Los

178

Oskar Kokoschka; Herr E. Löwenstamm

In 125 Ausgewählte Werke

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Oskar Kokoschka; Herr E. Löwenstamm - Bild 1 aus 5
Oskar Kokoschka; Herr E. Löwenstamm - Bild 2 aus 5
Oskar Kokoschka; Herr E. Löwenstamm - Bild 3 aus 5
Oskar Kokoschka; Herr E. Löwenstamm - Bild 4 aus 5
Oskar Kokoschka; Herr E. Löwenstamm - Bild 5 aus 5
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Passed CHF
Bern
Oskar Kokoschka (Pöchlarn 1886 - 1980 Villeneuve)
Herr E. Löwenstamm
1914
Öl auf Leinwand
70 x 49,7 cm

Werkverzeichnis
Johann Winkler/Katharina Erling, Oskar Kokoschka, Die Gemälde 1906-1929, Salzburg 1995, Nr. 109
Katharina Erling/Walter Feilchenfeldt, Oskar Kokoschka. Die Gemälde Online, hrsg. von der Fondation Oskar Kokoschka, Vevey, Nr. 1914/8

Provenienz
Slg. Dr. Oskar Reichel, Wien
Galerie St. Etienne, Otto Kallir, New York (1939), rückseitig mit Etikett
Marlborough Fine Art, London (1958), rückseitig mit Etikett
Galerie des Arts Anciens et Modernes, bzw. Marie-Louise Jeanneret, Genf, von dort an
Fridart Foundation, Genf (1962)
Auktion Sotheby Parke Bernet, London, 28. März 1973, Los 69
Internationale Privatsammlung

Literatur
Weltkunst, München, Jahrgang 25, 1955, Nr. 9, 1. Mai, Abb.

Ausstellungen
Dauerleihgabe Art Gallery of Ontario, Toronto (1986-2002)
Dauerleihgabe Courtauld Institute of Art, London (2002-2018)

Zustand
Die Leinwand alt doubliert. Zwei kleine Retuschen in der Krawatte, eine kleine Retusche am äussersten Bildrand rechts. Farbfrisch und in sehr guter Gesamterhaltung

Erläuterungen
Eigentlich auf dem beschaulichen Berufsweg zum Zeichenlehrer, wurde Oskar Kokoschka 1908/1909 unvermittelt zu einer Grösse im Wiener Kunstleben. Er erhielt auf der "Kunstschau Wien" 1908 einen eigenen, kleinen Raum. Die Presse sprach abschätzig über seine Werke; aber alle Werke wurden gleich zu Beginn der Ausstellung verkauft. Der Architekt und Publizist Adolf Loos wurde zu einem grossen Förderer des jungen Malers. Er fand in den Gemälden Parallelen zu seinem 1908 in "Ornament und Verbrechen" veröffentlichen Credo "Ornamentlosigkeit ist ein Zeichen geistiger Kraft" und agierte als erster Vermittler der Kunst Kokoschkas. Er animierte viele Freunde, sich vom Künstler porträtieren zu lassen. So entstanden zwischen 1909 und 1914 etwa 70 Porträts der Wiener Gesellschaft und Bekannten von Loos. Weil Loos viele Gemälde, die den Dargestellten selber nicht gefielen, kaufte, hatte Kokoschka freie Hand und konnte unvoreingenommen experimentieren. So entstanden, zwar als Auftragswerke gedacht, die unglaublich kraftvollen, frühen Porträts des Meisters.
Kokoschkas Porträtmalerei brach mit den Konventionen, denn das primäre Ziel des Künstlers war es, das unsichtbare Innere einer Person darzustellen. Er porträtierte die Dargestellten daher in ihrer eigenen Umgebung und liess sie ihren Tätigkeiten nachgehen. Während des Malens führte er mit ihnen Gespräche, um die natürliche Mimik und Gestik von Gesicht, Körper und Händen gesamtheitlich einfangen zu können. Der Bildraum war auch frei von Attributen der traditionellen Porträtmalerei, die Kleidung stets zurückhaltend, die nichts über den Beruf oder die gesellschaftliche Stellung der Porträtierten verriet. Die ganze Darstellung war auf das Gesicht und vor allem die Augen fokussiert. Das Fehlen von Studien oder Skizzen deutet darauf hin, dass Kokoschka unmittelbar und direkt vor seinen Modellen auf die Leinwand malte.
Zeitgenössische Quellen berichten über die aussergewöhnliche Arbeitsweise des Künstlers: Er malte nicht nur mit den Pinselhaaren, sondern auch mit dem Pinselstil, seinen Händen, Fingernägeln und Fingerkuppen. Mit kleinen Stofffetzen wischte er immer wieder die Farbe ab. Er soll gesagt haben, dass der Weg vom Gehirn über den Arm und durch den Pinsel hindurch viel zu lange sei, am Liebsten würde er daher mit seiner Nase malen. Die zurückhaltende Verwendung der Farbe unterscheidet Kokoschka von den Expressionisten, manchmal trug er die Farbe nur lasierend auf, manchmal sehr pastos. Dieses wunderbare Zusammenspiel von dünnen Schichten und Impasto, häufig mit Deckweiss akzentuiert, führte dazu, dass die Porträtierten förmlich von innen und nicht von einer äusseren Lichtquelle beleuchtet scheinen. Man vermeint, dass diesen frühen Bildern des Meisters damit Leben eingehaucht wurde.
Das Gemälde "Herr E. Löwenstamm" wird auch "Porträt eines Herrn (Brustbild)" oder "Porträt eines Kaufmannes" genannt. Es könnte sich beim Dargestellten mit dem durchdringenden Blick aus blauen Augen um Ernst Löwenstamm (1865-1921) handeln, den Bruder der Graphikerin und Malerin Emma Löwenstamm. Das wunderbare Bild befindet sich nun seit über 50 Jahren im selben, internationalen Privatbesitz.
Das Gemälde hat eine spannende Provenienzgeschichte. Der in Wien lebende jüdische Arzt Dr. Oskar Reichel kam um 1900 durch die Kunst von Anton Romako zum Sammeln. Er kaufte aber auch Werke junger Zeitgenossen wie Egon Schiele, Max Oppenheimer oder eben Oskar Kokoschka, die er persönlich kannte. Seine Leidenschaft zeigte sich auch darin, dass er Anfang der 1920er Jahre eine Galerie eröffnete, die später sein Sohn Raimund bis 1937 führte. In einem Brief, den Raimund im Dezember 1985 an Johann Winkler, einem der Herausgeber des früheren Kokoschka-Werkverzeichnisses, sendete, schrieb er, dass sein Vater, so wie es ja auch Adolf Loos machte, immer wieder Freunden empfahl, sich von Kokoschka malen zu lassen. Oft seien die Freunde aber mit den Porträts nicht zufrieden gewesen, so dass sie schliesslich von Reichel übernommen wurden, so etwa die Bildnisse "Helen Kann" von 1909 (Erling/Feilchenfeldt 1909/23), "Frau Karpeles" von 1911 (Erling/Feilchenfeldt 1911/7) oder eben "Herr Loewenstein (?)" [sic]. Die Bilder wurden im Haus an der Chimanistrasse im 2. Stock aufgehängt, wo sich das Kokoschka Zimmer "entwickelt" habe. Raimund Reichel schreibt, dass der Vater durch die Inflation in der Zwischenkriegszeit viel Geld verloren habe, so dass er auch Kunstwerke verkaufte. Er tat dies vor allem über Otto Kallir, der Inhaber der "Neue Galerie" in Wien. 1924 und 1933 hat er durch diesen mehrere Werke angeboten, von den ursprünglich 11 Kokoschkagemälden wurden so sechs verkauft, fünf blieben bei Reichel. Als Jude war Otto Kallir gezwungen, seine Geschäftstätigkeit einzustellen. Er hat seine Galerie an eine Mitarbeiterin verkauft, sich zuerst in Paris niedergelassen und ist schliesslich in die USA emigriert, wo er die Galerie St. Etienne eröffnete. Am 1. Februar 1939 verkaufte ihm Dr. Oskar Reichel die verbliebenen fünf Gemälde von Kokoschka, das Geld wurde direkt an Reichels Söhne Hans, der in die USA emigriert war, und Raimund, der über Paraguay nach Argentinien ins Exil ging, ausbezahlt. Die fünf Werke von Kokoschka wurden 1940 in New York in einer Ausstellung gezeigt. Das Bildnis "Dr. E. Löwenstamm" wurde aber nicht verkauft und blieb bis in die 1950er Jahre bei Kallir. Als später Raimund Reichel Otto Kallir in New York besuchte, meinte dieser, er hätte im Handel "draufgezahlt". Das Gemälde kam Ende der 1950er Jahre schliesslich in den Handel und danach in Privatsammlungen. Im Wissen, dass das Gemälde von einem jüdischen Sammler 1939 verkauft wurde, wurden intensive Provenienzrecherchen unternommen. Ein anderes Gemälde, das Kallir 1939 ebenfalls erworben hatte, befindet sich heute im Museum of Fine Arts in Boston, "Doppelakt: Liebespaar" von 1913 (Erling/Feilchenfeldt 1913/2). Ansprüche auf dieses Gemälde, angestrebt durch die Rechtsnachfolge von Dr. Oskar Reichel, wurden vom "The United States Court of Appeals for the First Circuit" jedoch abgelehnt. Auch die Abklärungen beim Art Loss Register für unser Los ergaben keine weiteren Hinweise. In der Folge wurde die Rechtsnachfolge von Dr. Oskar Reichel kontaktiert, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Rainer Handl in Wien. In einem vorliegenden Schreiben steht wörtlich: "Angesichts der völlig unsicheren Faktenlage wäre es wohl problematisch, sich eines […] Anspruchs zu bemühen".


