Los

3030

Domenico Fetti : Adonis

In Große Sommerauktion 2024

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Vienna
Domenico Fetti

Adonis

um 1613

Öl auf Leinwand; geschnitzter und vergoldeter Rocaille-Rahmen (Wien, um 1730/40)

100 x 72 cm



wohl um 1613 direkt in Rom beim Künstler beauftragt von Kardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626), später Herzog von Mantua und Montferrato;

wohl dessen Sammlung im Palazzo Ducale, Mantua;

wohl ab um 1630/31 Sammlung des Feldmarschalls Johann von Aldringen (1588-1634), Wien;

wohl durch Erbschaft weiter im Besitz der Nachkommen von Johann von Aldringen, Wien;

Privatbesitz, Wien (laut einem Foto in der Witt Library, London (vgl. Expertise Safarik): Alfred Scharf, Wien);

Versteigerung Dorotheum, Wien, 27. Februar 1936, Nr. 9, Abb. Tafel 1 (als Domenico Feti, "Der jugendliche Esau");

durch Erbschaft seit mehreren Generationen in Privatbesitz, Wien

Eduard A. Safarik, Fetti: l’Opera Completa, Mailand 1990, S. 243-45, Kat.-Nr. 107 (mit Abb.)

Prof. Eduard Safarik hatte das Gemälde bereits 1990 in seinem umfassenden Werkverzeichnis zu Domenico Fetti anhand von alten Schwarzweißfotos als eigenhändiges, bislang unbekanntes Werk Domenico Fettis publiziert. 2009 konnte er es zudem erstmals in Wien im Original begutachten und hat ein ergänzendes Schreiben dazu verfasst, in welchem er den vorzüglichen Erhaltungszustand des Gemäldes unterstreicht: Die Malschicht befindet sich im optimalen Erhaltungszustand, die feinen Lasuren in der Oberfläche wurden bei der Restaurierung nicht verputzt, die delikate Farbigkeit behielt ihre ursprüngliche Transparenz und Pinselstriche, welche charakteristisch für ein unzweifelhaft in Rom entstandenes Frühwerk Domenico Fettis sind. ("ho potuto esaminare accuramente in casa Sua il dipinto, fortunatamente in ottimo Stato di conservazione, rifoderato e sottoposto negli ultimi anni ad una leggera e competente pulitura della superficie pittorica, che han conservato tutta la sua freschezza, finissime velature, il colorismo delicato e armonioso ele tipichesciolte pennellate, caratteristiche di un autografo di Domenico Fetti, risalente indubbiamente al period giovanile dell’artista trascorso a Roma"). Des Weiteren erörtert Eduard Safarik ausführlich die Entstehungs- und wahrscheinliche weitere Besitzgeschichte des Gemäldes:



Das Gemälde wird als bedeutendes Frühwerk um 1613 in Rom geschaffen. Eine Zeit, in welcher noch die Einflüsse seines ersten Lehrmeisters Ludovico Cigoli (1559-1613) spürbar sind, Fetti sich jedoch schon von ihm unabhängig zu emanzipieren beginnt. Acht weitere Gemälde aus dieser Periode sind dokumentiert: ein "Heiliger mit Krone", eine Serie von sechs "Heiligen Märtyrern" (heute im Palazzo Ducale, Mantua) und ein "David mit dem Haupt des Goliaths" (vgl. Safarik 1990, Kat. Nr. 57, 58-62, 5). Zu des Künstlers größten Förderern in Rom zählte Kardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626), welcher nach dem unerwarteten Tod seines älteren Bruders, Francesco IV. Gonzaga (1586-1612) und der Regierungsübernahme des Herzogtums seine Sammlung mit nach Mantua nahm.

Bei der Einnahme Mantuas durch kaiserliche Truppen im Jahre 1630/31 sicherte sich vor allem Feldmarschall Johann von Aldringen (1588-1634) die meisten und bedeutendsten Kunstschätze aus dem berühmten Palazzo Ducale und verbrachte diese nach Wien. Ob vorliegendes Gemälde daraufhin in Wien bei den Nachkommen des 1634 verstorbenen Johann von Aldringen verblieb und später verkauft wurde oder wie andere Teile der Kunstsammlung nach 1636 in das durch kaiserliche Treue geschenkte Schloss Teplitz, Nordböhmen, verbracht wurde und 1778 wiederum von preußischen Truppen eingenommen wurde, kann heute nicht eindeutig rekonstruiert werden. Der weitere Verbleib des Werkes in Wien erscheint laut Eduard Safarik jedoch höchstwahrscheinlich, u.a da auch der bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigte, prunkvoll geschnitzte und vergoldete Rocaille-Rahmen sicherlich aus der kaiserlichen Hauptstadt stammt.





