Caspar, Karl (1879-1956) - Portrait Zeichnung des Künstlers Arthur Rappl (1904-1968) 1929
Im Viertelprofil wiedergegebenes Charakterportrait des Arthur Rappl. Die entschiedenen, schnellen und kantigen Konturen in schwarzer Kohle offenbaren einen entschlossenen, ja grimmig scheinenden Charakter. Kohle auf Bütten, unten rechts signiert. Karl Caspar, geboren in Friedrichshafen, lebte und arbeitete hauptsächlich in München. Studium an den Akademien in Stuttgart und München, verheiratet mit der Malerin Maria Caspar-Filser. 1913 Gründungsmitglied der Neuen Münchener Secession, zusammen mit Paul Klee, Alexander Kanoldt und anderen. Ab 1919 war er Vorsitzender dieser Gruppe, 1922-1937 Professor an der Münchner Akademie. In der nationalsozialistischen Ausstellung "entartete Kunst" 1937 wurden auch Werke von Caspar gezeigt. Die NS Zeit brachte für ihn die Zwangspensionierung sowie die Entfernung seiner Werke aus allen deutschen Museen und öffentlichen Sammlungen. Er verließ München und ließ sich in Brannenburg nieder. Bereits 1946 erfolgte jedoch seine Rückberufung an die Münchner Akademie, es folgten Jahre mit zahlreichen künstlerischen Erfolgen, darunter die Teilnahme an der Biennale in Venedig. Zu seinen Schülern zählten u. a. Joseph Loher sowie Gretel Loher-Schmeck, Fred Thieler, Richard Stumm. Auch der Dargestellte Künstler, Arthur Rappl, zählte zu seinen Schülern. 1904 in Nürnberg geboren, war er deutscher Aquarellmaler und Graphiker. Er war Schüler des Rudolf Schiestl an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und studierte unter Caspar in München. Das vorliegende Portrait widmete der Lehrer seinem Schüler mit den Worten "Herrn Rappl zur Erinnerung 13.09.29". (Lit. Thieme-Becker, Vollmer, 150 Jahre Nürnberger Kunst). Hinter Glas gerahmt. Blatt im unteren Teil vergilbt, Ränder teils gewellt. Rahmenmaß: 55 x 71 cm. Blattmaß ca. 55 x 41 cm.