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Erwartete Ausrufzeit (+/- 15min)
13.09.2024; 17:00 h (MEST)

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Auf Anfrage / On request
Oskar Kokoschka (Pöchlarn 1886 - 1980 Villeneuve)
Herr E. Löwenstamm
1914
Oil on canvas
70 x 49.7 cm

Catalogue Raisonné
Johann Winkler/Katharina Erling, Oskar Kokoschka, Die Gemälde 1906-1929, Salzburg 1995, no. 109
Katharina Erling/Walter Feilchenfeldt, Oskar Kokoschka. The Paintings Online, published by the Fondation Oskar Kokoschka, Vevey, no. 1914/8

Provenance
Collection Dr Oskar Reichel, Vienna
Galerie St. Etienne, Otto Kallir, New York (1939), labelled on the reverse
Marlborough Fine Art, London (1958), labelled on the reverse
Galerie des Arts Anciens et Modernes, or Marie-Louise Jeanneret, Geneva, from there to
Fridart Foundation, Geneva (1962)
Auction Sotheby Parke Bernet, London, 28 March 1973, lot 69
International private collection

Literature
Paul Westheim, Oskar Kokoschka, in: Das Kunstblatt, Weimar, Volume 1, 1917, Issue 10, p. 319
Paul Westheim, Oskar Kokoschka, The Work of Kokoschka in 62 Illustrations, Potsdam/Berlin 1918, p. 52
Weltkunst, Munich, volume 25, 1955, no. 9, 1 May, ill.

Exhibitions
Permanent loan Art Gallery of Ontario, Toronto (1986-2002)
Permanent loan Courtauld Institute of Art, London (2002-2018)

Condition
The canvas relined. Two small retouches in the necktie, one small retouch at the outer right edge of the image. In overall very good condition and fresh in colour

Comments
Oskar Kokoschka was originally on the contemplative path to becoming a drawing teacher, but in 1908/1909 he suddenly became a major figure in Viennese art life. He was given his own small room at the "Kunstschau Wien" in 1908. The press spoke disparagingly of his works, but all of them were sold right at the beginning of the exhibition. The architect and publicist Adolf Loos became a great patron of the young painter. He found parallels in the paintings to his credo "Ornamentlosigkeit ist ein Zeichen geistiger Kraft" (ornamentlessness is a sign of spiritual power) published in 1908 in "Ornament und Verbrechen" and acted as the first mediator of Kokoschka's art. He encouraged many friends to have their portraits painted by the artist. Between 1909 and 1914, around 70 portraits of Viennese society and of Loos' acquaintances were created. Because Loos bought many paintings that the sitters themselves did not like, Kokoschka had a free hand and was able to experiment without prejudice. This resulted in the master's incredibly powerful early portraits, although they were intended as commissions.
Kokoschka's portraiture broke with convention, as the artist's primary aim was to depict the invisible inner life of a person. He therefore portrayed his subjects in their own environment and let them go about their business. During the painting process, he engaged them in conversation in order to capture the natural facial expressions and gestures of the face, body and hands in their entirety. The pictorial space was also free of the attributes of traditional portraiture, the clothing always restrained, revealing nothing about the profession or social status of those portrayed. The entire image was focused on the face and, above all, the eyes. The lack of studies or sketches indicates that Kokoschka painted directly in front of his models on the canvas.
Contemporary sources report on the artist's unusual way of working: he painted not only with the hairs of his brush, but also with the handle, his hands, fingernails and fingertips. He repeatedly wiped off the paint with small pieces of cloth. He said that the distance to the brain via the arm and through the brush was far too long, so he would prefer to paint with his nose. Kokoschka's restrained use of colour distinguishes him from the Expressionists; sometimes he only applied the paint in glazes, sometimes very impasto. This marvellous interplay of thin layers and impasto, often accentuated with opaque white, meant that the portraits seem to be lit from within rather than from an external light source. It is thought that this breathed life into these early paintings by the master.
The painting "Mr E. Löwenstamm" is also known as "Porträt eines Herrn (Brustbild)" or "Porträt eines Händlers". The sitter with the penetrating gaze from his blue eyes could be Ernst Löwenstamm (1865-1921), the brother of the graphic artist and painter Emma Löwenstamm. The marvellous painting has been in the same international private collection for over 50 years.
The painting has an exciting provenance story. Dr Oskar Reichel, a Jewish doctor living in Vienna, became interested in collecting around 1900 through the art of Anton Romako. However, he also bought works by young contemporaries such as Egon Schiele, Max Oppenheimer and Oskar Kokoschka, whom he knew personally. His passion was also evident in the fact that he opened a gallery in the early 1920s, which was later run by his son Raimund until 1937. In a letter that Raimund sent to Johann Winkler, one of the editors of the earlier Kokoschka catalogue raisonné, in December 1985, he wrote that his father, like Adolf Loos, repeatedly recommended that friends have themselves painted by Kokoschka. However, the friends were often not satisfied with the portraits, so that they were eventually taken over by Reichel, such as the portraits "Helen Kann" from 1909 (Erling/Feilchenfeldt 1909/23), "Frau Karpeles" from 1911 (Erling/Feilchenfeldt 1911/7) or "Herr Loewenstein (?)" [sic]. The pictures were hung on the 2nd floor of the house on Chimanistrasse, where the Kokoschka room had "developed". Raimund Reichel writes that his father lost a lot of money due to inflation in the interwar period, so he also sold works of art. He did this mainly through Otto Kallir, the owner of the "Neue Galerie" in Vienna. In 1924 and 1933, he offered several works through him; of the original 11 Kokoschka paintings, six were sold and five remained with Reichel. As a Jew, Otto Kallir was forced to cease his business activities. He sold his gallery to an employee, first settled in Paris and finally emigrated to the USA, where he opened the Galerie St. Etienne. On 1 February 1939, Dr Oskar Reichel sold him the remaining five paintings by Kokoschka; the money was paid directly to Reichel's sons Hans, who had emigrated to the USA, and Raimund, who went into exile in Argentina via Paraguay. The five works by Kokoschka were shown in an exhibition in New York in 1940. However, the portrait "Dr E. Löwenstamm" was not sold and remained with Kallir until the 1950s. When Raimund Reichel later visited Otto Kallir in New York, he said that he had "paid for it" in trade. The painting finally came onto the market at the end of the 1950s and then into private collections. Knowing that the painting had been sold by a Jewish collector in 1939, intensive provenance research was undertaken. Another painting that Kallir had also acquired in 1939 is now in the Museum of Fine Arts in Boston, "Double Nude: Lovers" from 1913 (Erling/Feilchenfeldt 1913/2). However, claims to this painting, sought by the legal successor of Dr Oskar Reichel, were rejected by the United States Court of Appeals for the First Circuit. Enquiries at the Art Loss Register for our lot also yielded no further information. Subsequently, the legal successor of Dr Oskar Reichel was contacted, represented by the lawyer Dr Rainer Handl in Vienna. In a letter we received, the following was written: "In view of the completely uncertain factual situation, it would probably be problematic to endeavour to make a [...] claim".


