Gerhardt, Eduard (1813-1888) - Der Bernhardinen Saal im Palais des Grafen Schönborn 1846
Wunderbare Interieuransicht des Palais Schönborn-Wiesentheid in München. Der Neorenaissancebau wurde 1843-1846 durch Franz Jakob Kreuter im Auftrag des Grafen Schönborn errichtet. Ab 1877 diente er der Familie von Cramer-Klett als Domizil. Durch den großen Luftangriff auf München 1944 schwer beschädigt, wurde das Palais in den 50er Jahren abgetragen und durch einen neuen Bau ersetzt. Die auf dem Aquarell detailreich geschilderte kostbare Ausstattung ist also lediglich im Bild erhalten geblieben. Vor einem hohen Fenster stehend findet sich eine junge Frau, hinter deren elegant gekleideter Gestalt sich der Blick in weitere Räumlichkeiten eröffnet. Der linke Bildraum wird allein der opulenten Gestaltung des Raumes gewidmet: Kachelofen, Tapeterien und die mit feinen Schnitzereien verzierte Säule in der Mitte des Raumes im sanften Licht- und Schattenspiel der einfallenden Sonne. Unten links signiert und datiert, 1846. Eduard Gerhardt wurde 1813 in Erfurt geboren. Er begann seine Ausbildung als Lithograph und setzte seinen Werdegang in Köln fort, um dort Architektur zu studieren. Ab 1837 wurde München sein Wohnsitz, hier wandte er sich nun auch der Malerei zu. Studienreisen nach Italien, Portugal und Spanien in den 1840er Jahren, die beiden letzteren initiiert durch Wilhelm IV. von Preußen. Bekannt blieb er für seine delikaten Architekturansichten. (Quelle: Thieme/ Becker; Bruckmann: Münchner Maler im 19. Jhd.) Aquarell auf Velin, mit Einriss am rechten Rand. In Biedermeier Rahmen hinter Glas gerahmt, der Rahmen mit kleinen Bestoßungen. Rahmenmaß: 60,5 x 52 cm. Bildmaß: 40,5 x 34 cm.
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