Das Gemälde selbst zeigt ein für damalige Verhältnisse seltenes Sujet, die Idealfigur des jugendlich und zugleich männlich erscheinenden Adonis – ein Thema welches in der Vergangenheit zu Missinterpretationen der Darstellung als "jugendlicher Esau" oder "David" führte. Letzterer wurde von Domenico Fetti ebenfalls in mehreren Fassungen verarbeitet, u.a. in dem oben erwähnten Frühwerk (Safarik 1990, Kat.-Nr. 5) oder dem heute in der Gemäldegalerie Dresden befindlichen Gemälde "David mit dem Haupt des Goliaths" (Abb. 1) bzw. der ehemals in einer Stockholmer Privatsammlung befindlichen Fassung, welche 2014 in New York versteigert wurde (Christie’s New York, 4. Juni 20, Lot 2; Safarik 1990, Kat.-Nr. 7 & 7b). Ein weiteres "Adonis"-Gemälde, welches jedoch wohl als Variante des vorliegenden Gemäldes in der Werkstatt Fettis fertiggestellt wurde, befindet sich heute im Museum von Ostrava, Tschechien. Es war ursprünglich in der rund 20 Gemälde Fettis umfassenden Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662) und wurde in dessen Inventar von 1659 ebenfalls irrtümlich als "David" beschrieben: "Ein Stuckh (…) warin Dauidt (…) mit einem langen Stab vnndt ein Tigerhaut (…)" (Safarik 1990, Kat.-Nr. 108).

Das vorliegende Gemälde ist eindeutig als "Adonis", Inbegriff männlicher Schönheit, der sowohl Zeus als auch Aphrodite bezauberte, zu identifizieren. Der mit Knospenbinden gezierte Stock, welcher im Frühjahr blüht, steht als Sinnbild für die für die fruchtbare Vegetation; der den Jüngling bekleidende Wildschweinpelz hingegen steht für den Winter bzw. die Vorhersehung seines tragischen Endes. Denn der Überlieferung nach wird Adonis von Ares, dem Geliebten der Aphrodite getötet, indem dieser sich in einen wütenden Eber verwandelte (vgl. Expertise Eduard Safarik 2009).
Domenico Fetti

Adonis

c. 1613

oil on canvas; carved and gilded Rocaille frame (Vienna, c. 1730/40)

100 x 72 cm



probably comissioned from the artist c. 1613 by Cardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626), later Duke of Mantua and Montferrato;

probably in his collection in the Palazzo Ducale, Mantua;

probably in the collection of Field Marshall Johann von Aldringen (1588-1634) from c. 1630/31, Vienna;

probably to the descendants of Johann von Aldringen by inheritance, Vienna;

private property, Vienna (according to a photograph in the Witt Library, London (cf. certificate by Safarik): Alfred Scharf, Vienna);

auction Dorotheum, Vienna, 27th Februar 1936, no. 9, ill. pl. 1 (as Domenico Feti, "The adolescent Esau");

Viennese private property for several generations by inheritance

Eduard A. Safarik, Fetti: l’Opera Completa, Mailand 1990, p. 243-45, cat.-no. 107 (with ill.)

Prof. Eduard Safarik had already included this painting in his comprehensive catalogue raisonné of Domenico Fetti's work in 1990, as a previously unknown work by Domenico Fetti, on the basis of old black and white photographs. In 2009 he was able to inspect the original in Vienna for the first time and wrote a supplementary letter in which he emphasised the painting’s excellent state of preservation: The paint layer is in an optimal state of preservation, the fine glazes on the surface were not plastered over during the restoration, the delicate colouring has retained its original transparency and brushstrokes, which are characteristic of an early work by Domenico Fetti that was undoubtedly created in Rome. ("ho potuto esaminare accuramente in casa Sua il dipinto, fortunatamente in ottimo Stato di conservazione, rifoderato e sottoposto negli ultimi anni ad una leggera e competente pulitura della superficie pittorica, che han conservato tutta la sua freschezza, finissime velature, il colorismo delicato e armonioso ele tipichesciolte pennellate, caratteristiche di un autografo di Domenico Fetti, risalente indubbiamente al period giovanile dell’artista trascorso a Roma"). Eduard Safarik further discusses the history of the painting's creation and probable subsequent ownership in detail:



The painting was created in Rome around 1613 as an important early work. At the time, the influence of his first teacher Ludovico Cigoli (1559-1613) was still noticeable, but Fetti was already beginning to emerge as an independent artist. Eight other paintings from this period are documented: a "Saint with Crown", a series of six "Holy Martyrs" (now in the Palazzo Ducale, Mantua) and a "David with the Head of Goliath" (cf. Safarik 1990, cat. nos. 57, 58-62, 5). Cardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626) was one of the artist's greatest patrons in Rome. After the unexpected death of his elder brother, Francesco IV Gonzaga (1586-1612), and his accession to the duchy, he took his collection with him to Mantua.



During the capture of Mantua by imperial troops in 1630/31, Field Marshal Johann von Aldringen (1588-1634) secured the majority of the most important art works from the famous Palazzo Ducale and brought them to Vienna. Johann von Aldringen died in 1634, and it cannot be clearly reconstructed today whether this painting remained in Vienna with his descendants and was later sold, or if, like other parts of the collection, it was moved to Teplitz Castle in northern Bohemia after 1636 as a gift of imperial loyalty and was captured by Prussian troops in 1778. In Eduard Safarik’s estimation, it is highly probable that the work remained in Vienna, not least because the splendidly carved and gilded rocaille frame, certainly produced in the first half of the 18th century, must have originated in the imperial capital.



The painting itself depicts a subject that was uncommon at the time: the ideal figure of Adonis, both youthful and masculine. This theme led to misinterpretations of the figure as a "youthful Esau" or "David" in the past. The latter was also treated by Domenico Fetti in several versions, including the early work mentioned above (Safarik 1990, cat. no. 5) and the painting "David with the Head of Goliath", now in the Gemäldegalerie Dresden, and in the version formerly in a private collection in Stockholm, which was auctioned in New York in 2014 (Christie's New York, 4 June 20, lot 2; Safarik 1990, cat. nos. 7 & 7b). Another "Adonis" painting, which was probably completed in Fetti's workshop as a variant of the present painting, is now in the museum in Ostrava, Czechia. It was originally in a collection of around 20 paintings by Fetti, which belonged to Archduke Leopold Wilhelm of Austria (1614-1662) and was also erroneously described as "David" in his inventory of 1659: "Ein Stuckh (...) warin Dauidt (...) mit einem langen Stab vnndt ein Tigerhaut (...)" (Safarik 1990, cat. no. 108).



The present painting can be clearly identified as "Adonis", the epitome of male beauty, who enchanted both Zeus and Aphrodite. The cane adorned with blossoming buds symbolises the fertile vegetation; the wild boar's pelt covering the young man, on the other hand, represents winter and the anticipation of his tragic demise: according to tradition, Adonis was killed by Ares, the lover of Aphrodite, who turned into a furious boar (cf. certificate Eduard Safarik 2009).
Domenico Fetti

Adonis

um 1613

Öl auf Leinwand; geschnitzter und vergoldeter Rocaille-Rahmen (Wien, um 1730/40)

100 x 72 cm



wohl um 1613 direkt in Rom beim Künstler beauftragt von Kardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626), später Herzog von Mantua und Montferrato;

wohl dessen Sammlung im Palazzo Ducale, Mantua;

wohl ab um 1630/31 Sammlung des Feldmarschalls Johann von Aldringen (1588-1634), Wien;

wohl durch Erbschaft weiter im Besitz der Nachkommen von Johann von Aldringen, Wien;

Privatbesitz, Wien (laut einem Foto in der Witt Library, London (vgl. Expertise Safarik): Alfred Scharf, Wien);

Versteigerung Dorotheum, Wien, 27. Februar 1936, Nr. 9, Abb. Tafel 1 (als Domenico Feti, "Der jugendliche Esau");

durch Erbschaft seit mehreren Generationen in Privatbesitz, Wien

Eduard A. Safarik, Fetti: l’Opera Completa, Mailand 1990, S. 243-45, Kat.-Nr. 107 (mit Abb.)