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13.09.2024; 17:00 h (CET)

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Oskar Kokoschka (Pöchlarn 1886 - 1980 Villeneuve)
Herr E. Löwenstamm
1914
Öl auf Leinwand
70 x 49,7 cm

Werkverzeichnis
Johann Winkler/Katharina Erling, Oskar Kokoschka, Die Gemälde 1906-1929, Salzburg 1995, Nr. 109
Katharina Erling/Walter Feilchenfeldt, Oskar Kokoschka. Die Gemälde Online, hrsg. von der Fondation Oskar Kokoschka, Vevey, Nr. 1914/8

Provenienz
Slg. Dr. Oskar Reichel, Wien
Galerie St. Etienne, Otto Kallir, New York (1939), rückseitig mit Etikett
Marlborough Fine Art, London (1958), rückseitig mit Etikett
Galerie des Arts Anciens et Modernes, bzw. Marie-Louise Jeanneret, Genf, von dort an
Fridart Foundation, Genf (1962)
Auktion Sotheby Parke Bernet, London, 28. März 1973, Los 69
Internationale Privatsammlung

Literatur
Weltkunst, München, Jahrgang 25, 1955, Nr. 9, 1. Mai, Abb.

Ausstellungen
Dauerleihgabe Art Gallery of Ontario, Toronto (1986-2002)
Dauerleihgabe Courtauld Institute of Art, London (2002-2018)

Zustand
Die Leinwand alt doubliert. Zwei kleine Retuschen in der Krawatte, eine kleine Retusche am äussersten Bildrand rechts. Farbfrisch und in sehr guter Gesamterhaltung

Erläuterungen
Eigentlich auf dem beschaulichen Berufsweg zum Zeichenlehrer, wurde Oskar Kokoschka 1908/1909 unvermittelt zu einer Grösse im Wiener Kunstleben. Er erhielt auf der "Kunstschau Wien" 1908 einen eigenen, kleinen Raum. Die Presse sprach abschätzig über seine Werke; aber alle Werke wurden gleich zu Beginn der Ausstellung verkauft. Der Architekt und Publizist Adolf Loos wurde zu einem grossen Förderer des jungen Malers. Er fand in den Gemälden Parallelen zu seinem 1908 in "Ornament und Verbrechen" veröffentlichen Credo "Ornamentlosigkeit ist ein Zeichen geistiger Kraft" und agierte als erster Vermittler der Kunst Kokoschkas. Er animierte viele Freunde, sich vom Künstler porträtieren zu lassen. So entstanden zwischen 1909 und 1914 etwa 70 Porträts der Wiener Gesellschaft und Bekannten von Loos. Weil Loos viele Gemälde, die den Dargestellten selber nicht gefielen, kaufte, hatte Kokoschka freie Hand und konnte unvoreingenommen experimentieren. So entstanden, zwar als Auftragswerke gedacht, die unglaublich kraftvollen, frühen Porträts des Meisters.
Kokoschkas Porträtmalerei brach mit den Konventionen, denn das primäre Ziel des Künstlers war es, das unsichtbare Innere einer Person darzustellen. Er porträtierte die Dargestellten daher in ihrer eigenen Umgebung und liess sie ihren Tätigkeiten nachgehen. Während des Malens führte er mit ihnen Gespräche, um die natürliche Mimik und Gestik von Gesicht, Körper und Händen gesamtheitlich einfangen zu können. Der Bildraum war auch frei von Attributen der traditionellen Porträtmalerei, die Kleidung stets zurückhaltend, die nichts über den Beruf oder die gesellschaftliche Stellung der Porträtierten verriet. Die ganze Darstellung war auf das Gesicht und vor allem die Augen fokussiert. Das Fehlen von Studien oder Skizzen deutet darauf hin, dass Kokoschka unmittelbar und direkt vor seinen Modellen auf die Leinwand malte.
Zeitgenössische Quellen berichten über die aussergewöhnliche Arbeitsweise des Künstlers: Er malte nicht nur mit den Pinselhaaren, sondern auch mit dem Pinselstil, seinen Händen, Fingernägeln und Fingerkuppen. Mit kleinen Stofffetzen wischte er immer wieder die Farbe ab. Er soll gesagt haben, dass der Weg vom Gehirn über den Arm und durch den Pinsel hindurch viel zu lange sei, am Liebsten würde er daher mit seiner Nase malen. Die zurückhaltende Verwendung der Farbe unterscheidet Kokoschka von den Expressionisten, manchmal trug er die Farbe nur lasierend auf, manchmal sehr pastos. Dieses wunderbare Zusammenspiel von dünnen Schichten und Impasto, häufig mit Deckweiss akzentuiert, führte dazu, dass die Porträtierten förmlich von innen und nicht von einer äusseren Lichtquelle beleuchtet scheinen. Man vermeint, dass diesen frühen Bildern des Meisters damit Leben eingehaucht wurde.
Das Gemälde "Herr E. Löwenstamm" wird auch "Porträt eines Herrn (Brustbild)" oder "Porträt eines Kaufmannes" genannt. Es könnte sich beim Dargestellten mit dem durchdringenden Blick aus blauen Augen um Ernst Löwenstamm (1865-1921) handeln, den Bruder der Graphikerin und Malerin Emma Löwenstamm. Das wunderbare Bild befindet sich nun seit über 50 Jahren im selben, internationalen Privatbesitz.
Das Gemälde hat eine spannende Provenienzgeschichte. Der in Wien lebende jüdische Arzt Dr. Oskar Reichel kam um 1900 durch die Kunst von Anton Romako zum Sammeln. Er kaufte aber auch Werke junger Zeitgenossen wie Egon Schiele, Max Oppenheimer oder eben Oskar Kokoschka, die er persönlich kannte. Seine Leidenschaft zeigte sich auch darin, dass er Anfang der 1920er Jahre eine Galerie eröffnete, die später sein Sohn Raimund bis 1937 führte. In einem Brief, den Raimund im Dezember 1985 an Johann Winkler, einem der Herausgeber des früheren Kokoschka-Werkverzeichnisses, sendete, schrieb er, dass sein Vater, so wie es ja auch Adolf Loos machte, immer wieder Freunden empfahl, sich von Kokoschka malen zu lassen. Oft seien die Freunde aber mit den Porträts nicht zufrieden gewesen, so dass sie schliesslich von Reichel übernommen wurden, so etwa die Bildnisse "Helen Kann" von 1909 (Erling/Feilchenfeldt 1909/23), "Frau Karpeles" von 1911 (Erling/Feilchenfeldt 1911/7) oder eben "Herr Loewenstein (?)" [sic]. Die Bilder wurden im Haus an der Chimanistrasse im 2. Stock aufgehängt, wo sich das Kokoschka Zimmer "entwickelt" habe. Raimund Reichel schreibt, dass der Vater durch die Inflation in der Zwischenkriegszeit viel Geld verloren habe, so dass er auch Kunstwerke verkaufte. Er tat dies vor allem über Otto Kallir, der Inhaber der "Neue Galerie" in Wien. 1924 und 1933 hat er durch diesen mehrere Werke angeboten, von den ursprünglich 11 Kokoschkagemälden wurden so sechs verkauft, fünf blieben bei Reichel. Als Jude war Otto Kallir gezwungen, seine Geschäftstätigkeit einzustellen. Er hat seine Galerie an eine Mitarbeiterin verkauft, sich zuerst in Paris niedergelassen und ist schliesslich in die USA emigriert, wo er die Galerie St. Etienne eröffnete. Am 1. Februar 1939 verkaufte ihm Dr. Oskar Reichel die verbliebenen fünf Gemälde von Kokoschka, das Geld wurde direkt an Reichels Söhne Hans, der in die USA emigriert war, und Raimund, der über Paraguay nach Argentinien ins Exil ging, ausbezahlt. Die fünf Werke von Kokoschka wurden 1940 in New York in einer Ausstellung gezeigt. Das Bildnis "Dr. E. Löwenstamm" wurde aber nicht verkauft und blieb bis in die 1950er Jahre bei Kallir. Als später Raimund Reichel Otto Kallir in New York besuchte, meinte dieser, er hätte im Handel "draufgezahlt". Das Gemälde kam Ende der 1950er Jahre schliesslich in den Handel und danach in Privatsammlungen. Im Wissen, dass das Gemälde von einem jüdischen Sammler 1939 verkauft wurde, wurden intensive Provenienzrecherchen unternommen. Ein anderes Gemälde, das Kallir 1939 ebenfalls erworben hatte, befindet sich heute im Museum of Fine Arts in Boston, "Doppelakt: Liebespaar" von 1913 (Erling/Feilchenfeldt 1913/2). Ansprüche auf dieses Gemälde, angestrebt durch die Rechtsnachfolge von Dr. Oskar Reichel, wurden vom "The United States Court of Appeals for the First Circuit" jedoch abgelehnt. Auch die Abklärungen beim Art Loss Register für unser Los ergaben keine weiteren Hinweise. In der Folge wurde die Rechtsnachfolge von Dr. Oskar Reichel kontaktiert, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Rainer Handl in Wien. In einem vorliegenden Schreiben steht wörtlich: "Angesichts der völlig unsicheren Faktenlage wäre es wohl problematisch, sich eines […] Anspruchs zu bemühen".


