictions of the Virgin and Child, such as in a painting in the Cleveland Museum of Art. The background with buildings piled high before rocky landscape à la Patinir, in turn, resembles in every detail a lost version in the Kunsthistorisches Museum Vienna (inv. no. 756). Among other things, the pale landscape with light shades of green, orange and yellowy-pink, against which the figure of Madanna stands out in vivid colours, as well as the style of the figure with ivory-coloured skin, almond-shaped eyes, a long nose and a shadowed dimple above the chin, speak for the attribution of the present work to the Master of the Prodigal Son.

Alte Kunst und 19. Jahrhundert I + II

Auktionsdatum
Lose: 329
Lose: 168
Ort der Versteigerung
Neumarkt 3
Köln
50667
Germany

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1. Die Kunsthaus Lempertz KG (im Nachfolgenden Lempertz) versteigert öffentlich im Sinne des § 383 Abs. 3 Satz 1 HGB als Kommissionär für Rechnung der Einlieferer, die unbenannt bleiben. Im Verhältnis zu Abfassungen der Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

2. Lempertz behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen und, wenn ein besonderer Grund vorliegt, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Objekte können im Rahmen der Vorbesichtigung geprüft und besichtigt werden. Die Katalogangaben und entsprechende Angaben der Internetpräsentation, die nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden, werden nicht Bestandteil der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit. Sie beruhen auf dem zum Zeitpunkt der Katalogbearbeitung herrschenden Stand der Wissenschaft. Sie sind keine Garantien im Rechtssinne und dienen ausschließlich der Information. Gleiches gilt für Zustandsberichte und andere Auskünfte in mündlicher oder schriftlicher Form. Zertifikate oder Bestätigungen der Künstler, ihrer Nachlässe oder der jeweils maßgeblichen Experten sind nur dann Vertragsgegenstand, wenn sie im Katalogtext ausdrücklich erwähnt werden. Der Erhaltungszustand wird im Katalog nicht durchgängig erwähnt, so dass fehlende Angaben ebenfalls keine Beschaffenheitsvereinbarung begründen. Die Objekte sind gebraucht. Alle Objekte werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden.

4. Ansprüche wegen Gewährleistung sind ausgeschlossen. Lempertz verpflichtet sich jedoch bei Abweichungen von den Katalogangaben, welche den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder nicht unerheblich mindern, und welche innerhalb eines Jahres nach Übergabe in begründeter Weise vorgetragen werden, seine Rechte gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen. Maßgeblich ist der Katalogtext in deutscher Sprache. Im Falle einer erfolgreichen Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet Lempertz dem Erwerber ausschließlich den gesamten Kaufpreis. Darüber hinaus verpflichtet sich Lempertz für die Dauer von drei Jahren bei erwiesener Unechtheit zur Rückgabe der Kommission, wenn das Objekt in unverändertem Zustand zurückgegeben wird.

5. Ansprüche auf Schadensersatz aufgrund eines Mangels, eines Verlustes oder einer Beschädigung des versteigerten Objektes, gleich aus welchem Rechtsgrund, oder wegen Abweichungen von Katalogangaben oder anderweitig erteilten Auskünften und wegen Verletzung von Sorgfaltspflichten nach §§ 41 ff. KGSG sind ausgeschlossen, sofern Lempertz nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt oder vertragswesentliche Pflichten verletzt hat; die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit bleibt unberührt. Im Übrigen gilt Ziffer 4.

6. Abgabe von Geboten. Lempertz behält sich die Zulassung zur Auktion vor und kann diese insbesondere von der erfolgreichen Identifizierung im Sinne von § 1 Abs. 3 des GWG abhängig machen. Gebote in Anwesenheit: Der Bieter erhält gegen Vorlage seines Lichtbildausweises eine Bieternummer. Ist der Bieter Lempertz nichtbekannt, hat die Anmeldung 24 Stunden vor Beginn der Auktion schriftlich und unter Vorlage einer aktuellen Bankreferenz zu erfolgen. Gebote in Abwesenheit: Gebote können auch schriftlich, telefonisch oder über das Internet abgegeben werden. Aufträge für Gebote in Abwesenheit müssen Lempertz zur ordnungsgemäßen Bearbeitung 24 Stunden vor der Auktion vorliegen. Das Objekt ist in dem Auftrag mit seiner Losnummer und der Objektbezeichnung zu benennen. Bei Unklarheiten gilt die angegebene Losnummer. Der Auftrag ist vom Aufraggeber zu unterzeichnen. Die Bestimmungen über Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen (§ 312b-d BGB) finden keine Anwendung. Telefongebote: Für das Zustandekommen und die Aufrechterhaltung der Verbindung kann nicht eingestanden werden. Mit Abgabe des Auftrages erklärt sich der Bieter damit einverstanden, dass der Bietvorgang aufgezeichnet werden kann. Gebote über das Internet: Sie werden von Lempertz nur angenommen, wenn der Bieter sich zuvor über das Internetportal registriert hat. Die Gebote werden von Lempertz wie schriftlich abgegebene Gebote behandelt.