Prof. Eduard Safarik hatte das Gemälde bereits 1990 in seinem umfassenden Werkverzeichnis zu Domenico Fetti anhand von alten Schwarzweißfotos als eigenhändiges, bislang unbekanntes Werk Domenico Fettis publiziert. 2009 konnte er es zudem erstmals in Wien im Original begutachten und hat ein ergänzendes Schreiben dazu verfasst, in welchem er den vorzüglichen Erhaltungszustand des Gemäldes unterstreicht: Die Malschicht befindet sich im optimalen Erhaltungszustand, die feinen Lasuren in der Oberfläche wurden bei der Restaurierung nicht verputzt, die delikate Farbigkeit behielt ihre ursprüngliche Transparenz und Pinselstriche, welche charakteristisch für ein unzweifelhaft in Rom entstandenes Frühwerk Domenico Fettis sind. ("ho potuto esaminare accuramente in casa Sua il dipinto, fortunatamente in ottimo Stato di conservazione, rifoderato e sottoposto negli ultimi anni ad una leggera e competente pulitura della superficie pittorica, che han conservato tutta la sua freschezza, finissime velature, il colorismo delicato e armonioso ele tipichesciolte pennellate, caratteristiche di un autografo di Domenico Fetti, risalente indubbiamente al period giovanile dell’artista trascorso a Roma"). Des Weiteren erörtert Eduard Safarik ausführlich die Entstehungs- und wahrscheinliche weitere Besitzgeschichte des Gemäldes:



Das Gemälde wird als bedeutendes Frühwerk um 1613 in Rom geschaffen. Eine Zeit, in welcher noch die Einflüsse seines ersten Lehrmeisters Ludovico Cigoli (1559-1613) spürbar sind, Fetti sich jedoch schon von ihm unabhängig zu emanzipieren beginnt. Acht weitere Gemälde aus dieser Periode sind dokumentiert: ein "Heiliger mit Krone", eine Serie von sechs "Heiligen Märtyrern" (heute im Palazzo Ducale, Mantua) und ein "David mit dem Haupt des Goliaths" (vgl. Safarik 1990, Kat. Nr. 57, 58-62, 5). Zu des Künstlers größten Förderern in Rom zählte Kardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626), welcher nach dem unerwarteten Tod seines älteren Bruders, Francesco IV. Gonzaga (1586-1612) und der Regierungsübernahme des Herzogtums seine Sammlung mit nach Mantua nahm.

Bei der Einnahme Mantuas durch kaiserliche Truppen im Jahre 1630/31 sicherte sich vor allem Feldmarschall Johann von Aldringen (1588-1634) die meisten und bedeutendsten Kunstschätze aus dem berühmten Palazzo Ducale und verbrachte diese nach Wien. Ob vorliegendes Gemälde daraufhin in Wien bei den Nachkommen des 1634 verstorbenen Johann von Aldringen verblieb und später verkauft wurde oder wie andere Teile der Kunstsammlung nach 1636 in das durch kaiserliche Treue geschenkte Schloss Teplitz, Nordböhmen, verbracht wurde und 1778 wiederum von preußischen Truppen eingenommen wurde, kann heute nicht eindeutig rekonstruiert werden. Der weitere Verbleib des Werkes in Wien erscheint laut Eduard Safarik jedoch höchstwahrscheinlich, u.a da auch der bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigte, prunkvoll geschnitzte und vergoldete Rocaille-Rahmen sicherlich aus der kaiserlichen Hauptstadt stammt.





Das Gemälde selbst zeigt ein für damalige Verhältnisse seltenes Sujet, die Idealfigur des jugendlich und zugleich männlich erscheinenden Adonis – ein Thema welches in der Vergangenheit zu Missinterpretationen der Darstellung als "jugendlicher Esau" oder "David" führte. Letzterer wurde von Domenico Fetti ebenfalls in mehreren Fassungen verarbeitet, u.a. in dem oben erwähnten Frühwerk (Safarik 1990, Kat.-Nr. 5) oder dem heute in der Gemäldegalerie Dresden befindlichen Gemälde "David mit dem Haupt des Goliaths" (Abb. 1) bzw. der ehemals in einer Stockholmer Privatsammlung befindlichen Fassung, welche 2014 in New York versteigert wurde (Christie’s New York, 4. Juni 20, Lot 2; Safarik 1990, Kat.-Nr. 7 & 7b). Ein weiteres "Adonis"-Gemälde, welches jedoch wohl als Variante des vorliegenden Gemäldes in der Werkstatt Fettis fertiggestellt wurde, befindet sich heute im Museum von Ostrava, Tschechien. Es war ursprünglich in der rund 20 Gemälde Fettis umfassenden Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662) und wurde in dessen Inventar von 1659 ebenfalls irrtümlich als "David" beschrieben: "Ein Stuckh (…) warin Dauidt (…) mit einem langen Stab vnndt ein Tigerhaut (…)" (Safarik 1990, Kat.-Nr. 108).