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Erwartete Ausrufzeit (+/- 15min)
13.09.2024; 17:00 h (MEST)

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Oskar Kokoschka (Pöchlarn 1886 - 1980 Villeneuve)
Herr E. Löwenstamm
1914
Oil on canvas
70 x 49.7 cm

Catalogue Raisonné
Johann Winkler/Katharina Erling, Oskar Kokoschka, Die Gemälde 1906-1929, Salzburg 1995, no. 109
Katharina Erling/Walter Feilchenfeldt, Oskar Kokoschka. The Paintings Online, published by the Fondation Oskar Kokoschka, Vevey, no. 1914/8

Provenance
Collection Dr Oskar Reichel, Vienna
Galerie St. Etienne, Otto Kallir, New York (1939), labelled on the reverse
Marlborough Fine Art, London (1958), labelled on the reverse
Galerie des Arts Anciens et Modernes, or Marie-Louise Jeanneret, Geneva, from there to
Fridart Foundation, Geneva (1962)
Auction Sotheby Parke Bernet, London, 28 March 1973, lot 69
International private collection

Literature
Paul Westheim, Oskar Kokoschka, in: Das Kunstblatt, Weimar, Volume 1, 1917, Issue 10, p. 319
Paul Westheim, Oskar Kokoschka, The Work of Kokoschka in 62 Illustrations, Potsdam/Berlin 1918, p. 52
Weltkunst, Munich, volume 25, 1955, no. 9, 1 May, ill.

Exhibitions
Permanent loan Art Gallery of Ontario, Toronto (1986-2002)
Permanent loan Courtauld Institute of Art, London (2002-2018)

Condition
The canvas relined. Two small retouches in the necktie, one small retouch at the outer right edge of the image. In overall very good condition and fresh in colour

Comments
Oskar Kokoschka was originally on the contemplative path to becoming a drawing teacher, but in 1908/1909 he suddenly became a major figure in Viennese art life. He was given his own small room at the "Kunstschau Wien" in 1908. The press spoke disparagingly of his works, but all of them were sold right at the beginning of the exhibition. The architect and publicist Adolf Loos became a great patron of the young painter. He found parallels in the paintings to his credo "Ornamentlosigkeit ist ein Zeichen geistiger Kraft" (ornamentlessness is a sign of spiritual power) published in 1908 in "Ornament und Verbrechen" and acted as the first mediator of Kokoschka's art. He encouraged many friends to have their portraits painted by the artist. Between 1909 and 1914, around 70 portraits of Viennese society and of Loos' acquaintances were created. Because Loos bought many paintings that the sitters themselves did not like, Kokoschka had a free hand and was able to experiment without prejudice. This resulted in the master's incredibly powerful early portraits, although they were intended as commissions.
Kokoschka's portraiture broke with convention, as the artist's primary aim was to depict the invisible inner life of a person. He therefore portrayed his subjects in their own environment and let them go about their business. During the painting process, he engaged them in conversation in order to capture the natural facial expressions and gestures of the face, body and hands in their entirety. The pictorial space was also free of the attributes of traditional portraiture, the clothing always restrained, revealing nothing about the profession or social status of those portrayed. The entire image was focused on the face and, above all, the eyes. The lack of studies or sketches indicates that Kokoschka painted directly in front of his models on the canvas.
Contemporary sources report on the artist's unusual way of working: he painted not only with the hairs of his brush, but also with the handle, his hands, fingernails and fingertips. He repeatedly wiped off the paint with small pieces of cloth. He said that the distance to the brain via the arm and through the brush was far too long, so he would prefer to paint with his nose. Kokoschka's restrained use of colour distinguishes him from the Expressionists; sometimes he only applied the paint in glazes, sometimes very impasto. This marvellous interplay of thin layers and impasto, often accentuated with opaque white, meant that the portraits seem to be lit from within rather than from an external light source. It is thought that this breathed life into these early paintings by the master.
The painting "Mr E. Löwenstamm" is also known as "Porträt eines Herrn (Brustbild)" or "Porträt eines Händlers". The sitter with the penetrating gaze from his blue eyes could be Ernst Löwenstamm (1865-1921), the brother of the graphic artist and painter Emma Löwenstamm. The marvellous painting has been in the same international private collection for over 50 years.
The painting has an exciting provenance story. Dr Oskar Reichel, a Jewish doctor living in Vienna, became interested in collecting around 1900 through the art of Anton Romako. However, he also bought works by young contemporaries such as Egon Schiele, Max Oppenheimer and Oskar Kokoschka, whom he knew personally. His passion was also evident in the fact that he opened a gallery in the early 1920s, which was later run by his son Raimund until 1937. In a letter that Raimund sent to Johann Winkler, one of the editors of the earlier Kokoschka catalogue raisonné, in December 1985, he wrote that his father, like Adolf Loos, repeatedly recommended that friends have themselves painted by Kokoschka. However, the friends were often not satisfied with the portraits, so that they were eventually taken over by Reichel, such as the portraits "Helen Kann" from 1909 (Erling/Feilchenfeldt 1909/23), "Frau Karpeles" from 1911 (Erling/Feilchenfeldt 1911/7) or "Herr Loewenstein (?)" [sic]. The pictures were hung on the 2nd floor of the house on Chimanistrasse, where the Kokoschka room had "developed". Raimund Reichel writes that his father lost a lot of money due to inflation in the interwar period, so he also sold works of art. He did this mainly through Otto Kallir, the owner of the "Neue Galerie" in Vienna. In 1924 and 1933, he offered several works through him; of the original 11 Kokoschka paintings, six were sold and five remained with Reichel. As a Jew, Otto Kallir was forced to cease his business activities. He sold his gallery to an employee, first settled in Paris and finally emigrated to the USA, where he opened the Galerie St. Etienne. On 1 February 1939, Dr Oskar Reichel sold him the remaining five paintings by Kokoschka; the money was paid directly to Reichel's sons Hans, who had emigrated to the USA, and Raimund, who went into exile in Argentina via Paraguay. The five works by Kokoschka were shown in an exhibition in New York in 1940. However, the portrait "Dr E. Löwenstamm" was not sold and remained with Kallir until the 1950s. When Raimund Reichel later visited Otto Kallir in New York, he said that he had "paid for it" in trade. The painting finally came onto the market at the end of the 1950s and then into private collections. Knowing that the painting had been sold by a Jewish collector in 1939, intensive provenance research was undertaken. Another painting that Kallir had also acquired in 1939 is now in the Museum of Fine Arts in Boston, "Double Nude: Lovers" from 1913 (Erling/Feilchenfeldt 1913/2). However, claims to this painting, sought by the legal successor of Dr Oskar Reichel, were rejected by the United States Court of Appeals for the First Circuit. Enquiries at the Art Loss Register for our lot also yielded no further information. Subsequently, the legal successor of Dr Oskar Reichel was contacted, represented by the lawyer Dr Rainer Handl in Vienna. In a letter we received, the following was written: "In view of the completely uncertain factual situation, it would probably be problematic to endeavour to make a [...] claim".


