Gebhardt, Friedrich Wilhelm (1827-1893) - Abendliche Waldandacht
Querformatige, zweigeteilte Ansicht, das rechte Bildfeld wird eingenommen von einer bewaldeten Anhöhe, ein breiter Weg führt in die Dunkelheit einer abendlichen Laubwaldlandschaft. Auf dem Weg steht ein Reiter, entgegen der Richtung des Weges gewandt, den Kopf andächtig gesenkt, wohl um einer verborgenen Kapelle seine Referenz zu erweisen. Über der linken Bildhälfte bricht der Himmel dramatisch auf, zwischen den in Rosétönen angestrahlen Wolken zeigt sich ein sommerlich blauer Himmel über einer flachen Landschaft, in der Ferne findet sich städtische Architektur, auf welche sich einige Figuren zubewegen. Öl auf Leinwand, altersbedingtes Krakelee. Unten rechts monogrammiert für Friedrich Wilhelm Gebhardt. Das Leben des Landschaftsmalers und Zeichners war wohl durch den Verkehr seiner Familie mit Ludwig Richter, Lehrer an der Zeichenschule in Meißen, bereits vorherbestimmt. Er erhält erste Ausbildung an genannter Institution und schließt ein Studium an der Akademie in Dresden an. In seiner Dresdner Zeit kommt er auch im Hause Richters unter, der ihn ab 1848 in seinem Atelier weiter zum Landschaftsmaler ausbildet. Gebhardt wirkt auch mehrere Jahre an der Meißener Manufaktur und als Zeichenlehrer. Sein Oevre ist übersichtlich, an Ölbildern sind bekannt: Das Innere einer Kirche in Küsrin 1869, Marienfesttag in Carlsbad 1874 und mehrere Landschaften. Die meisten seiner späteren Werke sind in Wasserfarben ausgeführt. Heute befinden sich die meisten davon in Privatbesitz, unter anderem bei der fürstlich-gräflichen Familie Schönburg. Zwei weitere Gemälde befinden sich im Dresdner Stadtmuseum (Lit: Thieme-Becker). In profiliertem Biedermeierrahmen, Wurzelholz, teils ebonisiert. Teils mit Bestoßungen. Rahmenmaß: 61 x 75 cm. Bildmaß: 45 x 58 cm.
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