Das vorliegende Gemälde ist eindeutig als "Adonis", Inbegriff männlicher Schönheit, der sowohl Zeus als auch Aphrodite bezauberte, zu identifizieren. Der mit Knospenbinden gezierte Stock, welcher im Frühjahr blüht, steht als Sinnbild für die für die fruchtbare Vegetation; der den Jüngling bekleidende Wildschweinpelz hingegen steht für den Winter bzw. die Vorhersehung seines tragischen Endes. Denn der Überlieferung nach wird Adonis von Ares, dem Geliebten der Aphrodite getötet, indem dieser sich in einen wütenden Eber verwandelte (vgl. Expertise Eduard Safarik 2009).
Domenico Fetti

Adonis

c. 1613

oil on canvas; carved and gilded Rocaille frame (Vienna, c. 1730/40)

100 x 72 cm



probably comissioned from the artist c. 1613 by Cardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626), later Duke of Mantua and Montferrato;

probably in his collection in the Palazzo Ducale, Mantua;

probably in the collection of Field Marshall Johann von Aldringen (1588-1634) from c. 1630/31, Vienna;

probably to the descendants of Johann von Aldringen by inheritance, Vienna;

private property, Vienna (according to a photograph in the Witt Library, London (cf. certificate by Safarik): Alfred Scharf, Vienna);

auction Dorotheum, Vienna, 27th Februar 1936, no. 9, ill. pl. 1 (as Domenico Feti, "The adolescent Esau");

Viennese private property for several generations by inheritance

Eduard A. Safarik, Fetti: l’Opera Completa, Mailand 1990, p. 243-45, cat.-no. 107 (with ill.)

Prof. Eduard Safarik had already included this painting in his comprehensive catalogue raisonné of Domenico Fetti's work in 1990, as a previously unknown work by Domenico Fetti, on the basis of old black and white photographs. In 2009 he was able to inspect the original in Vienna for the first time and wrote a supplementary letter in which he emphasised the painting’s excellent state of preservation: The paint layer is in an optimal state of preservation, the fine glazes on the surface were not plastered over during the restoration, the delicate colouring has retained its original transparency and brushstrokes, which are characteristic of an early work by Domenico Fetti that was undoubtedly created in Rome. ("ho potuto esaminare accuramente in casa Sua il dipinto, fortunatamente in ottimo Stato di conservazione, rifoderato e sottoposto negli ultimi anni ad una leggera e competente pulitura della superficie pittorica, che han conservato tutta la sua freschezza, finissime velature, il colorismo delicato e armonioso ele tipichesciolte pennellate, caratteristiche di un autografo di Domenico Fetti, risalente indubbiamente al period giovanile dell’artista trascorso a Roma"). Eduard Safarik further discusses the history of the painting's creation and probable subsequent ownership in detail:



The painting was created in Rome around 1613 as an important early work. At the time, the influence of his first teacher Ludovico Cigoli (1559-1613) was still noticeable, but Fetti was already beginning to emerge as an independent artist. Eight other paintings from this period are documented: a "Saint with Crown", a series of six "Holy Martyrs" (now in the Palazzo Ducale, Mantua) and a "David with the Head of Goliath" (cf. Safarik 1990, cat. nos. 57, 58-62, 5). Cardinal Ferdinando Gonzaga (1587-1626) was one of the artist's greatest patrons in Rome. After the unexpected death of his elder brother, Francesco IV Gonzaga (1586-1612), and his accession to the duchy, he took his collection with him to Mantua.