VAT
VAT on hammer price plus buyer's premium

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13.09.2024; 17:00 h (CET)

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125 Ausgewählte Werke

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Bern
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Wichtige Informationen

Preview exhibition in Bern September 5 - 11, 2024
Preview exhibition in Zürich with selected works August 27 - 29, 2024

Bietlimite / Bid limit

Bitte beachten Sie die allgemeine Bietlimite von CHF 20'000.-. Für eine höhere Limite wenden Sie sich direkt an uns unter office@kornfeld.ch

Please note the general bidding limit of CHF 20,000. For a higher limit, please contact us directly at office@kornfeld.ch

Aufgeld

Zusätzlich zum Zuschlagspreis hat der Käufer auf jede Auktionsnummer ein Aufgeld (Käufer-Provision) zu entrichten, das wie folgt berechnet wird:
a. bei einem Zuschlag bis und mit CHF 500‘000: 25%
b. bei einem Zuschlag von CHF 500‘001 bis und mit 1‘000‘000: 25% auf die ersten CHF 500‘000 und 20% auf die Differenz bis zur Höhe des Zuschlags
c. bei einem Zuschlag ab CHF 1‘000‘001: 25% auf die ersten CHF 500‘000, 20% auf CHF 500‘001 bis CHF 1‘000‘000 und 15% auf die Differenz bis zur Höhe des Zuschlags

Buyer's premium

8. In addition to the hammer price, the Buyer shall pay a premium (buyer’s premium) on each auction lot, calculated as follows:
a. on a hammer price up to and including CHF 500,000: 25%
b. on a hammer price from CHF 500,001 to 1,000,000: 25% on the first CHF 500,000 and 20% on the difference up to the
hammer price
c. on a hammer price over CHF 1,000,001: 25% on the first 500,000, 20% on CHF 500,001 to CHF 1,000,000 and 15% on the
difference up to the hammer price

 