7. Durchführung der Auktion: Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebotes kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Versteigerer kann sich den Zuschlag vorbehalten oder verweigern, wenn ein besonderer Grund vorliegt, insbesondere wenn der Bieter nicht im Sinne von § 1 Abs. 3 GWG erfolgreich identifiziert werden kann. Wenn mehrere Personen zugleich dasselbe Gebot abgeben und nach drei maligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den erteilten Zuschlag zurücknehmen und die Sache erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen und dies vom Bieter sofort beanstandet worden ist oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Schriftliche Gebote werden von Lempertz nur in dem Umfang ausgeschöpft, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Der Versteigerer kann für den Einlieferer bis zum vereinbarten Limit bieten, ohne dies anzuzeigen und unabhängig davon, ob andere Gebote abgegeben werden. Wenn trotz abgegebenen Gebots kein Zuschlag erteilt worden ist, haftet der Versteigerer dem Bieter nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutz erklärung unter www.lempertz.com/de/datenschutzerklaerung.html

8. Mit Zuschlag kommt der Vertrag zwischen Versteigerer und Bieter zustande (§ 156 S. 1 BGB). Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Sofern ein Zuschlag unter Vorbehalt erteilt wurde, ist der Bieter an sein Gebot bis vier Wochen nach der Auktion gebunden, wenn er nicht unverzüglich nach Erteilung des Zuschlages von dem Vorbehaltszuschlag zurücktritt. Mit der Erteilung des Zuschlages gehen Besitz und Gefahr an der versteigerten Sache unmittelbar auf den Bieter/Ersteigerer über, das Eigentum erst bei vollständigem Zahlungseingang.

9. Auf den Zuschlagspreis wird ein Aufgeld von 25 % zuzüglich 19 % Umsatzsteuer nur auf das Aufgeld erhoben, auf den über € 400.000 hinausgehenden Betrag reduziert sich das Aufgeld auf 20  (Differenzbesteuerung).

Bei differenzbesteuerten Objekten, die mit N gekennzeichnet sind, wird zusätzlich die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 7 % berechnet.

Für Katalogpositionen, die mit R gekennzeichnet sind, wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 19 % auf den Zuschlagspreis + Aufgeld berechnet (Regelbesteuerung).

Wird ein regelbesteuertes Objekt an eine Person aus einem anderen Mitgliedsstaat der EU, die nicht Unternehmer ist, verkauft und geliefert, kommen die umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften des Zielstaates zur Anwendung, § 3c UStG.

Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (d.h. außerhalb der EU) und – bei Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer – auch an Unternehmen in EU-Mitgliedsstaaten. Für Originalkunstwerke, deren Urheber noch leben oder vor weniger als 70 Jahren (§ 64 UrhG) verstorben sind, wird zur Abgeltung des gemäß § 26 UrhG zu entrichtenden Folgerechts eine Gebühr in Höhe von 1,8  auf den Hammerpreis erhoben. Die Gebühr beträgt maximal € 12.500. Bei Zahlungen über einem Betrag von EUR 10.000,00 ist Lempertz gemäß §3 des GWG verpflichtet, die Kopie eines Lichtbildausweises des Käufers zu erstellen. Dies gilt auch, wenn eine Zahlung für mehrere Rechnungen die Höhe von EUR 10.000,00 überschreitet. Nehmen Auktionsteilnehmer ersteigerte Objekte selbst in Drittländer mit, wird ihnen die Umsatzsteuer erstattet, sobald Lempertz Ausfuhr- und Abnehmernachweis vorliegen. Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedürfen der Nachprüfung; Irrtum vorbehalten. Eine Zahlung mit Kryptowährungen ist möglich.

10. Ersteigerer haben den Endpreis (Zuschlagspreis zuzüglich Aufgeld + MwSt.) im unmittelbaren Anschluss an die Auktion an Lempertz zu zahlen. Zahlungen sind in Euro zu tätigen. Der Antrag auf Änderung oder Umschreibung einer Rechnung, z.B. auf einen anderen Kunden als den Bieter, muss unmittelbar im Anschluss an die Auktion abgegeben werden. Lempertz behält sich die Durchführung der Änderung oder Umschreibung vor. Die Umschreibung erfolgt unter Vorbehalt der erfolgreichen Identifizierung (§ 1 Abs. 3 GWG) des Bieters und derjenigen Person, auf die die Umschreibung der Rechnung erfolgt. Rechnungen werden nur an diejenigen Personen ausgestellt, die die Rechnung tatsächlich begleichen.

11. Bei Zahlungsverzug werden 1 % Zinsen auf den Bruttopreis pro Monat berechnet. Lempertz kann bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages oder nach Fristsetzung Schadenersatz statt der Leistung verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache nochmals versteigert wird und der säumige Ersteigerer für einen Mindererlös gegenüber der voran gegangenen Versteigerung und für die Kosten der wiederholten Versteigerung einschließlich des Aufgeldes einzustehen hat.

12. Die Ersteigerer sind verpflichtet, ihre Erwerbung sofort nach der Auktion in Empfang zu nehmen. Lempertz haftet für versteigerte Objekte nur für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit. Ersteigerte Objekte werden erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgeliefert. Eine Versendung erfolgt ausnahmslos auf Kosten und Gefahr des Ersteigerers. Lempertz ist berechtigt, nicht abgeholte Objekte vier Wochen nach der Auktion im Namen und auf Rechnung des Ersteigerers bei einem Spediteur einlagern und versichern zu lassen. Bei einer Selbsteinlagerung durch Lempertz werden 1 % p.a. des Zuschlagspreises für Versicherungs- und Lagerkosten berechnet.

13. Erfüllungsort und Gerichtsstand, sofern er vereinbart werden kann, ist Köln. Es gilt deutsches Recht; Das Kulturgutschutzgesetz wird angewandt. Das UN-Übereinkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. Sollte eine der Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. Es wird auf die Datenschutzerklärung auf unserer Webpräsenz hingewiesen.

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