During the capture of Mantua by imperial troops in 1630/31, Field Marshal Johann von Aldringen (1588-1634) secured the majority of the most important art works from the famous Palazzo Ducale and brought them to Vienna. Johann von Aldringen died in 1634, and it cannot be clearly reconstructed today whether this painting remained in Vienna with his descendants and was later sold, or if, like other parts of the collection, it was moved to Teplitz Castle in northern Bohemia after 1636 as a gift of imperial loyalty and was captured by Prussian troops in 1778. In Eduard Safarik’s estimation, it is highly probable that the work remained in Vienna, not least because the splendidly carved and gilded rocaille frame, certainly produced in the first half of the 18th century, must have originated in the imperial capital.



The painting itself depicts a subject that was uncommon at the time: the ideal figure of Adonis, both youthful and masculine. This theme led to misinterpretations of the figure as a "youthful Esau" or "David" in the past. The latter was also treated by Domenico Fetti in several versions, including the early work mentioned above (Safarik 1990, cat. no. 5) and the painting "David with the Head of Goliath", now in the Gemäldegalerie Dresden, and in the version formerly in a private collection in Stockholm, which was auctioned in New York in 2014 (Christie's New York, 4 June 20, lot 2; Safarik 1990, cat. nos. 7 & 7b). Another "Adonis" painting, which was probably completed in Fetti's workshop as a variant of the present painting, is now in the museum in Ostrava, Czechia. It was originally in a collection of around 20 paintings by Fetti, which belonged to Archduke Leopold Wilhelm of Austria (1614-1662) and was also erroneously described as "David" in his inventory of 1659: "Ein Stuckh (...) warin Dauidt (...) mit einem langen Stab vnndt ein Tigerhaut (...)" (Safarik 1990, cat. no. 108).



The present painting can be clearly identified as "Adonis", the epitome of male beauty, who enchanted both Zeus and Aphrodite. The cane adorned with blossoming buds symbolises the fertile vegetation; the wild boar's pelt covering the young man, on the other hand, represents winter and the anticipation of his tragic demise: according to tradition, Adonis was killed by Ares, the lover of Aphrodite, who turned into a furious boar (cf. certificate Eduard Safarik 2009).

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Auktionsdatum
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Lose: 3001-3124
Lose: 3201-3358
Lose: 4001-4155
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Wichtige Informationen

17.06., Montag
14 Uhr Antiquitäten

18.06., Dienstag
14 Uhr Schmuck
ab 16 Uhr: Uhren
ab 17:30 Uhr Jugendstil & Design

19.06., Mittwoch
14 Uhr Alte Meister
ab 15:00 Uhr Gemälde des 19. Jahrhunderts
ab 16:30 Uhr Klassische Moderne

20.06., Donnerstag
14 Uhr Zeitgenössische Kunst

Besichtigung der Schaustellung: 10.-20. Juni
Montag – Freitag 10-18 Uhr; Samstag & Sonntag 10-17 Uhr

AGB

Conditions of Auction

Extract from the rules of procedure

The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our homepage www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you.

• Rules of Business: Auctions are conducted according to the conditions of sale as set down by Auktionshaus im Kinsky GmbH. The rules of business are available for viewing at the Auction House, and can be requested by post or email (office@imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. 

• Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. 

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• Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture­ etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky cannot be held responsible for the verification of these descriptions. 

• Insurance: All the art objects are insured. The insurance value is the purchase price. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if there is an order from the purchaser to do so. 

• Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10 % from the starting price, or from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). 

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• Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.

 

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Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu.

•Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. 

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•Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben gegenüber keine Gewähr. 

•Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat. 

•Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot aus-gehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. 

Käuferprovision

Bei Differenzbesteuerung beträgt die Käuferprovision
für den unter € 500.000 gelegenen Teil des Meistbots 28%
für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots bis € 5.000.000 23%
für den € 5.000.000 übersteigenden Teil des Meistbots 15%

Im Aufgeld ist eine 20%ige Umsatzsteuer enthalten.

Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit ▲ gekennzeichnet,
oder im Fall einer Ausfuhr in Nicht-EU Staaten) beträgt die Käuferprovision
für den unter € 500.000 gelegenen Teil des Meistbots 24%
für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots bis € 5.000.000 19,2%
für den € 5.000.000 übersteigenden Teil des Meistbots 12,5%

•Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen ­weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. 

•Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog bei-liegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. 

•Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung.

•Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. 

• Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.

 

Vollständige AGBs