AGB

BEDINGUNGEN FÜR KÄUFER GALERIE KORNFELD AUKTIONEN AG

Durch die Teilnahme an der Auktion unterzieht sich der Bieter den folgenden Bedingungen. Die deutsche Fassung ist verbindlich.
1. Die Versteigerung erfolgt im Auftrag des Einlieferers («Verkäufer»), auf dessen Namen und Rechnung in Schweizer Währung.
2. Die Galerie Kornfeld Auktionen AG («Galerie Kornfeld») bietet Auktionen klassisch im Auktionssaal («Saalauktion») oder aus- schliesslich digital über das Internet («Online-Only-Auktion») an.
3. Die Galerie Kornfeld ist in der Gestaltung des Ablaufs einer Auktion frei und behält sich namentlich das Recht vor, Nummern des Auktionskatalogs zusammenzufassen, zu trennen, ausfallen zu lassen oder ausserhalb der Reihenfolge zur Versteigerung zu bringen.
4. Der Zuschlag fällt grundsätzlich dem Höchstbietenden zu. Die Galerie Kornfeld behält sich jedoch einen freien Entscheid über die Annahme von Geboten vor. Sie kann namentlich den Zuschlag verweigern oder annullieren, das Steigerungsverfahren unter- brechen oder abbrechen sowie die betreffende Nummer zurückziehen oder erneut zur Versteigerung bringen. Ferner kann sie Gebote zurückweisen.
5. Bei Saalauktionen können Bieter Gebote vorbehältlich der Zustimmung der Galerie Kornfeld persönlich an der Auktion oder «in Abwesenheit» unterbreiten. Für Gebote von an der Saalauktion persönlich anwesenden Bietern gelten die nachfolgenden Bestim- mungen a.–e. Für Gebote «in Abwesenheit» gelten die Bestimmungen a.–f.
a. Persönlich anwesende Bieter legitimieren sich rechtzeitig vor der Auktion mit einem amtlichen Identitätsausweis und beziehen eine Bieternummer. Bieter «in Abwesenheit» erhalten von der Galerie Kornfeld eine Bieternummer zugewiesen. Ohne Bieter-nummer ist die Teilnahme an der Auktion nicht möglich. Es besteht kein Anspruch auf Zuweisung einer Bieternummer. Der Bezug einer Bieternummer und jedes Gebot schliessen die Anerkennung der Bedingungen ein.
b. Bieter, welche in den letzten zwei Jahren keine Käufe bei der Galerie Kornfeld getätigt haben, müssen sich bis spätestens 48 Stunden vor der Teilnahme an der Auktion mittels des dafür vorgesehenen Formulars «Bieter-Erstanmeldung» oder auf der entsprechenden Eingabemaske auf der Website der Galerie Kornfeld registrieren. Der Registrierung sind eine Kopie des Reise- passes oder eines gleichwertigen amtlichen Identitätsausweises sowie allenfalls ausreichende finanzielle Referenzen beizule- gen. Das unterzeichnete Formular samt Beilagen ist der Galerie Kornfeld per Post, Fax oder per E-Mail zuzusenden oder online zu übermitteln. Die Galerie Kornfeld kann von Bietern die vorgängige Überweisung eines Vorschusses in angemessener Höhe verlangen. Die Galerie Kornfeld kann eine Registrierung nach freiem Ermessen und ohne Begründung ablehnen.
c. Jeder Bieter verpflichtet sich mit seinem Gebot persönlich, auch dann, wenn er beim Bezug der Bieternummer bekannt gibt, in Vertretung eines Dritten zu handeln. Der Stellvertreter haftet mit dem Vertretenen solidarisch für die Erfüllung sämtlicher Verbindlichkeiten.
d. Die Galerie Kornfeld behält sich das Recht vor, zur Ausführung von Kaufaufträgen Dritter, zum Zweck eines eigenen Ankaufs oder zur Wahrung von Verkaufslimiten selbst bzw. namens des Verkäufers mitzubieten.
e. Gebote beziehen sich auf den Zuschlagspreis. Das Aufgeld (Käufer-Provision) und die Mehrwertsteuer (MWST) sind darin nicht enthalten (vgl. Ziff. 8 und 18 ff).
f. Bei Geboten «in Abwesenheit» wird unterschieden zwischen schriftlichen und telefonischen Aufträgen (vgl. nachfolgenden Absatz i) sowie Geboten, die während der Saalauktion über das Internet abgegeben werden via Webseite der Galerie Kornfeld oder Webseiten von Drittanbietern, mit welchen die Galerie Kornfeld zu diesem Zweck zusammenarbeitet («Live-Internet- Bidding», vgl. nachfolgenden Absatz ii). Treffen mehrere Gebote mit identischem maximal gebotenem Betrag ein und wird dieser an der Auktion nicht überboten, erhält dasjenige Gebot den Zuschlag, welches zuerst eingetroffen ist.
i. Bieter, die einen schriftlichen oder telefonischen Auftrag abzugeben wünschen, reichen diesen der Galerie Kornfeld per Post, Fax, E-Mail oder über die Webseite der Galerie Kornfeld ein. Schriftliche und telefonische Aufträge müssen mindestens die Angabe des Kunstwerks mit Katalognummer und Katalogbezeichnung (Name des Künstlers und Titel) enthalten. Aufträge für schriftliche Gebote müssen zusätzlich die Angabe des maximal gebotenen Betrags in CHF enthalten. Aufträge für telefonische Gebote müssen zusätzlich die Rufnummern, unter welchen der Bieter während der Auktion erreicht werden kann, enthalten. Die Formulare für die entsprechenden Aufträge können bei der Galerie Kornfeld oder auf deren Webseite bezogen werden. Aufträge für schriftliche und telefonische Aufträge müssen spätestens bis 18 Uhr am Vortag der jeweiligen Auktion bei der Galerie Kornfeld eintreffen. Die Galerie Kornfeld behält sich vor, Aufträge nicht zu berücksichtigen, welche die Galerie Kornfeld nach eigenem Ermessen für unklar oder unvollständig hält.
ii. Bieter, die ihre Gebote via Live-Internet-Bidding abgeben wollen, müssen sich rechtzeitig auf der Webseite der Galerie Kornfeld oder bei den Drittanbietern für das Live-Internet-Bidding registrieren. Nach ihrer Freischaltung können sie über die Webseite der Galerie Kornfeld oder der Drittanbieter an der live stattfindenden Saalauktion elektronisch mitbieten. Gebote sind bis zur persönlichen Bietlimite möglich, die via Webseite der Galerie Kornfeld oder eines Drittanbieters auf Antrag vor der Auktion erhöht werden kann. Die Galerie Kornfeld behält sich das Recht vor, Registrierungsgesuche für das Live- Internet-Bidding via Webseite der Galerie Kornfeld oder eines Drittanbieters ohne Angabe der Gründe abzulehnen. Mit der Teilnahme am Live-Internet-Bidding akzeptiert der Bieter unabhängig davon, ob er via Webseite der Galerie Kornfeld oder eines Drittanbieters am Live-Internet-Bidding teilnimmt, die Bedingungen für Käufer der Galerie Kornfeld.
6. Bei Online-Only-Auktionen können Gebote ausschliesslich auf der dafür vorgesehenen digitalen Auktionsplattform abgegeben werden. Die Prüfung der Anmeldung für eine Online-Only-Auktion kann bis zu 48 Stunden in Anspruch nehmen. Auch erfolgreich registrierte und angemeldete Bieter haben keinen Anspruch auf Teilnahme an einer Online-Only-Auktion. Gebote sind bis zur per- sönlichen Bietlimite möglich, die auf Antrag erhöht werden kann. Erläuterungen zum genauen Ablauf der Online-Only-Auktionen werden in den «Frequently Asked Questions» für Käufer (FAQ) beschrieben und können bei der Galerie Kornfeld oder auf deren Webseite bezogen werden. Darüber hinaus gelten bei Online-Only-Auktionen die Bestimmungen in Ziffer 5 lit. a–f vorstehend sinngemäss.
7. Die Haftung der Galerie Kornfeld für nicht oder nicht richtig ausgeführte Kaufaufträge bei Saalauktionen «in Abwesenheit» oder bei Online-Only-Auktionen wird im gesetzlich zulässigen Rahmen ausgeschlossen. Insbesondere übernimmt die Galerie Kornfeld keine Haftung für Schäden, welche auf technische Übermittlungsfehler (z.B. Nichtzustandekommen oder Unterbruch der Telekommu- nikations- oder Internetverbindung, Verzögerungen bei der Übermittlung von online übermittelten Geboten, Ausfall der Webseite der Galerie Kornfeld sowie der Drittanbieter und/oder Auktionsplattform oder einzelner Webseiten-Funktionen der Galerie Kornfeld
sowie der Drittanbieter etc.) oder auf unklare, unvollständige oder missverständliche Instruktionen zurückzuführen sind. Hinsichtlich der Identifizierung des Objekts im Auftrag für ein Gebot «in Abwesenheit» oder für ein Gebot in einer Online-Only-Auktion gilt, dass im Zweifelsfall die Beschreibung des Kunstwerks und nicht die Katalognummer massgebend ist.
8. Zusätzlich zum Zuschlagspreis hat der Käufer auf jede Auktionsnummer ein Aufgeld (Käufer-Provision) zu entrichten, das wie folgt berechnet wird:
a. bei einem Zuschlag bis und mit CHF 500‘000: 25%
b. bei einem Zuschlag von CHF 500‘001 bis und mit 1‘000‘000: 25% auf die ersten CHF 500‘000 und 20% auf die Differenz bis zur Höhe des Zuschlags
c. bei einem Zuschlag ab CHF 1‘000‘001: 25% auf die ersten CHF 500‘000, 20% auf CHF 500‘001 bis CHF 1‘000‘000 und 15% auf die Differenz bis zur Höhe des Zuschlags
Bezüglich Mehrwertsteuer: siehe den nachstehenden Abschnitt «Schweizerische Mehrwertsteuer (MWST)».
9. Der Käufer nimmt zur Kenntnis, dass die Galerie Kornfeld auch vom Verkäufer eine Provision (Einlieferer-Provision) zu ihren Gunsten und auf ihre Rechnung erhalten kann. Die Galerie Kornfeld behält sich vor, aus ihren Vergütungen Provisionen an Dritte zu entrichten.
10. Die Zahlung des Käufers hat grundsätzlich mittels Banküberweisung in Schweizer Währung zu erfolgen. Die Galerie Kornfeld kann die Entgegennahme von Barzahlungen ohne Angabe von Gründen jederzeit ablehnen und stattdessen auf Zahlung mittels Banküberweisung bestehen. Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt geht erst nach vollständigem Zahlungseingang des Zuschlagpreises und des Aufgelds (inkl. MWST) auf den Käufer über, Risiko und Gefahr dagegen bereits mit dem Zuschlag. Das ersteigerte Objekt wird dem Käufer erst nach vollständigem Zahlungseingang ausgehändigt.
11. Ein ersteigertes Objekt muss vom Käufer innerhalb von 90 Tagen nach Abschluss der Auktion während den Öffnungszeiten auf seine Kosten abgeholt werden. Für die Dauer dieser Frist bleibt das Objekt zum Zuschlagspreis durch die Galerie Kornfeld ver- sichert (mit den bei Kunstversicherungen üblichen Ausschlüssen). Die Galerie Kornfeld kann vom Käufer Aufträge zum Versand des ersteigerten Objekts schriftlich oder per E-Mail entgegennehmen. Der Versand erfolgt im Auftrag, auf Kosten und Gefahr des Käufers. Wird ein Objekt nicht innerhalb 90 Tagen abgeholt, ist die Galerie Kornfeld berechtigt, eine Lagergebühr zu erheben. Zudem kann sie dem Käufer in Ergänzung ihrer sonstigen vertraglichen und gesetzlichen Rechte das nicht abgeholte Objekt auf seine Kosten und sein Risiko an seine letzte der Galerie Kornfeld mitgeteilte Adresse senden oder, falls dies nicht möglich ist, das Objekt gerichtlich hinterlegen oder dieses freihändig verkaufen oder ohne Limite versteigern. Soweit die europäischen Ver- braucherschutzbestimmungen anwendbar sind, gehen Kosten und Gefahr einer allfälligen Rückabwicklung zulasten des Käufers.
12. Die Rechnung für ein ersteigertes Objekt ist spätestens 10 Tage nach Erhalt der Rechnung zu bezahlen. Leistet der Käufer nicht oder nicht rechtzeitig Zahlung, so kann die Galerie Kornfeld stellvertretend für den Verkäufer wahlweise die Erfüllung des Kaufvertrags verlangen oder jederzeit auch ohne Fristansetzung auf die Leistung des Käufers verzichten und vom Kaufvertrag zurücktreten oder Schadenersatz wegen Nichterfüllung verlangen; letzterenfalls ist die Galerie Kornfeld auch berechtigt, das Objekt ohne Beachtung eines Mindestverkaufspreises entweder freihändig oder anlässlich einer Auktion zu verkaufen und den Erlös zur Reduktion der Schuld des Käufers zu verwenden. Sollte der Erlös höher ausfallen, so hat der Käufer keinen Anspruch darauf. Alternativ kann die Galerie Kornfeld dem Verkäufer bei einem Zahlungsverzug des Käufers von mehr als 60 Tagen den Namen und die Anschrift des Käufers bekannt geben. Der Käufer haftet dem Verkäufer und der Galerie Kornfeld für allen aus der Nichtzahlung oder dem Zahlungsverzug entstehenden Schaden, einschliesslich dem Aufgeld (Käufer-Provision) und gegebenenfalls der Einlieferer-Provision.
13. Bis zur vollständigen Bezahlung aller geschuldeten Beträge behält die Galerie Kornfeld an allen sich in ihrem Besitz befindlichen Objekten des Käufers ein Pfandrecht. Die Galerie Kornfeld ist zur betreibungsrechtlichen oder privaten Verwertung (inklusive Selbsteintritt) solcher Pfänder berechtigt. Die Einrede der vorgängigen Pfandverwertung nach Art. 41 des Schweizer Bundesge- setzes über Schuldbetreibung und Konkurs ist ausgeschlossen.
14. Die Objekte werden in dem Zustand erworben, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlags befinden. Die Kaufinteressenten haben Gelegenheit, die Objekte vor der Auktion zu besichtigen und hinsichtlich der Beschreibung und des Zustands zu prüfen und Experten mitzubringen. Beanstandungen sind nach dem Zuschlag nicht mehr möglich. Die Beschreibungen im Auktionskatalog wurden nach bestem Wissen und Gewissen im Zeitpunkt der Erstellung des Auktionskatalogs abgefasst. Sie stellen jedoch keine Zusicherungen dar und für die Angaben wird nicht gehaftet. Dies gilt insbesondere für Herkunft, Echtheit, Zuschreibungen, Epochen, Kennzeichnungen, Signaturen, Daten, Zustand und Restaurierungen. Der Verkäufer und die Galerie Kornfeld schliessen jede Gewährleistung für Rechts- und Sachmängel sowie jede Haftung aus Auftragsrecht aus. Den Objekten beigelegte oder von der Galerie Kornfeld eingeholte Expertisen geben blosse Meinungsäusserungen wieder, für die jede Haftung wegbedungen ist. Die angegebenen Preise sind unverbindliche Schätzungen.
15. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen und der Bieter erklärt sich damit einverstanden, dass die Auktion zum Zweck der Qualitätssicherung- und zu Beweiszwecken mittels Film- und/oder Tonaufnahme und/oder Internetprotokoll aufgezeichnet werden kann. Ebenso wird ausdrücklich darauf hingewiesen und erklärt sich der Bieter einverstanden damit, dass Film- und/oder Tonauf- nahmen der Auktion zum Zwecke der Durchführung derselben in Echtzeit im Internet übertragen oder zu Promotionszwecken nachträglich veröffentlicht werden können.
16. Bezüglich der Bearbeitung der personenbezogenen Daten des Bieters sind die in der Datenschutzerklärung der Galerie Kornfeld (www.kornfeld.ch) enthaltenen Hinweise zu beachten. Die Datenschutzerklärung ist integrierter und verbindlicher Bestandteil der vorliegenden Bedingungen.
17. Die Vertragsbeziehungen zwischen der Galerie Kornfeld und dem Käufer und zwischen dem Käufer und dem Verkäufer unter- stehen schweizerischem Recht. Für diese Vertragsbeziehungen gilt als ausschliesslicher Erfüllungsort und ausschliesslicher Gerichtsstand Bern.
Schweizerische Mehrwertsteuer (MWST)
18. Die Galerie Kornfeld stellt dem Käufer die MWST gemäss den gesetzlichen Bestimmungen und den Vorschriften der Eidgenös- sischen Steuerverwaltung in Rechnung. Namentlich gelten die nachfolgenden Bestimmungen.
19. Auf dem Aufgeld (Käufer-Provision) wird die MWST (zurzeit 8,1%) erhoben.
20. Auf Objekten, welche im Auktionskatalog nach der Schätzung mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, ist die MWST (zurzeit 8,1%; bei Büchern zurzeit 2,6%) auf dem Zuschlagspreis plus Aufgeld geschuldet.
21. Die MWST auf dem Aufgeld bzw. auf dem Zuschlagspreis plus Aufgeld wird rückerstattet, wenn der Käufer das Objekt nachweis- bar ins Ausland exportiert und die entsprechende Ausfuhrdeklaration abgibt.

 

By participating in the auction, the Buyer accepts the following terms and conditions. The German version is binding and prevails.
1. The auction is conducted by order of the consignor (“the Seller”), in the Seller’s name, for the Seller’s account and in Swiss currency.
2. Galerie Kornfeld Auktionen AG (“Galerie Kornfeld”) may conduct auctions classically in the auction hall (“Live Auction”) or exclusively digitally via the Internet (“online only auction”).
3. Galerie Kornfeld is free to organise an auction at its sole discretion. Specifically, it reserves the right to combine, divide or cancel
lots of the auction catalogue, or to change the order in which the lots are brought to auction.
4. In principle, the item is sold to the bidder placing the highest bid. However, Galerie Kornfeld reserves the right, at its absolute
discretion, whether or not to accept a bid. Specifically, Galerie Kornfeld reserves the right to refuse or cancel the sale, interrupt
or cancel the auction procedure, withdraw the item or reoffer and resell the item at auction. It also has the right to reject a bid.
5. Subject to approval by Galerie Kornfeld, bidders at live auctions can place bids personally at the auction sale or as absentee bidders. For bidders attending the live auction, the following provisions a.–e. apply. For absentee bidders, the following provisions a.–
f. apply.
a. Bidders attending the auction are required to present an official identification document and obtain a bidding number in good
time prior to the auction. Absentee bidders are assigned a bidding number by Galerie Kornfeld. A bidding number is required
in order to participate in the auction. Galerie Kornfeld may refuse at its discretion to assign bidding numbers to bidders. By
obtaining a bidding number and placing a bid, the bidder accepts and acknowledges these terms and conditions for Buyers.
b. Bidders who have not made any purchases from Galerie Kornfeld over the last two years must register no later than 48 hours
prior to the participation at the auction by completing the “first time bidder registration” form or by registering on Galerie Kornfeld’s website. The registration must be accompanied by a copy of the bidder’s passport or an equivalent official identification
document and if need be adequate financial references. The signed form and attachments must be sent to Galerie Kornfeld by
mail, byfax, by e-mail or submitted online. Galerie Kornfeld may require that bidders provide an advance payment of a reasonable amount. Galerie Kornfeld may refuse a registration at its own discretion and without giving reasons.
c. By placing a bid, the bidder accepts a personal obligation as Buyer, irrespective of any declaration at the time of obtaining the
bidding number that he or she is acting as the agent of a third party. The agent and the principal are jointly and severally liable
for the fulfilment of any and all obligations.
d. Galerie Kornfeld reserves the right, acting on its own or on the Seller’s behalf, to place bids on behalf of an absentee bidder,
or for its own account, or to maintain reserve prices for sale.
e. Bids relate to the hammer price. The Buyer’s premium and value added tax (VAT) are not included therein (see paras. 8 and 18
et seqq.).
f. In the case of absentee bids, a distinction is made between orders in writing and by telephone (cf. paragraph i below) and bids
placed during the live auction via Galerie Kornfeld’s website or websites of third parties with whom Galerie Kornfeld cooperates for this purpose (“Live-Internet-Bidding”, cf. paragraph ii below). If multiple orders containing the same maximum bid are
received, and if that amount is not outbid at the auction, the sale is made to the first such bid received.
i. Bidders who wish to submit an order in writing or by telephone must send the bid order to Galerie Kornfeld by mail, fax, email or submit the order online via Galerie Kornfeld’s website. Orders in writing and by telephone must at least specify the
details of the artwork, including the catalogue number and catalogue description (name of artist and title). Orders for written
bids must also include the maximum bid in CHF per lot number. Orders for bids by telephone must furthermore specify the
phone numbers at which the bidder can be reached at the time of the auction. The forms for such orders can be obtained
from Galerie Kornfeld or its website. Orders in writing or by telephone must be received by Galerie Kornfeld by no later than
6 p.m. of the day prior to the respective auction. Galerie Kornfeld reserves the right to disregard orders that Galerie Kornfeld,
at its sole discretion, considers unclear or incomplete.
ii. Bidders who wish to submit their bids via Live-Internet-Bidding must register in good time on Galerie Kornfeld’s website
or with the third-party providers for Live-Internet-Bidding. Once they have been activated, they can bid in the live auctions
electronically via the websites of Galerie Kornfeld or of the third-party providers. Bids are possible up to the personal bidding limit, which can be increased via the websites of Galerie Kornfeld or of the third-party provider upon request before the
auction. Galerie Kornfeld reserves the right to reject registration requests for Live-Internet-Bidding via Galerie Kornfeld’s
website or via a third-party provider without giving reasons. By participating in Live-Internet-Bidding, the bidder accepts
the Terms and Conditions for Buyers of Galerie Kornfeld, regardless of whether he participates in Live-Internet-Bidding via
Galerie Kornfeld’s website or via a third-party provider.
6. Bids at online only auctions may only be submitted via the digital auction platform provided for this purpose. The verification of the
registration for an online only auction may take up to 48 hours. Galerie Kornfeld may ban a bidder from participating in an online
only auction even if he or she has successfully registered and logged in. Bids at online only auctions are possible up to the personal
bidding limit, which can be increased upon request. Specifications regarding the exact procedure of the online only auctions are
included in the “Frequently Asked Questions” for buyers (FAQ) and can be obtained from Galerie Kornfeld or on its website.
Furthermore, the provisions of Clause 5 lit. a–f above apply by analogy to online only auctions.
7. To the extent permitted by law, Galerie Kornfeld assumes no liability for unexecuted or improperly executed bid orders, be it absentee
purchase orders during live auctions or bids submitted in online only auctions. In particular, Galerie Kornfeld assumes no liability for
damage caused by technical transmission errors (e.g. inability to establish or interruption of telecommunication or Internet
connection, delays in transmission of online bids, failure of the websites of Galerie Kornfeld or third-party providers, the digital
auction platform or specific functions of the websites of Galerie Kornfeld or third-party providers etc.) or due to unclear, incomplete
or ambiguous instructions. Regarding the specification of the item in absentee bid orders or online only bids, in case of doubt the
description of the artwork and not the catalogue number shall prevail.
8. In addition to the hammer price, the Buyer shall pay a premium (buyer’s premium) on each auction lot, calculated as follows:
a. on a hammer price up to and including CHF 500,000: 25%
b. on a hammer price from CHF 500,001 to 1,000,000: 25% on the first CHF 500,000 and 20% on the difference up to the
hammer price
c. on a hammer price over CHF 1,000,001: 25% on the first 500,000, 20% on CHF 500,001 to CHF 1,000,000 and 15% on the
difference up to the hammer price
Regarding value added tax: see the “Swiss Value Added Tax (VAT)” section below.
9. The Buyer acknowledges that Galerie Kornfeld may also receive a commission (consignor’s commission) from the Seller for its own
benefit and account. Galerie Kornfeld reserves the right to pay commissions to third parties from its remuneration.
10. In principle, the Buyer’s payment is made by way of wire transfer in Swiss currency. Galerie Kornfeld may at any time refuse to
accept cash payment without giving reasons and instead insist on payment by wire transfer. Title to the auctioned item passes
to the Buyer only upon receipt of payment of the full hammer price and Buyer’s premium (including VAT) by Galerie Kornfeld;
however, risk and peril pass to the Buyer already upon the striking of the hammer. The auctioned item will be handed over to the
Buyer only after payment has been received in full.
11. A purchased item must be collected by the Buyer, at his or her expense, during business hours within 90 days after conclusion
of the auction. During that period, the item remains insured by Galerie Kornfeld at the hammer price (with the standard exclusions
applicable to art insurance). Galerie Kornfeld may, at its sole discretion, accept written or e-mail orders from the Buyer for shipment
of the purchased item. Shipping is performed by order of the Buyer and at his or her expense and risk. If an item is not collected
within 90 days, Galerie Kornfeld is entitled to charge a storage fee. In addition to its other contractual and statutory rights, Galerie
Kornfeld may also send the uncollected item to the Buyer, at his or her expense and risk, to the last address provided
to Galerie Kornfeld or, if that is not possible, deposit the item with a court, sell it privately, or auction it off subject to no reserve price.
Insofar as the European consumer protection regulations are applicable, the costs and risk of any rescission and reversal of the
contract shall be borne by the purchaser.
12. The invoice for an auctioned item must be paid no later than 10 days after receipt of the invoice. If the Buyer fails to pay or does not
do so on time, Galerie Kornfeld, acting on behalf of the Seller, may either demand fulfilment of the purchase agreement or at any
time, without setting a time limit, waive fulfilment of the purchase agreement by the Buyer and withdraw from the purchase
agreement or demand damages for non-performance; in the latter case, Galerie Kornfeld is also entitled to sell the item, without
regard for a minimum sale price, either privately or by auction and use the proceeds to reduce the Buyer’s debt. Should the proceeds
exceed that amount, the Buyer has no entitlement thereto. Alternatively, in the event of payment arrears by the Buyer of greater
more than 60 days, Galerie Kornfeld can disclose the Buyer’s name and address to the Seller. The Buyer bears liability toward the
Seller and Galerie Kornfeld for all damage arising from non-payment or payment arrears, including the Buyer’s premium and any
consignment commission.
13. Until all amounts owed are paid in full, Galerie Kornfeld reserves a lien on all of the Buyer’s property in its possession. Galerie Kornfeld is entitled to sell such pledged property in accordance with debt collection law or privately (including self-dealing). The plea
of prior realisation of pledged property pursuant to Art. 41 of the Swiss Federal Debt Collection and Bankruptcy Act is excluded.
14. The objects are acquired in the condition that they are in upon the striking of the hammer. Prospective buyers have the opportunity to inspect the items prior to the auction and to examine them and bring in experts with respect to the description and their
condition. Complaints after the striking of the hammer are not accepted. The descriptions in the auction catalogue are made to the
best of Galerie Kornfeld’s knowledge and belief at the time of the preparation of the catalogue. However, they do not constitute
warranties, and no liability is accepted for the information contained therein. This applies in particular with regard to origin, authenticity, attributions, periods, markings, signatures, dates, condition, and restorations. The Seller and Galerie Kornfeld exclude any
and all warranty for defects of title or quality and any and all liability arising from mandate and agency. Expert reports attached to
the items or obtained by Galerie Kornfeld are nothing more than expressions of opinion for which any and all liability is excluded.
The indicated prices are nonbinding estimates.
15. It is explicitly noted, and the bidder accepts, that video and/or audio recordings and/or internet protocols of the auction may be made
for quality assurance or evidentiary purposes. Furthermore, it is explicitly noted and the bidder accepts that video and/or audio
recordings of the auction may be transmitted in real time on the Internet for the purpose of holding the same or may be subsequently
published for promotional purposes.
16. Regarding the processing of the bidder’s personal data, reference is made to Galerie Kornfeld’s privacy statement (www.kornfeld.ch).
The privacy statement is an integral and binding part of these terms and conditions.
17. The contractual relations between Galerie Kornfeld and the Buyer and between the Buyer and the Seller are governed by the laws
of Switzerland. The exclusive place of performance and the exclusive place of jurisdiction for those contractual relations is Bern.
Swiss value added tax (VAT)
18. Galerie Kornfeld charges VAT to the Buyer as due pursuant to the provisions of law and to the regulations of the Swiss Federal
Tax Administration. In particular, the following provisions apply.
19. VAT (currently 8.1%) is charged on the Buyer’s premium.
20. VAT (currently 8.1%; for books currently 2.6%) is due on the hammer price plus Buyer’s premium in the case of items identified
by a star (*) after the estimate.
21. VAT on the Buyer’s premium or, as the case may be, on the hammer price plus the Buyer’s premium will be refunded if the Buyer
provides evidence by submitting the corresponding export declaration form that the item has been exported.

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Stichworte: Oskar Kokoschka, Modern & Impressionist Art